Spielbesprechung von Györög Kurt
Kreuz & Quer
02.03.2006

von Hartmut Witt & Frank Schaubrenner
Kosmos
für 2 - 4 Spieler
ab 8 Jahren

„Auf die Plätze… fertig… los! Schon ist das wilde Querfeldeinrennen gestartet. Um die Felder ihrer Laufstrecke betreten zu können, müssen die Spieler zuvor die passenden Karten sammeln. Das ist gar nicht so einfach, denn alle grabschen gleichzeitig nach den verdeckten Karten. Was man gebrauchen kann, behält man. Die anderen Karten werden offen zurückgeworfen und können von den Mitspielern geschnappt werden. Nur wer die Karten in der richtigen Reihenfolge sammelt, kommt auf seiner Laufstrecke voran. Hat ein Spieler falsch gesammelt, bleibt er schon nach wenigen Schritten auf der Strecke. Wer macht schließlich das Rennen?“

Grabschen, Sammeln, Rennen …

Spielmaterial:
28 Geländekarten, 4 Zielkarten, 4 Spielfiguren, 48 Sammelkarten und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster seine vorgegebene Laufstrecke hinter sich zu bringen und seine Zielkarte zu erreichen.

Spielablauf:
Die 28 Geländerkaten werden verdeckt gut gemischt und 7 (bei 2 Spielern 8 Karten) an die Mitspieler verteilt. Davon darf jeder Spieler 2 wieder zurückgeben. Mit den restlichen Geländekarten bildet jeder Mitspieler seine Rennstrecke, die er hinter sich bringen muss.
Nun werden die 4 Zielkarten verdeckt gut gemischt und je eine an jeden Mitspieler verteilt, die er an das Ende seiner Wegstrecke legt.
Außerdem erhält jeder Spieler eine Spielfigur, die vor die 1. Geländekarte auf den Tisch gestellt wird.

Bevor das Spiel nun losgeht, werden die 48 Sammelkarten gut gemischt und verdeckt, gleichmäßig und gut erreichbar für alle in die Tischmitte verteilt.

Das Spiel gliedert sich nun in die beiden folgenden Phasen:
Sammelphase:
Auf ein Zeichen hin versuchen nun alle Spieler gleichzeitig Sammelkarten zu sammeln, die sie für die Bewältigung ihrer Rennstrecke brauchen können. Dies geschieht, indem man mit einer Hand eine der verdeckten Sammelkarten in der Tischmitte aufdeckt und - wenn man sie brauchen kann - in die andere Hand legt. Kann man die Karte jedoch nicht gebrauchen, muss man sie offen wieder in die Tischmitte zurücklegen.
Auch können offen liegende Karten in der Tischmitte von jedem Spieler - der sie gebrauchen kann - aufgenommen und zu seinen anderen gesammelten Karten gelegt werden.

Die Sammelphase endet, wenn ein Spieler „Stopp!“ ruft. Dies darf er aber nur in den folgenden Fällen tun:
  • in der Tischmitte gibt es nur mehr offene Karten.
  • der Spieler glaubt mit seinen gesammelten Karten seine Zielkarte erreichen zu können.

    Die Sammelphase endet aber auch ohne „Stopp!“-Ruf, wenn alle Karten von den Spielern aufgesammelt worden sind.

    Nun folgt die Laufphase:
    Sie beginnt mit dem „Stopp!“-Rufer bzw. mit dem jüngsten Spieler.
    Dieser nimmt seine gesammelten Karten und dreht den Kartenstapel um, sodass nun die zuerst gesammelten Karten oben auf liegen.
    Nun wird Karte für Karte aufgedeckt in die Tischmitte gelegt. Jedes Mal - nach dem Aufdecken einer Karte - darf der Spieler nun seine Spielfigur auf ein angrenzendes Feld auf der Laufstrecke ziehen, dass der Geländeart der ausgespielten Karte entspricht.
    Dies wird solange durchgeführt, bis entweder alle gesammelten Karten aufgedeckt wurden - oder es aber kein entsprechendes Feld angrenzend an die Spielfigur gibt.

    Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

    Wurde die Sammelphase von einem Spieler vorzeitig durch einen „Stopp!“-Ruf beendet, weil er meinte, sein Zielfeld zu erreichen - und er erreicht sein Zielfeld doch nicht, so muss er zur Strafe eine der übrig gebliebenen Geländerkarten ziehen und damit seine Laufstrecke verlängern.

    Hat nach der Laufphase kein Spieler das Ziel erreicht, wird ein weitere Etappe gespielt - vor der wieder alle Sammelkaten in der Tischmitte umgedreht und gemischt werden.

    Spielende:
    Das Spiel endet, wenn ein Spieler seine Zielkarte erreicht - er hat sofort gewonnen.
    Die Mitspieler können noch ihre Platzierungen ausspielen.

    Längeres Spiel:
    Wer ein längeres Spiel wünscht, kann mehrere Rennen hintereinander spielen. Dabei gelten folgende neuen Regeln:
  • Am Ende eines Rennens erhält man für jede durchlaufene Geländekarte 1 Punkt.
  • Vor dem nächsten Rennen werden die Gelände- und Zielkarten nicht neu gemischt und verteilt, sondern jeder Spieler gibt alle seine Geländekarten, sowie seine Zielkarte an seinen linken Nachbarn weiter, der wiederum mit diesen Karte seine neue Laufstrecke zusammenstellen muss.
  • Gespielt werden bei 2 und 4 Spielern vier - bei 3 Spielern drei Rennen.
  • Wer bei Spielende die meisten Punkte erzielen konnte, gewinnt. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler, der im letzten Rennen weiter nach vorne gekommen ist.

    Fazit:
    Kreuz & Quer ist ein schnelles, lustiges und interessantes Sammel- und Laufspiel für die ganze Familie. Es ist aber auch ein Spiel, das von seinem hektischen Ablauf und vom Glück lebt. Sei es jetzt das Glück, dass man wirklich die richtige Karte zieht und auf die Hand bekommt, oder aber auch das Glück, dass gerade die Karte, die man selbst nicht und nicht findet, von einem Mitspieler wieder in die Tischmitte zurückgeworfen wird.
    Aber auch einige überlegte Aktionen und taktische Elemente kann man ins Spiel einfließen lassen. So kann es durchaus sinnvoll sein, einmal auch einen Umweg zu beschreiten, als nur stur den kürzesten und schnellsten Weg zu suchen. Sei es jetzt, um eine seltene (Fliesen-)Karte in seine Laufstrecke einzubauen, damit sie nicht von einem Mitspieler genutzt werden kann - oder aber auch, weil man weiß, dass die rare (Fliesen-)Karte, die man gerade benötigen würde schon von den Mitspielern aufgesammelt worden ist.

    Kreuz & Quer ist aber auch ein Spiel, dass sehr einfach und leicht zu erklären ist - und das man wahrscheinlich einfach mit einer Probepartie erklären sollte. Die Anleitung ist kurz und bündig gefasst, mit Bildern und Beispielen versehen - und lässt keine Fragen offen. Der Spielablauf ist aber auch zu logisch und einfach, als das es zu Fragen kommen könnte.

    Das Spielmaterial ist in einer kleinen handlichen Schachtel untergebracht, in der aber auch noch genug Platz für Luft geblieben ist ;-)
    Die standardmäßige Fächereinteilung reicht aber aus, sodass alles seinen Platz hat und findet und auch nach einem Transport wird dort zu finden ist.

    Kreuz & Quer ist für 2 bis 4 Spielern ausgelegt - und spielt sich in jeder Besetzung sehr gut. Die angenehme Spieldauer von ca. 15 (bis max. 20) Minuten lässt einem sehr schnell das Glücksmoment vergessen, da man sowieso immer mehrere Runden bzw. Rennen spielt, und es so auch mehr oder weniger immer zu einer ausgleichenden Gerechtigkeit kommt.

    Kreuz & Quer sollte in erster Linie als „Fun“-Spiel angesehen werden, mit dem man jederzeit einen Spieleabend beginnen oder aber auch beenden kann. Aber auch für zwischendurch würde ich mich jederzeit auf eine Rennen einlassen - egal wer mich herausfordert …

    Wer Spiele dieser Art mag - aber auch wer nur ein schnelles Spiel mit viel Spaß sucht - ist hier gut aufgehoben, und sollte auf alle Fälle eine Probepartie versuchen. Bei uns ist es momentan (vor allem bei den jüngeren Spielern und Kindern) nicht mehr wegzudenken …

    Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars