Spielbesprechung von Györög Kurt
Crazy Chicken
15.05.2003

von Michael Schacht
Ravensburger
für 2 Spieler
von 8 - 99 Jahren

Haben Sie mit jemanden ein Hühnchen zu rupfen?!
Dann spielen Sie dieses spaßig-spannende Kartenspiel für Zwei. Wer hat den Schnabel vorn beim heißen Hahnenkampf um gute Auslagen und wertvolle Siegpunkte? Wer macht nicht viel Federlesens mit seinem gackernden Gegner? Ein Spiel, auf das Sie fliegen werden.“


Das gackergute Kartenspiel für zwei verrückte Hühner!

Spielmaterial:
110 Hühnerkarten (20x „Billy the chick“, 18x „Gallo Gomez“, 16x „Superhen“, 14x „Napoulet Bonaparte“, 12x „Chicken King“, 9x „Charles Chickbergh“, 8x „Thomas Cock“, 7x „Maria Gackas“ und 6x „Marilyn Henroe“) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Verrückte Hühner sammeln und auslegen, um nach 4 Durchgängen die meisten Punkte zu haben.

Spielablauf:
Die Hühnerkarten werden gut gemischt und je 3 verdeckt an die Spieler ausgeteilt, die diese auf die Hand nehmen. Aus den restlichen Karten werden 2 - möglichst gleich große - Nachziehstapel gebildet, die in die Mitte des Tisches gelegt werden. Dazwischen lässt man Platz für 2 Ablagestapel, die im Laufe des Spiele entstehen.

Wer an der Reihe ist, führt die folgenden Schritte der Reihe nach aus:

1. Karten aufnehmen:
Der Spieler darf 2 Karten ziehen und auf die Hand nehmen. Diese Karten müssen von verschiedenen Stapeln genommen werden. Zu Beginn sind dies die beiden verdeckten Nachziehstapel, im Laufe des Spiele darf aber auch von den beiden offenen Ablagestapeln nachgezogen werden.

2. Karten auslegen oder abwerfen:
Der Spieler muss entweder ...
a) Karten vor sich auslegen: folgende Punkte sind zu beachten ...
* pro Zug darf ein Spieler nur Karten einer Art auslegen.
* es müssen mindestens zwei Karten einer Art sein.
* hat der Mitspieler bereits Karten dieser Art ausliegen, so müssen mehr Karten ausgelegt werden, als der Mitspieler bereits vor sich liegen hat. Dafür muss dieser aber alle Karten dieser Art sofort auf einen beliebigen Ablagestapel abwerfen.

Zu bereits ausliegenden Karten dürfen keine weiteren Karten mehr angelegt werden. Es ist jedoch erlaubt, sich selbst zu „überbieten“, d.h. vor sich nochmals mehr Karten einer Art abzulegen, als man schon ausliegen hat. Die „kleinere“ Anzahl der Karten muss dann auf einen beliebigen Ablagestapel abgeworfen werden.

... oder, wenn man keine Karten auslegen will oder kann:

b) eine Karte abwerfen:
Der Spieler muss eine beliebige seiner Handkarten auf einen Ablagestapel abwerfen. Ist noch kein Ablagestapel vorhanden, so muss er einen eröffnen. Ist nur ein Ablagestapel vorhanden, so muss ein zweiter begonnen werden.

Spielende:
Wenn nach einem Zug eines Spielers eine der folgenden Bedingungen gegeben ist, endet der Durchgang und es kommt zur Wertung:
* vor einem Spieler liegen 6 verschiedenen Hühnerarten.
* vor beiden Spielern liegen alle 9 verschiedenen Hühnerarten aus.
* es gibt nur noch einen Nachziehstapel.

Jeder Spieler bekommt nun so viele Punkte gutgeschrieben, wie auf seinen Hühnerarten aufgedruckt sind. Unabhängig von der Anzahl der Karten einer Hühnerart, wird nur der einfache Punktewert gutgeschrieben.

