Spielbesprechung von Györög Kurt
Ballon Cup
15.05.2003

von Stephen Glenn
KOSMOS
für 2 Spieler
ab 10 Jahren

„Bunte Ballons schweben am Himmel und nehmen an einem farbenprächtigen Schauspiel teil. In den einzelnen Wettbewerben geht es darum, mit seinen Ballons mal hoch aufzusteigen und mal möglichst niedrig zu fahren. Wer seine Kräfte geschickt einsetzt und im richtigen Moment umsteuert, gewinnt die erforderlichen Prämiensteine und schließlich die meisten Pokale für erfolgreiche Ballonfahrten.“

Zwei gehen in die Luft ...

Spielmaterial:
45 Ballonkarten (13 rote, 11 gelbe, 9 grüne, 7 blaue und 5 graue) und 45 passende Prämiensteine (13 rote, 11 gelbe, 9 grüne, 7 blaue und 5 graue), 5 Karten „Siegerpokal“ (in jeder Farbe eine), 1 Beutel, 4 Zieltafeln mit den Ziffern 1, 2, 3 und 4 (auf einer Seite Gebirge, auf der anderen Flachland) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster 3 der 5 „Siegerpokale“ zu gewinnen.

Spielablauf:
Die 4 Zieltafeln werden in einer Reihe untereinander zwischen die Spieler gelegt. Begonnen wird mit dem Flachland 1, danach kommt das Gebirge 2, Flachland 3 und den Abschluss bildet das Gebirge 4.
Die Prämiensteine kommen in den Beutel und werden dort gut vermischt. Verdeckt werden dann jeweils so viele Prämiensteine aus dem Beutel gezogen und auf die Zieltafeln gelegt, wie die aufgedruckte Zahl angibt. Die Pokalkarten werden bereitgelegt.
Danach werden die Ballonkarten gut durchgemischt und jeweils 8 an die Spieler verteilt. Der Rest bildet einen Nachziehstapel.
Die Ballonkarten zeigen Ballone in verschiedenen Farben und mit verschiedenen Werten (1 bis 13).

Wer an der Reihe ist, ...
  • wählt eine seiner Handkarten aus und legt diese offen an eine beliebige Zieltafel an. Dies kann sowohl auf der „eigenen“ Seite, als auch auf der Seite des Mitspielers sein.
  • Danach zieht er wieder eine Ballonkarte nach und ergänzt seine Kartenhand wieder auf 8.
Sollte ein Anlegen nicht möglich sein, so muss der Spiele alle seine Karten offen legen und darf danach bis zu 4 seiner Handkarten ablegen und gegen neue Karten vom Nachziehstapel tauschen.

Die Anzahl und Farbe der Prämiensteine, die auf den einzelnen Zielkarten liegen, geben an, wie viele Karten (Anzahl der Prämiensteine) und welche Farbe die Ballone (Farbe der Prämiensteine) auf den Karten haben müssen, die auf jeder Seite angelegt werden müssen bzw. dürfen.
Ist dies gegeben, so kommt es sofort zu einer „Wertung“, wobei bei den Flachländern der Spieler die Wertung gewinnt, der auf seiner Seite weniger Punkte auf den Ballonen ausliegen hat. Im Gebirge ist es genau umgekehrt, es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten auf seiner Seite. Bei Gleichstand geht die Wertung an den Spieler, der die Wertung ausgelöst hat.

Der Sieger darf sich als Belohnung die Prämiensteine dieser Zielkarte nehmen und vor sich ablegen.
Die Zieltafel wird nun umgedreht (Flachland wird zum Gebirge, oder umgekehrt) und wieder mit Prämiensteinen aus dem Beutel bestückt. Bevor nun der „Verlierer“ der Wertung am Zug ist, wird noch überprüft, ob ein Spieler einen Siegerpokal errungen hat.
Dies ist dann der Fall, wenn er die auf den Siegerpokal-Karten angegebene Anzahl an Prämiensteine in der jeweiligen Farbe gesammelt hat.
Er muss dann die Prämiensteine in die Schachtel zurücklegen und darf sich dafür den entsprechenden „Pokal“ vor sich ablegen. (Übrige Steine einer so „vergebenen“ Farbe können jederzeit im Verhältnis 3:1 für Prämiensteine einer anderen beliebigen Farbe eingetauscht werden - dies ist jedoch nicht Pflicht!)

Gibt es zu wenige Steine zum „wiederbefüllen“ einer Zieltafel, so kommt diese aus dem Spiel und es wird ohne diese weitergespielt.

Spielende:
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler seinen dritten „Pokal“ gewonnen hat. Dieser Spieler ist der Sieger!

Fazit:
Ballon Cup ist ein flottes, interessantes und lustiges Kartenspiel für Zwei, denen es nichts ausmacht, das auch eine gehörige Portion Glück mit im Spiel ist. Auf grund seiner Art und Weise, aber auch auf grund seiner angenehmen Spieldauer von knappen 30 Minuten wird die ganze Familie daran seinen Spaß haben können.

Das Spielmaterial, aber auch die Spielidee und deren Umsetzung sind gut gelungen und passen zum Thema.
Die Karten sind mit Liebe und Detail gestaltet worden: Ballone mit kleinen Werten die gut ins Flachland passen, und somit gut sichtbar sind, sind groß gezeichnet - Ballone für das Gebirge mit großen Werten, die hoch oben „fahren“ dementsprechend klein. Auch die Zielkarten sind sehr „passend“ ausgefallen. Einzig „gewöhnungsbedürftig“ war anfangs, das die zu den orangen Ballonen gehörigen Prämiensteine gelb sind.
Alles wird in einer kompakten Schachtel - mit der für „Spiele für Zwei“-üblichen Größe untergebracht und jedes Teil hat seinen Platz. Somit lässt sich das Spiel auch gut in jeder Tasche unterbringen und überall hin mitnehmen.

Die Spielanleitung ist kurz und übersichtlich gestaltet, gut aufgebaut und mit Bildern und Beispielen versehen. Der Spielablauf ist schnell erklärt und einleuchtend, so das man auch mit Neulingen sofort drauf losspielen kann. Fragen sind bei uns keine offen geblieben.
Auch trotz seinen recht einfachen und simplen Ablaufes, lässt sich doch einiges an Taktik ins Spiel bringen. Durch die unterschiedliche Anzahl von Karten je Ballonfarbe, kann es schon ganz nützlich sein, etwas mitzuzählen bzw. aufzupassen, welche Farben und Zahlen schon gespielt wurden oder auch ausliegen.
Den Hauptteil bestimmt aber doch das Glück - da das aber für beide Spieler gilt, und das Spiel doch über viele „Wertungen“ entschieden wird, hält sich das dann zwischen den Spielern doch meist die Waage.

Inzwischen ist man aber draufgekommen, das es Situationen geben könnte, in denen sich das Spiel „aufhängt“. Dies ist bei uns, in mittlerweile doch schon sehr vielen Spielen, noch nie der Fall gewesen, sollte aber der Vollständigkeit halber hier - inklusiver „offizieller Lösung“ erwähnt werden:

Zum „Aufhängen“ des Spieles könnte es kommen, wenn ...
... z.B. 3 graue Steine auf einer Zielkarte ausliegen. Für eine Wertung würde man 6 graue Karten benötigen - es gibt aber nur 5 !!!
... z.B. 4 blaue Steine auf einer Zielkarte ausliegen. Für eine Wertung würde man 8 blaue Karten benötigen - es gibt aber nur 7 !!!

Als „offizielle“ Lösung wurde Folgendes vorgeschlagen:
  • Um ganz zu verhindern, das das Spiel sich „aufhängt“, muss die Auslage der Steine begrenzt werden:
    ... es dürfen von den einzelnen Farben maximal folgende Steine gleichzeitig ausliegen:
    Grau: 2
    Blau: 3
    Grün: 4
    Gelb: 5
    Rot: 6

  • Wenn man das Spiel ohne Einschränkung spielen will, und man nur eine Regelung für den Fall sucht, das sich das Spiel doch einmal aufhängt, dann sollte man wie folgt vorgehen:
    ... von der betroffenen Landschaftstafel werden die Karten auf den Ablagestapel gelegt, die Steinchen ins Säckchen zurückgelegt und neue Steine gezogen.

Ballon Cup passt sehr gut in die Reihe der Spiele für Zwei. Es ist ein flottes und lustiges Spiel, das sehr gut für Zwischendurch, als Pausenfüller, aber auch als Abschluss oder Auftakt eines Spieleabends geeignet ist. Es gehört für mich in die Kategorie der „Ärger“- und Fun-Spiele und sollte nicht allzu „ernst“ gesehen werden. Dann macht es einfach Spaß - und auf grund dessen ist es bei uns auch sehr gut angekommen und mittlerweile schon unzählige Male gespielt worden. Und daran wird sich so schnell auch nichts ändern ...

Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Ballon Cup" bei spielenet.de