Spielbesprechung von Györög Kurt
Just 4 Fun
13.03.2006

von Jürgen P. K. Grünau
Kosmos
für 2 - 4 Spieler
ab 10 Jahren

„Alles ganz einfach! Der Spielplan zeigt Felder mit Zahlen. Wenn Sie am Zug sind, spielen Sie Karten aus und bestimmen so das Feld, auf das Sie einen Ihrer Spielsteine setzen dürfen. Sobald Sie in einer Reihe 4 benachbarte Felder besetzt haben, gehen Sie als Sieger ins Ziel. Wenn da nicht die anderen Mitspieler wären. Denn jedes Feld bietet auch Platz für die Spielsteine der Mitspieler. Und schon müssen Sie weitere Steine auf die ersten stapeln, damit Sie die Mehrheit auf ihren Feldern behalten. Natürlich zählt ein Feld für Sie nur, wenn Sie dort die meisten Steine stehen haben. Deshalb sollten Sie alle Felder immer gut im Auge behalten und blitzschnell reagieren - hier einem Mitspieler in die Quere kommen und dort eine neue Chance eröffnen. Das Spiel ist spannend und schnell gespielt, so dass es am Ende immer heißt: „Gleich noch einmal!““

Kurz ist die Regel - lang ist der Spaß!

Spielmaterial:
1 Spielplan (mit 36 Feldern, die von 1 bis 36 durchnummeriert sind), 55 Spielkarten (je 4x die Werte 1-12 und je 1x die Werte 13-19), 80 stapelbare Setzsteine (je 20 in 4 Farben) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als erster Spieler 4 - in einer Reihe - benachbarte Felder (waagerecht, senkrecht oder diagonal) zu besetzen bzw. wenn dies nicht gelingt, am Ende des Spieles die wertvollsten Felder zu besitzen.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Jeder Spieler erhält die 20 Setzsteine seiner Farbe, die er vor sich ablegt.
Alle Spielkarten werden gut gemischt, je 4 an jeden Spieler verdeckt ausgeteilt, die dieser auf die Hand nimmt - und mit den restlichen Karten ein verdeckter Nachziehstapel gebildet. Nun wird noch ein Startspieler bestimmt.

Wer an der Reihe ist, muss eine - darf aber auch mehrere bzw. alle 4 - seiner Handkarten ausspielen und einen seiner Setzsteine auf jenes Feld am Spielplan setzen, das der Summe seiner ausgespielten Kartenwerte entspricht. Der Setzstein wird auf den, dem Spieler zugewandten Kreis im Feld am Spielplan gesetzt.
Danach zieht der Spieler so viele Karten nach, bis er wieder 4 Karten auf der Hand hat - und der nächste Spieler kommt an die Reihe.

Zusätzlich ist Folgendes zu beachten:
  • Auf einem Feld können beliebig viele Setzsteine platziert werden. Setzsteine eines Spielers werden immer übereinander gestapelt.
  • Man darf einen Setzstein auf kein Feld platzieren, auf dem ein anderer Mitspieler bereits mindestens 2 Spielsteine mehr besitzt als man selbst.
  • Sobald man auf einem Feld 2 Setzsteine mehr platziert hat als jeder andere Spieler, wird dieses Feld unangreifbar. Kein weiterer Spieler darf hier noch Setzsteine platzieren. Als Zeichen dafür, rückt man seine eigenen platzierten Setzsteine in die Feldmitte und entfernt gleichzeitig alle anderen Setzsteine der Mitspieler. Diese kommen aus dem Spiel.
  • Kann ein Spieler nachweislich keine seiner 4 Handkarten ausspielen - bzw. auch keine Kombination davon - um einen seiner Setzsteine gültig zu platzieren, so darf dieser Spieler alle 4 Handkarten ablegen und anschließend 4 neue Karten ziehen. Danach ist sein Spielzug jedoch sofort beendet.

Spielende:
Das Spiel endet, sobald es einem Spieler gelingt auf 4 - in einer Reihe - nebeneinander liegenden Feldern (waagerecht, senkrecht oder diagonal) die Mehrheit an Setzsteinen zu haben. Die Mehrheit heißt, mindestens 1 Setzstein mehr am Feld zu haben als jeder andere Spieler. Dieser Spieler hat dann gewonnen.

Sollte dies aber keinem Spieler (innerhalb der 20 Züge) gelingen, so gewinnt jener Spieler, der die wertvollsten Felder am Spielplan besetzt hält. Um dies zu ermitteln, werden zuerst auf jedem Feld alle in der Unterzahl befindlichen Setzsteine entfernt. Danach werden auch noch alle Setzsteine von Feldern entfernt, auf denen ein Unentschieden zustande gekommen ist.
Nach Abschluss dieser „Aufräumarbeiten“ zählt nun jeder Spieler die Punktewerte der von ihm noch besetzten Felder zusammen. Der Spieler, der auf die höchste Summe kommt, hat das Spiel gewonnen. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der das Feld mit dem höchsten Wert besetzt hält.

Fazit:
Just 4 Fun ist ein recht kurzweiliges, schnelles und nettes Rechen- und Positionsspiel, an dem die ganze Familie seinen Spaß haben kann. Es ist aber auch ein Spiel, bei dem der Glücksfaktor keine unwesentliche Rolle spielt. Man muss schon auch die richtigen Karten ziehen und zur richtigen Zeit auf der Hand haben, um auch geschickt und gezielt gegen seine Mitspieler vorgehen zu können.
Trotzdem hat man immer noch das Gefühl, mit den 4 Karten doch so viele Auswahl- und Kombinationsmöglichkeit zu haben, um selbst ins Spiel genügend eingreifen und gezielt spielen zu können.

Was auch noch für das Spiel - und vor allem auch den Glücksfaktor etwas außer Acht lassen lässt, ist die Tatsache, dass es sich um ein kurzweiliges, schnelles Spiel mit recht angenehmer und kurzer Spielzeit (ca. 20 - 30 Minuten) handelt. „Ungerechtigkeiten“ kann man dann ganz leicht mit einer (oder auch gleich mehreren) Revanche(n) ausgleichen. Spaß macht das ganze auf alle Fälle …

Die Setzsteine und Spielkarten sind recht nett ausgefallen, und sogar ein lustiger Smily lacht von den Setzsteinen. Alles ist funktionell und passend - nur der Spielplan hätte meines Erachtens ruhig um einiges kleiner ausfallen können. Aber auch die Spielschachtel, in der alles untergebracht ist, ist um einiges zu groß ausgefallen - und mit viel Luft gefüllt.
Auch ist der Spielplan anfänglich etwas unübersichtlich und gewöhnungsbedürftig - auch trotz der farblichen Hilfe, dass Felder mit hohen Werten dunkler ausgeführt wurden, als Felder mit niedrigeren Werten.
Gerade für so ein nettes, lustiges Spiel, dass man doch gerne auch überall hin mitnehmen möchte, wäre ein halb so große (wenn nicht noch kleinere) Schachtel (und Spielplan) besser und wahrscheinlich auch ausreichend gewesen.

Die Spielanleitung hält, was das Spiel verspricht: „Kurz ist die Regel - lang ist der Spaß!“. Das Spiel ist ganz einfach und schnell zu klären, und man kann eigentlich gleich mit einer Runde beginnen. Alles ist eigentlich logisch und einleuchtend. Dies trägt sicher auch seinen Teil zum Wiederspielreiz bei, der einfach gegeben ist, obwohl - wie schon weiter oben geschrieben - auch ein größerer Glückanteil gegeben ist.

Uns hat Just 4 Fun sehr gut gefallen, vor allem als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends kann man das Spiel jederzeit auf den Tisch bringen. Aber auch für zwischendurch eignet es sich hervorragend.
Außerdem können mit diesem Spiel kleinere Kinder (aber auch die Erwachsenen) Kopfrechnen üben und festigen - und so gibt es neben dem Spaß mit dem Spiel auch noch einen Lerneffekt. Auch nicht schlecht, oder?

Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars