26.04.2007 von Rüdiger Dorn Ravensburger für 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren |
„In einem fremden Land liegt eine Gegend mit sanft geschwungenen Hügeln und fruchtbaren Tälern. Weltgereiste Siedler haben sich dort niedergelassen und legen den Grundstein für die Stadt Arkadia. Neben verschiedenen Stadtgebäuden soll auf einer Anhöhe ein prächtiges Kastell entstehen. Vier wohlhabende Familien - die Tuchhändler, die Gewürzhändler, die Zimmerleute und die Silberschmiede - wollen Prestige und Einfluss mehren und wetteifern deshalb um den größten Anteil am Bau des Kastells. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Baumeistern. Sie sind von den vier Familien beauftragt, den Bau der Stadt und des Kastells zu planen und durchzuführen.“ Gründung und Aufbau einer fantastischen Stadt … Spielmaterial: 1 Spielplan, 1 Bauplatz für das Kastell (mit 10 Feldern für die Kastell-Steine), 4 Sichtschirme (in 4 Farben), 16 Baumeister-Fahnen (je 4 in 4 Farben), 40 Baukarten, 40 Gebäude (in 7 verschiedenen Formen in verschiedenen Größen: Wohnhaus, Bauernhof, Wirtshaus, Mühle, Schmiede, Handelskontor und Kloster), 88 Siegel (in 4 Farben: rot = Tuchhändler, oliv = Gewürzhändler, schwarz = Zimmerleute und silber = Silberschmiede), 44 Arbeiter (je 11 in 4 Farben), 24 neutrale Arbeiter (beige), 28 Kastell-Steine (je 7 mit in den Farben rot, oliv, schwarz und silber), Gold (in den Werten 1, 5 und 10) und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles das meiste Gold zu besitzen. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Auf ihm gibt es ein 12x 16 Felder großes Spielfeld, das links mit zwei (= 1. und 2. Ablageplatz) - und rechts mit einem Ablageplatz (= 3. Ablageplatz) für die Kastell-Steine begrenzt ist. Auf dem Spielfeld gibt es - in unregelmäßigen Abständen - Felder, auf denen ein Zeltlager abgebildet ist. Auf diesem Spielfeld - ziemlich in der Mitte - wird der Bauplatz für das Kastell platziert. Dabei ist zu beachten, dass keine Zeltlager überdeckt werden. Auf diesem Bauplatz sind 10 Felder abgebildet, die jeweils 1 Siegel in den 4 Farben abgebildet haben. Die Anzahl der sichtbaren Siegel einer Farbe gibt damit vor, wie viel Gold ein Siegel in dieser Farbe wert ist. Die beiden linken Ablagefelder für die Kastell-Steine werden mit jeweils 12 Kastell-Steinen (3x rot, 3x oliv, 3x schwarz und 3x silber) bestückt. Das rechte Ablagefeld bekommt 4 Kastell-Steine (1x rot, 1x oliv, 1x schwarz und 1x silber). Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm in einer Farbe, und die dazupassenden Baumeister-Farben und Arbeiter. Die Baumeister-Fahnen werden auf die Sichtschirme gesteckt und 3 Arbeiter kommen hinter den Sichtschirm. Die restlichen Arbeiter - aller Mitspieler - kommen neben den Spielplan und bilden einen allgemeinen Vorrat. Die Baukarten werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel bereitgelegt. Davon erhält jeder Spieler 4 Karten auf die Hand. Nun werden noch 4 Baukarten offen neben den Nachziehstapel gelegt. Die Gebäude werden nach Form bzw. Art sortiert und ebenfalls bereitgelegt, sowie auch die Siegel und das Gold. Wer nun an der Reihe ist, führt seinen Zug - der aus zwei Aktionen besteht - wie folgt aus: 1. MUSS: Der Spiele muss entweder … Gebäude anlegen: Der Spieler spielt eine seiner Baukarten aus und nimmt sich das entsprechende Gebäude aus der Tischmitte. Dieses muss er nun so auf dem Spielfeld platzieren, sodass es … Die zu belegenden Felder müssen frei (= ohne Gebäude oder Arbeiter) sein. Auf das Gebäude kommt sofort ein Siegel in der Farbe, die auf der ausgespielten Baukarte vorgegeben ist. Wurde durch das Gebäude ein - oder mehrere - Zeltlager am Spielfeld überbaut, so erhält der Spieler für jedes überbaute Zeltlager 2 neutrale Arbeiter, die er hinter seinen