17.10.2005 von Alan R. Moon & Aaron Weissblum Schmidt-Spiele für 3 - 5 Spieler ab 10 Jahren |
„Die Wüste Gobi: Als Anführer eines mongolischen Stammes versuchen Sie, den größten Einfluss in der Wüste zu erringen. Erkunden Sie mit Ihren Pferden die fruchtbare Steppe. Bauen Sie Brunnen in den Oasen der Wüste. Vergrößern Sie Ihre Kamel-Karawane, um am meisten Waren in die entlegenen Winkel des Landes zu bringen. Und errichten Sie Kultstätten mit glückbringenden Steinen. Aber seien Sie auf der Hut vor den Mitspielern, die mehr bieten als Sie. Denn clever zu bieten und mutig zu bauen ist das Geheimnis zum Sieg in der Oase!“ Wüstes Bieten. Schlaues Bauen. Spielmaterial: 1 Spielplan, 100 Kamele, 20 Spielfiguren, 1 Stoffbeutel, 55 Spielkarten, 88 Landschafts-, 62 Wertungs- und 5 Rang-Plättchen und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spiels die meisten Siegpunkte zu haben. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Jeder Spieler erhält die 4 Spielfiguren und 20 Kamele seiner Farbe. Außerdem werden folgende 7 Stapel neben dem Spielplan bereitgelegt: 3x Landschaftsplättchen (quadratisch): Oase, Steppe und Steinwüste. 4x Wertungs-Plättchen (rechteckig): Waren, Brunnen, Pferde und Ovoos. Die Karten werden verdeckt gemischt - und jeweils 5 davon an die Spieler verteilt. Diese sehen sich ihre Karten jedoch nicht an, sondern legen diese als verdeckten Stapel vor sich ab. Die restlichen Karten bilden einen separaten - ebenfalls verdeckten - Nachziehstapel. Entsprechend der Mitspielerzahl kommen die entsprechenden Rang-Plättchen ins Spiel. Diese werden verdeckt gemischt, verdeckt an die Spieler verteilt und anschließend aufgedeckt. Sie bleiben offen vor den Spielern liegen. Jede Spielrunde läuft nun wie folgt ab: 1. Beginnend mit dem „Adeligen“ (=Rang-Plättchen 1) müssen alle Spieler reihum nacheinander ein Angebot machen. Jedes Angebot muss aus 1 bis 3 aufgedeckten Karten bestehen. Dies läuft wie folgt ab:
Eingelöste Karten kommen auf einen Ablagestapel. 3. Der „Aristokrat“ (2) sucht sich aus den restlichen Angeboten eines aus (nicht sein eigenes), gibt sein Rang-Plättchen an diesen Spieler weiter (der dieses verdeckt vor sich ablegt) und löst die Karten ein. 4. Der „Händler“ (3) sucht sich aus den restlichen Angeboten eines aus - wenn möglich nicht sein eigenes. Ist nur mehr sein eigenes vorhanden (kann im 3-Personen-Spiel durchaus passieren), nimmt er dieses, behält sein Rang-Plättchen und löst die Karten ein. Ansonsten gibt er sein Rang-Plättchen (wie beschrieben) weiter. 5. Der „Mönch“ (4) - wenn im Spiel - sucht sich aus den restlichen Angeboten eines aus - wenn möglich nicht sein eigenes. Ist nur mehr sein eigenes vorhanden, nimmt er dieses, behält sein Rang-Plättchen und löst die Karten ein. Ansonsten gibt er sein Rang-Plättchen (wie beschrieben) weiter. 6. Der „Hirte“ (5) nimmt sich das letzte Angebot. Ist nur mehr sein eigenes vorhanden, nimmt er dieses, behält sein Rang-Plättchen und löst die Karten ein. Ansonsten gibt er sein Rang-Plättchen (wie beschrieben) weiter. 7. Alle Spieler drehen ihre Rang-Plättchen wieder um, so dass die Reihenfolge für die nächste Runde sichtbar wird. Der (neue) „Adelige“ (1) erhält als Bonus eine freie Aktion. Er darf ein Oase-, Steppe- oder Steinwüsten-Plättchen oder ein Kamel auf den Spielplan legen. Danach beginnt eine neue Runde wieder damit, dass der (neue) „Adelige“ ein Angebot zusammenstellt. Das Legen der Landschaftsplättchen: Die Plättchen können auf jedes freie Feld des Spielplanes gelegt werden mit folgenden Einschränkungen:
Kamele dürfen auf jedes beliebige freie Feld des Kamelpfades gestellt werden. Hat ein Spieler alle seine Kamele platziert und erhält eine weitere Kamelkarte, muss er in der entsprechenden Anzahl Kamele umsetzen. Punkte gibt es in der Endabrechnung nur für die größte zusammenhängende Kamelherde. Spielende: Das Spiel endet am Ende der Runde, in der einer der folgenden Fälle eintritt: Die Spieler zählen nun ihre Punkte zusammen: Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der die niedrigste Zahl auf seinem Rang-Plättchen hat. Fazit: Oase ist ein nettes und interessantes Sammel-, Positions- und Legespiel für die ganze Familie. Einiges in diesem Spiel wird zwar vom Glück beeinflusst und kann nicht unbedingt vom Spieler gesteuert werden, vieles lässt sich aber trotzdem planen und auch vorausschauend spielen. Sehr wichtig in diesem Spiel ist aber auch immer wieder das Abschätzen, in wie weit man seine Mitspieler mit seinem Angebot reizen und locken kann, aber auch wann es sinnvoll ist, zurückhaltend zu sein - und vielleicht nur mal abzuwarten. Auch sollte man nie so ganz seinen Kartenstapel aus den Augen verlieren, denn es kann schon ziemlich wichtig sein, immer genug Karten für ein gutes Angebot zu haben, wenn man in der nächsten Runde vielleicht unbedingt als „Adeliger“ hervorgehen will. Denn ein „gutes Angebot“ verlockt sehr, als erstes genommen zu werden - und man kann somit auch zum beliebten und geschätzen Rang-Plättchen mit der „1“ kommen - zumindest ist die Wahrscheinlichkeit um einiges größer … Und vor allem bzw. genau von diesem „Abschätzen“ und „Einschätzen“ seiner Mitspieler lebt das Spiel. Deshalb ist aber auch das Spiel mit nur 3 Spielern weniger interessant, weil es einfach zu oft vorkommt, dass der 3. Spieler immer wieder auf seinem eigenen Angebot „sitzen bleibt“. Uns hat das Spiel in voller Besetzung - aber auch zu viert - sehr gut gefallen. Zu dritt werden wird es wohl nicht mehr auf den Tisch bringen. Die Spieldauer ist mit einer guten Stunde angegeben - und damit sollte man in den meisten Fällen auch auskommen. Die Spielanleitung ist sehr ausführlich und übersichtlich gestaltet, und es gibt viele Bilder und Beispiele Alles kann - wenn notwendig - sehr schnell wieder gefunden werden. Dies wird aber in den wenigsten Fällen notwendig sein, denn das Spiel läuft sehr logisch und einfach ab. Das Spielmaterial besteht aus vielen bunten Kamelen und Figuren aus Holz. Aber auch die Plättchen - die aus kompakten Karton bestehen - und die handlichen Spielkarten sind liebevoll und gut zum Thema passend - illustriert. Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht und hat - an und für sich - seinen Platz. Nur leider bleiben die Plättchen nicht so recht in ihren Fächern, wie sie sollen (vor allem die kleinen quadratischen). Dafür gibt es aber einen - weder auf der Schachtel noch in der Anleitung angeführten - Stoffbeutel, indem die Kamele und Spielfiguren gut untergebracht werden können … Uns hat das Spiel recht gut gefallen, und wir werden es sicherlich immer wieder auch auf den Tisch bringen. Wenn - dann aber (wenn möglich) in voller Besetzung, oder zu viert - ein Spiel mit 3 Spielern wird es wohl nicht mehr geben … Vielen Dank an SCHMIDT-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |
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