Wer nach 4 Durchgängen die meisten Punkte sammeln konnte ist der Sieger. Bei Gleichstand der Spieler, der die höchste Punktezahl eines Durchganges erzielt hat.

Das Spiel zu Dritt:
Mit folgender „kleiner Änderung“ steht - meiner Meinung nach - auch einem Spiel zu Dritt nichts im Wege:

Wenn nach einem Zug eines Spielers eine der folgenden Bedingungen gegeben ist, endet der Durchgang und es kommt zur Wertung:
* vor einem Spieler liegen 4 verschiedenen Hühnerarten.
* vor allen Spielern liegen alle 9 verschiedenen Hühnerarten aus.
* es gibt nur noch einen Nachziehstapel.

Fazit:
Crazy Chicken ist ein lustiges, spannendendes Glücks- und Kartensammel-Spiel, das sowohl für 2 - aber auch 3 Spieler sehr gut geeignet ist. Auf grund seines einfachen Spielablaufes eignet es sich sowohl für Groß aber auch für Klein bestens.
Es ist ein weiteres Spiel von Ravensburger aus der Serie „fun for 2“, das meiner Meinung nach auch ausgezeichnet für 3 Spieler geeignet ist, und somit etwas aus dieser „Serie“ herausfällt.

Die Karten sind liebevoll, comicartig und sehr witzig illustriert und tragen das ihre zum lustigen Ablauf bei. Das es sich dabei um Hühner handeln musste, hat sicher seinen Ausgangspunkt im Namen des Spieles - oder umgekehrt !?
Aber auch alle anderen „Dinge“ oder „Figuren“ hätten hier zum „Sammeln“ verwendet werden können, denn auf den Spielablauf hat das keinen Einfluss. Trotzdem - oder vielleicht gerade deshalb, finde ich die Umsetzung mit den Hühnern als sehr gelungen und passend.

Die Karten, sowie die Spielanleitung sind in einer kleinen, kompakten Schachtel untergebracht. Die Größe ist die gleiche, wie auch bei den anderen Spielen dieser Serie.

Die Spielanleitung ist übersichtlich und ausführlich gestaltet und gut gegliedert, sowie mit Beispielen und Bildern versehen. Außerdem gibt es einen „grauer Rand“ mit einer Kurzanleitung, der das Auffinden von Punkte zum Nachlesen sehr erleichtert und eine gute Hilfe beim Wiedereinstieg nach längerer Pause ist. Fragen blieben bei uns keine offen, werden aber auf grund der sehr einfachen und nach einigen runden „selbstverständlichen“ Spielmechanismussees normalerweise auch erst gar nicht auftreten.

Crazy Chicken ist ein lustiges, interessantes und schnelles Fun- und „Ärger“-Spiel, mit sehr einfachem Spielprinzip. Es ist in wenigen Minuten erklärt und auch Neulingen leicht zugänglich. Auf grund seiner Spieldauer von ca. 30 Minuten ist es hervorragend für Zwischendurch, als Pausenfüller oder Lückenbüßer geeignet. Da auch der Platzbedarf nicht sehr groß ist, kann es schnell mal auch unterwegs gespielt werden. Es ist eines der Spiele, das bei uns immer wieder auf den Tisch kommt, wenn ein schnelles und lustiges Spiel für 2 oder 3 Spieler gebraucht wird.

Und wem die Spieldauer mit 30 Minuten noch zu lange ist, der kann die Anzahl der Durchgänge auch auf 2 oder 3 herabsetzten, oder überhaupt den Sieger nach einer Runde bestimmen. Man läuft dann nur Gefahr, das sich das Kartenglück unter Umständen „einseitig“ auswirken kann - bei 4 Durchgängen wird es in dieser Beziehung sicher „ausgeglichener“ sein. Das ist aber Geschmackssache und sollte von Fall zu Fall, bzw. Spieler zu Spieler entschieden und ausgemacht werden. Hauptsache es macht Spaß - und das war bei uns immer der Fall ...

Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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