22.02.2007 von Wolfgang Kramer und Michael Kiesling Phalanx Games für 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren |
„In Bison stellt jeder Spieler den Häuptling eines Indianerstammes dar, der im Westen Amerikas nach den besten Jagd- und Präriegründen sucht. Die Indianer jagen Bisons, Fische und Truthähne, die sie benötigen, um weitere Gebiete zu besiedeln oder auf dem Markt gegen neue Zelte und Kanus einzutauschen. Am Ende des Jahres, wenn sich alle Stämme erneut treffen, wird derjenige zum Sieger bestimmt, der die größten Jagdgründe mit den meisten Tieren besitzt.“ Bison - die Prärie bebt! Spielmaterial: 21 Geländetafeln (inkl. 3 Start-Tafeln), 44 Indianer (je 11 Holzwürfel in blau, rot, gelb und grün), 24 Zelte (je 6 Spielmarker in blau, rot, gelb und grün), 24 Kanus (je 6 Spielmarker in blau, rot, gelb und grün), 16 Aktionssteine (weiße Holzwürfel), 4 Übersichtstafeln, 1 Totempfahl und 1 Regelheft. Spielziel: Am Ende des Spieles den größten Tierbestand (=Punktestand) vorweisen zu können. Spielablauf: Die 3 Start-Geländetafeln werden herausgesucht und in der Tischmitte ausgelegt - und zwar so, dass das Totemsymbol in der Mitte sichtbar ist. Die restlichen Geländetafeln werden verdeckt gut gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Je nach Spieleranzahl werden eine bestimmte Anzahl von Geländetafeln ungesehen aus dem Spiel genommen. Jede Geländetafel besteht aus 3 Feldern: Prärie (grün), Fluss (blau) und Berg (braun) - wobei der Fluss Prärie und Berg immer voneinander trennt. Außerdem sind auf jeder Geländetafel 3 Tiere in beliebiger Kombination aus Bison, Truthahn und Fisch aufgedruckt. Je nach Auslage der Tafeln ergeben sich während des Spieles verschieden große Gebiete mit unterschiedlich vielen Tieren als Bestand. Jeder Spieler bekommt eine Übersichtstafel, 11 Indianer, 6 Zelte und 6 Kanus in seiner Farbe. Die Punkte in den Zelten und Kanus geben die Anzahl der Indianer im Zelt bzw. Kanu an. Auf der Übersichtstafel gibt es 3 Skalen für den Tierbestand an Bisons, Truthähnen und Fischen des jeweiligen Spielers - sowie in der unteren Hälfte eine Übersicht über die verschiedenen Aktionen und deren Aktions- bzw. Marktkosten. Jeder Spieler startet mit einem Bestand von jeweils 10 Bisons, Truthähnen und Fischen - den er mit jeweils einem seiner Indianer auf der entsprechenden Skala markiert. Außerdem erhält jeder Spieler 4 weiße Aktionssteine - mit denen er während seiner Spielrunde die bereits ausgeführten Aktionen auf der Übersichtstafel markiert. Der Startspieler erhält außerdem noch den Totempfahl, den er vor sich auf den Tisch legt. Von seinem Spielmaterial erhält nun jeder Spieler 4 Indianer und je 1 Einer-Zelt, 1 Einer-Kanu, 1 Zweier-Zelt und 1 Zweier-Kanu, die seinen Vorrat darstellen - und die er neben seine Übersichtstafel legt. Das restliche Spielmaterial der Spieler kommt als „Markt“ in die Tischmitte - von dem die Spieler in Verlauf des Spieles einkaufen können. Je nach Spieleranzahl verläuft das Spiel über 4, 5 bzw. 6 Runden - wobei in jeder Runde folgende Phasen in dieser Reihenfolge ausgeführt werden: 1. Startspieler bestimmen: In dieser Phase wird der Totempfahl an den linken Spieler weitergeben - und dieser somit zum neuen Startspieler. Diese Phase entfällt in der 1. Spielrunde. 2. Geländetafel nehmen: In dieser Phase nimmt sich jeder Spieler - beginnend mit dem Startspieler - eine Geländetafel und schaut sie sich geheim an. 3. Abwechselnd 4 Aktionen ausführen: Beginnend mit dem Startspieler führt nun jeder Spieler seine 1. Aktion aus. Dazu legt der Spieler einen seiner weißen Aktionssteine auf das entsprechende Aktionsfeld auf seiner Übersichttafel. Dann entscheidet er sich, mit wie vielen Indianern er seine Aktion ausführen will - und bezahlt entsprechend viele Tiere. In jeder Runde kann somit jede Aktion nur einmal von einem Spieler ausgeführt werden - die Reihenfolge ist jedoch egal. Folgen Kosten - je nach Anzahl der eingesetzten Indianer - fallen an: Folgende Aktionen stehen zur Verfügung:
Am Ende jeder Spielrunde - wenn alle Spieler ihre 4 Aktionen ausgeführt haben - kommt es zu einer Wertung. Dabei werden alle Gebiete wie folgt gewertet: Wer in einem Gebiet die wertvollsten Zelte bzw. Kanus besitzt nimmt den 1. Rang ein. Bei einem Gleichstand zählen die nächst niedrigeren Zelte bzw. Kanus bzw. wenn keine Zelte oder Kanus vorhanden sind, die Anzahl der vorhandenen Indianer.
Nach einer Wertung neben alle Spieler die Aktionssteine wieder von den Übersichtstafeln und die nächste Runde beginnt mit dern Phase „Startspieler bestimmen“. Spielende: Das Spiel endet nach der Aktionsphase der Runde, in der der Geländetafelstapel aufgebraucht wurde. Es kommt noch zu einer letzten Schlusswertung - die wie eine normale Wertung ausgeführt wird, vor der aber der Tierbestand auf den Übersichtstafeln der einzelnen Spieler zuvor auf „0“ gestellt wird. Wer nach der Schlusswertung in Summe am meisten Tiere auf seiner Übersichtstafel hat, hat gewonnen. Bei einem Gleichstand entscheidet, wessen niedrigster Tierbestand höher ist, als die niedrigsten Tierbestände der anderen Spieler. Erweiterungen: Erweiterung 1: Die Aktionen Zelte errichten oder vergrößern bzw. Kanus errichten oder vergrößern werden erweitet. Ein Spieler kann jetzt in einer Aktion auch auf mehreren Feldern Zelte bzw. Kanus bauen bzw. vergrößern. Die Aktion heißt nun: Zelte errichten und vergrößern bzw. Kanus errichten und vergrößern. Erweiterung 2: Es wird mit der Erweiterung 1 gespielt und die Aktionen Zelte errichten und vergrößern bzw. Kanus errichten und vergrößern werden nochmals erweitet. Ein Spieler kann nun auch ein Zelt bzw. Kanu wieder reduzieren oder abbauen. Die Aktion heißt nun: Zelte errichten, vergrößern, reduzieren und abbauen bzw. Kanus errichten, vergrößern, reduzieren und abbauen. Fazit: Bison ist ein taktischen und interessantes Lauf-, Positions- und Mehrheitenspiel für Groß und Klein. Es hat einen sehr einfachen und leicht zu merkenden Ablauf - und ist auch sehr leicht und einfach zu erlernen und zu spielen. Es ist aber auch ein Spiel, bei dem jeder Zug gut überlegt sein will, denn man muss mit seinem Bestand an Tieren - der ja auch gleichzeitig das Vermögen des Spielers darstellt - haushalten. Auch muss man wohl überlegt an die Aktionen herangehen und vorausschauend spielen. Dazu gehört einerseits, dass man immer darauf achtet, auch genug Indianer, Zelte bzw. Kanus im Vorrat zu haben - andererseits darf man aber auch die Mitspieler nie ganz aus den Augen lassen. Ein guter Überblick, wo - bei welcher Wertung - das optimale herausgeholt werden kann, kann einem schon einiges an Vorteil bringen. Denn nicht immer bekommt der Spieler im „1. Rang“ die meisten Tiere - es kann durchaus auch sinnvoll sein, bewusst einen hinteren Rang einzunehmen - und damit mehr Tiere in seinen Bestand zu bekommnen als andere Spieler. Ein weiteres Augenmerk sollte man auch - beim Haushalten mit seinem Bestand - darauf werfen, dass es durchaus interessant sein kann, seine Tiere auch zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen. Rechzeitig am Markt einzukaufen, anstatt irgendwann gezwungenermaßen im Verhältnis 3:1 zu tauschen oder vor der Schlusswertung seinen Bestand ganz zu verlieren - das sollte man durchaus immer im Hinterkopf haben … Auch sollte man immer beachten, dass man nur 4 Aktionen pro Spielrunde zur Verfügung hat - und man damit alles an Aktionen unterbringen muss - was man bis zur nächsten Wertung erledigen will. Hier kann es schon mal zu längeren Wartezeiten kommen, wenn Tüftler und Denker am Tisch sitzen, die alles genau berechnen und planen wollen. Das Spielmaterial besteht aus kompakten Geländetafeln aus Karton und handlichen Holzwürfeln, die die Indianer darstellen. Die Zelte und Kanus sind etwas klein und unhandlich ausgefallen - hier wären Holzfiguren natürlich um einiges interessanter und besser und handlicher gewesen. Auf den Spielablauf selbst hat das aber keinen allzu großen Einfluss - man muss halt mehr aufpassen und vorsichtig hantieren… Das Spielmaterial ist dabei in einer kleinen und handlichen Spielschachtel untergebracht - die anscheinend mit einem Einheitseinsatz versehen wurde. Trotzdem findet jedes Teil seinen Platz - und das Spiel leicht überall hin mitgenommen werden. Die Spielanleitung ist straff strukturiert aufgebaut, mit sehr vielen Bildern und Beispielen versehen und lässt letztendlich keine Fragen bzw. Unklarheiten aufkommen. Wenn man Punkte nochmals nachlesen will - wie zum Beispiel die Wertung - dann ist dies leicht und einfach zu finden. Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren ausgelegt - wobei uns das Spiel mit 3 und 4 Spielern besser gefallen hat. Es ist einfach mehr los und man kommt sich öfters in die Quere, als wenn nur 2 Spieler am Tisch sitzen. Spaß macht es jedoch auch zu zweit - wenn auch nicht soviel. Die Länge einer Partie ist mit ca. 90 Minuten vorgegeben, die man aber in geübten Runden nicht unbedingt brauchen wird. Wenn nicht unbedingt - wie schon geschrieben Tüftler und Denker am Tisch sitzen - kann eine Partie auch nach ca. 60 bis 70 Minuten beendet sein - die aber spannend auch durchaus interessant verlaufen. Auch wenn die Grafik etwas eigenwillig ausgefallen - uns hat Bison recht gut gefallen und wird auch immer wieder auf den Tisch kommen … Vielen Dank an PHALANX GAMES für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |