Spielbesprechung von Györög Kurt
Zeparate
24.04.2006

von Guido Lap
Goldsieber
für 2 - 4 Spieler
ab 5 Jahren

„Wie kann ich meine Mitspieler schlagen? Eigentlich ganz einfach! Durch Legen - Überlegen - Schieben. Zuerst platzieren alle Spieler abwechselnd die Steine ihrer Farbe auf dem Spielbrett. Dann gilt es, durch horizontales oder vertikales Verschieben von Reihen einzelne Spielsteine frei zu stellen, die dann vom Brett genommen werden dürfen. Wer als Erster alle seine Spielsteine „befreien“ konnte, hat gewonnen.
Bis dahin müssen im Köpfchen schon einige Reserven an Taktik, Strategie und Risikofreude locker gemacht werden!“


Befreie alle Deine Steine und Du gewinnst …

Spielmaterial:
1 Spielbrett mit 16 Spielsteinen (in 4 Farben) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster seine Spielsteine zu „befreien“.

Spielablauf:
Das Spielbrett kommt in die Tischmitte. Jeder Spieler erhält seine 4 Spielsteine (bei nur 2 Spielern spielt jeder Spieler mit 2 Farben).

In der 1. Phase setzen die Spieler nun abwechselnd je einen ihrer Spielsteine auf das Spielbrett. Dabei ist zu beachten, dass - bis auf den 1. Stein, der beliebig platziert werden darf - jeder weitere Stein immer waagerecht oder senkrecht an einen bereits gelegten Stein angrenzend gelegt werden muss.
Diese Phase ist beendet, wenn alle Steine gesetzt wurden.

In der 2. Phase dürfen die Spieler nun Spielsteinreihen am Spielbrett verschieben. Dabei ist folgendes zu beachten:
  • eine Spielsteinreihe muss aus mindestens 2 Steinen bestehen.
  • die Reihe darf waagerecht oder senkrecht um eine Position verschoben werden.
  • die Farbe der Steine in der Reihe spielt keine Rolle.
  • es ist nicht erlaubt, den Spielzug eines Spielers rückgängig zu machen.

Wurden durch das Verschieben der Spielsteinreihe einzelne (oder auch mehrere) Spielsteine isoliert (=“befreit“), so müssen diese nun vom Spielbrett genommen werden. Dabei ist es egal, ob es sich um eigene oder fremde Spielsteine handelt.
Solange es einem Spieler gelingt, durch Verschieben von Reihen einen (oder auch mehrere) Steine zu isolieren, ist er weiterhin am Zug - und darf wiederum eine Spielsteinreihe (um eine Position) verschieben.

Gelingt es dem Spieler jedoch nicht, einen (oder auch mehrere) Spielsteine zu isolieren - so ist nun der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende:
Sobald alle Spielsteine eines Spieles vom Spielbrett genommen wurden, hat dieser gewonnen. (Im Spiel zu zweit reicht es, wenn eine Farbe eines Spielers komplett vom Spielbrett genommen wurde.)

Fazit:
Zeparate ist ein kleines, nettes - aber interessantes und durchaus auch taktisches Positions- und Schiebespiel, das es in sich hat.
So simple und einfach, wie es anfänglich auch aussieht, spielt es sich zwar - man kann aber durchaus einiges an taktischen Elementen einfließen lassen.
So kann es sinnvoll sein, auch mal einen Stein eines Mitspielers vom Spielbrett zu „befreien“, um damit für sich selbst eine bessere Ausgangssituation zu erreichen bzw. um am Zug zu bleiben. Auch kann es ganz wichtig sein, darauf zu achten, welche Steine man schiebt und welche dadurch dann isoliert bzw. „befreit“ werden - und somit vom Spielbrett kommen.
Aber auch schon beim Einsetzen der Spielsteine sollte man aufpassen - dass man nicht schon hier ins Hintertreffen kommt und eventuell ganz schnell das Nachsehen hat. Eine gute Ausgangssituation bzw. -position kann schon sehr hilfreich sein…

Mit jedem Spiel lernt man Zeparate aber besser und besser kennen - und natürlich auch spielen. Es macht mit jedem Mal einfach mehr und mehr Spaß, und wird immer interessanter. Man lernt immer mehr Kniffe und Taktiken kennen - und vor allem wie man sinnvoll und taktisch gut die Steine verschiebt.

Das Spielmaterial besteht auch einem kompakten Plastikspielbrett, indem die Spielsteine - ebenfalls aus Plastik - (in der Unterseite) aufbewahrt werden können. Durch diese Ausstattung ist das Spiel auch bestens für „draußen“ geeignet, weil wind- und auch (spritz)-wassergeschützt.
Funktionell und passend ist es auch - einzig die Spielschachtel ist um einiges „zu dick“ ausgefallen, für das was dann darinnen zum Vorschein kommt.

Grund zu Beanstandung gibt es dann aber bei der Spielanleitung. Sie ist zwar kurz und bündig abgefasst - und es gibt auch viele Bilder bzw. Beispiele - aber es bleiben doch Fragen bzw. Unklarheiten offen, die man zwar mit Einigem an „Logik“ bzw. mit Nachforschungen in den Bildern bzw. Beispielen lösen kann. Vorteilhaft zum Erlernen des Spieles ist dies jedoch nicht - im Gegenteil. Es macht das Kennen- und auch Spielen lernen doch etwas mühselig und aufwendig. Es gibt einfach zu viele Diskussionsgrundlagen …
Auch mit der Altersangabe hat es bei diesem Spiel leider nicht so ganz geklappt: auf der Schachtel wird "ab 5 Jahren" angegeben - in der Spielanleitung steht aber "ab 7 Jahren" - wobei diese Angabe sicher passender ist...

So ist es (nicht unbedingt) eindeutig geklärt, welche Steine als isoliert gelten und vom Spielbrett genommen werden müssen:
Handelt es sich um die Gruppe von Steinen mit der geringeren Anzahl, die nach einem Zug isoliert worden sind?
Können dies auch die Steine sein, die geschoben worden sind?


Nach einigen Diskussionen und „Nachforschungen“ in den Beispielbildern der Anleitung sind wird zum Entschluss gekommen, dass als „isoliert“ bzw. „befreit“ immer die Steine gemeint sind (und auch vom Spielbrett genommen werden müssen), die nicht verschoben worden sind - sondern eben „liegen geblieben“ und somit „isoliert“ bzw. „befreit“ wurden !!!
Wenn man dies klipp und klar in der Anleitung geschrieben hätte, wäre uns das um einiges lieber gewesen.

Wenn man sich davon aber nicht aufhalten lässt, hat man mit Zeparate ein kleines und feines Spiel, an dem man - schon allein wegen seines einfachen Ablaufes und auch wegen seiner vielen Möglichkeiten - viel Spaß haben kann.

Uns hat das Spiel sehr gut gefallen - auch weil es eine angenehme kurze Spielzeit von 10 bis 15 Minuten hat, und somit einfach ausgezeichnet für ein Spiel für zwischendurch, jederzeit und überall geeignet ist. Auch als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends kommt es gerne auf den Tisch …

Vielen Dank an GOLDSIEBER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars