05.06.2003 von Christian T. Petersen Kosmos für 2 - 4 Spieler oder Teams ab 12 Jahren |
„In diesem spannenden Meisterquiz um Mittelerde übernimmt jeder Spieler (oder jedes Team) die Rolle von Frodo Beutlin. Das Ziel: den Einen Ring in die Klüfte des Schicksalsbergs zu werfen und damit die Dunkle Macht Mordors zu zerstören. Während die Spieler die vierzehn Abschnitte von Mittelerde durchqueren, müssen sie Mut und Stärke in Form von Chips einsetzen und knifflige Fragen beantworten. Gewinner des kurzweiligen Meisterquiz-Spiels ist der Spieler (oder das Team), der (das) als Erster den Schicksalsberg erreicht und dort erfolgreich die letzte Meisterquizfrage beantwortet.“ Wer weiß mehr über den „Herr der Ringe“ ??? Spielmaterial: 1 Spielplan, 400 Quizkarten (mit 1.200 Fragen), 1 Kartenbox, 4 Hobbitfiguren, 48 Ortskarten (8 pro Ort - Wetterspitze, Bruchtal, Moria, Lothlórien, Cirith Ungol, Schicksalsberg), 11 Ereigniskärtchen, 25 Ring-, 44 Kampf- und 44 Reise-Chips, 1 Stärkewürfel, 1 Spielanleitung „Einfache Spielvariante“ und 1 Spielanleitung. Spielziel: Als Erster den Schicksalsberg zu erreichen und die „letzte Meisterquizfrage“ zu beantworten. Spielablauf: Der Spielplan wird auf den Tisch gelegt. Die Quizkarten werden gut gemischt und mit einem Teil davon die Kartenbox aufgefüllt - und zwar mit der Textseite nach unten. Die Ortskarten werden gemischt und verdeckt zu den entsprechenden Ort am Spielplan gelegt. Ebenso werden die sechseckigen Ereigniskärtchen gemischt und am Spielplan mit dem Stärke-Würfel bereit gelegt. Jeder Spieler erhält einen Ring-, einen Kampf- und einen Reise-Chip, die er offen vor sich auslegt und startet mit seiner Hobbitfigur in Beutelsend. Wenn ein Spieler seinen Zug beginnt oder erfolgreich einen neuen Ort betreten hat, kann er zwischen folgenden Möglichkeiten wählen: 1. Ein Feld weiterziehen: Um einen neuen Ort zu betreten muss der Spieler die, auf dem Spielplan zwischen zwei Orten angegebenen Stärke-Chips abgeben. Auch wenn er diesen Ort bereits einmal betreten hat und aufgrund einer falschen Antwort wieder „zurückgefallen“ ist. Ring-Chips gelten als Joker und können beliebig für andere Chips eingesetzt werden. Außerdem können jederzeit 5 Reise- oder 5 Kampf-Chips einen beliebigen anderen Chip ersetzen. Wurde ein Ort auf diese Art und Weise „erfolgreich“ betreten, so muss sich der Spieler noch der Herausforderung dieses Ortes (=Meisterquiz-Frage) stellen. Man unterscheidet dabei zwischen leichten Fragen bei Orten mit einem grünen Auge und mittelschweren Fragen bei Orten mit einem blauen Auge. Beides mal darf sich der Spieler eine Frage auf der Karte aussuchen, der Unterschied liegt in der Anzahl der vorgegebenen Multiple-Choice-Antworten, die vorgelesen werden: leicht - 3 Antwortmöglichkeiten, mittelschwer 4 Antwortmöglichkeiten. Der Spieler hat damit die Möglichkeit, sich solche Fragen auszusuchen, mit denen er sich die „passenden“ Chips verdienen kann, die er für das weitere Spiel braucht. Ausnahme: wenn als Belohnung der Stärke-Würfel angegeben ist, dann entscheidet ein einmaliger Würfelwurf, welche Chips der Spieler erhält. Bei besonderen Orten wird die Herausforderung durch das Ziehen einer Ortskarte bestimmt: a) bei roten Ortskarten wird eine leichte (=grünes Auge), mittelschwere (=blaues Auge) oder schwere (=rotes Auge) Frage gestellt. Bei einer schweren Frage darf sich der Spieler die Frage nicht aussuchen, sondern der Fragesteller liest sich die 3 Fragen auf der Karte leise durch und entscheidet für sich, welche Frage er stellen will. Bei schweren Fragen werden - wie bei mittelschweren - auch alle 4 Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Ist auf der Ortskarte ein „rotes Kreuz“ aufgedruckt, so heißt das, das weiterhin „Gefahr in Verzug“ ist und das der Spieler sich nach erfolgreicher Bewältigung der Herausforderung einer weitern Herausforderung stellen muss. (Für die Bewältigung einer solchen Frage gibt es keine Belohnung !!!) b) die grünen Orstkarten stellen Hilfen dar, die im weiteren Spielverlauf eingesetzt werden können und danach aus dem Spiel sind. Ist auf der Ortskarte ein „rotes Kreuz“ aufgedruckt, so heißt das, das weiterhin „Gefahr in Verzug“ ist und das der Spieler zwar das Kärtchen vor sich ablegen darf, aber sich sofort einer weitern Herausforderung stellen muss. Einige grüne und rote Ortskarten zeigen ein Schadensymbol. Zieht ein Spieler eine solche Karte, so muss er den angegebenen Schaden sofort „hinnehmen“ und die entsprechenden Chips abgeben. Kann er dies nicht vollständig tun, so muss er - was er hat ablegen - und sein Zug ist erfolglos beendet. Er muss auf den Ausgangsort bzw. den nächsten sicheren Ort zurück. Rote Ortskarten werden nach ihrer Verwendung wieder in den restlichen Ortstapel zurückgemischt. Bewältigt ein Spieler die Herausforderung erfolgreich, so hat er erneut 2 Möglichkeiten: 1. Ein Feld weiterziehen oder ... 2. Verweilen und 2x würfeln: Der Spieler entschließt sich nicht mehr weiterzugehen, sondern stattdessen 2x mit dem Stärke-Würfel zu würfeln. Er darf sich jedes mal den/die angezeigten Stärke-Chip aus dem Vorrat nehmen. Wird der Baum mit den zwei „Nullen“ gewürfelt, so muss sich der Spieler entscheiden, ob er 2 Ring-Chips oder ein Ereigniskärtchen nimmt. Ereigniskärtchen bzw. grüne Ortskarten: sind sehr hilfreich und können - unter anderem - folgende Möglichkeiten eröffnen:
Antwortet ein Spieler jedoch falsch, so muss seine Hobbitfigur auf den Ort zurückgestellt werden, von der die Figur gestartet ist oder zumindest bis zum letzten sicheren Ort. (Sichere Orte sind die grünen Orte Bruchtal, Lothlórien und Ithilien.) Damit ist sein Zug beendet und der nächste Spieler ist an der Reihe. Spielende: Der Spieler der als Erster den Schicksalsberg erreicht und dort die letzte Frage (ohne Hilfe von grünen Orts- oder Ereigniskarten) richtig beantwortet, beendet das Spiel und ist der Sieger. Die einfache Variante: Spielaufbau ohne Chips und Ereigniskärtchen. Auch der Stärke-Würfel kommt nicht zum Einsatz. Ist ein Spieler an der Reihe, so zieht er seine Hobbitfigur um einen Ort vorwärts und stellt sich der Herausforderung (=Meisterquiz-Frage). Es wird im die 1. Frage und 3 der 4 Antwortmöglichkeiten (nicht die in Klammer) vorgelesen. Ist die Antwort falsch, so muss der Hobbit des Spielers wieder auf den Ausgangsort zurückgestellt werden. Ist die Antwort richtig, so kann der Spieler: a) stehen bleiben: und der nächste Spieler ist an der Reihe. b) auf den nächsten Ort ziehen und erneut eine Frage beantworten: es wird dem Spieler nun die 2. Frage der Quizkarte mit 3 Antwortmöglichkeiten vorgelesen. * ist die Antwort falsch, so muss er mit seinem Hobbit auf den Ort zurück, von dem er in diesem Zug gestartet ist. * ist die Antwort richtig, so kann er sich ein letztes Mal dafür entscheiden, noch einen Ort weiterzugehen und die 3. Frage der Quizkarte zu beantworten. Beantwortet er diese Frage richtig, so bleibt er auf diesem Feld stehen, bei falscher Antwort muss er zu dem Ort zurück, von dem er in diesem Zug gestartet ist. Die Chance des rechten Nachbars bei mehr als zwei Spielern: Wird eine Frage falsch beantwortet, so hat der rechte Nachbar die Möglichkeit die Frage zu beantwortet. Ist seine Antwort richtig, so darf er seinen Hobbit um einen Ort nach vorne bewegen. Eine falsche Antwort hat keine Auswirkung. Herr-der-Ringe-Kenner und -Laien: „Ungleichheiten“ kann man durch Variation der Antwortmöglichkeiten (3 oder 4 Multiple-Choice-Antworten oder gar keine Antwort-“Vorgaben“) ausgleichen. Es gewinnt wer als Erster den Schicksalsberg erreicht und dort die „letzte Frage“ richtig beantwortet. Fazit: Der Herr der Ringe - Das Meisterquiz ist ein Quiz, das seinem Namen mehr als gerecht wird. Viele der Fragen können nur als „gefinkelt“, „wirklich schwer“ bzw. „sehr ins Detail gehend“ eingestuft werden und wer sicht nicht ausreichend mit dem Thema beschäftigt hat (Buch oder Film) braucht sich an das Quiz nicht unbedingt heranzuwagen. Er ist wahrscheinlich in den meisten Fällen zum Raten verurteilt - und wird so sehr schnell den Spaß am Spiel bzw. Quiz verlieren. „Eingefleischte“ Herr-der-Ringe-Fans hingegen, haben mit diesem Quiz ein „Medium“ bzw. Spiel, mit dem sie sich messen und ganz sicher auch noch das Eine oder Andere dazulernen können. Ich kann mir nicht vorstellen, das jemand alle Antworten auf die Fragen im „Kopf“ hat - und wenn ja, dann gehört er zu „Wetten dass ...“ Ebenso ist es möglich mit diesem Spiel sein Wissen um Mittelerde zu verbessern: man kann sich in einem Solo-Spiel (bei dem es nur darum geht, mit so wenig wie möglich Antworten ans Ziel zu kommen) - oder auch ohne Spiel (nur mit „Durcharbeiten“ der Quizfragen) - viel an Wissen über Mittelerde aneignen. Der Spielplan und die Ortskarten sind toll illustriert und passen sehr gut zum Spiel bzw. Quiz - und alles hat seinen Platz in der Schachtel. In meinem Spiel befanden sich sogar anstatt der angegebenen 4 Hobbits - 6 verschiedenfarbige Hobbits. Und so steht einem Spiel zu Sechst - sofern man so viele „Spezialisten“ bzw. „Wissensdurstige“ zusammenbekommt - nichts entgegen. Die Anleitungen sind sehr gut - und sehr ausführlich - aufgebaut und lassen keine Fragen offen. Und auch das „Spiel zum Quiz“ ist gut gelungen und lässt auf grund der Ereignis- und grünen Orts-Kärtchen einige taktische Züge zu. Es ist schon wichtig, darauf zu achten wann ich welche Chips brauche und verwende, und wann ich - taktisch gut - grüne Orts- oder Ereigniskärtchen einsetze. Die „einfache Variante“ dient da mehr oder weniger nur zur „Spielstandsanzeige“ - weniger zum Spielen. Die Spieldauer ist mit 60 - 90 Minuten angegeben, kann sich aber auch mal aufgrund der „schwierigen“ Fragen etwas in die Länge ziehen. Für alle „Herr-der-Ringe-Fans“ und „Mittelerde-Wissensdurstigen“ kann man das Spiel empfehlen - wer aber nur ein locker, leichtes Spiel zum Thema sucht - wird mit diesem Quiz überfordert sein und sehr schnell den Spaß verlieren, da er zum stupiden „Raten“ verdonnert wird ... Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |
"Der Herr der Ringe - Das Meisterquiz" bei spielenet.de |