Sichtschirm legt. Die ausgespielt Baukarte kommt auf einen Ablagestapel. Danach darf der Spieler entweder eine der offen ausliegenden Baukarten - oder aber auch eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel - nachziehen. Wurde eine offenen Karte gezogen, wird sofort eine neue Baukarte aufgedeckt und zu den anderen gelegt. Arbeiter einsetzen: Der Spieler entscheidet sich für ein beliebiges Gebäude am Spielfeld. Daran darf er nun beliebig viele seiner eigenen bzw. neutralen Arbeiter (die er hinter dem Sichtschirm hat) waagerecht oder senkrecht angrenzend anlegen. Die Felder auf die er die Arbeiter stellt müssen frei (= ohne Gebäude oder Arbeiter) sein. Alle eingesetzten Arbeiter müssen aber unbedingt an das zuvor gewählte Gebäude angrenzen. Ist ein Gebäude nach dieser Aktion vollständig umschlossen (mit Arbeiters und/oder anderen Gebäuden), so ist es fertig gestellt und wird gewertet. Dabei erhalten alle Spieler, die an dieses Gebäude eigene Arbeiter angrenzend stehen haben, für jeden eigenen Arbeiter ein Siegel in der Farbe des Siegels, das auf dem Gebäude liegt. Der Spieler am Zug bekommt zusätzlich auch noch das Siegel, das auf dem Gebäude ausliegt. Die erworbenen Siegel werden hinter den Sichtschirmen der Spieler abgelegt und gesammelt. Anschließend darf der Spieler am Zug auch noch - für jedes fertig gestellte und gewertete Gebäude - einen beliebigen Kastell-Stein nehmen und auf dem Bauplatz für das Kastell platzieren. Dabei ist zu beachten, dass zuerst nur Kastell-Steine vom 1. Ablageplatz verwendet werden dürfen. Diese können nun auf beliebigen Plätzen am Bauplatz platziert werden - jedoch immer nur nebeneinander, solange es noch Plätze in der gleichen Ebene gibt. Sind die 10 Felder einer Ebene am Bauplatz vollständig belegt, kommen die restlichen beiden Kastell-Steine des 1. Ablageplatzes zu den Kastell-Steinen des 3. Ablageplatzes. Ab sofort dürfen dann die Kastell-Steine des 2. Ablageplatzes verwendet werden - und es darf auf der 2. Ebene am Bauplatz für das Kastell gebaut werden. Wurden die 10 Felder der 2. Ebene am Bauplatz vollständig belegt, kommen die restlichen beiden Kastell-Steine des 2. Ablageplatzes auch zu den Kastell-Steinen des 3. Ablageplatzes. Ab sofort dürfen die Kastell-Steine des 3. Ablageplatzes verwendet werden - und es darf auf der 3. Ebene am Bauplatz für das Kastell gebaut werden. Außerdem wird damit auch das Spielende eingeläutet!!! 2. KANN: Der Spieler kann eine seiner 4 Baumeister-Fahnen einsetzen: Am Ende seines Zuges hat der Spieler immer die Möglichkeit, eine seiner Baumeister-Fahnen einzusetzen. Wenn er sich dafür entscheidet, gibt er eine seiner Fahnen ab und darf sich dafür 2 neutrale Arbeiter seiner Farbe aus dem allgemeinen Vorrat nehmen und hinter seinen Sichtschirm stellen. Außerdem hat er nun die Möglichkeit, beliebig viele seiner bereits erworbenen Siegel einzulösen. Der Wert der jeweiligen Siegelfarbe wird durch den aktuellen Stand am Bauplatz für das Kastell vorgegeben. Die Anzahl der von oben sichtbaren Siegel einer Farbe ist gleichzeitig auch der Wert in Gold, die der Spiel dafür erhält. Es können dabei beliebig viele Siegel und Siegel jeglicher Farbe vom Spieler - zum aktuellen Wert - eingelöst werden. Den Gegenwert erhält er in Gold ausbezahlt, das er hinter seinen Sichtschirm ablegt. Egal ob ein Spieler sich dafür entscheidet, eine Fahne einzusetzen oder nicht - ist danach der nächste Spieler an der Reihe. Spielende: Das Spielende wird eingeläutet, sobald ein Spieler den letzten Kastell-Stein in die 2. Ebene am Bauplatz für das Kastell setzt. Dieser Spieler beendet seinen Spielzug ganz normal. Danach ist dann jeder Spieler genau noch einmal an der Reihe - zuletzt der Spieler, der das Spielende eingeläutet hat. Es kommt danach noch zu einer