Spielbesprechung von Györög Kurt
Geistertreppe
25.11.2004

von Michelle Schanen
Drei Magier Spiele
für 2 - 4 Spieler
von 4 - 99 Jahren

„Im obersten Winkel einer Ruine wohnt der alte Geist. Ganz leise huschen ein paar wagemutige Kinder die schiefen Stufen hinauf - jedes will das erste sein und den Geist mit einem »BUUUH!« erschrecken.
Aber der Geist kennt dieses uralte Spiel und hat heimlich den Würfel verzaubert, sodass die Kinder selbst in Geister verwandelt werden - eins nach dem anderen!“


Ein mag(net)isches Verwechselspiel ...

Spielmaterial:
1 (großer) Spielplan, 4 Geister (mit einer Metallschraube im Inneren), 4 Kinder(spielfiguren mit Magnetkopf), 4 Farbmerkscheiben, 1 Spezialwürfel und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster das Treppenende zu erreichen.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte, die 4 Geister daneben.
Jedes Kind erhält eine Spielfigur und stellt diese auf die 1. Stufe der Geistertreppe, die am Spielplan abgebildet ist. Zusätzlich legt es seine entsprechende Farbmerkscheibe vor sich auf den Tisch.

Das jüngste Kind beginnt und würfelt mit dem Spezialwürfel.

Zeigt der Würfel ...
  • 1, 2, 3 oder 4 Punkte, darf das Kind seine Spielfigur dementsprechend viele Stufen die Geistertreppe hinauf bewegen.
  • eine Geisterfigur, dann verwandelt der Spieler eine beliebige Spielfigur am Spielplan in einen Geist.
    Dazu wird ein Geist über eine Spielfigur gestellt. Diese Spielfigur haftet nun im Inneren des Geistes mit seinem Magnetkopf an der Metallschraube - und ist somit „verschwunden“.

Ist ein Kind an der Reihe, dessen Figur bereits in Geist ist, und würfelt es ...
  • 1, 2, 3 oder 4, so muss das Kind mit einem Geist ziehen.

Sind alle Figuren Geister, und man würfelt ...
  • eine Geisterfigur, so muss das Kind zwei beliebige Geister miteinander vertauschen.

Spielende:
Das Spiel endet sofort, wenn ein Geist die oberste Treppenstufe erreicht. Der Spieler, dessen Spielfigur unter dem Geist zum Vorschein kommt, gewinnt das Spiel.

Spielverlauf mit 2 bzw. 3 Spielern:
Überzählige Spielfiguren werden schon vor dem Spiel in Geister verwandelt und mit auf die Starttreppe gestellt.
Erreicht ein solcher Geist als Erster das Treppenende, so wird solange weitergespielt, bis ein Geist mit einer Figur eines Mitspielers das Ziel erreicht.

Variante für ältere Kinder:
Wird eine Geisterfigur gewürfelt, so kann man entweder ...
  • zwei Geister miteinandeur vertauschen, oder
  • zwei beliebige Farbmerkscheiben vertauschen, und somit die Besitzer der Geister wechseln lassen.

Fazit:
Geistertreppe ist ein schnelles, kurzweiliges, lustiges und sehr einfach zu erlernendes Lauf- und Merkspiel für Kinder bzw. Familien.

Das Spielmaterial besteht aus einem wirklich großen, übersichtlichen Spielplan und handlichen, großen Spielfiguren und Merkscheiben aus Holz. Auch der Würfel ist etwas größer als sonst ausgefallen - und so eignet sich alles auch ausgezeichnet für kleine(re) Kinderhände.
Die Illustration des Spielplanes (sowie der Schachtel) ist sehr gelungen, vor allem in der Farbe blau gehalten und somit sehr gut zum Thema passend. Es kommt Atmosphäre und „finstere“ Stimmung auf - wie es in einer Ruine bei Mondschein sein soll. Alles ist sehr ansprechend und einladend - und macht neugierig.

Untergebracht ist alles in einer mittelgroßen Schachtel, in der es leider keine Unterteilungen für die Spielfiguren gibt. Diese wären aber (unter Umständen) angebracht, da man darauf achten sollte, das die Geister beim Transport (wenn dieser etwas unruhig - weil z.B. mit Fahrrad ;-) - ausfällt) nicht aneinander reiben bzw. schlagen, da diese sonst erkennbar werde könnten. Damit würde dann der ganze Spielreiz und auch -sinn wegfallen - und das wäre sehr, sehr Schade.

Der Spielablauf passt sehr gut zum Thema - und auch die Spielzeit von ca. ½ Stunde ist sehr angenehm, und lädt immer und immer wieder zu einer Revanche bzw. zu einem neuen Spiel ein.

Die Spielanleitung ist als kleine Broschüre abgefasst und enthält die Anleitung kurz und bündig, leicht und übersichtlich in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Schwierigkeiten bzw. Unklarheiten darf es schon aufgrund des so logischen und einfachen Ablaufes keine geben.

Das Spiel spielt sich - an und für sich - in jeder Besetzung recht gut, wobei uns das Spiel in voller Besetzung am besten gefallen hat. Es tut sich einfach viel mehr - vor allem viel mehr Verwirrungen. Und davon lebt nun mal das Spiel, und das macht auch den Spaß aus.
Hier würde ich auch dazu raten, nach ein paar „Einführungsspielen“ (und wenn man nicht gerade mit wirklich 4-jährigen Kindern spielt), auch die Variante mit der Möglichkeit „die Farbenmerkscheiben zu vertauschen“ einzubauen und auszunutzen. Es bringt nochmals zusätzlichen Spaß ins Spiel ...

Geistertreppe ist ein Spiel, das zu Recht den Titel „Kinderspiel des Jahres 2004“ tragen darf. Schnell zu lernen, leicht zu merken, angenehme Spieldauer und anhaltender Spielspaß für „kleine und große“ Kinder - was will man mehr ...

Vielen Dank an DREI MAGIER SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Geistertreppe" bei spielenet.de