24.05.2006 von Reiner Knizia Kosmos für 2 - 5 Spieler ab 10 Jahren |
„Die Spieler begleiten Beowulf auf seinen Reisen und Abenteuern. Sie stehen ihm bei allen seinen Unternehmungen mit Rat und Tat beiseite, mit dem Ziel, Ruhm und Belohnungen aller Art in Form von Ruhmes-, Schatz- und Bündnisplättchen, Sonderkarten und zusätzlichen Karten zu erlangen. Dies alles dient letztendlich einem Ziel: Die Aufmerksamkeit und das Wohlwollen Beowulfs zu erringen. Denn bei Spielende wird derjenige die Nachfolge Beowulfs antreten - und somit das Spiel gewinnen - der am meisten Ruhm und Gold besitzt.“ Beowulf - der sagenhafte Drachenkämpfer ... Spielmaterial: 1 Spielplan (L-förmig) und 1 runder Schild, 1 Beowulf-Figur, 2 Markierungssteine (rot), 5 Reihenfolgeanzeiger (schwarz), 100 Aktionskarten, 10 Sonderkarten, 36 Ruhmesplättchen, 24 Schatzplättchen, 3 Misserfolgsplättchen, 36 Bündnisplättchen, 12 kleine Wundenplättchen (Kratzer), 10 große Wundenplättchen (mit 1 Wunde) und 1 großes Wundenplättchen mit 2 Wunden) und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Punkte erzielt zu haben. Spielablauf: Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt - der runde Schild kommt in die dafür vorgesehene Aussparung. Die Beowulf-Figur kommt an den Rand des Spielplanes - dort, wo das grüne Band beginnt. Der Startspieler erhält 1 roten Markierungsstein. Der 2. rote Markierungsstein kommt nur bei weniger als 5 Spielern zur Anwendung - und wird dann auf die 1. Hauptepisode (König Hrothgars Halle) gestellt. In jeder Hauptepisode sind Errungenschaften angegeben, die die Spieler erlangen können. Verfügbar sind - im Uhrzeigersinn - immer nur so viele Symbole (=Errungenschaften) wie Spieler teilnehmen. Der Markierungsstein kommt somit auf das erste nicht verfügbare Symbol. Von den Reihenfolgeanzeigern werden nur so viele verwendet, wie Spieler teilnehmen. Diese werden neben dem Spielplan bereitgelegt. Ebenso werden alle Plättchen neben dem Spielplan - gut erreichbar - abgelegt. Dabei ist zu beachten, dass die runden Bündnisplättchen gut gemischt und verdeckt abgelegt werden. Je nach Spieleranzahl bzw. Spielvariante werden nun auch noch bestimmte (vorgegebene) Sonderkarten offen - neben dem Spielplan - bereitgelegt. Die Aktionskarten gibt es mit 6 unterschiedlichen Symbolen (Reise, Freundschaft, Klugheit, Mut, Kampf oder Beowulf), wobei die Beowulf-Karten als Joker gelten. Bis auf die Jokerkarten können die Aktionskarten 1 oder 2 Symbole aufgedruckt haben - und haben dementsprechend einen Wert von 1 oder 2. Jeder Spieler erhält nun 1 Beowulf- und 1 Kampfkarte mit 2 Symbolen auf die Hand. Die restlichen Aktionskarten werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Auf dem Spielplan sind nun 36 Etappen abgebildet. Mit der Beowulf-Figur werden nun - Runde für Runde - diese Etappen durchlaufen und von den Spielern abgehandelt. Nachdem die Figur auf die letzte Etappe gezogen - und diese von den Spielern abgehandelt wurde - endet das Spiel. Die Episoden: Es gibt insgesamt 3 verschiedene Episoden: Zwischenepisoden: Zwischenepisoden stellen ein Ereignis dar - bei dem jeder Spieler die Möglichkeit hat, eine bestimmte Handlung durchzuführen - oder auch darauf zu verzichten. Es beginnt immer der Startspieler - und danach haben die anderen Spieler die Möglichkeit die angegebene Handlung auszuführen oder darauf zu verzichten. Ein Verzicht hat für den Spieler keine Nachteile. Folgende Handlungsmöglichkeiten gibt es:
Hauptepisoden stellen wichtige Ereignisse dar - an denen alle Spieler teilnehmen müssen. Dabei wird auch jeder Spieler eine Errungenschaft machen - die aber nicht immer nur gut ausfallen muss. Es gibt 2 Arten von Hauptepisoden:
