Spielbesprechung von Györög Kurt
Genial daneben
23.09.2004

Clementoni
für 2 - 4 Spieler
ab 10 Jahren

„Was bedeutet die Redewendung „Das ist dasselbe in Grün“ oder „Auf die lange Bank schieben“? Und wer weiß, was eine „Agraffe“ ist?
Wer hier sein Wissen geschickt einsetzt und erfolgreich seine Mitspieler beeinflusst „steckt alle in die Tasche“.
Mit 400 Redewendungen und Begriffen und 1.200 ganz und gar unglaublichen Erklärungen ist Spielspaß garantiert.
Die TV Sendung „Genial daneben“ gewann den Comedy Preis 2003.“


Das (geniale) Spiel zur (genialen) TV-Sendung auf SAT1 ...

Spielmaterial:
1 Spielplan, 4 Spielfiguren (in 4 Farben), 12 Antwortplättchen (a, b, c in 4 Farben), 400 Karten mit Fremdwörtern, Sprichwörtern und kuriosen Fragen und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Punkte gesammelt zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan wird auf den Tisch gelegt. Jeder Spieler erhält eine Spielfigur und 3 Antwortplättchen (a, b, c) derselben Farbe.
Beim Spiel zu zweit werden die Antwortplättchen nicht benötigt.

Die Karten werden gemischt und wie folgt verteilt:
  • zu zweit: jeder Spieler 9 Karten
  • zu dritt: jeder Spieler 6 Karten
  • zu viert: jeder Spieler 5 Karten
Jeder Spieler legt seine Karten - ohne diese anzusehen - als verdeckten Kartenstapel vor sich auf den Tisch.

Der jüngste Spieler beginnt und nimmt seine oberste Karte, dreht diese um und liest die Frage und die 3 Antwortmöglichkeiten (a, b, und c) den Mitspielern laut vor.
Die anderen Mitspieler überlegen nun, welches die richtige Antwort sein könnte und diskutieren darüber.
Dabei versucht man auch, seine Mitspieler auf die falsche Fährte zu locken ...

Anschließend legt jeder Spieler sein Antwortplättchen, von dem er glaubt, dass es das richtige ist, verdeckt auf das dafür vorgesehene Feld am Spielplan.
Beim Spiel zu zweit teilt der Mitspieler der antworten muss nur mit, welche Antwort er für die richtige hält.

Jetzt gibt der Spieler am Zug die richtige Antwort bekannt. Diese ist auf dem Kärtchen mit einem „*“ gekennzeichnet. Die Antwortplättchen werden nun umgedreht und ausgewertet.

Wertung:
Jeder Spieler, der zusammen mit anderen Spielern die richtige Antwort wusste, erhält 10 Punkte.
Kennt ein Spieler alleine die richtige Antwort, erhält er 20 Punkte.
Der Fragesteller erhält für jede falsche Antwort 10 Punkte.

Entsprechend ihrer Punkte bewegen die Spieler die Figuren auf dem Spielplan.

Nach der Wertung nimmt der nächste Spieler seine oberste Karte, dreht diese um und liest sie vor ...

Spielende:
Das Spiel endet, wenn die letzte Frage gestellt und beantwortet wurde.

Der Spieler mit der höchsten Punktezahl hat gewonnen.
Bei Gleichstand nehmen alle „Sieger“ eine neue Karte - und spielen solange weiter, bis ein eindeutiger Sieger feststeht.

Fazit:
Genial daneben ist ein „geniales“, interessantes, kurzweiliges und lustiges Frage- und Antwortenspiel.
Es klärt in spielerischer Weise über die Bedeutung und Herkunft von Fremd- und Sprichwörtern, sowie vielem Kuriosem auf.

Es ist auch ein Spiel, das man nicht lange erklären muss - sondern zudem man sich hinsetzt und spielt.
Die Spielanleitung ist deshalb auch auf einem kleinen zweiseitigen „Zettel“ untergebracht - und mehr oder weniger überflüssig.

Sowie auch der große Spielplan nicht unbedingt notwendig ist. Die Punkte kann man auch auf einem Zettel notieren. Dann hätte das ganze Spiel auch in einer halb- - wenn nicht viertel-so-großen - Schachtel Platz gehabt, und könnte leichter überall hin mitgenommen werden.

Das Spiel ist für 2 - 4 Spieler (vom Spielmaterial her) ausgelegt, kann aber jederzeit (wie oben beschrieben ohne Spielplan und Spielfiguren) auch von mehr Spielern gespielt werden. Ersatz-Antwortplättchen (in grau) für zwei weitere Spieler sind bereits enthalten. Sie wurden - weil auf der Stanztafel Platz war - eben mitgedruckt ...

Die Spieldauer ist mit ca. 30 - 60 Minuten angegeben, und deckt einen breiten Zeitraum ab. Die Spieldauer wird aber je nach „Lust und Laune“ der Mitspieler Mal auf die eine oder andere Seite variieren. Außerdem kann man sie auch leicht und jederzeit durch die Anzahl der ausgeteilten Fragen beeinflussen. Wir haben so auch schon abendfüllende Partien gespielt ...

Auch hängt es sehr von den jeweiligen Spieler ab, ob es zu Diskussionen und Gesprächen über die Antwortmöglichkeiten kommt, oder ob nur - mehr oder weniger - „stur“ geraten bzw. gelöst wird. Das mit dem „auf die falsche Fährte führen“ funktioniert dementsprechend auch gut oder schlecht ...

Als Variante haben wir Genial daneben auch versucht so wie in der TV-Sendung zu spielen:
Der Fragesteller las sich nur die richtige Antwort durch - und die Mitspieler versuchten sich an die richtige Antwort heranzutasten bzw. heranzufragen.
Wenn die Runde bzw. die Spieler und die Stimmung passt, funktioniert auch diese Art und Weise des Spieles sehr gut ...

Aber auch alleine kann man sich gut und intensiv mit dem Spiel beschäftigen und die kuriosesten Erklärungen und Beschreibungen „nachlesen“. Und auch im Spiel mit Mitspielern steht oft nicht das Gewinnen und Punktemachen im Vordergrund, sondern der Spaß und die Neugierde ...

Langweilig wird einem mit diesem Spiel - egal wie man es nun spielt - sicher nicht, und Interessantes kann und will man ja auch immer erfahren und erklärt bekommen.

Und wer glaubt, dass - wenn er alle Frage einmal durchgearbeitet hat - sich auch alle Antworten, Erklärungen bzw. Lösungen merken kann, wird bald merken, dass die angebotenen Möglichkeiten entweder doch zu ähnlich, zu unglaublich oder zu kurios sind. Und man vergisst - und ist immer wieder aufs Neue überrascht ...

Langanhaltender Spielspaß über viele, viele Runden bzw. Abende ist damit garantiert ...

Vielen Dank an CLEMENTONI für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Genial daneben" bei spielenet.de