Spielbesprechung von Györög Kurt
Outburst!
07.07.2003

von Brian Hersch
MB-Spiele
für 2 oder mehr Spieler
ab 15 Jahren

„Kennen Sie 10 berühmte Universitäten - oder tierische Sprichwörter - oder russische Sehenswürdigkeiten?
Falls Sie auf solche oder ähnliche Fragen innerhalb von 60 Sekunden 10 verschiedene Antworten finden müssen, dann spielen Sie gerade OUTBURST!, das schnelle turbulente Spiel für Partys, im Freundeskreis oder mit der Familie.
Ob Ihnen zum Stichwort „Berühmter Hans“ dann neben „Hans Albers“ und „Hans Moser“ auch noch „Hans im Glück“ oder „Hanswurst“ einfallen, ob Sie wissen, daß auch der Delphin eine Walart ist und Theodore Roosevelt den Friedensnobelpreis erhielt - das wird sich dann schnell herausstellen. Spielen Sie OUTBURST! einer gegen einen oder in zwei Teams. Haben Sie sich erst einmal bis zum Ziel des üblichen Spiel-Parcours durchgeraten, dann drehen Sie das Spielbrett doch einmal herum. Denn auf der Rückseite erwartet Sie eine neue, rasante OUTBURST!-Dimension!
Pokern Sie darum, welches Team wohl die meisten Antworten auf die 400 völlig neuen Stichworte geben kann und räumen Sie die Joker-Chips Ihrer Spielgegener ab!“


Das explosive Tempo-Spiel!

Spielmaterial:
200 doppelseitig bedruckte Stichwortkarten, 1 doppelseitiges Spielbrett, 1 Lösungsfilter, 1 Sanduhr, 1 10-seitiger Würfel, 20 Chips (10x rot und 10x blau, je Farbe 1x beidseitig mit „Outburst!“-Symbol = Bonus-Chip, 1x mit einem „1er“, je 2x mit einem „2er“, „3er“, „4er“ und „5er“), 2 Markierungssteine (rot und blau) und 1 Spielanleitung.

OUTBURST!
Spielziel:
Als Erster das Zielfeld - am Ende der Spirale - zu erreichen.

Spielablauf:
Der Spielplan mit der Parcour-Seite (Spirale mit einzelnen Feldern) wird in die Tischmitte gelegt. Die Stichwortkärtchen werden gemischt und als Stapel bereitgelegt.
Die Spieler werden in 2 Gruppen bzw. Teams eingeteilt und erhalten jeweils 3 Joker-Chips und einen Markierungsstein, die auf dem Tisch abgelegt werden.

Beide Gruppen würfeln - die Gruppe mit dem höheren Ergebnis beginnt und wird zur spielenden Gruppe.
Die andere Gruppe wird automatisch zur kontrollierenden Gruppe, zieht die oberste Karte vom Stapel und liest das Stichwort laut vor.

Die spielende Gruppe muss sich nun innerhalb von 30 Sekunden entscheiden, ob sie diese Karte spielen möchte:

Wird die Karte gespielt, dann muss die spielende Gruppe noch würfeln und damit festlegen, welche der 10 Antwortmöglichkeiten eventuell einen Bonus einbringen soll.
Die kontrollierende Gruppe steckt die Karte in den Lösungsfilter und dreht die Sanduhr um.
Die spielende Gruppe hat nun ca. eine Minute Zeit, um die 10 Antwortmöglichkeiten der Stichwortkarte - durch lautes Rufen - zu finden.
Für jede richtige Antwort wird der Marker am Lösungsfilter nach innen geschoben, und so die beantworteten Lösungen markiert. „Lösungsversuche“ werden durch den kontrollierenden Spieler mit einem lauten „Ja“ oder „Nein“ kommentiert.
Nachdem die Sanduhr abgelaufen ist, erhält die spielende Gruppe für jede richtige Antwort einen Punkt. Der Markierungsstein wird danach um so viele Felder auf der Spirale nach vorne gezogen, wie es richtige Antworten gegeben hat. Nun wird noch kontrolliert, ob auch die zuvor gewürfelt „Bonus“-Antwort erraten wurde. Ist dies der Fall, so darf der Markierungsstein nochmals um so viele Punkte nach vor bewegt werden, wie die derzeitige Zahl unter dem Markierungsstein am Spielplan angibt. Ansonsten bleibt der Stein wo er ist.

Ist die Stichwortkarte jedoch zu schwer, so kann die spielende Gruppe auch entscheiden, das sie die Karte an die andere Gruppe weitergegeben will. Dafür muss die spielende Gruppe jedoch einen ihrer Joker-Chips abgeben und die nächste gezogene Stichwortkarte beantworten.

Danach werden die „Rollen“ getauscht - die spielende wird zur kontrollierenden, und die kontrollierende zur spielenden Gruppe - und eine neue Runde beginnt. Hier zeigt sich auch der Nachteil der weitergegebenen Karte - die andere Gruppe hat eine „Karte“ lang Zeit, sich Antworten einfallen zu lassen - sie darf die Karte jedoch nicht wieder weitergeben ...

Spielende:
Die Gruppe, die zuerst das Zielfeld in der Mitte der Spirale erreicht, hat gewonnen.

PROFI-OUTBURST!
Spielziel:
Als Erster alle Joker-Chips der anderen Gruppe zu gewinnen.

Spielablauf:
Der Spielplan - mit der Poker-Fläche - wird in die Tischmitte gelegt. Die Stichwortkärtchen werden gemischt und als Stapel bereitgelegt.
Die Spieler werden in 2 Gruppen bzw. Teams eingeteilt und erhalten jeweils die 10 Joker-Chips einer Farbe. Diese werden mit der darauf stehenden Nummer nach oben auf die Poker-Felder gesetzt - die Nummern der Chips müssen mit den Nummern der Poker-Felder übereinstimmen.

Beide Gruppen würfeln - die Gruppe mit dem höheren Ergebnis beginnt.
Die andere Gruppe zieht die oberste Karte vom Stapel und liest das Stichwort laut vor.

Pokern:
Die Start-Gruppe sagt an, wie viele Antworten sie auf das Stichwort geben kann. Die Anzahl ist auch gleichzeitig der Poker-Betrag, den die Gruppe in Form von Poker-Chips in die Spielplanmitte legen muss.

Überbieten:
Ist die „fragende“ Gruppe der Meinung, mehr Antworten geben zu können, so hat sie ihrerseits jetzt die Möglichkeit, das Angebot der Start-Gruppe zu überbieten und dementsprechend Poker-Chips in die Spielplanmitte zu legen. Dies geht solange hin und her, bis eine Gruppe nicht mehr überbieten kann oder will. Die „aussteigende„ Gruppe muss aber trotzdem die Poker-Chip in der Spielmitte belassen.

Wurde entschieden, wer die Karte spielt, dann kommt die Karte in den Lösungsfilter und die Sanduhr wird umgedreht.
Die „spielende“ Gruppe hat nun ca. eine Minute Zeit, um die 10 Antwortmöglichkeiten der Stichwortkarte - durch lautes Rufen - zu finden.
Für jede richtige Antwort wird der Marker am Lösungsfilter nach innen geschoben, und so die beantworteten Lösungen markiert.
Nachdem die Sanduhr abgelaufen ist, werden die richtigen Antwort zusammengezählt.

Wurde die vorgegebene Lösungsanzahl erreicht oder überschritten, so erhält die Gruppe auch alle Poker-Chips aus der Spielplanmitte.
Wurden weniger Antworten - als vorgegeben - erraten, so gehen die alle Chips an die „kontrollierende“ Gruppe.

Eigene Chips kommen wieder auf ihren Platz zurück - gegnerische Chips kommen auf die leeren Felder am Spielfeldrand.

Hat man bereits sehr viele Joker-Chips an die gegnerische Gruppe verloren, so kann man versuchen, diese mit Hilfe des Bonus-Chip wieder zurückzugewinnen. Der Bonus-Chip darf pro Spiel aber nur einmal eingesetzt werden.
Dabei geht man wie folgt vor: nachdem die andere Gruppe ihren „Einsatz“ gemacht hat, überbietet man mit dem Bonus-Chip. Dieser hat dann den Wert des gegnerischen Einsatzes + 1 - und darf nicht mehr überboten werden.