Schatzepisoden kommen nur im Fortgeschrittenenspiel zum Einsatz - bei dem sich auch die Spielregeln etwas ändert: Schätze werden nicht mehr für die Endabrechnung gebraucht, sondern im Spiel (bei den Schatzepisoden) gegen (Sonder)-Karten und Plättchen bzw. für das Heilen von Wunden eingetauscht. Die Episoden werden ähnlich wie reihum gespielte Hauptepisoden abgehandelt, wobei aber nur mit Schätzen geboten werden darf - und nur ein Spieler eine Errungenschaft erhält. Wer hier nicht zumindest gleichziehen kann, scheidet aus - behält aber seine Schätze. Der Spieler - der als einziger übrig bleibt - tauscht nun seine gebotenen Schätze gegen die Errungenschaft dieser Episode ein. In der letzten Schatzepisode decken alle Spieler ihre bisher gesammelten Schätze auf. Die Reihenfolgemarker werden dann - nach dem bereits bekannten Schema - auf die Spieler verteilt und eingelöst. Nach dieser Episode gehen alle Schätze in den Vorrat zurück - und haben keinen Wert mehr. Nachdem nun eine Episode abgehandelt wurde, wird die Beowulf-Figur auf die nächste Episode gestellt - und diese ausgeführt. Sonderkarten: Je nach Spieleranzahl und Spielvariante kommen bestimmte Sonderkarten zum Einsatz, die sich die Spieler in den Episoden als Errungenschaft verdienen können. Karten mit Symbolen werden genau so verwendet und gehandhabt, wie normale Aktionskarten. Karten mit Sonderfunktionen werden - wie auf der Karte beschrieben - abgehandelt. Alle eingesetzten bzw. verwendeten Sonderkarten kommen danach aber aus dem Spiel. Spielende: Das Spiel endet nach der letzten (der 36) Episoden - und es kommt zur Endabrechnung. Wer danach die meisten Ruhmespunkte vorweisen kann, hat das Spiel gewonnen und wird zu Beowulfs Nachfolger erklärt. Das Spiel für Fortgeschrittene: Das Spiel für Fortgeschrittene wird grundsätzlich gleich wie im Basisspiel gespielt - nur kommen die Schatzepisoden zum Einsatz und die Schätze werden nicht mehr in der Endabrechnung berücksichtigt. Variante: Als Variante kann man vereinbaren, dass ein Spieler - der bei Spielende 3 oder mehr Wunden besitzt - nur mit 0 Punkten in die Wertung eingeht. Fazit: Beowulf ist ein durchaus nettes und interessantes Sammel- und Mehrheitenspiel, von dem man sich aber - aufgrund der Aufmachung - einfach mehr, oder vielleicht auch nur etwas anderes erwartet. Es ist mehr oder weniger ein Spiel, dass man so vor sich hinspielt und von dem man berieselt wird. Es ist - wie schon geschrieben - durchaus nett und auch interessant, aber so richtig Spannung und Spaß kommt aber nicht auf. Das Thema „Beowulf“ verlangt hier einfach nach mehr oder nach etwas anderem … Hier wurde einem - sicherlich gut funktionierendem Spielablauf, ein - meiner Meinung nach - „falsches Thema“ aufgesetzt. Es gibt sicherlich viele „besser passende Themen“ die man hätte verwenden können - und in denen die Erwartung mit dem Spiel besser zusammengepasst hätte. Das Spielmaterial selbst ist aber ausgezeichnet ausgefallen. Die Illustrationen sind wunderschön und toll. Die Karten sind handlich, die Plättchen aus kompakten Karton - alles findet in der großen Schachtel von Kosmos wunderbar Platz. Die Spielanleitung ist ebenfalls gut ausgefallen. Sie ist ausführlich, übersichtlich und gut strukturiert - man findet sehr leicht zurecht. Es gibt viele Bilder und Beispiele, die bei der Erklärung der einzelnen Abläufe weiterhelfen. Fragen bleiben bei uns keine offen … Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler ausgelegt, und spielt sich in allen Besetzungen gleich gut. Da man - mehr oder weniger - immer ins Spiel eingebunden ist, gibt es keine Wartezeiten - man ist eigentlich immer an der Reihe. Bei uns ist das Spiel selbst zwar nicht schlecht angekommen - aber rechte Spannung oder Atmosphäre hat es nicht gegeben. Auch würde ich weiteren Partien nicht absagen, wenn ich dazu aufgefordert würde - aber von selbst werde ich das Spiel wohl nicht mehr auf den Tisch bringen. Dazu gibt es einfach zu viele andere Spiel, die mir besser gefallen. Wer aber Gefallen oder Interesse am Spiel hat, sollte versuchen zu einem Probe- oder Testspiel zu kommen - es gibt sicherlich Spieler denen das Spiel besser als uns gefällt und die richtig Spaß daran haben … Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |