Spielbesprechung von Györög Kurt
Im Schatten des Kaisers
04.05.2005

von Ralf Burkert
Hans im Glück
für 2 - 4 Spieler
ab 12 Jahren

„Deutschland im späten Mittelalter. Es ist die Zeit der aufblühenden Städte, der einflussreichen Bischöfe, der mächtigen Päpste und des prunkliebenden Hochadels. In den labilen Machtgefügen dieser Zeit kann sich keine Herrscherdynastie dauerhaft an der Spitze des Reiches halten. Gleich mehrere adlige Familien erheben Anspruch auf die Kaiserkrone. Es liegt jedoch einzig in den Händen der sieben Kurfürsten, wer den Kaiserthron besteigt.
Zwei bis vier Kaiseranwärter setzen ihre Ritter und Städte ein, verheiraten ihre Barone und lassen gegnerische Kurfürsten altern. All dies dient einzig dem Ziel, sich den Weg zur Kaiserkrone zu ebnen. Doch im Schatten des Kaisers bereitet sich schon der nächste Gegner darauf vor, ihn vom Thron zu stoßen …“


Im Schatten des Kaisers - ein listenreiches Spiel für mutige Thronfolger …

Spielmaterial:
1 Spielplan, 28 Adlige, 12 Ritter, 4 Farbchips, 12 Städte und 4 Zählsteine (aus Holz), 3 Reichsstädte, 1 Rundenzählstein, 1 Kaiserstein, 41 Siegpunkte-, 21 Aktions-, 4 Wahl- und 4 Übersichtskarten, 1 Übersicht Startaufstellung und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Er zeigt eine Talerleiste, den Kaiserthron mit der Rundenleiste, Ablagefelder für die Siegpunktekarten und 7 Kurfürstentümer (3 kirchliche in violett und 4 weltliche in orange). Jedes Fürstentum wiederum besteht aus einem Privilegien- und Kurfürstenfeld, aus Stadt-, Adels- und eventuell Burgfeldern.

Auf dem Spielplan werden der Rundenzählstein und die Siegpunktkarten (auf die dafür vorgesehenen Felder) platziert.
Jeder Spieler erhält 7 Adlige (die auf der einen Seite einen Baron und auf der anderen Seite ein Paar - jeweils mit den Werten 15, 25, 35 und 45 (=Alter) zeigen), 3 Ritter, 3 Städte, 1 Zählstein, 1 Farbchip und 1 Wahlkarte seiner Farbe, sowie 1 Übersichtskärtchen.

Der Kaiserstein, die 3 Reichsstädte und die Übersicht Startaufstellung werden bereit gelegt.
Ebenso werden die Aktionskarten in 13 Stapel (je Art der Aktionskarte ein Stapel) aufgeteilt, und neben dem Spielplan griffbereit abgelegt. (Je nach Spielerzahl werden einige Aktionskarten aussortiert und nicht verwendet.)

Der Startspieler wird ausgelost - und damit zum Kaiser gewählt, und erhält den Kaiserstein. Er legt eine der 3 Reichsstädte auf ein beliebiges Stadtfeld.
Weiters werden mit Hilfe der Übersicht Startaufstellung noch Adlige auf dem Spielplan verteilt, wobei die angegebene Altersstufe immer nach oben zeigen muss:
  • Der Kaiser setzt einen Baron mit Alter 45 auf den Kaiserthron. Alle anderen Spieler setzten einen Baron mit Alter 45 auf ein freies Kurfürstenfeld in einem Kurfürstentum ihrer Wahl.
  • Alle setzen ein Paar mit Alter 35 auf ein freies Adelsfeld in einem Kurfürstentum ihrer Wahl.
  • Alle setzen einen Baron mit Alter 25 auf ein freies Adelsfeld in einem Kurfürstentum ihrer Wahl.
  • Alle setzen ein Paar mit Alter 15 auf ein freies Adelsfeld in einem Kurfürstentum ihrer Wahl.
  • Alle setzen einen Ritter auf ein freies Adels- oder Burgfeld in einem Kurfürstentum ihrer Wahl.
  • Alle setzen ihre Zählsteine auf das Feld 7 der Talerleiste in die dunkle Spalte, und den Farbchip ebenfalls auf Feld 7 in die helle Spalte.

Diese Startaufstellung ersetzt Phase 1 bis 3 der 1. Runde. Damit beginnt die 1. Runde bei Phase 4. Aktionen.

Das Spiel besteht aus 5 Runden, wobei jede Runde in 8 Phasen unterteilt ist:
1. Einkommen
2. Altern
3. Nachkommen
4. Aktionen
5. Neue Kurfürsten
6. Kaiserwahl
7. Kaiseraktionen
8. Rundenzähler versetzen

Die Phasen 3 und 4 beginnen jeweils mit dem Kaiser (=Startspieler), danach folgen die anderen Spieler im Uhrzeigersinn. Bei den anderen Phasen spielt die Reihenfolge keine Rolle.

Phase 1: Einkommen:
Jeder Spieler erhält zu seinen Resttalern aus der Vorrunde:
  • 6 Taler Grundeinkommen.
  • 1 Taler für jede eigene Stadt auf dem Spielplan.
  • 1 Taler für beherrschte Städte (fremde Städte in einem eigenen Kurfürstentum).
  • 2 Taler, wenn er den Kurfürsten von Sachsen stellt (=Privileg).
Das jeweilige Guthaben eines Spielers wird auf der Talerleiste mittels der Zählsteine vermerkt. Der Farbchip kommt - nach dem das Einkommen vermerkt wurde - ebenfalls auf die gleiche Höhe auf der Talerleiste, wie der Zählstein.
Ein Spieler kann maximal 12 Taler besitzen - übrige Taler verfallen.

Phase 2: Altern:
Alle Adligen altern um eine Alterstufe, indem man die Plättchen um 90° nach rechts verdreht.
Adlige die zu Beginn dieser Phase ein Alter von 45 haben, scheiden aus und kommen zum jeweiligen Spieler zurück.
Scheidet der Kaiser aus, so muss dieser Spieler sofort einen eigenen Adligen vom Spielplan auf den Kaiserthron setzen - die Altersstufe bleibt unverändert. Hat der Spieler keinen Adligen am Spielplan, darf er einen Baron mit Alter 45 aus seinem Vorrat verwenden.

Phase 3: Nachkommen:
Alle - vor den Spielern liegenden - Aktionskarten der vorigen Runde werden nun ausgewertet. Dabei stehen die rosa Karten für Tochter und die blauen Karten für Sohn:
  • besitzt ein Spieler mehr blaue als rosa Karten, so erhält er einen Sohn. Er darf somit einen Baron mit Alter 15 aus dem eigenen Vorrat auf ein freies Adelsfeld seiner Wahl setzen.
    Sind alle Adelsfelder besetzt, so darf ein (eigener oder fremder) Ritter von einem Adelsfeld verdrängt werden. Dieser Ritter kommt zum jeweiligen Besitzer zurück in den Vorrat.
  • besitzt ein Spieler gleich viele oder mehr rosa als blaue Karten, so erhält er eine Tochter. Er darf sich nun einen „Heiratskandidaten“ und den Baronen der Mitspieler aussuchen und fragen, ob dieser einer Heirat zustimmt.
    • stimmt dieser zu, so erhält der Spieler mit der Tochter 1 Siegpunkt. Der Mitspieler darf den Baron auf die Seite Paar legen - die Altersstufe bleibt gleich.
    • lehnt dieser ab, so erhält der Spieler mit der Tochter „nur“ 1 Taler, der sofort auf der Talerleiste vermerkt wird (Zählstein und Farbchip um 1 Feld nach oben).
    Will der Spieler seine Tochter gar nicht verheiten, so kann er sich auch sofort 1 Taler holen.
Hat ein Spieler keine Aktionskarten vor sich ausliegen, so gibt es auch keine Nachkommen.

Phase 4: Aktionen:
In dieser Phase hat man 4 Möglichkeiten:
  • eine Aktionskarte kaufen: der Spieler kauft sich eine der ausliegenden Aktionskarten und legt sie offen vor sich ab. Die zu zahlenden Taler werden auf der Talerleiste abgezogen. Dann führt er die jeweilige Aktion aus oder behält die Karte, bis er diese in der passenden Phase ausspielen kann.
  • ein Privileg (der Phase 3) nutzen: der Spieler führt das Privileg aus und schiebt seinen entsprechenden Kurfürsten auf das Privilegienfeld im entsprechenden Fürstentum.
  • einen Ritter ein- oder versetzen: der Spieler zahlt 1 Taler und darf nun einen Ritter aus seinem Vorrat bzw. vom Spielplan auf ein freies Adels- oder Burgfeld (ver)setzen.
  • passen: der Spieler führt keine Aktion aus - darf aber auch im weiteren Verlauf dieser Phase keine Aktion mehr ausführen.
Wenn alle Spieler gepasst haben, ist diese Phase zu Ende.

Folgende Aktionskarten gibt es:
  • Gegenkaiser: der Spieler erhebt Anspruch auf den Kaiserthron.
  • Medicus: der Spieler darf einen eigenen Adligen um eine Altersstufe verjüngen bzw. einen gegnerischen Adligen um eine Altersstufe altern lassen.
  • Umzug: der Spieler darf einen eigenen Adligen von einem Fürstentum in ein anderes versetzen. Ritter können verdrängt werden, wenn kein Adelsfeld frei ist.
  • Der Papst: der Spieler hat 1 Stimme mehr bei der Kaiserwahl.
  • Kircheneinfluß: alle Adligen und Ritter in der Farbe des Kurfürsten haben zusätzlich zum Kurfürsten eine Stimme bei der Kaiserwahl. Die Karte gilt nur für ein kirchliches Fürstentum.
  • Ausschluss: ein weltliches Fürstentum kann vor der Kaiserwahl ausgeschlossen werden.
  • Ablass: der Spieler nimmt sich 1 Siegpunkt.
  • Zuzug: der Spieler kann für 3 Taler einen Baron bzw. für 5 Taler ein Paar jeweils mit Alter 15 aus dem Vorrat auf ein beliebiges Adelsfeld einsetzen. Ritter können verdrängt werden.
  • Stadtrecht: der Spieler setzt eine Stadt auf ein beliebiges Stadtfeld. Beim der 1. bzw. 2. Stadt erhält man sofort 1 Siegpunkt. Bei der 2. Stadt sogar 2 Siegpunkte.
  • Aufstieg: der Spieler ersetzt einen eigenen Ritter auf einem Adelsfeld durch einen Baron mit Alter 15 aus seinem Vorrat.
  • Ausländische Königstochter: der Spieler darf einen Baron in ein Paar umwandeln. Altersstufe bleibt unverändert.
  • Ritter: der Spieler setzt bzw. versetzt einen eigenen Ritter auf ein freies Adels- bzw. Burgfeld seiner Wahl.
  • Graue Eminenz: zu Beginn der Phase 5 kann dieser Spieler einen Baron mit Alter 45 aus seinem Vorrat links neben das Privilegienfeld eines Kurfürstentums seiner Wahl setzen. Der Spieler hat durch diesen Baron einen zusätzlichen Machtpunkt - in der Phase 2 der nächsten Runde scheidet dieser Baron wieder aus. Dieser Baron kann nicht Kurfürst oder Kaiser werden.

Folgende Privilegien sind vorhanden:
  • Erzbistum Trier: der Spieler kann in Phase 3 eine Aktionskarte, die in Phase 3 zu spielen, aber nicht mehr vorhanden ist nutzen.
  • Erzbistum Köln: der Spieler kann in Phase 3 einen eigenen Adligen um 1 Stufe verjüngen bzw. einen fremden Adligen um 1 Stufe altern lassen.
  • Erzbistum Mainz: der Spieler erhält in Phase 5 sofort 1 Siegpunkt.
  • Pfalzgrafschaft bey Rhein: der Spieler darf in Phase 3 einen eigenen Baron mit Alter 15 einsetzen. Ritter können verdrängt werden.
  • Herzogtum Sachsen: der Spieler erhält in Phase 1 zusätzlich 2 Taler.
  • Marktgrafschaft Brandenburg: der Spieler darf in Phase 3 die Aktionskarte „Graue Eminenz“ wählen und in Phase 5 ausführen.
  • Königreich Böhmen: der Spieler hat in Phase 6 bei der Kaiserwahl 2 Stimmen.

Weiters ist in dieser Phase zu beachten:
  • Sind alle Aktionskarten einer Art aufgebraucht, so kann diese Aktion in dieser Runde nicht mehr durchgeführt werden. (Ausnahme: Privileg des Kurfürsten von Trier).
  • Aktionskarten, die gekauft werden müssen ausgeführt werden. Ansonsten dürfen sie nicht gekauft werden.
  • Wählt man die Aktion „Gegenkaiser“, so die Phase 3 für diesen Spieler zu Ende. Er darf keine weiteren Aktionen mehr ausführen.
  • Die Aktionskarte „Ritter“ bleibt immer in der Auslage liegen, und ist somit immer für alle Spieler verfügbar.
  • Die Aktionskarte „Graue Eminenz“ darf nur vom Kurfürsten von Brandenburg gewählt werden (=Privileg).

Phase 5: Neue Kurfürsten:
In jedem Kurfürstentum wird geprüft, ob ein Machtwechsel stattfindet und wer gegebenenfalls der Nachfolger ist. Dazu werden in jedem Kurfürstentum die Machtpunkte der einzelnen Spieler (die als Türme auf dem Spielmaterial aufgedruckt sind) ermittelt.
Der Spieler mit den meisten Machtpunkten stellt den jeweiligen Kurfürsten - bei Gleichstand entscheidet der amtierende Kaiser. Folgende Ergebnisse sind möglich:
  • Machtwechsel - ein neuer Spieler wird Kurfürst und erhält sofort 2 Siegpunkte. Er nimmt einen eigenen Adligen aus dem Kurfürstentum und setzt in auf das Kurfürstenfeld. Der verdrängte Kurfürst kommt auf ein freies Adelsfeld.
    In den kirchlichen Kurfürstentümer dürfen nur Baronen - und nie Paaren - zum Kurfürsten werden.
  • der bisherige Spieler bleibt Kurfürst und erhält keine Siegpunkte.
  • ein Machtwechsel findet nicht statt, weil kein geeigneter Adliger vorhanden ist. Das Kurfürstenfeld wird frei, der abgesetzte Kurfürst kommt auf ein freies Adelsfeld. Ist keines vorhanden, darf ein Ritter verdrängt werden - ist dies auch nicht möglich, kommt er zurück in den Vorrat des jeweiligen Spielers. Es gibt keine Siegpunkte.

Phase 6: Kaiserwahl:
Wenn in Phase 3 die Aktionskarte „Gegenkaiser“ gewählt wurde, kommt es nun zur Kaiserwahl, an der alle Spieler teilnehmen. Diese läuft wie folgt ab:
  • für jeden Spieler wird die Anzahl der Stimmen für die Wahl ermittelt: jeder Kurfürst hat 1 Stimme, der Kurfürst von Böhmen hat 2 Stimmen. Außerdem können bestimmte Aktionskarten in dieser Phase die Anzahl der Stimmen beeinflussen.
  • jeder Spieler entscheidet sich ob er für den Kaiser oder Gegenkaiser stimmen will, und legt (mit seiner Hand verdeckt) seine Wahlkarte dementsprechend auf den Tisch. Kaiser und Gegenkaiser für jeweils für sich stimmen.
    Danach decken alle Spieler gleichzeitig ihre Karten auf.
  • hat der Kaiser mehr oder gleich viele Stimmen, so bleibt er im Amt.
  • hat der Gegenkaiser mehr Stimmen erhalten, so wird er sofort neuer Kaiser. Er nimmt sich den Kaiserstein und setzt einen eigenen Adligen (Baron oder Paar) vom Spielplan auf den Kaiserthron. Er darf keinen Kurfürsten nehmen.
    Hat er keinen entsprechenden Adligen am Spielplan, darf er einen Baron mit Alter 45 aus seinem Vorrat nehmen. Der verdrängt Kaiser kommt auf ein beliebiges freies Adelsfeld eines beliebigen Fürstentums. Ist kein Feld frei, darf ein Ritter verdrängt werden.
Alle Spieler die für den Sieger der Wahl gestimmt haben, erhalten sofort 1 Siegpunkt. Der Sieger selbst erhält den Siegpunkt nicht.

Phase 7: Kaiseraktion:
Der amtierende Kaiser darf die Aktionen ausführen, die im unteren Feld der jeweiligen Runde angegeben sind.

Phase 8: Rundenzähler versetzen:
Der Rundenzähler wird um ein Feld weiter bewegt.

Danach beginnt eine neue Runde mit der Phase 1.

Spielende:
Das Spiel endet nach der Phase 7 der 5. Runde.
Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen.

Spiel zu zweit:
  • Es werden ein kirchliches und ein weltliches Kurfürstentum vom Spiel ausgeschlossen. Diese werden mit nicht benötigten Wahlkarten abgedeckt.
  • Außerdem werden vor dem Spiel alle Aktionskarten, die auf der Rückseite 3 oder 4 Köpfe zeigen, aussortiert und nicht verwendet.
  • Die Spieler dürfen auch Aktionskarten kaufen, die sie nicht benutzen wollen oder können.

Spiel zu dritt:
  • Es werden vor dem Spiel alle Aktionskarten, die auf der Rückseite 4 Köpfe zeigen, aussortiert und nicht verwendet.

Fazit:
Im Schatten des Kaisers ist ein taktisches Positions- und Mehrheitenspiel, das sich sicher eher für Vielspieler - denn für Gelegenheitsspieler eignet. Der Grund dafür ist, dass das Spiel - vor allem auf den ersten Blick - eher komplex und abstrakt aufgebaut ist, und sich erst nach einigen Partien erschließt. Zwar merkt man dann auch sehr schnell, dass sich das Spiel gar nicht so kompliziert spielt, wie es anfänglich aussieht - von den vielen, ineinander wirkenden Möglichkeiten, dürften gelegentliche Spieler bzw. Spieler, die nur Spaß haben wollen, doch etwas abgeschreckt werden.

Einen Teil zu dieser (vielleicht nicht ganz richtigen) Einschätzung trägt sicher auch die Spielanleitung bei. Man muss einige Passagen schon mehrmals durchlesen, bevor man sie richtig versteht. Am einfachsten ist dann noch, wenn man zugleich auch eine Probepartie spielt.
Auch sind alle Punkte nicht unbedingt eindeutig und klar erklärt, und es bleibt somit sehr viel Spielraum für Diskussionen und Auslegungen, die dann oft auch zu längeren Diskussionen ausarten können.
Außerdem wurde eine ganz eigenartige Form der Nummerierung gewählt, die ich in meiner Beschreibung nicht verwendet habe. Das sei aber nur so am Rande erwähnt.
Dies alles fördert dann nicht unbedingt das Verlangen Im Schatten des Kaisers noch öfter auf den Tisch zu bringen.

Hält man jedoch „durch“ - und führt sich auch die Erklärungen bzw. Fragen und Antworten auf der Homepage von Hans im Glück zu Gemüte, so erschließt einem, wenn auch nur langsam - und auch nur dann, wenn man das Spiel wirklich öfters spielt - ein doch recht interessantes, und auch kurzweiliges Spiel mit vielen Spiel- und Einflussmöglichkeiten.
Mittlerweile gibt es auch schon eine neu überarbeitete Spielanleitung.

Das Spielmaterial besteht aus einem kompakten Spielplan, hölzernen Spielfiguren und Plättchen aus Karton. Die Grafik ist passend, wenn auch etwas ungewohnt ausgefallen. Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht - jedes Spielmaterial hat seinen Platz und bleibt auch nach einem Transport dort, wo es hingehört.

Das Spiel hat uns zu dritt und in voller Besetzung am besten gefallen, funktioniert aber auch zu zweit - wenn auch nicht so gut und interessant wie in den anderen Besetzungen. Die Spieldauer ist mit ca. 90 Minuten angegeben, wird aber - vor allem in den ersten Spielen - nicht eingehalten werden können. Hier kann die Spielzeit dann schon auch um einiges darüber liegen.

Im Schatten des Kaisers ist auf alle Fälle ein Spiel, dass man vorher Probespielen sollte - um einschätzen zu können, ob einem diese Art von Spiel gefällt. Eine Chance sollte man ihm auf alle Fälle geben. Denn wenn man das Spiel richtig kennen und spielen lernt bzw. erlernt, und über die anfänglichen Schwierigkeiten hinwegkommt, dann kann man es sicher auch lieben lernen und damit einige interessante Stunden verbringen …

Vielen Dank an HANS IM GLÜCK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

"Im Schatten des Kaisers" bei spielenet.de