Spielbesprechung von Györög Kurt
Can’t Stop!
05.03.2007

von Sid Sackson
Ravensburger
für 2 - 4 Spieler
ab 9 Jahren

Einmal ist keinmal!
„Can’t Stop!“ macht seinem Namen alle Ehre. Wer mit diesem vor Spannung knisternden Würfelspiel einmal angefangen hat, kann nicht mehr aufhören! Immer wieder greift man zu den Würfeln, immer wieder riskiert man, das gerade Erreichte mit einem einzigen Wurf zu verlieren.
Doch der Sieg liegt so nah! Ein Wurf geht bestimmt noch. Und vielleicht noch einer … und … !?
„Can’t Stop!“, das ist Kribbeln im Bauch und feuchte Hände. Das ist Mut zum Risiko und Grund zur Schadenfreude. Das ist Spaß ohne Ende! Für jung und alt. Für groß und klein.“


Can’t Stop - das Würfelspiel mit Suchpotential …

Spielmaterial:
1 Spielbrett, 4 Würfel, 3 weiße Spielfiguren („Läufer“), 44 Spielsteine (je 11 in 4 Farben) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als erster Spieler 3 (von 11) Zahlenspalten zu gewinnen bzw. zu erwürfeln.

Spielablauf:
Das Spielbrett wird bereitgelegt. Es zeigt 11 Spalten - nummeriert von 2 bis 12, die wiederum aus verschieden vielen Feldern bestehen. Die 7 - die am leichtesten zu erwürfeln ist - besteht z.B. aus 13 Feldern, die 1 bzw. 12 aus 3. Das oberste Feld ist das Zielfeld, das es zu erreichen gilt.

Jeder Spieler erhält die 11 Spielsteine einer Farbe, die er vor sich ablegt.

Wer nun an der Reihe ist, nimmt sich das Spielbrett, die 4 Würfel und die 3 weißen Spielfiguren.
Der Spieler würfelt mit den 4 Würfeln und muss aus den gewürfelten Zahlen nun 2 Paare bilden. Die Summen der beiden Würfelpaare geben nun an, in welchen Zahlenspalten der Spieler entweder einen Läufer - auf das unterste Feld - einsetzen bzw. wenn sich in dieser Spalte bereits ein Läufer befindet, diesen um ein Feld - weiter nach oben - versetzen darf.

Dabei ist zu beachten, dass - wenn ein Spieler beide Läufer einsetzen kann - er auch beide einsetzen muss. Es ist aber nicht notwendig, dass der Spieler die Paare so wählen bzw. zusammensetzen muss, dass er beide Läufer einsetzen kann. Es reicht auch, wenn nur ein Läufer eingesetzt werden kann.

Wenn zumindest ein Läufer eingesetzt bzw. bewegt wurde, gibt es folgende Möglichkeiten:
Der Spieler würfelt erneut mit den 4 Würfeln:
Dann muss er wieder 2 Würfelpaare bilden und versuchen entweder einen Läufer zu bewegen oder einen Läufer einzusetzen. Befindet sich in einer Spalte bereits eine eigenen Spielfigur, so wird der Läufer - wenn diese Spalte erwürfelt wird - auf das nächst höhere Feld in dieser Spalte eingesetzt.

Oder …
der Spieler hört freiwillig auf:
Dann ersetzt der Spieler die Läufer auf dem Spielfeld mit Spielfiguren seiner Farbe - und sichert sich so seinen erwürfelten Stand in den einzelnen Spalten. Dieser „gesicherte“ Fortschritt in einer Spalte kann nicht wieder verloren gehen.

Wenn weder ein Läufer eingesetzt noch bewegt werden konnte, dann …
muss der Spiele zwangsweise aufhören:
In diesem Fall muss der Spieler alle Läufer vom Spielbrett nehmen und diese, das Spielbrett und die Würfel an den nächsten Spieler weitergeben. Er verliert somit alle - in diesem Zug erwürfelten Fortschritte am Spielbrett.

Nun ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spalte gewonnen:
Erreicht ein Spieler mit einem Läufer das oberste Feld einer Spalte, so ist diese Spalte ab diesem Zeitpunkt sofort gesperrt. Es kann in dieser Spalte weder ein Läufer eingesetzt noch weiterbewegt werden. Beendet ein Spieler freiwillig seinen Zug - und es befindet sich ein Läufer auf dem obersten Feld einer Spalte -, so wird dieser wie gewohnt mit einer eigenen Spielfigur ersetzt.
Diese Spalte gilt nun als von diesem Spieler gewonnen - und kann von keinem weiteren Spieler (auch von ihm selbst) nicht mehr benutzt werden.

Spielende:
Das Spiel endet, sobald es einem Spieler gelingt, seine dritte Spalte zu gewinnen. Dieser Spieler hat gewonnen.

Varianten:
Variante 1:
Es müssen 4 Spalten (zu dritt) bzw. 5 Spalten (zu zweit) gewonnen werden.

Variante 2:
In dieser Variante müssen die Läufer so schnell als möglich ins Spiel gebracht werden. D.h. es müssen zu Beginn eines Zuges Würfelpaare - wenn möglich - gebildet werden, mit denen beide bzw. der dritte Läufer ins Spiel gebracht werden kann.

Variante 3:
Kein Spieler darf seinen Zug freiwillig beenden, solange sich ein Läufer auf einem mit einem Spielstein besetzten Feld befindet.

Fazit:
Can’t Stop! ist zwar ein abstraktes - aber mehr als nur gelungenes Würfelspiel - für die ganze Familie. Es ist aber auch eine - wiederholte - Neuauflage von Sid Sacksons Can’t Stop!, dem seinerzeit eine „Bergsteiger“-Geschichte zugrunde lag.
Und nicht umsonst erfährt das Spiel immer und immer wieder eine Neuauflage - es macht einfach Spaß, es ist spannend und lässt einem nicht mehr los. Eine Partie jagt die andere - und trotz einer Spielzeit von nur ca. 30 Minuten - die auch öfters unterschritten wird - kann es schon vorkommen, das Can’t Stop! zum abendfüllenden Spiel wird. Es besteht - wie schon auf der Schachtel angedeutet - SUCHTGEFAHR!!!

Aber natürlich ist Can’t Stop! auch ein Würfelspiel, bei dem natürlich das Würfelglück eine nicht zu kleine Rolle spielt. Zwar hat man in den meisten Fällen doch einige Möglichkeit, Zahlenkombinationen aus den 4 Würfeln zu bilden, die man auch verwenden und brauchen kann - wenn einem aber das Glück ganz und gar nicht hold ist, dann muss man (mehr oder weniger) machtlos zusehen, wie die anderen Spiele an einem „vorbeiwürfeln“ und eine Spalte nach der anderen gewinnen.
Und man das dann gar nicht auch sich sitzen lassen kann, muss eine Revanche her - einmal muss man ja einfach Glück haben…

An Can’t Stop! kann man in zweierlei Hinsicht herangehen: Entweder man nimmt alles einfach und locker - und will nur Spaß haben. Dann würfelt man einfach darauf los und spielt aus dem Bauch heraus - und mit ein wenig Glück kann man dann ganz verblüffende Ergebnisse erzielen (oder auch nicht ;-) ) - und hat einfach nur Spaß daran. Oder - man kann Can’t Stop! in einem (kleinem) Masse auch versuchen taktisch und mit System zu spielen - dann muss wirklich getüftelt und gerechnet werden. Wenn man nämlich versucht auf Zahlen zu würfeln, deren Wahrscheinlichkeit größer ist als die der anderen (z.B. 5, 6, 7), dann hat man natürlich auch eine größere Chance, dass man diese Zahlen auch mit dem nächsten Würfelwurf wieder zusammenkombinieren kann. Dann wird das Spiel zwar etwas zäher und vielleicht nicht ganz so lustig verlaufen - Spaß macht es allemal.

Die Spielanleitung besteht aus 4 großformatigen Seiten, auf denen es aber viele Abbildungen und Beispiele gibt. Es werden auch gleich 3 Varianten mitgeliefert, die man ausprobieren und ins Spiel mit einbauen kann. Für Abwechslung ist damit auch gesorgt.
Das Spiel selbst ist in ein paar Sätzen erklärt - noch einfacher ist es aber, wenn man einfach darauf los spielt, und das Spiel mit dem ersten Spielzug eines Spielers - der das Spiel bereits kennt - erklärt wird.

Das Spielmaterial besteht aus Plastikfiguren und einem Spielbrett - ebenfalls aus Plastik - und 4 Würfeln, die in einer (meiner Meinung nach) viel zu großen Schachtel - mit viel Luft - daherkommen. Das Spielmaterial selbst ist aber handlich und funktionell.

Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt - und macht eigentlich in alle Besetzungen Spaß. Aber - je mehr Spieler teilnehmen, desto mehr Spaß und Spannung kommt auf. Am liebsten Spiele wir es in voller Besetzung.
Grundsätzlich müsste das Spiel auch mit mehr Spielern spielbar sein, wenn man ein paar Spielfiguren zum Kennzeichnen der „gesicherten“ Felder findet. Natürlich darf man dann nicht vergessen, dass die Zeit - bis man wieder an die Reihe kommt - länger wird und man mehr zum Zuschauen verdonnert ist. Aber auch das macht in diesem Spiel Spaß …

Uns hat Can’t Stop! sehr gut gefallen - und es eignet sich auch hervorragend als Auftakt oder Ausklang eines Spieleabends. Aber auch für zwischendurch holen wird Can’t Stop! gerne immer wieder auf den Tisch. Schade nur, dass die Schachtel so groß ist - ansonsten könnte man es auch leichter überall hin mitnehmen …
Aber vielleicht gibt es ja irgendwann eine „Reiseausgabe“ von Can’t Stop! - zu Begrüßen wäre dies auf alle Fälle …

Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars