Spielbesprechung von Györög Kurt

Feuerschlucker 26.06.2003 von Reiner Knizia Ravensburger für 3 - 5 Spieler ab 7 Jahren

„Gaukler sind in der Stadt und stellen ihre Attraktionen zur Schau. Der Kampf um die Zuschauer beginnt. Noch haben sich die Besucher nicht entschieden, wem sie ihre Aufmerksamkeit schenken wollen. Wer bietet das beste Spektakel und schafft es, die meisten Zuschauer für sich zu gewinnen.“ Hereinspaziert, hereinspaziert, ... Spielmaterial: 55 Karten, 12x 1 und 24x 2 Zuschauer und 1 Spielanleitung. Spielziel: Nach 3 Durchgängen die meisten Zuschauer gewonnen zu haben. Spielablauf: Die Karten werden gemischt und verdeckt je 5 an die Spieler ausgeteilt, die diese auf die Hand nehmen. Der Rest bildet einen verdeckten Nachziehstapel in der Tischmitte, wo auch die Zuschauer ihren Platz - als allgemeiner Vorrat - bekommen. Der jüngste Spieler beginnt und spielt eine seiner Karten offen vor sich auf den Tisch (Ausnahme: Clowns dürfen beliebig viele gespielt werden) und bildet seinen persönlichen Ablagestapel, vom dem immer nur die oberste Karte sichtbar ist. Danach ergänzt er seine Kartenhand wieder auf 5 Karten. Die Karten haben folgende Bedeutung: Zahlenkarten: sind Attraktionen mit den Zahlen 2, 3 und 4. Die Zahl gibt an wie viele Zuschauer sich die Attraktion ansehen wollen. Wird eine solche Karte ausgespielt, erhält der Spieler die angegebenen Anzahl an Zuschauern, die er ebenfalls offen vor sich auslegt. Dabei ist zu beachten: * liegt die eben ausgespielte Attraktion bereits bei einem anderen Mitspieler als oberste Karte aus, so erhält man die Zuschauer von eben diesem Mitspieler. Gibt es mehrere Spieler mit der gleichen Attraktion, nimmt man sich die Zuschauer von jenem, der diese Karte als Letzter ausgespielt hat. * liegt keine gleiche Attraktion offen aus, so nimmt man sich die Zuschauer aus dem allgemeinen Vorrat. Zuckerwatten-Lotte: wer diese Karte ausspielt, darf sich 2 Zuschauer von einem beliebigen Spieler oder aber auch vom allgemeinen Vorrat nehmen. Menschliche Pyramide: wer eine dieser Karten ausspielt, nimmt sich so viele Zuschauer aus dem allgemeinen Vorrat, wie zu diesem Zeitpunkt menschliche Pyramiden insgesamt vor den Spielern offen ausliegen. Clowns: sind die einzigen Karten, von denen in einem Zug mehrere gleichzeitig ausgespielt werden dürfen. Für jeden ausgespielten Clown darf man sich einen Zuschauer aus dem allgemeinen Vorrat nehmen. Löwe Leo: sobald diese Karte ausgespielt, müssen alle Spieler so viele Zuschauer zurück in den allgemeinen Vorrat liegen, wie ihre oberste Karte wert ist. (Bei den Clowns zählt nur die oberste Karte, also muss nur ein Zuschauer zurückgelegt werden.) Nachdem die Zuschauer zurückgelegt wurden, werden alle ausliegenden Karten zusammen mit dem restlichen Nachziehstapel neu gemischt - und kommen als neuer Stapel wieder auf den Tisch. Danach ist der Spieler links vom Spieler - der die Löwen-Karte gespielt hat - an der Reihe. Ein Durchgang endet ... ... sobald der letzte Zuschauer aus dem allgemeinen Vorrat genommen wird. Die Anzahl der Zuschauer wird notiert, alle Karten werden gemischt und ein neuer Durchgang beginnt. Spielende: Nach der Abrechnung des dritten Durchganges endet das Spiel. Der Spieler, der sich die meisten Zuschauer „holen“ konnte, hat gewonnen. Fazit: Feuerschlucker ist ein schnelles, einfaches und flottes Kartenlege- und Ärgerspiel für die ganze Familie. Wie bei jedem Kartenspiel ist aber auch hier etwas Glück von Nöten, um auch zum richtigen Zeitpunkt die richtige Karte zu haben. Da sich dieses aber in Grenzen hält, und alle Spieler natürlich gleichermaßen betroffen sind, tut dies dem Spielspass keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil - durch diese ausgleichende „Gerechtigkeit“ hat man mit Feuerschlucker ein Spiel, an dem Groß und Klein ihren Spaß haben können - und auch haben. Aber nicht nur Glück, sondern auch die eine oder andere taktischen Züge sind bei Feuerschlucker möglich. Es ist oft von Vorteil, wenn man Karten zurückhält oder den Löwen nicht unbedingt auch sofort einsetzt. Die Spielanleitung ist kurz und bündig ausgefallen, benötigt aber auch nicht mehr als das doppelseitige A5-Format, auf dem auch noch Beispiele und jede Menge Bilder untergebracht sind. Fragen blieben keine offen - und nach einer Proberunde ist der Spielablauf sowieso in Fleisch und Blut übergegangen. Grund dafür ist natürlich auch der ganz einfache Ablauf - der auch Neueinsteigern schnell erklärt werden kann. Ein weiterer Vorteil, den ich gerne erwähnen möchte, liegt auch darin, das sich Feuerschlucker sowohl zu Dritt, aber auch in voller Besetzung gleich gut spielen lässt und viel Spaß macht. Grund dafür ist auch, das man immer aufpassen muss, wer gerade welche Karte spielt und wer bei wem eventuelle Zuschauer „abwerben“ darf. Somit gibt es keine Wartezeiten - sondern nur einen kurzweiligen und spannenden Spielablauf ... Die Spielkarten und Zuschauer sind nett illustriert und passen sehr gut zum Thema. Untergebracht ist das Ganze in einer kleiner Schachtel, für die man überall Platz finden müsste. Und so kann man Feuerschlucker auch überall hin mitnehmen und auspacken - wenn man mal eine Wartezeit zu überbrücken hat. Je nach Zeit, die man zum Spielen zur Verfügung hat, kann man die Spieldauer durch die Anzahl der Durchgänge selbst steuern und bestimmen. Dies macht das Spiel zu einem idealen Lückenbüßer, Pausenfüller oder Zwischendurch-Spiel - das man aber auch gerne mal als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends auf den Tisch bringt ... Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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