16.06.2006 von Spartaco Albertarelli Ravensburger für 3 - 8 Spieler ab 9 Jahren |
„Pow Wow - auf dem Indianertreffen geht es hoch her. Jeder trägt eine Feder mit einer Zahl. Aber aufgepasst, jeder sieht nur die Federn der Mitspieler. Wer errät die Summe aller Zahlen? Wer blufft am besten?“ Pow Wow - das schräge Bluffspiel … Spielmaterial: 36 Federn (aus Karton: 26 grüne - mit positiven Werten, 3 blaue mit dem Wert 0 und 3 rote mit negativen Werten, sowie 4 schwarzen Federn - mit Sonderfunktionen), 8 Tomahawks, 20 Geiermarken (mit Klettverschlüssen), 8 Stirnbänder (mit aufgenähten Klettstreifen) und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles als Letzter übrig zu bleiben. Spielablauf: Jeder Spieler nimmt sich ein Stirnband seiner Wahl und bindet es sich um den Kopf, sodass die Klettstreifen vorne auf der Stirn zu sehen sind. Die Geiermarken werden in der Tischmitte bereitgelegt. Die Federn werden gut gemischt und als verdeckter Stapel - gut erreichbar - ebenfalls in die Tischmitte gelegt. Der jüngste Spieler wird Startspieler. Das Spiel geht über mehrere Runden, die wie folgt ablaufen: Zu Beginn einer Runde nimmt jeder Spieler eine Feder - ohne sich diese aber anzusehen - und steckt sich diese so hinter sein Stirnband, dass sie für alle Mitspieler gut sichtbar ist. Der Startspieler beginnt und gibt nun seinerseits einen Tipp ab, wie hoch (seiner Meinung nach) die Gesamtsumme aller Zahlen auf allen Federn ist. Dabei darf auch eine negative Zahl genannt werden. Jeder weitere Spieler hat nun 2 Möglichkeiten: 1. Er nennt eine beliebige höhere Zahl als sein Vorgänger. Dann ist danach sofort der nächste Spieler an der Reihe. 2. Er zweifelt die Zahl seines Vorgängers an. Dann kommt es sofort zu einer Wertung. Dazu werden alle Federn in die Tischmitte gelegt - und die Summe aller Zahlen ermittelt.
Folgende (schwarze) Federn mit Sonderfunktion müssen bei der Wertung (wenn vorhanden in der angegebenen Reihenfolge) berücksichtigt werden: 1. die schwarze Feder mit „?“: die oberste Feder des Nachziehstapels wird aufgedeckt und kommt mit in die Wertung. 2. die schwarze Feder mit „max.=0“: die (bzw. eine) Feder mit dem höchsten positiven Wert kommt nicht in die Wertung. 3. die schwarze Feder mit „x2“: die Summe der Federn mit positiven Wert wird verdoppelt. Die ausgespielten Federn kommen auf einen Ablagestapel - außer die schwarze Feder mit der „0“ war mit in der Wertung. War dies der Fall, dann werden nämlich wieder alle Federn zusammengemischt und als neuer Nachziehstapel bereitgelegt. Danach startet dann eine neue Runde, indem sich wieder alle Spieler eine Feder nehmen und hinter das Stirnband stecken. Spielende: Nachdem alle Mitspieler - bis auf einen - ausgeschieden sind, endet das Spiel. Dieser Spieler hat gewonnen. Erweiterte Spielversion: In dieser Version erhält jeder Spieler zu Beginn einen Tomahawk, den er offen vor sich auf den Tisch legt. Einmal je Spielrunde kann dieser gegen eine der folgenden Sonderaktionen eingetauscht werden:
Bei Pow Wow handelt es sich um ein äußerst lustiges und interessantes Rechen-, Bluff- und Kombinationsspiel für die ganze Familie. Auch wenn man anfangs das Gefühl hat, dass eigentlich alles dem Glück bzw. Zufall überlassen ist, so kommt man ganz schnell drauf, dass doch recht viel Information vorhanden ist, und man doch gezielt - durch Kombination und vor allem aber auch durch genaues Merken und Aufpassen - die Gesamtsumme berechnen kann. Wenn man weiß, welche Federn schon gespielt wurden und welche bereits aus dem Spiel sind - kann dies schon sehr aufschlussreich sein. Auf der anderen Seite kann man natürlich auch durch geschicktes Bluffen versuchen seine Mitspieler auf eine falsche Fährte - und somit Gesamtsumme - zu führen. Zum richtigen Zeitpunkt die Summe erhöhen bzw. auf eine bestimmte Höhe zu treiben, kann einen da schon wieder eine Runde weiterbringen. Pow Wow wurde bereits vor längerer Zeit vom Verlag „Kidultgame“ mit dem Namen „Coyote“ auf den Markt gebracht. Ravensburger hat es nun - mit verbesserter Ausstattung - neu aufgelegt. Anstatt einfacher Karten gibt es nun Federn - und die Stirnbänder sind wesentlich besser verarbeitet und waschbar. Vom Spielablauf hat sich nichts geändert. Einen kleinen Nachteil zum Vorgängerspiel gibt es aber bei den Federn - die nun zwar sicherlich hübscher anzusehen, aber doch schwieriger zu mischen und handhaben sind. Das gesamte Spielmaterial befindet sich einer - leider viel zu großen Schachtel - mit doch etwas gewöhnungsbedürftiger Grafik. Die Aufmachung hat - meiner Meinung nach - etwas „altmodisches“… Eine halb so große Schachtel hätte vollkommen ausgereicht, und hätte obendrein den Vorteil, dass man das Spiel viel leichter überall hin mitnehmen könnte. Denn der Platzbedarf zum Spielen ist äußerst gering. So kann man das Spiel (eigentlich) auch überall spielen und auf den Tisch bringen - egal ob überhaupt einer vorhanden ist. Die Spieldauer ist mit ca. 20 Minuten pro Spiel angenehm kurz - und verleitet auf alle Fälle zu einem weiteren Spiel bzw. Revanche. Das Spiel eignet sich für 3 bis 8 Spieler, wobei mit der Spieleranzahl nicht nur das Spaß - sondern auch die Spieldauer steigt. In voller Besetzung kann diese dann schon mal auf ca. 30 Minuten kommen, die aber auf jeden Fall wie im Flug vergehen. Die Anleitung zum Spiel ist kurz und bündig, übersichtlich und lässt keine Fragen offen. Das Spiel erklärt sich aber auch eigentlich von selbst - und auch Neulinge können sofort mit ins Spiel genommen werden. Die Anleitung ist in 6 Sprachen abgefasst: deutsch, französisch, italienisch, englisch, holländisch und spanisch… Uns hat Pow Wow sehr gut gefallen - es macht einfach Spaß und ist lustig. Der Aufforderungscharakter bzw. der Wiederspielreiz ist sehr groß, und man holt das Spiel immer und immer wieder hervor. Es eignet sich hervorragend als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends, aber auch für Zwischendurch. Und wer das Grundspiel noch etwas interessanter und spannender machen will, sollte auf alle Fälle die Varianten mit den Tomahawks ausprobieren und spielen. Hier gibt es dann einfach noch ein paar Möglichkeiten mehr, im Spiel aktiv zu werden … Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |