China - Bonuschips 27.10.2005 von Michael Schacht Abacus-Spiele für 3 - 5 Spieler ab 12 Jahren |
„Besucht man das heutige China, begegnet man überall den Spuren seiner faszinierenden Geschichte. Einer Geschichte, der sich keiner entziehen kann. Vor vielen, vielen Jahren steht das Land kurz vor einem Machtwechsel. Die ständigen Streitereien der Provinzfürsten haben nur eins zum Ziel: neuer Kaiser zu werden. Die Fürsten errichten ihre Herrschaftshäuser und bringen Abgesandte an die Höfe der Provinzen. Mit Geschick und Planung erhalten sie so die nötigen Machtpunkte, mit denen sie das Spiel für sich entscheiden können. Klare Regeln sorgen für einen einfachen Einstieg ins Spiel. Dennoch bietet es viele Möglichkeiten, um es immer wieder gern zu spielen. China ist ein spannendes und kurzweiliges Spiel, das jeder gleich noch einmal spielen will. China basiert auf dem vielfach ausgezeichneten Spiel Kardinal & König.“ Ein taktischer Machtkampf um den Sieg … Spielmaterial: 1 Spielplan, 57 Provinzkarten (in 5 Farben), 100 Häuser (je 20 in 5 Farben), 45 Abgesandte (je 9 in 5 Farben), 5 Punktekarten, 5 Befestigungen, 9 Wertungssteine, 1 Kaiser und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Spielende - nach Abschluss aller Wertungen - die meisten Machtpunkte zu besitzen. Spielablauf: Der Spielplan zeigt auf seinen beiden Seiten zwei verschiedene Karten von China. Einmal für das Spiel mit 3 bis 4 Spielern, einmal für das Spiel mit 4 bis 5 Spielern. Je nach Spieleranzahl kommt die dementsprechende Seite nach oben und in die Tischmitte. China ist am Spielplan in 9 Provinzen unterteilt, von denen je 2 immer die gleiche Hintergrundfarbe haben - nur die „violette“ Provinz kommt nur einmal vor. Die Provinzen wiederum sind durch Straßen miteinander verbunden, auf denen es verschieden viele Hausfelder gibt. Außerdem gibt es in jeder Provinz genau ein Drachenfeld. Zuletzt gibt es noch zwischen den einzelnen Provinzen kleine Zahlenfelder mit den Zahlen 1 bis 15, die die möglichen Bündnisse zwischen den Provinzen anzeigen. Auf die Hausfelder können nur Häuser und Befestigungen gesetzt werden, auf Drachenfelder können nur Abgesandte positioniert werden. Die Wertungsleiste (zur Anzeige des Punktestandes) ist am Spielplan in Form der legendären Großen Mauer vorgegeben. Jeder Spieler erhält alle Häuser und Abgesandten einer Farbe. Ein Abgesandter davon kommt auf des Feld „0“ der Wertungsleiste. Je nach Spieleranzahl wird noch eine bestimmte Anzahl an Provinzkarten aussortiert und beiseite gelegt. Die restlichen Provinzkarten werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereit gelegt. Jeder Spieler erhält davon 3 Karten, die er auf die Hand nimmt. Weiter 4 Karten werden aufgedeckt und neben dem Nachziehstapel offen aufgelegt. Außerdem werden noch die Punktekarten und Wertungssteine griffbereit auf den Tisch gelegt. Der Startspieler erhält den Kaiser und legt ihn vor sich ab. Er behält ihn bis zum Spielende. Wer an der Reihe ist, hat eine der beiden folgenden Möglichkeiten: A) Spielsteine setzen oder B) Karte tauschen. A) Spielsteine setzen: Wer an der Reihe ist, spielt eine, zwei oder drei seiner Handkarten aus und setzt damit Spielsteine in die entsprechende farbige Provinz. Die Farbe einer Provinzkarte gibt dabei vor, in welche Provinz ein Spielstein gesetzt werden darf. Dabei ist folgendes zu beachten:
Bei der Art der Spielsteine ist folgendes zu beachten:
Als Zeichen, dass eine Provinz gewertet wurde, wird dort ein Markierungsstein abgelegt. Als Abschluss seines Zuges füllt der Spieler seine Handkarten wieder auf drei Karten auf. Beim Nachziehen dürfen die einzelnen Karten jeweils vom verdeckten Nachziehstapel oder aber auch von den offen ausliegenden Karten genommen werden. Danach wird wieder darauf geachtet, dass 4 offenen Karten neben dem Nachziehstapel ausliegen - dann ist der nächste Spieler an der Reihe. B) Karte tauschen: Kann oder will ein Spieler keine Steine setzen, tauscht er stattdessen eine seiner Handkarten. Dabei legt der Spieler eine seiner Handkarten auf den offenen Ablagestapel und zieht dafür eine neue Karte. Dieser Karte darf er vom verdeckten Nachziehstapel oder aber auch von den offen ausliegenden Karten nehmen. Danach wird wieder darauf geachtet, dass 4 offenen Karten neben dem Nachziehstapel ausliegen - dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Spielende: Ist der Nachziehstapel das zweite Mal aufgebraucht, endet das Spiel. Die laufende Runde wird noch zu Ende gespielt - sie endet beim rechten Nachbarn des Spielers mit dem Kaiser. Das Spiel endet aber auch, wenn kein Spielstein mehr gesetzt werden kann. Jetzt kommt es noch zur Schlusswertung. In dieser werden noch die nicht gewerteten Häuser, die Abgesandten und Strassen gewertet. 1. Häuserwertung: In allen Provinzen, in denen noch kein Wertungsstein liegt, kommt es zu einer Häuserwertung. 2. Bündniswertung: Bei dieser Wertung werden alle möglichen Bündnisse von 1 bis 15 nacheinander abgerechnet. Zur besseren Übersicht wird dabei immer der Kaiser auf das Zahlenfeld gestellt, dessen Bündnis abgerechnet werden soll. Ein Bündnis bringt nur dann Punkte, wenn ein Spieler in den beiden betroffenen Provinzen die Mehrheit der Abgesandten besitzt. Ist dies der Fall, so erhält der Spieler so viele Punkte, wie es in beiden Provinzen Abgesandte (egal welcher Farbe) gibt. Erfüllen mehrere Spieler dieser Bedingung, so erhalten alle Spieler die volle Punkteanzahl. Alle anderen Spieler bekommen keine Punkte. 3. Strassenwertung: Für diese Wertung müssen 4 oder mehr Häuser eines Spielers in ununterbrochener Reihe entlang einer Strasse stehen. Abzweigungen werden nicht berücksichtigt. Für jedes Haus einer solchen Reihe erhält der Spieler je einen Punkt - wobei jedes Haus dabei nur einmal gewertet werden darf. Das Spiel gewinnt der Spieler, der nach der Schlusswertung die meisten Punkte vorweisen kann. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der die meisten Spielsteine noch im Vorrat hat. Spiel mit Befestigungen: Die Grundregeln bleiben gleich. Zu Beginn des Spieles erhalten alle Spieler noch zusätzlich 1 Befestigung. Diese Befestigung kann immer nur auf ein freies Hausfeld gesetzt werden. Um eine Befestigung zu spielen, muss man eine Provinzkarte in der entsprechenden Farbe oder einen Joker spielen. Befestigungen sind grundsätzlich neutral. Deshalb sollte der Spieler im gleichen Zug auch noch ein Haus auf die Befestigung bauen. Wenn er dies nicht tut, kann ein folgender Spieler dies durchführen, und die Befestigung für sich nutzen: Fazit: China ist ein interessantes, taktisches und spannendes Positions- und Mehrheitenspiel, und außerdem die Neuauflage des Spieles Kardinal & König - ebenfalls von Michael Schacht. Es ist ein Spiel mit sehr wenigen, und vor allem sehr einfachen Regeln - die es aber dann in sich haben. Mit jeder neuen Partie bzw. Runde kommt man auf neue Möglichkeiten und Feinheiten, die man ausprobieren möchte. Mit jedem Mal lernt man auch das Spiel mit seinen Raffinessen mehr und mehr kennen - und kann immer mehr taktische Feinheiten in seine Züge einbauen. Dabei ist es immer wichtig darauf zu achten, das man seinen Mitspielern nicht zu viel Freiraum und Möglichkeiten lässt bzw. vorgibt, und dass man den Überblick behält, wer wo aktiv ist und seinen Vorteil bzw. seine Mehrheit ausbauen will. Aber auch die Häuserreihen - für die Strassenwertung interessant sind - und der Einsatz der Befestigungen (wenn sie denn im Spiel sind) will gut überlegt sein, denn diese Punkte können durchaus zum Sieg verhelfen, sowie auch die Bündniswertung - die noch so manches Ergebnis bei der Schlusswertung umwerfen kann. Man muss also auf sehr viele Möglichkeiten und Feinheiten aufpassen, einerseits, dass diese nicht zu sehr von den anderen Mitspielern genutzt werden können, andererseits aber auch, dass man selbst nicht von allem „ausgeschlossen“ wird, sondern wenn möglich viel davon in Anspruch nehmen und ausnutzen kann. Durch die Karten im Spiel ist zwar ein gewisser Glücksanteil gegeben, der sich - schon aufgrund der offenen ausliegenden Karten - sehr in Grenzen hält. Die Spielanleitung ist in deutsch, englisch, französisch und italienisch abgefasst, wobei für jede Sprache 4 großformatige Seiten genutzt werden. Jeweils eine Hälfte jeder Seite beinhaltet die Spielanleitung selbst, die zweite Hälfte wird vor allem für Bilder und erklärende Beispiele genutzt. Alles ist sehr strukturiert abgefasst und übersichtlich, sollte einige Passagen nochmals benötigt werden, sind diese leicht aufindbar. Das Spielmaterial besteht aus vielen Holzfiguren und kompakten, handlichen Karten. Der Spielplan ist grafisch eher schlicht und einfach, dafür aber übersichtlich ausgefallen. Alles ist in der für Abacus-Spiele üblichen, schmalen Schachtel untergebracht. Das Spiel ist an und für sich für 3 bis 5 Spielern gedacht. Auf der Homepage von Michael Schacht kann man aber eine Variante für ein Spiel zu zweit nachlesen: "Das Duell". Außerdem gbit es dort auch noch viele andere interessante Informationen über das Spiel ... Die Spieldauer beläuft sich auf ca. 45 Minuten, die aber nicht immer eingehalten werden kann. Schon gar nicht, wenn man Tüftler und Denker am Tisch hat, die alles zu genau vorausrechnen bzw. -planen wollen. Für mich ist China ein gelungenes Spiel, dass ich immer wieder gerne auf den Tisch bringe, weil es einfach sehr viele Möglichkeiten im Spiel gibt, die man ausprobieren und testen möchte, und die eben diesen großen Wiederspielreiz auslösen … Vielen Dank an ABACUS-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |
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China - Basisspiel 28.11.2005 von Michael Schacht Abacus-Spiele für 3 - 5 Spieler ab 12 Jahren nur in Verbindung mit China spielbar |