Abschlusswertung, in der jeder Spieler noch seine Siegel - zum nun aktuellen Wert - einlösen kann. Der Spieler, der danach das meiste Gold besitzt, hat das Spiel gewonnen. Fazit: Die Baumeister von Arkadia ist ein sehr interessantes und spannendes Bau-, Positions- und Sammelspiel für die ganze Familie. Es hat einen sehr einfachen Spielablauf, den man schnell erlernen und sich merken kann. Auch nach längerer Zeit ist man wieder ganz schnell im Geschehen und kann leicht ins Spiel einsteigen. Auch ist es sehr einfach und schnell neuen Spielern beizubringen - am besten mit einer schnellen Proberunde, in der alles erklärt wird. Aber, so einfach und simpel der Spielablauf auch aussieht und das Spiel zu spielen ist - das Spiel hat es trotzdem in sich. Es gibt genug Dinge auf die man achten und aufpassen sollte - und wie so oft, ist man immer in der schrecklichen Lage, dass man so viel tun möchte, aber in seinem Zug nur einen Teil davon ausführen kann. Einerseits sollte man Wert darauf legen, Gebäude so zu bauen, dass viele Zeltlager überbaut werden - um so an die begehrten neutralen Arbeiter zu kommen. Gleichzeit sollte man aber seinen Mitspielern keine allzu gute Vorlage geben, sodass diese das nächste Gebäude für sich optimal bauen können. Auch ist es immer wichtig aufzupassen, welche Gebäude ausliegen - welche man davon eventuell gut gebrauchen kann - und ob es nicht besser ist, seinen Zug dazu zu verwenden, seine - oder auch neutrale Arbeiter - geeignet ins Spiel zu bringen. Gerade bei den eigenen Arbeitern ist es doppelt wichtig darauf zu achten, wann und wo man diese einsetzt, da diese nie mehr zurückkommen - und bis zum Spielende am ausgesuchten Platz stehen bleiben müssen. So ist es nur zu schön, wenn man einen Arbeiter an einen Platz mit Berührungspunkten zu mehreren Gebäuden platzieren kann - um so öfters bei einer Wertung mitkassieren zu können. Und die neutralen Arbeiter sind wiederum ausgezeichnet dazu geeignet, Lücken zu schließen und Gebäude abzuschließen. Aber auch begehrte Plätze für Mitspieler können mit ihnen überbaut werden, wenn man denn schon keine eigenen Arbeiter mehr besitzt … Über das ganze Hinaus sollte man aber auch nicht darauf vergessen, darauf zu achten, wann der beste Zeitpunkt zum Einlösen seiner Baumeister-Fahnen ist. Zu früh ist schlecht - aber auch zu spät ist nicht besser. Den optimalen Zeitpunkt abzuwarten und einzuschätzen ist die Kunst … Die Baumeister von Arkadia neben einem ausgezeichneten Spiel auch ein Spiel mit wunderschönen und sehr funktionellem Spielmaterial. Handliche Karten und Spielplättchen, aber auch die detaillierten und schönen Arbeiterfiguren machen das Spiel zu einem Erlebnis - und die Sichtschirme mit den Baumeister-Fahnen bringen Atmosphäre ins Spiel. Das Spiel wird so - neben den spielerischen - auch zu einem optischen Genuss - und macht Spaß. Der Spannungsbogen steigt stetig - bis zum Ende des Spieles an - und diese Spannung lässt das Spiel auch wie im Flug vergehen. Alles ist in einer für Ravensburger typischen Schachtel untergebracht - und jedes Spielteil hat auch seinen Platz. Die Spielanleitung ist ausführlich und gut strukturiert aufgebaut, mit vielen Beispielen und Bildern versehen - und lässt somit auch keine Fragen oder Unklarheiten aufkommen. Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler konzipiert - und mit einer Spieldauer von ca. 1 Stunde - macht es auch in allen Besetzungen Spaß. Uns hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht und wurde immer wieder gerne verlangt und auf den Tisch gebracht. Es eignet sich gleichermaßen als Spiel für zwischendurch - kann aber auch abendfüllend sein bzw. werden, wenn man ein oder zwei Revanchen spielt - der Wiederspielreiz ist auf alle Fälle gegeben… Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |