Spielbesprechung von Györög Kurt
Illuminati
Deluxe Edition

07.06.2007

von Steve Jackson Games
Pegasus Spiele
für 2 - 6 Spieler
ab 12 Jahren

„Die Wettmafia kontrolliert die Profifußballer, das Pentagon beherrscht die Multinationalen Ölkonzerne und das Kinderfernsehen, während die Atomkraftwerke mit Unterstützung der Europäischen Zentralbank die Christdemokraten übernehmen. Und die teuflischen Genies für eine bessere Zukunft richten ihre Orbitalen Gedankenkontrollsatelliten … auf DICH!
Dies ist ein spannendes, realsatirisches Spiel um die Weltherrschaft. Jeder Spieler mimt einen der Köpfe der Verschwörung und versucht, sein persönliches Ziel zu erfüllen, indem er Gruppen unter seine Kontrolle bringt, Bündnisse schließt und bricht und Schwarzgeld setzt. Du kannst das Netzwerk spielen (es weiß alles, und es weiß es zuerst), die geldscheffelnden Gnome von Zürich, die nach purer Macht dürstenden Bayrischen Illuminati oder eine der anderen sieben Illuminati sein, die sich auf ihrem Weg zur Weltherrschaft um Gruppen wie das Pentagon, die Vereinten Nationen, Bayern, den Vatikan, die Multinationalen Ölkonzerne, die Hacker, Kalifornien, die Wettmafia, die Trekkies oder auch die Gartenzwerge streiten. Ja, auch die Gartenzwerge sind Teil der Verschwörung!“


Bei Illuminati ist kein Plan zu hinterhältig und kein Bündnis zu abwegig. Also lass mal so richtig die Puppen tanzen!

Spielmaterial:
240 Spielkarten (10 Illuminati, 178 „andere“ Gruppen, 41 Sonderkarten und 11 Blanko-Karten) , 234 Spielgeld-Chips, 2 Würfel und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster eine vorgegebene Anzahl an Gruppen zu kontrollieren bzw. eine spezielle Siegbedingung zu erfüllen.

Spielablauf:
Die 10 Illuminati-Karten werden gut gemischt und verdeckt auf den Tisch gelegt. Jeder Spieler nimmt sich eine davon und legt sie offen vor sich auf den Tisch. Übrig gebliebene Illuminati-Karten - und nicht verwendete Blanko-Karten) kommen in die Schachtel zurück, und werden für das weitere Spiel nicht benötigt.

Die Gruppen- und Sonder-Karten werden gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel - wie auch die beiden Würfel - bereitgelegt. Vier Karten werden davon aufgedeckt und offen in die Tischmitte ausgelegt. Sollten Sonder-Karten dabei sein, werden diese wieder in den Kartenstapel zurückgemischt und durch neue Karten ersetzt.

Die Illuminati- bzw. Gruppenkarten stellen verschiedene Gruppen im Spiel dar. Jede Gruppe hat dabei bestimmte Eigenschaften. Dazu gehören:
  • Der Name der Gruppe: steht immer oben auf der Karte.
  • Spezielle Fähigkeiten: wenn vorhanden, sind diese unter dem Namen beschrieben.
  • Politische Gesinnung: folgende 10 Gesinnung gibt es: Regierungstreu, Kommunistisch, Liberal, Konservativ, Friedlich, Gewalttätig, Bürgerlich, Verrückt, Kriminell und Fanatisch. Gruppen können leichter andere Gruppen mit gleicher Gesinnung kontrollieren bzw. Gruppen mit entgegengesetzter Gesinnung zerstören. Einzelne Gruppen können durchaus auch mehrere Gesinnungen haben.
  • Macht-Wert: dieser Wert gibt an, inwieweit diese Gruppe andere Gruppen kontrollieren kann. Sind zwei Werte angegeben, so gibt der erste Wert die reguläre - und der zweite die übertragbare Macht an. Übertragbare Macht kann als Unterstützung eines Angriffes an eine andere Gruppe weitergegeben werden. Gruppen ohne reguläre Macht können keinen Angriff tätigen.
  • Widerstands-Wert: dieser Wert gibt an, wie leicht bzw. wie schwer eine Gruppe von einer anderen Gruppe übernommen werden kann. Die Illuminati haben keinen Widerstands-Wert, da sie nicht direkt angegriffen werden könnnen.
  • Einkommen: dieser Wert gibt an, wie viel Einkommen die Gruppe in einem Zug erhält. Das Einkommen darf der Spieler sich am Beginn seines Zuges von der Bank nehmen und muss dies dann auf die Karte legen.
  • Eingangs- und Kontrollpfeile: Eingangspfeile (nach innen zeigend) und Kontrollpfeile (nach außen zeigend) geben an, wie viele Gruppen von dieser Karte kontrolliert (Kontrollpfeile) bzw. von wie vielen Karten Einfluss (Eingangspfeile) auf diese Karte ausgeübt werden kann.

    Nun wird noch der Startspieler ermittelt. Dazu würfelt jeder Spieler mit den beiden Würfeln - der Spieler mit dem höchsten Würfelergebnis wird zum Startspieler.

