Spielbesprechung von Györög Kurt
Dino Booom
11.06.2004

von Dominique Ehrhard & Pierre-Nicolas Lapointe
Goldsieber
für 2 - 6 Spieler
ab 6 Jahren

Dinos wohin man sieht!
Da sollte es ein Leichtes sein, den Speiseplan zu füllen.
Alle machen sich auf die Jagd nach den Dinos - und als Ersatz kann es stattdessen auch einmal Banane sein.
Wer als Erster die Speisekarte richtig bedient, wird neuer Häuptling.
Am Ende gewinnt der beste Jäger das Spiel mit dem „Plopp““


Das Spiel, bei dem nicht „Alles Banane“ ist ...

Spielmaterial:
6 Jagdspeere (mit Saugnapf), 64 Beute-Plättchen (60 mit Dinos und 4 mit Bananen), 12 „Speise“-Karten, 4 Orakelknochen und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Spielende die meisten (aber vor allem „wertvollsten“) Speisekarten gesammelt zu haben.

Spielablauf:
Alle 64 Beute-Plättchen werden verdeckt gut gemischt und danach als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt. Mit 25 der Plättchen wird ein 5x5 Plättchen großes Spielfeld ausgelegt, und die Plättchen aufgedeckt.

Auf den Plättchen gibt es 1 oder 2 Dinos - oder 1 Banane - zu sehen. Der Hintergrund stellt (bei den Dinos) immer eine der 3 verschiedenen Geländearten (Ebene, Wald oder Gebirge) dar. Die Banane hat immer einen Himmel als Hintergrund.

Jeder Spieler erhält nun eine Jagdspeer in die Hand - und der hungrigste Spieler wird Startspieler und somit zum Stammeshäuptling erklärt. Er nimmt nun die 12 Speisekarten, mischt diese verdeckt durch und bildet mit ihnen einen verdeckten Stapel. Anschließend deckt er die oberste Speisekarte auf, die nun für alle Spieler den Speiseplan vorgibt, der erfüllt werden soll. Nun nimmt er sich noch die 4 Orakelknochen und die Jagd (bzw. das Spiel) kann beginnen.

Dino Boom wird über mehrere Runden gespielt, die wie folgt ablaufen:
Orakelknochen werfen
Jeder Knochen zeigt auf einer Seite eine Banane oder eine der 3 verschiedenen Geländearten. Die andere Seite ist immer leer (blank).
Der Häuptling nimmt nun die 4 Knochen und wirft diese auf den Tisch.

Die Knochen geben nun vor, welche Plättchen die Spieler jagen dürfen. Und zwar nur Plättchen, die die gleiche Geländeart zeigen, die jetzt auch auf den Knochen zu sehen ist. Auch Bananen dürfen nur gejagt werden, wenn ein Knochen eine Banane zeigt.

Auf die Jagd gehen
Sobald die Knochen gefallen sind, gehen alle Spieler - auch der Häuptling - gleichzeitig auf die Jagd, und versucht möglichst schnell ein passendes Plättchen mit seinem Speer aufzunehmen.
Wenn jeder Spieler ein Plättchen mit seinem Speer gefangen hat, endet die Jagd.
Diese kann auch vorzeitig enden, wenn der Häuptling feststellt, dass es keine passenden Plättchen in der Auslage gibt.

Nun wird noch festgestellt, ob die Spieler schnell genug waren bzw. ob sie sich an den „Spruch des Orakels“ gehalten haben:
  • Der Spieler, der als Letzter ein Plättchen aufgenommen hat, ist der langsamste Jäger - und muss nun dieses Plättchen wieder ins Jagdrevier zurücklegen. (Wenn nicht genau festgestellt werden kann, wer der langsamste war, hat der Stammeshäuptling das letzte Wort.)
  • Spieler, die ein „falsches“ Plättchen aufgenommen haben, müssen dieses ebenfalls wieder in die Auslage zurücklegen - und gelten automatisch als der / die langsamste(n) Jäger. In diesem Fall darf der Spieler, der als letzter ein Plättchen aufgenommen hat, dieses trotzdem behalten.
Alle „gültigen“ Plättchen werden von den Spielern offen am Tisch abgelegt. Diese sind in der Speisekammer und können von anderen Spielern nicht mehr gejagt werden.

Speisekarte bedienen
Jederzeit während des Spieles darf ein Spieler die aktuelle Speisekarte bedienen. Dazu ruft er laut „Bon Appetit!“ und unterbricht damit sofort die laufende Runde. (Rufen mehrere Spieler gleichzeitig - und es gibt Streitigkeiten - so entscheidet der Häuptling.)

Nun wird überprüft, ob der Spieler alle - auf der Speisekarte vorgegebenen - Tiere in der notwendigen Anzahl besitzt. Dabei gelten Bananen als Joker, und können für jeden beliebigen Dino eingesetzt werden.
  • Kann der Spieler die Speisekarte bedienen, gibt er die erforderlichen Plättchen ab. Diese kommen unter den verdeckten Nachziehstapel, und er erhält dafür die Speisekarte, die er verdeckt vor sich ablegt.
    Außerdem wird der Spieler neuer Stammeshäuptling, erhält die Orakelknochen und deckt die nächste Speisekarte auf - und das Spiel geht weiter.
  • Kann der Spieler die Speisekarte nicht bedienen, muss er als Strafe eines seiner bereits gesammelten Plättchen abgeben. Der Häuptling entscheidet, welches Plättchen dies ist - und legt dieses unter den verdeckten Nachziehstapel.

Speisekammer aufräumen & Jagdrevier auffüllen
Am Ende einer Runde darf ein Spieler höchstens 6 Plättchen vor sich liegen haben. Hat ein Spieler mehr, muss er ein Plättchen unter den Nachziehstapel zurücklegen.

Bevor nun der Stammeshäuptling - durch das Werfen der Orakelknochen - eine neue Runde startet, wird das Jagdrevier mit Plättchen vom Nachziehstapel wieder aufgefüllt.

Spielende:
Das Spiel endet, sobald alle Speisekarten ausgespielt wurden.

Der Spieler mit den meisten Tierköpfen aus seinen Speisekarten ist Sieger und hat das Spiel gewonnen.
Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten Speisekarten.

Fazit:
Dino Booom ist ein lustiges, interessantes Konzentrations- und Reaktionsspiel für die ganze Familie, an dem man viel Spaß haben kann, wenn einem die Art von Spiel gefällt.

Das Spielmaterial besteht aus dickem, kompakten Karton. Die Jagdspeere sind Plastikröhren mit Saugnäpfen - die in lustigen Farben gehalten sind. Alles ist einer - leider - viel zu großen Schachtel untergebracht. Die halbe Schachtel hätte auch ausgereicht, und man könnte das Spiel leichter unterbringen und mitnehmen. Außerdem erwartet man sich auf Grund dieser Verpackung auch etwas mehr (wenn es auch nicht nötig ist) und ist beim Öffnen der Schachtel fast etwas enttäuscht.
Die Dinos auf den Plättchen sind nett ausgefallen und passen sehr gut zum Spiel und zum Thema. Warum man für den Joker unbedingt eine Banane gewählt hat, habe ich nicht herausgefunden - es wirkt aber trotzdem sehr witzig bzw. sogar doch irgendwie auch passend. Vielleicht war aber gerade das auch geplant damit ...

Die Spielanleitung ist übersichtlich und strukturiert ausgefallen. Es gibt viele Bilder und Beispiele - und Fragen bleiben bei diesem Spiel keine offen, da der Ablauf sehr einfach und logisch ist. Außerdem ist für alle Streitfälle ja sowieso der Stammeshäuptling zuständig ...
Ein kleiner (unbedeutender) Fehler hat sich in der Spielanleitung aber eingeschlichen: laut Spielanleitung ist das Spiel nämlich nur für 2 - 4 Spieler geeignet - auf der Schachtel ist die Angabe aber korrekt mit 2 - 6 angegeben.

Das Spiel wird aber auch mit jedem zusätzlichen Spieler chaotischer, hektischer und lustiger. Aber genau das erwartet man sich ja von so einem Spiel - und das macht auch den Reiz aus. Zu zweit hat uns das Spiel - eben aus oben genanten Gründen - weniger gefallen. Ab drei Spieler fängt es dann an Spaß zu machen ...

Die Spieldauer ist mit ca. 30 Minuten für so ein Spiel genau richtig. Und so kann man Dino Booom immer wieder mal für zwischendurch, als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends auf den Tisch bringen - den nicht nur Kindern kann und wird Dino Booom Spaß machen, wenn einem diese Art von Spiel gefällt ...

Vielen Dank an GOLDSIEBER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Dino Booom" bei spielenet.de