Spielbesprechung von Györög Kurt
Hamsterrolle
07.04.2003

von Jacques Zeimet
ZOCH-Verlag
für 2 - 4 Spieler
ab 6 Jahren

„Nach neueren Erkenntnissen ist die Welt nun doch keine Scheibe, sondern ein Ring. Versuchen Sie, die in der HAMSTERROLLE geltenden Naturgesetze spielerisch zu erforschen und erleben Sie, wie Sie dabei aus der Rolle fallen.
Die HAMSTERROLLE ist ein spannendes Bauspiel, das Groß und Klein einfach Spaß macht. Ein optischer und taktischer Genuss, der sowohl den Bauch als auch die Nerven zum Kribbeln bringt. Als Spielgerät dient ein handgearbeiteter Holzring mit mehreren Barrieren auf der Innenseite. 28 Holzstäbchen in 7 Farben und eine schwarze Spitzpyramide dienen als Baumaterial.“


Ein abgedrehtes „Rollen-Spiel“, im wahrsten Sinn des Wortes ...

Spielmaterial:
1 Hamsterrolle mit Holzbarrieren, 28 Spielteile in 7 Farben (= 4 Bausets), 1 schwarze Spitzpyramide, 1 Spielanleitung und kein Hamster.

Spielziel:
Als Erster alle seine Holzteile in die Rolle einzubauen.

Spielablauf:
Die Rolle wird in die Tischmitte gestellt. Durch die Holzbarrieren entstehen 12 „Fächer“ in der Rolle - in das unterste Fach kommt die schwarze Spitzpyramide. Jeder Spieler erhält nun 1 Bauset (=7 verschiedenförmige Holzteile) und der Spieler mit den zittrigsten Händen beginnt (bei 2 Spielern erhält jeder 2 Bausets):

Der Startspieler muss - vom „Fach“ mit der Spitzpyramide ausgehend - in das übernächste Fach, eines seiner Holzteile legen. Jedes mal wenn ein Holzteil abgelegt wurde, ist der nächste Spieler an der Reihe und hat nun folgende Möglichkeiten:

1. ... ein Holzteil in das gleiche Fach bauen. Es darf dabei kein Holzteil verwendet werden, das es in diesem Fach schon gibt, und das Teil muss etwas „höher“ eingebaut werden, als das „höchste“ Teil in diesem Fach („höher“ heißt hier näher zur nächsten Barriere). Oder ...

2. ... ein Holzteil in das nächste oder übernächste freie Fach bauen.

Dadurch wird sich die Rolle - und auch der Inhalt - schön langsam „in Bewegung“ setzen.
Sollten dabei Teile aus der Rolle herausfallen (den Tisch berühren) so muss der betroffene Spieler diese zu seinem Vorrat nehmen. Dies gilt auch für die schwarze Spitzpyramide, die wie ein ganz normaler Bauteil behandelt wird.

3. ... glaubt man, das man keinen Teil einbauen kann, ohne das dabei etwas herausfällt, dann darf mein einen beliebigen Teil aus den untersten zwei „Fächern“ nehmen und in ein beliebiges Fach einbauen, in dem dieses Teil noch nicht vorhanden ist. Fallen dabei Teile heraus, so muss diese der Spieler zu seinem Vorrat nehmen.

Spielende:
Sobald ein Spieler alle seine Holzteile verbaut hat, hat er gewonnen.

Fazit:
Die „Hamsterrolle“ ist ein - im wahrsten Sinn des Wortes - „abgedrehtes“ Taktik- und Geschicklichkeitsspiel, das für die ganze Familie - ob Groß oder Klein - sehr gut geeignet ist.

Die bunten Teile und die „interessante Rolle“ (alles besteht aus Holz) laden zum Spielen ein und sind ein „Anziehungspunkt“ - nicht nur für Kinder. Und was anfänglich wie ein „Kinderspiel“ aussieht, entpuppt sich als interessantes, spannendes und vor allem lustiges Geschicklichkeitsspiel für alle, die Spaß an solchen Spielen haben. Und auch die taktische Komponente kommt hier nicht zu kurz: es kann schon einen großen Unterschied machen, welchen Teil ich wann, wo und vor allem aber wie einbaue.
Hier kommt dann auch ein klein wenig „Schadenfreude“ und eine Portion „Ärgerfaktor“ dazu - die das Spiel aber auch lustig und spannend machen. Und so mancher hat sich damit schon selbst „ein Ei gelegt“.

Negativ bzw. schlecht durchdacht wurde aber anscheinend die Spielschachtelgestaltung. Die Rolle ist zwar gut untergebracht, die 28 Holzteile und die Spitzpyramide werden aber nur in der Mitte dieser Rolle in einem Plastiksäckchen - ohne Halterung oder Sonstiges - gelagert. Dies führte beim Transport dazu, das einige der Barrieren in der Hamsterrolle gebrochen bzw. „abgeschlagen“ waren und vor dem ersten Spiel erst wieder angeklebt werden mussten.
Auch kam es immer wieder mal vor, das Barrieren abgebrochen sind, wenn Teile beim Spielen zurück in die Rolle gefallen sind - welches ich auf die "Beschädigung" beim Transport zurückführe. Beim Kauf ist hier sicher anzuraten, das man die Schachtel öffnet und nachsieht, ob die Rolle noch in Ordnung ist ...

Die Spielanleitung ist kurz und bündig, mit Bildern und Beispielen versehen, und lässt - auch aufgrund des einfachen Spielablaufes - keine Fragen offen. Man kann eigentlich sofort loslegen, und auch Neulingen ist das Spiel in ein paar Minuten erklärt (wenn es sich nicht schon beim Zuschauen selbst erklärt hat). Außerdem ist dem Spiel auch eine Anleitung in Englisch und Französisch beigelegt.

Die Spieldauer ist mit 30 - 40 Minuten angegeben. Das bedeutet bei diesem Spiel 30 – 40 Minuten mit viel Spaß und Spannung. Auch dies ist noch ein Pluspunkt für dieses Spiel - es eignet somit hervorragend als Auftakt bzw. Abschluss eines Spieleabends, aber auch für Zwischendurch kann man so gerne zur „Hamsterrolle“ greifen.
Beim Spiel zu Zweit (vor allem aber auch beim Spiel mit kleineren Kindern), kann man die Spieldauer etwas verkürzen, indem man nur mit jeweils einem Bauset spielt.

Alles in allem ist die „Hamsterrolle“ ein Spiel, das bei uns - bei Groß und Klein - gleichermaßen gut angekommen ist, und nach dem auch von beiden Seiten immer wieder gefragt wird ...

Vielen Dank an den ZOCH-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Hamsterrolle" bei spielenet.de