Spielbesprechung von Györög Kurt
Schicki Micki
26.08.2003

von Jacques Zeimet
ZOCH-Verlag
für 2 - 7 Spieler
ab 7 Jahren

„Was soll Farah Fasan nur zu dieser verdammten Gala anziehen? Das rote oder das blaue Halstuch? Passt da der gelbe Hut dazu? Rouge auf den Schnabel oder doch eher pink? Und wenn es regnet? Der grüne Regenschirm??? Soll Wurgl, der Hauswurm mit? Dann möchte aber seine Schwester Ringel auch dabei sein! Bei Geschmacksfragen dieser Art richtig zu liegen, ist die Kunst echter Aristokratie ...
... und wenn nun diese neureiche Schnepfe Flora auch ein blaues Halstuch trägt?? Und den gelben Hit?! Das wäre eine Katastrophe ...“


Ein kunterbuntes Verwirrspiel ...

Spielmaterial:
64 Spielkarten (46 Fasanendamen mit 1 Regenwurm, 6 Fasanendamen mit 2 Regenwürmern, 12 Bildausschnitte), 4 Schnappfiguren (3x blau, 1x rot) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster Übereinstimmungen bzw. Besonderheiten aufgelegter Karten zu entdecken und damit die meisten Karten zu sammeln.

Spielablauf:
Die rote Schnappfigur und 1 blaue Schnappfigur weniger als Spieler teilnehmen, kommen in die Tischmitte. (Gibt es mehr als 4 Spieler kommen maximal 3 blaue Schnappfiguren zum Einsatz.) Die Figuren sollten von allen Spieler ziemlich gleich gut erreichbar sein !!!
Danach werden die 64 Spielkarten gut gemischt und verdeckt bereit gelegt.

Der Spieler mit der buntesten Kleidung beginnt, nimmt sich den verdeckten Kartenstapel und legt dann langsam eine Karte nach der anderen offen nebeneinander auf dem Tisch.

Alle Mitspieler (auch der Kartenaufdecker) suchen dabei gleichzeitig:
  • nach Fasanendamen, mit zwei Regenwürmern oder ...
  • nach zwei komplett übereinstimmenden Karten oder ...
  • nach einzelnen, oder auch mehreren gleichfarbigen Merkmalen (Schirm, Hut, Halstuch, Schwanzfeder oder Begleitwurm).
Alle Merkmale sind auf allen Karten enthalten - nur die Bildausschnittkarten zeigen jeweils nur 1 Merkmal.

Wird etwas davon entdeckt, ist wie folgt vorzugehen:
  • wer eine Fasanendame mit 2 Regenwürmern entdeckt, versucht der Erste zu sein, der auf den Tisch klopft. Als Belohnung gibt es alle offen ausliegenden Karten.
  • wer zwei komplett übereinstimmende Karten entdeckt, versucht der Erste zu sein, der sich den roten Kegel schnappt. Als Belohnung gibt es alle offen ausliegenden Karten.
  • wer mehrere gleichfarbige Merkmale auf den Karten entdeckt, versucht sich einen blauen Kegel zu sichern. Als Belohnung bekommen alle Spieler - die sich einen blauen Kegeln sichern konnten - 1 der offen ausliegenden Karten. Überschüssige Karten kommen wieder verdeckt unten den restlichen Kartenstapel. Liegen zu wenige Karten aus, nimmt man fehlende Karten vom Kartenstapel.
  • wer ein einzelnes gleichfarbiges Merkmal auf den Karten entdeckt, ruft dieses als Erster laut heraus. Als Belohnung erhält man alle offen ausliegenden Karten.

Wer falsch ruft, klopft oder zu unrecht einen Kegel - oder auch einen falschen Kegel - nimmt, muss als Strafe eine seiner bereits gesammelten Karten zurückgeben, welche wieder verdeckt unter den restlichen Kartenstapel kommt.

Sollten mehrere Möglichkeiten richtig sein, so gilt folgende Reihenfolge:
1. zwei Regenwürmer
2. zwei komplett gleiche Karten
3. mehrere Merkmal
4. ein einzelnes Merkmal.

Nachdem ein Spieler richtig gerufen, geklopft oder einen Kegel genommen hat, gibt er den verdeckten Kartenstapel an seinen linken Nachbarn weiter, der dann erneut mit dem Aufdecken von Karten beginnt.

Spielende:
Nachdem die letzte Karte aufgedeckt wurde, kann noch nach Merkmalen gesucht und die Karten gewonnen werden - danach endet das Spiel. Der Spieler mit den meisten Karten hat gewonnen.

Fazit:
Schicki Micki ist ein - in jeder Hinsicht - sehr gut gelungenes Reaktions- und Konzentrationsspiel für die ganze Familie. Obwohl es im ersten Anschein wie ein reines Kinderspiel aussieht, können und werden auch Erwachsene - die diese Art von Spiel mögen - ihre helle Freude daran haben.

Mit einer kleinen und kurzen - in 3 Sprachen vorliegenden Spielanleitung (deutsch, englisch und französisch) - wird einem das Spiel ausführlich und mit vielen Bildern und Beispielen - wenn auch vielleicht etwas umständlich - erklärt. Vieles ist aber eigentlich selbsterklärend und logisch, bzw. auch von ähnlichen Spielen bekannt.
Am schnellsten - und auch unkompliziertesten - bekommt man das Spiel von einem „geübten“ Spieler erklärt. Dann geht es innerhalb von ein paar Minuten bzw. gleich mit der 1. Spielrunde.

Die Grafiken der Karten - die Fasanendamen und Begleitwürmer - sind herzallerliebst und liebvoll ausgefallen und tragen auch das ihre zum Spielspass bei. Dieser - und auch die Schnelligkeit beim Finden von Merkmalen - steigert sich mit jeder Runde - der Wiederspielreiz ist damit sehr hoch. Und er verliert sich auch nach vielen Runden nicht - ganz im Gegenteil, es kann schon so etwas wie eine kleine „Sucht“ nach Schicki Micki aufkommen. Zumindest war bzw. ist das bei uns und meinen Mitspieler der Fall.

Die Schnappkegel fallen anfangs durch ihre Größe auf, wenn man aber in der Hektik mal versucht hat, sich einen zu schnappen, dann weis man auch warum diese so „groß“ ausgefallen sind ...

Die Karten und Kegel sind in einer kleinen, handlichen und kompakten Schachtel untergebracht und können so leicht überall hin mitgenommen werden.
Durch seine Größe und Spieldauer, aber auch durch seine Einfachheit und schnelle Erlernbarkeit, ist Schicki Micki ausgezeichnet als „Mitbringsel“ zu allen möglichen Anlässen geeignet und findet eigentlich immer sehr guten Anklang. Sehr positiv ist aber auch, das es in jeder Besetzung - ob zu zweit oder auch mit mehr als 7 Spielern gleich gut bzw. eben sehr gut spielbar ist. Vorausgesetzt natürlich, das man diese Art von „hektischen“ Spielen mag ...

Bei uns ist es mittlerweile fixer Bestandteil jedes Spielabends - sei es als Auftakt oder auch als Abschluss. Etwas Schicki Micki muss schon dabei sein ...

Vielen Dank an den ZOCH-Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Schicki Micki" bei spielenet.de