Spielbesprechung von Györög Kurt
Super Cluedo
25.09.2003

PARKER / Hasbro
für 3 - 10 Spieler
ab 10 Jahren

„In einem Schloss an der französischen Riviera wurde ein abscheuliches Verbrechen begangen. Der wohlhabende Besitzer des Schlosses - ein mysteriöser Graf - wurde ermordet, und zwar von einem seiner zehn „Freunde“, die er übers Wochenende zu sich eingeladen hatte. Aber wer kann nur diese Tat auf dem Gewissen haben? Die Leiche des Grafen wurde in der Halle des Schlosses gefunden - aber dort weist nichts auf ein Verbrechen hin. Wo hat der Mord also stattgefunden, und mit welcher Waffe wurde er begangen?
Tauchen Sie in diese spannungsgeladene Atmosphäre ein und untersuchen Sie das Schloss auf dem extra-großen Spielplan. Stellen Sie Ihre detektivischen Fähigkeiten unter Beweis und klären Sie den Fall Schritt für Schritt auf.
An welchem der zwölf möglichen Tatorte des Schlosses wurde der Mord begangen? Welcher der Verdächtigen hat mit einer der acht Tatwaffen zugeschlagen? Gehen Sie durch das Schloss, benutzen Sie die vielen Geheimgänge und die Spionagefelder, um dem Rätsel auf die Schliche zu kommen. Und wenn Sie glauben, alle Fakten gesammelt zu haben, erheben Sie Anklage ...“


Sind Sie ein Super-Detektiv? Dann spielen Sie Super Cluedo!

Spielmaterial:
1 Spielplan, 10 farbige Spielfiguren (Oberst von Gatow - gelb, Reverend Grün - grün, Professor Bloom - violett, Baronin von Porz - blau, Fräulein Gloria - rot, Frau Weiß - weiß, Herr Braun - braun, Lady Sarah - rosa, Inspektor Klein - grau und Madame Mystique - orange), 8 Waffen aus Metall (Dolch, Leuchter, Pistole, Seil, Heizungsrohr, Rohrzange, Hufeisen und Giftflasche), 30 Karten (10 Verdächtige, 12 Tatorte und 8 Tatwaffen), 2 Würfel, 1 Mordakte, 1 Detektiv-Notizblock und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster herauszufinden, wer, wo, mit welcher Waffe den Grafen ermordet hat.

Spielablauf:
Jeder Spieler entscheidet sich für eine der Spielfiguren (Verdächtigen) den er spielen will. Danach kommen alle 10 Figuren in die Halle - von dort aus wird gestartet. Es wird immer mit allen 10 Figuren gespielt, egal wie viele Spieler teilnehmen. Die 8 Tatwaffen werden beliebig in den verschiedenen Räumen verteilt.
Jetzt werden die Karten in Verdächtige, Tatwaffen und Tatorte getrennt und verdeckt gemischt. Je eine Karte wird von jedem Stapel genommen und - für alle nicht sichtbar - in die Mordakte gesteckt. Damit wird für das Spiel der Mordhergang (Täter, Tatwaffe und Tatort) festgelegt, der von den Spielern zu enträtseln gilt.
Danach werden alle restlichen Karten wieder zusammengemischt und gleichmäßig an die Spieler verteilt. Außerdem erhält noch jeder Spieler einen Stift und ein Blatt von Detektiv-Notizblock.

Wer an der Reihe ist ...
... würfelt mit beiden Würfeln und bewegt seine Spielfigur um die angegebene Augenzahl über den Spielplan. Es darf dabei waagerecht, als auch senkrecht - nicht jedoch diagonal gezogen werden. Von anderen Spielern besetzte Felder dürfen zwar übersprungen, aber nicht besetzt werden.

Auf dem Spielplan gibt es:
6 Geheimgänge: über die man direkt von einem Ort in einen anderen gelangen kann.
Türen: durch die man in Tatorte bzw. aus diesen auch wieder heraus gelangen kann. Diese zählen zwar nicht als eigenes Feld, aber nur durch diese kann man zu den einzelnen Orten gelangen. Die Orte selbst zählen als ein Feld.
9 Spionagefelder: die durch eine Lupe gekennzeichnet sind. Landet man auf einem dieser Felder, so darf man einen beliebigen Spieler ausspionieren. Dazu wählt man einen Spieler aus, der einem eine beliebige seiner Handkarten zeigen muss - und zwar so, das die anderen Mitspieler diese nicht sehen können. Hat man danach noch Zugpunkte übrig, so darf man danach noch weiterziehen.

Wenn man einen Tatort betreten hat, darf man einen „Verdacht“ aussprechen. (Ist dies der Fall, so verfallen etwaige restliche Zugpunkte.)
Bei diesem Verdacht muss es sich immer um den Tatort handeln, indem man sich gerade befindet. Nun wählt man noch eine Tatwaffe und einen Verdächtigen aus und teilt den „Verdacht“ seinen Mitspielern mit. Dann werden die genannte Tatwaffe, sowie der Verdächtige an den Tatort geholt (wenn sie sich nicht schon dort befinden).
Danach kommt es dann sofort zur Vernehmung der Zeugen:
dazu befragt man - beginnend beim linken Nachbar - alle Mitspieler, ob diese irgendeine der 3 - im Verdacht genannten Karten - auf der Hand haben. Ist dies der Fall, so muss der Spieler diese Karte - für alle anderen nicht sichtbar – dem aktiven Spieler zeigen. Besitzt der Befragte mehr als eine der gesuchten Karten, so darf er eine beliebige der Karten zeigen.
Sobald man eine Karte gezeigt bekommen hat, ist die Vernehmungsrunde sofort beendet. Nachfolgende Spieler müssen keine Karten mehr zeigen.

Wenn man im Verlaufe des Spieles glaubt, den Fall lösen zu können, so muss man Anklage erheben:
Der Spieler kündigt dies an, schreibt die „Anklage“ (Täter, Tatort und Tatwaffe) auf und darf danach Einsicht in die Mordakte nehmen.

Spielende:
War die Anklage richtig, so deckt der Spieler die Karten auf und das Spiel endet sofort - der Spieler hat das Spiel gewonnen.

War die Anklage falsch, so muss er die Karten wieder zurück in die Mordakte stecken. Für ihn endet nun das aktive Spiel - nur die restlichen Spieler machen weiter. Die Aktionen beschränken sich danach auf die Teilnahme bei Verhören.

Fazit:
Super Cluedo ist ein interessantes und spannendes Detektivspiel für alle, die diese Art von „Rätselspiel“ mögen. Im Gegensatz zum „normalen“ Cluedo besticht Super Cluedo durch seine tolle Ausstattung. Es gibt einen wirklich großen Spielplan, auf dem ein ganzes Schloss inklusive Stallungen, Garten, Pavillon und Springbrunnen abgebildet ist. Die Grafik ist sehr schön ausgefallen und passt sehr gut zum Thema, wie auch die schön gestalteten Spielkarten. Sehr gut gefallen haben mir aber auch die Tatwaffen aus Metall. Diese sehen einfach „edel“ aus. Schade ist nur das es keine richtigen Spiel-“Figuren“, sondern nur Holz-“Pöppel“ gibt, was aber dem Spielspass keinen Abbruch tut.
Untergebracht ist alles in einer übergroßen Schachtel, in der es leider keine Fächer für die Karten und Spielsteine gibt, sondern wo alles nur lieblos durch die Gegend „fliegt“. Hier hätte ich mir schon etwas mehr erwartet.

Die Spielanleitung ist strukturiert, ausführlich, mit ein paar Beispielen versehen und lässt keine Fragen offen. Durch die „großen“ Überschriften ist es sehr einfach, Passagen zu einzelnen Themen wiederzufinden. Der recht einfache Spielablauf ist aber auch schnell erklärt - und kombinieren muss jeder für sich selbst.

Das Spiel selbst unterscheidet sich von einem „normalen“ Cluedo nur in sehr wenigen Dingen. Zum einem vor allem darin, das bei Super Cluedo bis zu 10 Spieler mitmachen können und im größeren Spielplan, mit mehr Tatwaffen und Tatorten. Die Neuerung der „Spionagefelder“ hat nicht wirklich eine Auswirkung auf das Spiel - schon gar nicht im Spiel mit 3 bis 5 Spielern. Da sich jeder „Ausspionierte“ aussuchen darf, welche Karte er herzeigt, habe diese Felder nur am Anfang Sinn und werden danach im Spielverlauf sehr schnell uninteressant.
Wir haben deshalb gerne mit folgender Abänderung gespielt: Wer einen Mitspieler ausspionieren darf, darf sich eine beliebige Karten aus der Kartenhand des gewählten Spielers ziehen.
Vor allem in kleinerer Besetzung bleiben damit die Felder interessanter und auch die Spiellänge kann dadurch etwas verkürzt werden.

Alles in allem hat uns Super Cluedo sehr gut gefallen. Einerseits weil wir sehr gerne Spiele dieser Art spielen, andererseits aber auch aufgrund der tollen Ausstattung. Aus diesem Grund kommt bei uns Super Cluedo auch in kleineren Besetzungen gerne zur Anwendung - auch wenn man damit eine etwas längere Spielzeit in Kauf nehmen muss.
Unterschiede zum „normalen“ Cluedo gibt es aber - wie schon erwähnt - im Spielverlauf (fast) keine. Und so muss jeder für sich Abschätzen, ob die größere und „schönere“ Ausstattung die Anschaffung wert ist ...

Vielen Dank an PARKER/HASBRO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Super Cluedo" bei spielenet.de