03.11.2003 von Dominique Ehrhard Jumbo für 2 - 6 Spieler ab 8 Jahren |
„Ein Dompteur, der verschiedene Tiere bändigen will, muss zwei Dinge können: schnell denken und schnell reagieren. Der beste Dompteur erfasst die Situation sofort. Er ruft die richtigen Befehle und schon vollführen die Tiere ihre Zirkuskünste.“ Logisch denken, schnell reagieren ... Spielmaterial: 1 Eisbär, 1 Elefant, 1 Löwe, 24 Positionskarten, 5 Befehlskarten, 1 Spielbrett und 1 Spielanleitung. Spielziel: Als „Schnellster“ die richtige Befehlskombination zu finden, mit denen die Zirkustiere in die vorgegebenen Positionen gebracht werden können. Spielablauf: Das Spielbrett (=die Zirkusmanege) kommt in die Tischmitte. Die 24 Positionskarten werden gut gemischt, als verdeckter Stapel bereitgelegt - und die oberste Karte wird aufgedeckt. Die Tiere werden wie, auf der Karte vorgegeben, in der Manege positioniert. Die Karte kommt danach wieder unter den Kartenstapel. Die 5 Befehlskarten werden vor der Manege aufgelegt und erleichtern den Spielern das Merken der einzelnen Befehle, die man den Tieren erteilen kann. Nun setzen sich alle Spieler so zum Tisch, das alle (ziemlich) die gleich Sicht (=Ausgangslage) zur Manege haben. Danach wird eine weitere Positionskarte aufgedeckt und offen auf den Tisch gelegt. Nun versucht jeder Spieler für sich herauszufinden, mit welchem Befehl bzw. mit welcher Befehlsfolge man die Tiere dazu bringen kann, die neuen Positionen in der Manege einzunehmen. Folgende Möglichkeiten stehen zur Auswahl: „Ma“: Das „unterste“ Tier am roten Podest klettert ganz nach oben. „Lo“: Das „oberste“ Tier am roten Podest springt zum blauen Podest, und landet dort ganz oben. „Ni“: Die „obersten“ Tiere beider Podeste tauschen die Plätze. „Ki“: Das „oberste“ Tier am blauen Podest springt zum roten Podest, und landet dort ganz oben. „So“: Das „unterste“ Tier am blauen Podest klettert ganz nach oben. Wer die Lösung hat bzw. glaubt die Lösung zu haben, teilt dies seinen Mitspielern mit. Nun wird kontrolliert, ob dieser Spieler einen Fehler gemacht hat, oder nicht: War die Lösung richtig, dann erhält der Spieler die Positionskarte. War die Lösung falsch, dann scheidet der Spieler für diese Runde (um diese Karte) aus. Wenn keiner die Lösung findet, kommt die Karte unter den Stapel. Danach wird die nächste Karte aufgedeckt. Spielende: Das Spiel endet, wenn alle Karten „gewonnen“ wurden. Der Spieler mit den meisten Karten ist der Sieger. Variante für erfahrene Spieler: Um das Spiel schwieriger bzw. interessanter zu gestalten, kann man den Befehl „Ni“ herausnehmen. Es sind danach noch immer alle Lösungen möglich, die Befehlsfolgen werden aber unter Umständen um einiges länger. Fazit: Maniki! ist ein Denk- und Reaktionsspiel für die ganze Familie. Obwohl es - aufgrund des Spielmateriales - den Eindruck eines reinen Kinderspieles macht, können sich aber auch Erwachsene an den Aufgaben die „Zähne“ ausbeißen und sich herausfordern lassen. Es spielt sich sowohl zu zweit aus auch mit mehreren Spieler gleich und sehr gut, und ist sowohl für Kinder als auch Erwachsene gleichermaßen geeignet. In der Spielanleitung - die kurz und gut aufgebaut ist, und keine Fragen offen lässt - ist eine maximale Spieleranzahl von 6 angegeben. Ich bin aber der Meinung, das man das Spiel durchaus auch mit mehr Spielern spielen kann, sofern alle (ungefähr) die gleich gute Ausgangslage haben bzw. vor der „Manege“ Platz finden. Das Spielmaterial ist sehr gut gelungen und passt ausgezeichnet zum Thema. Mit der Manege und den Tieren kommt auch etwas „Zirkusstimmung“ auf. Die Tiere sind aus Holz gefertigt und stabil, und lassen sich somit auch gut stapeln und für das Spiel verwenden. Die Karten sind aus dicken Karton und funktionell. Hier sollte man sich nur nicht (wie schon oben erwähnt) vom Spielmaterial und der Schachtel täuschen lassen. Maniki! ist in keinster Weise ein reines Kinderspiel. Es bietet genug Herausforderung, um auch eine Gruppe Erwachsener einen ganzen Abend lang zu fesseln. Positiv ist dabei auch noch zu erwähnen, das man sich die Spiellänge selbst und sehr variable gestalten kann. Je nachdem verwendet man eben alle oder auch nur einen Teil der Positionskarten. Bei der Vergabe der Positionskarten haben wir aber etwas abweichend zur Spielanleitung gespielt: Um jederzeit und leichter die Positionen der Tiere vor einer „falschen“ Befehlsfolge wiederherstellen zu können, wird bei uns immer die „alte“ (zuvor gespielte) Positionskarte vergeben und die neue bleibt liegen. Am Beginn des Spieles bleibt bei uns deshalb auch die „aller erste“ Positionskarten (die man zum Aufstellen der Tiere benötigt) offen am Tisch liegen. Dies hat sich ganz gut bewährt und verändert den Spielablauf sonst nicht. Das alles sind Gründe, die das Spiel bei uns sehr schnell zu einem Renner gemacht haben. Schade ist nur, das die Schachtel - in der alles untergebracht werden sollte - wieder nur eine „Einheitsschachtel“ ohne durchdachter Einteilung ist. So finden zwar die Tiere schön Platz und sind gut untergebracht, der Rest des Spielmateriales muss aber „oben auf“ gelegt werden, ist dazu verdonnert „durch die Gegend zu fliegen“. Da es aber - an und für sich - genug Platz in der Schachtel gibt, um auch den Rest gut unterbringen zu können, hätte man sich doch etwas mehr Gedanken machen können. Maniki! ist ein Spiel, das von Kinder sicher auch aufgrund seines Spielmateriales gerne auf den Tisch geholt wird, bei den Erwachsenen reizt die Herausforderung es doch besser bzw. schneller als beim letzten Spiel zu machen. Und mit jeder Runde wird es leichter und einfacher die gesuchte Befehlsfolge zu finden - und es gilt „Übung macht den Meister!“. Der Wiederspielreiz ist auf alle Fälle (auch aufgrund der mitgelieferten Variante für erfahrene Spieler) bei jung und alt gegeben, und wird dafür sorgen, das das Spiel noch oft auf dem Tisch kommen wird. Vielen Dank an JUMBO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |