Spielbesprechung von Györög Kurt
CSI: Den Tätern auf der Spur
17.08.2006

von Max Haines und Ed Moitoso
Piatnik
für 2 - 4 Spieler
ab 12 Jahren

„“CSI: Den Tätern auf der Spur“ ist ein unterhaltsames, interaktives und fesselndes Brettspiel zur spannenden und erfolgreichen US TV-Serie „CSI-Crime Scene Investigation“. Es sind acht verschiedene Kriminalfälle zu lösen, die in einer genauen Tatortbeschreibung erklärt werden. Gewinner ist jener Spieler, dem es gelingt als erster einen Haftbefehl zu erwirken, indem er das Tatwerkzeug, das Motiv des Täters und den Tathergang nachweist. Die Spieler übernehmen die Aufgabe eines Detektives und versuchen, so rasch als möglich in drei Stufen Beweise aus sieben Abteilungen zu sammeln: Vernehmung, Autopsie, Erkennungsdient, Spurensicherung, Ballistik, Forensik und DAN. Hinweiskarten beeinflussen dabei interaktiv den Spielablauf und tragen zur Spannung bei. Testen Sie Ihren eigenen Spürsinn und den Ihrer Mitspieler. Lernen Sie sowohl modernste wissenschaftliche als auch altbewährte polizeiliche Untersuchungsmethoden kennen und finden Sie mit deren Hilfe eine lückenlose Beweiskette gegen eine von drei verdächtigen Personen.“

Sammeln Sie Beweise und lösen Sie mit Grissoms Team den Kriminalfall…

Spielmaterial:
1 Spielplan, 8 Kriminalfälle mit je 21 Beweiskarten, 3 Verdachtspersonenkarten, 2 Grissoms-Karten und 25 Hinweiskarten, sowie 4 Mappen mit Haftbefehl-Checklisten, 4 Spielfiguren (mit Aufsteller), 1 Würfel und einem CSI-Handbuch mit Spielregeln, Tatortbeschreibung, Erklärung der Fachbegriffe und Aufklärung der Fälle und 1 Spielanleitung (in Kurzform).

Spielziel:
Als erster Spieler alle Beweise zu sammeln und den jeweiligen Fall zu lösen.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte und jeder Spieler wählt eine Spielfigur und stellt diese auf das Startfeld „Verdachtspersonen“.
Außerdem erhält jeder Spieler eine Mappe mit einer Haftbefehl-Checkliste. Der Würfel wird neben dem Spielplan bereitgelegt.

Die Spieler einigen sich auf einen Kriminalfall und nehmen die entsprechend farblich gekennzeichneten Karten aus der Kartenschachtel. Die 3 Beweiskarten (Stufe 1 - 3) jeder Abteilung werden in numerischer Reihenfolge verdeckt neben die entsprechenden Felder am Spielplan gelegt. Die 3 Verdachtspersonenkarten kommen neben das Feld „Verdachtspersonen“, die beiden Grissom-Karten neben das Feld „Grissom“. Zum Abschluss werden noch die 25 Hinweiskarten verdeckt auf das Feld „Hinweis“ gelegt.

Nun werden die Tatortbeschreibung (aus dem Handbuch) und die Rückseite der Deckkarte zum Kriminalfall laut vorgelesen. Die Namen des Opfers und der 3 Verdachtspersonen - sowie deren Eigenschaften - werden in der Haftbefehl-Checkliste eingetragen. Nachdem noch die 1. Verdachtspersonenkarte ebenfalls laut vorgelesen wurde, wird ein Startspieler bestimmt.

Ein Spielzug läuft nun wie folgt ab:
Der Spieler würfelt und darf seine Spielfigur in jede gewünschte Richtung ziehen - dabei muss die Richtung aber beibehalten werden.
Die Abteilungen bzw. Grissoms Büro müssen dabei mit genauem Würfelwurf erreicht werden.

Endet der Zug eines Spielers in einer Abteilung, darf er die Beweiskarte der entsprechenden Spielstufe für sich lesen und in der Haftbefehl-Checkliste notieren. Erst wenn ein Spieler alle 7 Beweiskarten einer Spielstufe gelesen hat, darf er in die nächste Stufe wechseln.
Hat ein Spieler alle Beweise einer Stufe gelesen, stellt er seine Spielfigur wieder auf das Startfeld „Verdachtspersonen“ - und beginnt eine neue Runde in der nächsten Stufe.
Haben alle Spieler alle Beweise einer Stufe gelesen, werden alle entsprechenden Karten offen auf den Tisch gelegt.

Endet der Zug eines Spielers auf dem Feld Grissoms Büro, so darf er seine Spielfigur sofort in eine Abteilung seiner Wahl stellen und dort die Beweiskarte lesen. Wer in Stufe 1 und Stufe 2 jeweils als erster Grissoms Büro erreicht, erhält außerdem noch die Grissom-Karte der entsprechenden Stufe.

Endet der Zug eines Spielers auf einem Hinweisfeld, nimmt er die oberste Hinweiskarten und befolgt deren Anweisungen.

Endet der Zug eines Spielers auf einem Feld mit einem Doppelpfeil, darf der Spieler seine Spielfigur sofort in die nächste - in Zugrichtung liegende - Abteilung stellen und dort die Beweiskarten lesen.

Endet der Zug eines Spielers auf einem besetztem Feld (ausgenommen Abteilungsfelder und Grissoms Büro), darf der Spieler dessen Figur das Feld besetzt, nach Beweisen aus der gleichen Stufe gefragt werden.
Hat der Spieler den Beweis, darf der Fragende seine Spielfigur sofort in die entsprechende Abteilung stellen und die Beweiskarte lesen.
Hat der Spieler den Beweis nicht, muss der Fragende seine Spielfigur auf das Feld zurückstellen, von dem aus er gekommen ist.
Es besteht auch die Möglichkeit, die Grissom-Karte der jeweiligen Stufe vom Spieler zu verlangen.

Nachdem ein Spieler mit seiner Spielfigur gezogen ist, ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende:
Das Spiel endet, nachdem ein Spieler in Stufe 3 den dritten fundierten Beweis findet, und damit den Namen des Täters, sowie das Tatwerkzeug, das Motiv und die Gelegenheit nachweisen kann - und als Erster seine Spielfigur - mit genauer Würfelzahl - auf Grissoms Büro zieht.

Stimmen die Beweise, hat der Spieler gewonnen - ansonsten scheidet er aus dem Spiel aus.

Fazit:
CSI: Den Tätern auf der Spur ist ein recht unterhaltsames und interessantes Spiel - das in seiner Art und Weise sehr an „cluedo“-artige Spiele erinnert. Es spielt sich auch so. Man läuft über den Spielplan, sammelt so schnell als möglich so viele Beweise wie möglich, und notiert diese auf seiner Checkliste. Mit jeder Beweiskarte mehr, wird das Gesuchte klarer und eindeutiger - bis es schlussendlich bewiesen bzw. bestätigt ist. Im Gegensatz zu den anderen („cluedo“.artigen) Spielen hat CSI: Den Tätern auf der Spur aber einen gravierenden Nachteil:
Die Kriminalfälle sind nicht variabel, sondern immer gleich - was soviel heißt, wie - wenn man einmal alle 8 Fälle durchgespielt hat - kann man das Spiel - mehr oder weniger - nicht mehr gebrauchen.

Deshalb richtet sich dieses Spieler sicherlich vor allem an alle CSI-Fans und Interessierten - weniger aber an Vielspieler und Spieler, die immer wieder auf ein Spiel zurückgreifen wollen. Diese werden - und sollen - auch lieber die Finger davon lassen, und auf die altbewährten Varianten dieser „Spielart“ zurückgreifen.

Auch das Spielmaterial selbst ist nicht unbedingt ansprechend und überzeugend. Der Spielplan selbst ist zwar noch nett und interessant illustriert - die Spielkarten und Spielfiguren selbst sind „billig“ ausgefallen. Als Spielfiguren finden Kartonplättchen (in Aufstellern) Verwendung, wobei es für 8 Figuren nur 4 Aufsteller gibt. Die Spielkarten sind aus viel zu dünnem Karton (schon fast Papier), der sich recht schnell abnutzt und unhandlich ist, weil die Karten leicht verbiegen. (Wahrscheinlich wurde mit eingerechnet, dass man jeden Fall ja eh nur einmal spielen kann(?!)…)
Das gesamte Spielmaterial ist in einer großen Spielschachtel untergebracht, in der es leider keine Einteilungen bzw. Fächer (mit Ausnahme für die Karten) - gibt.

Die Spielanleitung selbst ist - einmal ausführlich im Handbuch - und auch in Kurzform - auf einem kleinen A5-Blatt untergebracht. Die Beschreibungen der Kriminalfälle und auch deren Auflösungen befinden sich ebenfalls im Handbuch.
Beispiele und Bilder gibt es zwar so gut wie keine - sie sind aber auch nicht notwendig. Das Spiel läuft wie alle Spiele dieser Art ab - Unklarheiten bzw. Fragen sollte deshalb eigentlich keine aufkommen.

Das Spiel ist für 2 bis 4 Spielern ausgerichtet und dauert je Fall ca. 1 bis 1½ Stunden, die doch recht kurzweilig und interessant ausfallen können.

Uns hat das Spiel an und für sich recht gut gefallen - abschrecken ist wirklich nur der Umstand, dass man jeden Fall nur einmal spielen kann - und er dann - sozusagen - verbraucht ist. Deshalb sollte es ich jeder gut überlegen, ob er dieses Spiel haben möchte, oder nicht doch besser einen ähnlichen „Klassiker“ zurückgreifen möchte…

Vielen Dank an PIATNIK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars