Spielbesprechung von Györög Kurt
Nuggets
15.01.2004

von Christwart Conrad
Winning Moves
für 2 - 4 Spieler
ab 8 Jahren

„Nuggets im Golden Valley gefunden! Die Goldgräber versuchen, ihre Claims den großen Minengesellschaften teuer zu verkaufen, indem sie möglichst viele Nugget-Funde vorweisen. Die Spieler treten als Prospektoren auf und versuchen, durch geschickt platzierte Absperrungen die für sie günstigsten Claims festzulegen und möglichst viele davon mit ihrem Höchstgebot zu kaufen. Doch die anderen sind auch nicht auf den Kopf gefallen und bieten munter mit. Wenn alles nichts hilft, werden auch mal die Claims neu abgesteckt. Am Ende streicht derjenige das große Geld ein, der die ertragreichsten Claims zusammengekauft hat.“

Wer anderen eine Goldgrube gräbt ...

Spielmaterial:
1 Spielplan mit 5x8 Feldern, 35 Absperrungen, 8 Goldminen-Marker mit der Anzahl der Fundstellen im Gebiet, 4x16 Chips mit verschiedenen Werten (in rot, gelb, blau und grün = Spielerfarben) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die „wertvollsten“ Gebiete mit den meisten Fundstellen zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan wird in die Mitte des Spieles gelegt und mit den Goldminenmarkern „bestückt“. Dies kann nach einem vorgegebenen Schema erfolgen - oder auch frei.
Danach erhält jeder Mitspieler eine - nach Spieleranzahl - vorgegebene Anzahl Chips - mit verschiedenen Werten - seiner Farbe, die er verdeckt vor sich ablegt.

Wer an der Reihe ist, muss eine der folgenden Aktionen ausführen:

2 Absperrungen bauen oder
1 Chip auf ein unbesetztes Feld setzen.

Absperrungen bauen:
Der Spieler legt die Absperrungen auf beliebige, unbesetzte Linien am Spielplan, wobei die Absperrungen nicht zusammenhängend gelegt werden müssen.
Es ist nur darauf zu achten, dass durch diese Absperrungen kein Gebiet entstehen darf, das aus weniger als 4 Feldern besteht.

Chip einsetzen:
Der Spieler legt einen Chip seiner Farbe - verdeckt - auf ein beliebiges, unbesetztes Feld am Spielplan. Der Spieler darf frei aus seinen Chips wählen, und somit die für ihn günstigste „Punktezahl“ auch frei bestimmen.
Am Beginn des Spieles ist zu vereinbaren, ob man sich während des Spieles seine eigenen Chips nochmals ansehen darf oder nicht ...

Wer keine Chips mehr hat, kann weiterhin Absperrungen legen - und umgekehrt kann ein Spieler, wenn keine Absperrungen mehr vorhanden sind, weiter Chips einsetzen. Wer nicht mehr setzen kann oder will, passt und kann dann nicht wieder ins Spiel einsteigen.

Spielende:
Sowie der letzte Spieler gepasst hat, endet das Spiel und es kommt zur Wertung:
Dazu werden all Chips am Spielplan umgedreht. In jedem Gebiet wird geprüft, wer die meisten Punkte „liegen“ hat - dieser Spieler hat die, in diesem Gebiet vorhandenen Goldminen-Marker gewonnen und darf diese vor sich ablegen. Bei Gleichstand, wird die Punkteanzahl der Goldminen-Marker geteilt.

Der Spieler mit den meisten Punkten hat das Spiel gewonnen.

Fazit:
Nuggets ist ein kleines, aber feines Positions- und Legespiel, das vor allem aber Tüftler und Denker ansprechen wird, denen ein gutes Spiel gefällt, das aber auch zu einem größerem Anteil vom Bluffen lebt.

Die Spielschachtel, der Spielplan und die Spielmarker sind aus Karton und schlicht und einfach gehalten, ohne jegliche Verzierungen bzw. Grafiken oder sonstigen Illustrationen, aber zweckmäßig. Die Absperrungen und Goldminen-Marker sind aus Holz, und ebenso einfach gehalten. Es wurde bei diesem Spiel wirklich auf jeden „Schnick-Schnack“ verzichtet.
Dies dürfte aber auch das einzige, kleine „Manko“ dieses Spieles sein, da es in dieser Aufmachung heute wahrscheinlich eher übersehen wird, und nicht unbedingt einen Blickfang darstellt. Auch wenn auf der Spielschachtel ein übergroßer „Goldnugget“ aufgedruckt ist.

Auch die Spielanleitung ist schlicht und einfach in schwarz-weiß und kurz gehalten. Sie ist aber trotzdem ausreichend und lässt keine Fragen offen. Grund dafür ist aber sich auch der ganz einfach Spielablauf, den man - mehr oder weniger - mit einem Satz erklären kann.

Das Spielthema - die Goldschürferei - passt zwar sehr gut zum Thema, und auch die Umsetzung ist diesbezüglich sicher sehr gut geworden - ich bin aber der Meinung, das man, wenn man will, noch viele andere „Themen“ zu diesem Spielablauf finden könnte. Da dies dem Spielspaß und -spannung keinen Abbruch tut, spielt dies aber auch keine Rolle.

Das Spiel selbst ist dann aber doch um einiges anspruchsvoller, als es den Anschein macht. Glaubt man anfangs hilflos zusehen zu müssen, wie sich die Mitspieler die „Fundstellen“ holen, kommt man mit mehr und mehr Partien auch immer mehr auf Taktiken und Kniffe drauf, die man anwenden kann, um doch immer wieder mitmischen zu können. Dazu gehört unter anderem auch die „Spielregel“, das keine Gebiet erzeugt werden dürfen, die kleiner als 4 Felder sind.
Hat man diese Kniffe und Tricks erst mal herausgefunden, so wird das Spiel mit jeder Runde interessanter, spannender und auch lustiger. Der Wiederspielreiz ist deshalb auch sehr hoch, und man wird - wenn man diese Art von Spiel mag - sicher sehr lange Freude daran haben ...

Nicht so lange hingegen dauert die Spieldauer. Diese ist mit ca. 20 - 30 Minuten angenehm kurz, und das Spiel eignet sich somit ausgezeichnet für zwischendurch, oder aber auch als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends. Und bei dieser Dauer ist eine Revanche immer angebracht ...
Da der Platzbedarf für das Spiel auch relativ gering ist - und alles in einer kleinen, kompakten Schachtel ungebracht ist - kann man es fast überall hin mitnehmen und auch fast überall spielen ...

Das Spiel ist für 2 - 4 Spieler ausgelegt, wobei es uns vor allem zu Zweit und zu Dritt sehr viel Spaß gemacht hat. Das vorgeschlagene „Partnerspiel“ für bzw. bei 4 Spielern hat uns nicht so gut gefallen - da hat dann doch lieber jeder für sich gespielt ...

Vielen Dank an WINNING MOVES für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

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