Spielbesprechung von Györög Kurt
Das Original
Malefiz-Spiel
09.02.2006

Ravensburger Klassiker
Ravensburger
für 2 - 4 Spieler
ab 6 Jahren

„Viele Wege gibt es - aber alle nur ein Ziel. Kaum ist die Spitzenposition erreicht, wird einem der Weg verbaut.
Da werden Nerven wie Drahtseile, Würfelglück und Taktik gefordert. Spielspaß und Spannung bis zur letzten Minute - das ideale Familienspiel für groß und klein.
Malefiz - ein Klassiker unter den Spielen.“


Alt - aber gut!!!
Jetzt mit zusätzlichem Spielplan auf der Rückseite - für die schnelle Spielrunde zwischendurch.

Spielmaterial:
1 (doppelseitiger) Spielplan, 20 Spielfiguren (in 4 Farben), 11 Sperrsteine (in weiß), 1 Würfel und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster eine seiner Figuren - mit genauem Wurf - ins Ziel zu bringen.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Mitte des Tisches. Jeder Spieler erhält 5 Figuren einer Farbe und stellt diese auf die farblich passenden Startfelder am unteren Rand des Spielplanes.
Die Sperrsteine kommen auf die roten Felder am Spielplan - dann wird noch der Würfel bereit gelegt und es kann losgehen.

Wer an der Reihe ist, würfelt und zieht eine seiner Figuren um die gewürfelte Augenzahl weiter. Dabei ist Folgendes zu beachten:
  • Die Figuren können in jede beliebige Richtung gezogen werden und dürfen dabei auch abbiegen.
  • Im gleichen Zug darf aber eine Figur nicht vor- und zurückgezogen werden.
  • Die gewürfelte Augenzahl muss immer komplett gezogen bzw. ausgefahren werden.
  • Bei einer „6“ wird nicht nochmals gewürfelt.
  • Fremde und eigenen Figuren können jederzeit übersprungen werden - zählen aber mit.
  • Kann nicht gezogen werden, muss der Spieler aussetzen.
  • Auf jedem Feld darf immer nur eine Spielfigur stehen. Trifft eine Spielfigur mit genauem Wurf auf eine andere, wird diese Figur geschlagen und auf eines der farblich passenden Startfelder zurückgestellt - und kann von dort aus wieder ins Spiel gebracht werden.
  • Sperrsteine sind Hindernisse und können nicht übersprungen werden. Um sie aus dem Weg zu räumen, müssen sie mit genauem Wurf erreicht werden. Der Spieler darf dann den Sperrstein nehmen und auf ein beliebiges anderes Feld stellen - mit Ausnahme der Felder in der untersten Reihe.
Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende:
Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler - mit genauem Wurf - das Zielfeld erreicht hat.
Er ist der Gewinner des Spieles.

Das schnelle Malefiz:
Diese Variante wird auf der Rückseite des Spielplanes gespielt. Es gelten die Grundregeln, mit folgenden Ausnahmen:
  • es wird nur mit 4 Figuren je Spieler gespielt.
  • es werden nur 6 Sperrsteine verwendet.
  • die blauen Felder sind „Ruhefelder“. Auf ihnen darf zwar auch immer nur eine Figur stehen - diese Figuren können aber nicht geschlagen werden.
  • auf blaue Felder dürfen keine Sperrsteine gestellt werden.
  • wird eine Figur im Dorf (= hellgelbes Oval im oberen Drittel des Spielplanes) geschlagen, kommt sie in den Wald (= hellgelbes Feld in der Mitte des Spielplanes) und kann von dort aus wieder eingesetzt werden.

Fazit:
Malefiz - erstmalig 1960 erschienen - gehört heute mittlerweile zu den Klassikern der Würfelspiele. Es handelt sich dabei um ein lustiges, interessantes und spannendes Würfel-, Lauf- und vor allem Fun- und Ärgerspiel für die ganze Familie.
Aber wenn man auch recht viel Würfelglück für das Spiel braucht, so sollte man doch nicht außer acht lassen, dass man hier auch einige taktische Möglichkeiten hat, ins Spiel einzugreifen.
Sei es, dass man versucht eventuell mit „voller Mannschaft“ vorzugehen - um damit die Möglichkeit zu haben, fast jeden Würfelwurf sinnvoll verwenden zu können, oder aber auch dass man durch geschickten und gezielten Einsatz der Sperrsteine versucht ans Ziel zukommen.

Malefiz ist aber auch ein Spiel, das sich immer ein paar Runden lang einlaufen muss. Hier kann es in den ersten Runden durchaus vorkommen, dass sich das Spiel etwas in die Länge zieht. Aber mit voranschreiten des Spieles, wird es immer interessanter und spannender. Diese Spannung baut sich dann bis zur „Hochspannung“ bis zum Spielende auf …
Ausschlaggebend ist dafür sicherlich auch der Umstand, dass das Würfelglück - gerade beim Spielende - immer mehr gebraucht wird, und der Spieler selbst (aber auch seine Mitspieler) bei jedem Würfelwurf immer mehr mitfiebern und mitzittern.

Auch ist es immer wieder so, dass - sobald sich ein Spieler etwas abgesetzt hat - sich alle anderen Spiele zusammenschließen, zusammenspielen und versuchen, den Führenden wieder - im wahrsten Sinn des Wortes „zurück zu holen“.

Und - obwohl es sich um ein Würfelspiel handelt, und der Ablauf eigentlich recht monoton und unspektakulär ist - vielleicht aber auch gerade deswegen, ist Malefiz ein Klassiker geworden.

Die Spielanleitung ist kurz und einfach gehalten - es gibt aber auch nicht allzu viel zu schreiben. Der Ablauf ist sehr, sehr einfach - und kann so auch ganz schnell erlernt - und auch weitergegeben werden. Die Spieldauer ist mit ca. 30 bis 45 Minuten angegeben, kann sich aber auch etwas ausdehnen. Spannung - vor allem gegen Ende - ist aber auf alle Fälle gegeben.

Das Spielmaterial besteht aus dem klassischen und wohlbekannten Spielplan, der doppelseitig bedruckt ist. Auf der Rückseite gibt es dann denn Spielplan für das „schnellere“ Malefiz. Dieses unterscheidet sich vor allem dadurch, dass man mit weniger Figuren und Sperrsteinen spielt - und man nicht immer ganz zurück fällt, wenn man geschlagen wird, sondern mehr oder weniger in der Mitte wieder anfangen kann.
Als Spielfiguren dienen die klassischen „Pöppel“ sowie Sperrsteine aus Holz. Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht - in der sich aber auch jede Menge Luft befindet. Eine nur halb so große Schachtel hätte auf alle Fälle auch ausgereicht - und hätte den Vorteil, dass man das Spiel noch leichter überall hin mitnehmen könnte.

Malefiz ist für das Spiel mit 2 bis 4 Personen ausgerichtet. Es spielt sich auch in jeder Besetzung sehr gut - aber die Spieldauer variiert dann schon merklich. Bei 2 Spielern ist alles überschaubarer - aber 3 Spielern wird es natürlich etwas chaotischer, aber auch lustiger. Schon deswegen, weil man sich verbünden kann, wenn es notwendig ist ;-)

Malefiz hat uns - auch in der „schnellen Variante“ - sehr gut gefallen. Es ist ein ausgezeichnetes, schnelles Fun- und Ärgerspiel, das man schnell erlernt und erklärt hat. Es eigent sich ausgezeichnet als Aufwärmer oder aber auch zum Ausklang eines Spieleabends, aber auch jederzeit für zwischendurch kann man damit Spaß haben.
Ein Klassiker also - der eigentlich in jede Spielsammlung gehört …

Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars