Spielbesprechung von Györög Kurt
Affen Raffen
13.01.2003

von Michael Schacht
GOLDSIEBER
für 2 - 6 Spieler
ab 6 Jahren

„Aufregung im Zoo!
Die Tiere sind ausgerückt und müssen so schnell wie möglich zurück in die Gehege gebracht werden. Wenn man sich nur merken könnte, wo man sie zuletzt gesehen hat.
Alle Spieler versuchen gleichzeitig eine durch die Aufgabentafeln vorgegebene Kombination von Tierpaaren aufzudecken und zu sammeln. Für richtige Paare erhält der Spieler Pluspunkte und für falsche Paare Minuspunkte.“


Nicht nur Gedächtnis, sondern auch Schnelligkeit ist hier gefragt ... !!!

Spielmaterial:
60 Tiertafeln, 6 Tafeln„Zusatzaufgaben“, 4 Aufgabentafeln, 2 „Erledigt“-Tafeln, 1 Spielregel.

Spielziel:
Als Schnellster eine bestimmte Anzahl von Paaren - eventuell sogar bestimmter Tiere - und unter umständen auch bestimmter Farbe zu finden.

Spielablauf:
Die Tier- und „Zusatzaufgaben“-Tafeln werden verdeckt gemischt und gleichmäßig am Tisch verteilt.
Die „Erledigt“-Tafeln kommen in die Mitte. (Bei 2 Spielern nur eine !!!)
Die 4 Aufgabenkarten werden gemischt und verdeckt - ebenfalls in die Mitte - gelegt.

Die oberste Aufgabentafel wird aufgedeckt, und gibt nun vor, wie viele Tierpaare - welcher Farbe - und von welchen Tieren - gesammelt werden müssen. Diese Aufgabe muss exakt (genaue Anzahl - nicht mehr und nicht weniger) ausgeführt werden.
Alle Spieler beginnen nun zugleich mit der Suche nach diesen Tierpaaren, und zwar wie folgt:
  • eine Hand kommt unter den Tisch.
  • mit der zweiten Hand darf man ein Kärtchen umdrehen, sich ansehen - und muss es dann wieder zurückdrehen.
  • glaubt man zu wissen, wo sich 2 gleiche Tiere befinden, so muss man das Paar verdeckt nehmen und vor sich auf den Tisch legen.
  • deckt man eine „Zusatzaufgabe“ auf, so hat man folgende Möglichkeiten:
    1. einfach wieder umdrehen, und nichts passiert.
    2. „Zusatzaufgaben“ mit grünen Zahlen können zusätzliche Punkte bringe, wenn man diese vor sich offen auf den Tisch legt, und die aufgedruckte Aufgabe (ein bestimmtes Tierpaar zu finden oder als Erster fertig zu werden) erfüllt. Legt man die „Aufgabe“ aber vor sich ab - und erfüllt sie nicht - so erhält man dementsprechend viele Minuspunkte.
    3. „Zusatzaufgaben“ mit roten Zahlen können vor einen beliebigen Mitspieler gelegt werden, der diese „Aufgabe“ (ein bestimmtes Tierpaar zu finden) dann erfüllen MUSS. Gelingt es ihm, passiert nichts - gelingt es ihm aber nicht, so erhält er die aufgedruckte Zahl als Minuspunkte.

Spielende:
Wer nun glaubt die Aufgabe erfüllt zu haben, nimmt sich die erste „Erledigt“-Tafel aus der Mitte und legt diese ebenfalls vor sich ab. (Bei 2 Spielern ist die Runde nun zu Ende). Wer als Zweiter die Aufgabe erledigt hat, nimmt sich die zweite „Erledigt“-Tafel und beendet damit die Runde.

Die Tierpaare werden nun aufgedeckt. Für jedes korrekte Paar erhält man einen Pluspunkt - für jedes falsche einen Minuspunkt. Die „Zusatzaufgaben“ werden nun ebenfalls abgerechnet. Hat ein Spieler mit einer „Erledigt“-Tafel die Aufgabe korrekt erfüllt, erhält er obendrein noch die aufgedruckten Punkte gutgeschrieben.

Nachdem 3 Aufgabentafeln „gespielt“ wurden, endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Punkte hat gewonnen.

Fazit:
Affen Raffen ist eine geniale und sehr gut gelungene Art von Memory mit einem kleinen Schuss „Ärgerfaktor“. Dieser kommt durch die Zusatzaufgaben dazu, vor allem durch jene, die man seinen Mitspielern vor die Nase legen kann. Oder aber auch dann, wenn man gerade „die“ Tafel nimmt, die ein Mitspieler aufdecken wollte.

Die Spielanleitung ist gut gemacht, hat bebilderte Beispiele und klärt alle Fragen ab, sofern bei diesem einfachen Ablauf überhaupt welche aufkommen sollten. Einzig bei der „Abrechnung“ muss man darauf achten, das auch „richtige Paare“, die nicht zur Aufgabe gehören Minuspunkte bringen.

Sehr positiv ist auch, das immer alle Spieler gleichzeitig an der Reihe sind und das es keine Wartezeiten gibt. Man kann sich nicht mal eine kleine Verschnaufpause gönnen, wenn man vorne mit dabei sein will. Dieser Umstand ist sicher auch dafür verantwortlich, das das Spiel nicht für jedermann geeignet ist. Wer keine Spiele mag, in denen es hektisch zugeht, der wird auch mit Affen Raffen keine Freunde haben.

Mit einer Spieldauer von knappen 15 - 20 Minuten ist Affen Raffen sehr gut als Pausenfüller, als Auftakt oder als Abschluss eines Spieleabends geeignet - aber auch als „Kinderspiel“. Über diesen Zeitraum können sich auch Kinder gut konzentrieren und mit Eifer dabei sein. Hier sollte man dann aber - vor allem bei kleineren Kindern - ohne Zusatz- und Hauptaufgaben spielen, und nur eine vorher bestimmte Anzahl von Tierpaaren suchen. Und man wird überrascht sein, wie oft es vorkommt, das die Kinder den Erwachsenen überlegen sind.

Für das Spielmaterial wurde kompakter, dicker Karton verwendet, der auch einiges aushält. Auch nach mittlerweile einigen Spielen sind noch alle Ecken und Kanten in Ordnung. Die Grafiken sind gut gelungen und sollten eigentlich gut unterscheidbar sein. (Aber „in der Hitze des Gefechtes“ ...)
Die „Einlage“ in der Spielschachtel jedoch ist überflüssig, und wenn man sie nicht entfernt, muss man die Tafeln schon ziemlich genau wieder zurück in die Schachtel legen, damit alle Platz haben.

Ansonsten ist Affen Raffen aber ein Memory-Spiel, in das Schnelligkeit gebracht wurde, und das gerade deswegen soviel Spaß macht. Und wer glaubt, das er Tiere und Farben unterscheiden kann, wird hier sicher einige Male eines Besseren belehrt werden. Wenn es auf Zeit geht, ist es gar nicht so einfach Blau, Ocker und Grün, sowie Affe, Zebra, Löwe, Pinguin und Flamingo zu unterscheiden.
Aber genau das macht den Reiz aus, und bringt die Spieler immer wieder dazu, sich dieser Herausforderung zu stellen - und Affen Raffen auf den Tisch zu bringen ...

Vielen Dank an GOLDSIEBER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Affen Raffen" bei spielenet.de