Kann man nun auch noch die vorgegebene Anzahl an Antworten geben bzw. überbieten, so bekommt man so viele eigenen Chips von der gegnerischen Gruppe wieder zurück, wie gerade geboten wurden. Auch den Bonus-Chip erhält man wieder zurück, denn man aber danach nicht mehr einsetzen darf.
Werden weniger Antworten genannt, so verliert man wie üblich die gesetzten Poker-Chips an die gegnerische Gruppe.

Die nächste Runde wird von der Gruppe begonnen, die in der letzten Runde das Pokern verloren hat.

Spielende:
Die Gruppe, die zuerst alle Poker-Chips der anderen Gruppe erobert hat, hat auch das Spiel gewonnen.

Fazit:
Outburst! ist in der „einfachen“ aber auch in der „Profi“-Variante ein kurzweiliges Frage- und Antwortenspiel, das vor allem in größeren Gruppen für viel Spaß und Spannung sorgt. Aber auch das „Kräftemessen“ zu Zweit kann nur empfohlen werden ...

Die Spielanleitung besteht aus einem doppelseitigen, großformatigen Blatt. Auf einer Seite wird die „einfache“, auf der anderen die „Profi“-Variante erklärt. Bei Anleitungen lassen keine Fragen offen - beide Varianten laufen aber auch „logisch“ ab und erklären sich eigentlich von selbst.

Das Spielmaterial - die Karten und Chips - sind klein, kompakt aber handlich ausgefallen, der Spielplan ist ansprechend und bunt. Einzig mit dem Lösungsfilter könnte es bei schlechtem Lichteinfall etwas Probleme beim „entziffern“ der Antworten geben.
Alles hat seinen festen und vorgegebenen Platz in der Spielschachtel und kann so gut transportiert werden.

Da es sich bei Outburst! um ein sehr kommunikatives Spiel handelt, bei dem es sehr oft auch zu Diskussionen und „Besprechungen“ einzelner Fragen und Antworten kommen kann, kann man mit Hilfe der Sanduhr immer „markieren“ welche Gruppe als letzter an der Reihe war. Dazu stellt man die Sanduhr eben entweder mit dem roten oder blauen „Stöpsel“ nach oben auf den Tisch - je nachdem welche Gruppe gerade „dran“ ist.

Und obwohl es sich um ein Spiel „auf Zeit“ handelt, übersieht man nur zu gern diese - und es sind schnell mal ein paar Stunden, oder auch mal ein ganzer Abend vergangen - und man hat „nur“ mit Outburst! Spaß und Spannung gehabt ...
Vor allem in der „Profi“-Variante, in der neben dem Pokern auch noch eine gehörige Portion „Bluff“ mit ins Spiel kommt, kann es leicht einmal hoch her gehen - und man vergisst alles um sich herum. Hier muss man aber auch besonders aufpassen, das der eine oder andere „Bluff“ dann nicht „nacht hinten los“ und „in die Hose“ geht ...
Und Langweile oder Wartezeiten gibt es sowieso keine, da immer alle Spieler - mehr oder weniger - zu gleich beteiligt bzw. an der Reihe sind.

Mit Outburst! haben wir an und für sich ein Spiel gefunden, das wir gerne zum Ausklang eines Spieleabends hervorholen, mit dem man sich aber auch - wie bereits geschrieben - mal den ganzen Abend „um die Ohren schlagen“ kann. 400 knifflige und interessante Fragen garantieren langen Spielspass ...

Wem das aber zuwenig sein sollte, der kann auch noch auf Erweiterungssets zurückgreifen. Hier ist nur aufzupassen, das die Auflage von MB-Spiele nicht mit der von Parker „zusammenpasst“ - die Karten der Parkerausgabe sind leider zu groß für den Lösungsfilter in der MB-Ausgabe, wie ich selbst „leidvoll“ feststellen musste ...

Wem diese Art von Spiel gefällt, der wird viel und lange Spaß an Outburst! haben - egal ob in der „einfachen“ oder in der „Profi“-Variante. Den in beiden kann man noch viel lernen und staunen, welche Antworten auf bestimme Fragen „erwartet“ werden und in welche „falsche“ Richtung man gedacht hat ...

Vielen Dank an HASBRO/MB-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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