Spielbesprechung von Györög Kurt
Geisterstunde
17.03.2003

von Dominique Ehrhard
Ravensburger
für 2 - 4 Spieler
von 8 bis 99 Jahren

Mitternacht - Die Geisterstunde beginnt!
Ein Gespenst treibt sein Unwesen im alten Schloss! Wo wird es diese Nacht seine Runden drehen?
In einem gruselig-spannenden Wettlauf versucht ihr, aus dem Geisterschloss zu fliehen. Doch nur wenn ihr eure Schlüssel clever einsetzt, habt ihr auch Chancen, dem Spuk zu entkommen. Seid jedoch vorsichtig: Das Gespenst schwebt durch Wände und Mauern und fängt jeden, der ihm in die Quere kommt ...“


Wer kann dem Gespenst entkommen, und findet als Erster den Ausgang ???

Spielmaterial:
1 Spielplan, 4 Spielfiguren und ein Gespensterumhang, 5 Gespensterkarten (mit 5 verschiedenen Wappen) und 45 Schlüsselkarten (mit roten, blauen und grünen Schlüsseln) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster das Schloss über eine der drei Türen zu verlassen.

Spielablauf:
Der Spielplan wird aufgelegt. Auf ihm befinden sich 25 Räume die durch rote, blaue und grüne Türen miteinander verbunden sind. Jeder Raum ist auch durch ein Wappen markiert. Außerdem gibt es noch ein Verlies - das Startfeld des Gespenstes. Das Startfeld der übrigen Spieler befindet sich gegenüber der Wand des Verlieses.

Die Spieler nehmen sich jeder eine Spielfigur und stellen diese auf das Startfeld. Der mutigste Spieler erhält außerdem den Gespensterumhang, den er über seine Spielfigur stülpt, und startet als Gespenst im Verlies. Er erhält auch die 5 Gespensterkarten. Die Schlüsselkarten werden verdeckt gemischt, und davon jeweils 4 an die Spieler - nicht dem Gespenst - verteilt. Der Rest bildet den Nachziehstapel.

Jede Spielrunde läuft wie folgt ab:

1. Das Gespenst legt seinen Weg verdeckt fest:
Der Spieler, der das Gespenst spielt, legt mit bis zu 4 seiner Gespensterkarten - verdeckt - seinen Weg fest, den er gehen will. Er bewegt sich jeweils waagerecht oder senkrecht in den, durch das ausgespielte Wappen gekennzeichneten Raum - wobei er durch Wände und verschlossene Türen gehen darf und kann.

2. Die Spieler ziehen ihre Figuren:
Die Spieler dürfen im Gegensatz zum Gespenst, ihre Figuren nur durch Türen in angrenzende Räume ziehen. Dabei muss aber durch Ausspielen der gleichfarbigen Schlüsselkarte die jeweilige Tür geöffnet werden, damit man durch diese hindurch ziehen kann.
Jeder Spieler darf dabei beliebig viele - passende - Schlüsselkarten pro Zug ausspielen und seine Figur weiterbewegen.

Neue Schlüsselkarten erhält man, wenn man seinen Zug in einem Raum beendet, der das Wappen zeigt, das auch auf der obersten Karte des Nachziehstapels zu sehen ist - oder wenn man komplett auf seinen Zug verzichtet.

3. Das Gespenst zieht auf seinen vorgegebenen Weg:
Nachdem alle Spieler fertig sind, legt das Gespenst seinen Weg offen und bewegt sich weiter.
  • Trifft es dabei auf keine Spielfigur, so nimmt es seine Gespensterkarten wieder auf, und eine neue Spielrunde beginnt.
  • Trifft es dabei jedoch auf eine Spielfigur, so ist der Zug sofort beendet. Der betroffene Spieler gilt als gefangen, und muss ab sofort die Rolle des Gespenstes übernehmen. Der Gespensterumhang wechselt den Besitzer, und das neue Gespenst beginnt seinen Weg wieder im Verlies. Das alte Gespenst wird zu einer „normalen“ Spielfigur und setzt seinen Weg auf dem Feld fort, auf dem es steht. Es erhält vom neuen Gespenst alle Schlüsselkarten und gibt diesem dafür die Gespensterkarten.
    Trifft das Gespenst auf mehrere Spielfiguren in einem Raum, so darf es sich den Spieler aussuchen, mit dem es „tauschen“ möchte.

    Spielende:
    Das Spiel endet sofort, wenn es einem Spieler gelingt, das Schloss über eine der drei Ausgänge zu verlassen.
    Dieser Spieler hat dann gewonnen.

    Fazit:
    Geisterstunde ist nettes Laufspiel für die ganze Familie, beim dem das Glück eine große Rolle spielt. Ohne passende Karte hat man keine Chance ...

    Der Spielplan ist liebevoll und mit Details gestaltet, und die Figuren und Karten passen gut dazu. Vor allem Kinder dürften dadurch zum Spielen animiert werden.

    Die Spielanleitung ist kurz und übersichtlich gestaltet. Es gibt viele Bilder und Beispiele, mit denen alle Fragen abgedeckt werden. Außerdem handelt es sich bei Geisterstunde um ein Spiel, bei dem man aufgrund seiner Einfachheit auch einfach Drauflosspielen kann. Dies und die kurze Spieldauer von knappe 30 Minuten machen das Spiel auch zu einem idealen Kinderspiel, und zu einem Spiel das man gerne mal für zwischendurch oder als Auftakt für einen Spieleabend auf den Tisch bringt.

    Dabei MUSS man aber auf folgendes achten:
  • für 2 Spieler ist das Spiel - meiner Meinung nach - absolut ungeeignet und nicht spielbar !!!
  • ab 3 Spielern wird es lustig, aber
  • mit 4 Spielern kommt dann auch noch Spaß und Spannung dazu ...

    Grund dafür ist die andauernde Schlüsselknappheit. Das Spiel zu zweit endete bei uns immer darin, das das Gespenst den kartenlosen und somit zugunfähigen Mitspieler spätestens nach 2 Zügen wieder gefangen nimmt, aber aufgrund der fehlenden Karten, dann selbst wieder nach 2 Zügen zum Gespenst wird.
    Man weis auch oft genug, welche Karten man erhalten wird, wenn man den Spieler fängt, da man die Karten ja noch vor einer Runde selbst in der Hand gehalten hat. Es gibt keine Alternativen ...

    Anders ist es dann bei 3 - besser noch mit 4 Spielern. Hier hat man dann als Gespenst die Wahl, welchen Spieler ich mir fange bzw. versuche zu fangen. Es wird immer wieder auch einen Spieler mit mehreren Karten geben.
    Auch kommt mit mehr Spielern mehr Spaß und Spannung dazu. Da sich die Spieler über den ganzen Spielplan verteilen, muss man auch darauf achten, das man keinen „Ausreißer“ übersieht. Damit wird das Spiel dann interessant und lustig ...

    Für mich ist Geisterstunde ein Kinderspiel - mit guter thematischer Umsetzung - das auch Erwachsenen Spaß machen kann - aber nur in voller Besetzung ...

    Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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