    Wer nun an der Reihe ist, führt seinen Zug - der in folgende Phasen unterteilt ist - aus:
    1. Einkommen kassieren:
    Für jede Gruppe (auch die Illuminati), die ein Einkommen besitzt, nimmt sich der Spieler den entsprechenden Betrag aus der Bank und legt ihn auf die Karte. Dieses Geld stellt das Vermögen dieser Gruppe dar.

    2. Karte ziehen:
    Der Spieler zieht die oberste Karte vom Nachziehstapel und sieht sie sich an. Ist es eine Gruppe, kommt sie offen zu den anderen Karten in der Tischmitte. Ist es jedoch eine Sonderkarte, darf sie sich der Spieler behalten und offen - oder auch verdeckt - vor sich auf den Tisch legen.

    3. Zwei „reguläre Aktionen“ durchführen:
    Der Spieler kann passen - oder unter folgenden 3 Aktionen (auch mehrfach die gleiche) wählen:
    Der Angriff:
    Bei einem Angriff setzt eine Gruppe ihre Macht - und wahrscheinlich auch ihr Geld - ein, um über eine andere Gruppe die Kontrolle zu erreichen, diese zu Neutralisieren oder sogar zu zerstören.
    Die Illuminati-Karten dürfen dabei auch angreifen - können aber selbst niemals angegriffen werden.
    Grundsätzlich kann eine Gruppe in einem Zug nur einmal angreifen.
    Einen Angriff zur Kontrolle kann man nur mit einer Gruppe unternommen werden, die noch mindestens einen Kontrollpfeil frei hat. Dazu kündigt der Spieler an, mit welcher Gruppe er welche Gruppe angreifen möchte - und um welche Art von Angriff es sich handelt.
    Dann würfelt der Angreifer mit beiden Würfeln. Vom Machtwert der angreifenden Gruppe wird nun der Widerstandswert der angegriffenen Gruppe abgezogen. Ist das Ergebnis des Würfelwurfs kleiner oder gleich der Differenz, war der Angriff erfolgreich.
    Alle Würfe von 11 oder 12 gelten aber automatisch als Fehlschlag.

    Gruppen mit übertragbarer Macht können Gruppen beim Angriff unterstützen, wenn sie dies vorher ankündigen - und wenn diese Gruppen in diesem Zug noch nicht angegriffen haben. Hat eine Gruppe eine andere Gruppe unterstützt, kann sie in diesem Zug selbst nicht mehr angreifen.

    Außerdem wird der Macht- und Widerstandswert auch noch von folgenden Faktoren beeinflusst:
  • Position in der Machtstruktur: Gruppen, die direkt an die Illuminati anliegen, erhalten einen Bonus von 10 auf ihren Widerstandswert. Liegen sie eine Gruppe weit entfernt, erhalten sie noch einen Bonus von 5. Zwei Gruppen entfernt gibt es noch einen Bonus von 2.
  • Gesinnung: Der Angriffswert der angreifenden Gruppe wird für jede übereinstimmende Gesinnung um 4 erhöht bzw. für jede entgegengesetzte Gesinnung um 4 reduziert.
  • Spezielle Fähigkeiten: Diese können sich ebenfalls beim Angriff oder der Verteidigung auswirken.
  • Einsatz von Geld bei Angriffen bzw. zur Verteidung: Der Angreifer kann sich für Geld Machtpunkt kaufen - um sich so eine Angriff zu erleichtern. Für jeden MegaTeuro (=MT = Währung im Spiel) gibt es 1 Machtpunkt. Angriffsgeld darf nur von der angreifenden Gruppe bzw. den Illuminati kommen.
    Der Verteidiger hat ebenfalls die Möglichkeit, sich für Geld Verteidigungspunkte zu erkaufen. Für jeden MT gibt es 2 Verteidigungspunkte, wenn sie von der verteidigenden Gruppe kommen. Je MT der Illuminati gibt es aber nur 1 Verteidigungspunkt.

    Wenn ein Angriff fehlschlägt, bleibt die angegriffene Gruppe wo sie war.

    Wenn ein Angriff zur Kontrolle gelingt, wird die eroberte Gruppe an die siegreiche Gruppe angelegt und von nun an von dieser kontrolliert. Besitzt eine Gruppe bereits selbst Gruppen, die von ihr kontrolliert werden, werden diese mit erobert und mit übernommen. Gruppen die nicht zur Kontrolle übernommen werden können kommen zu den anderen Gruppen in die Tischmitte.
    Außerdem wird die Hälfte vom Vermögen der Gruppe(n) mit übernommen - der Rest kommt in die Bank zurück. Ebenso ist es erlaubt, dass der Angreifer einen Teil seines Vermögens zur übernommenen Gruppe umverteilt.

    Ein Angriff zur Neutralisierung ist dem Angriff zur Kontrolle bis auf folgende Punkte gleich:
  • Die angegriffene Gruppe muss bereits von einem Spieler kontrolliert werden.
  • Der Angreifer erhält einen zusätzlichen Bonus von 6.
  • Der Angreifer braucht keinen freien Kontrollpfeil.
  • Wenn der Angriff gelingt kommen alle betroffenen Gruppen in die Tischmitte - das Geld kommt zur Gänze in die Bank.

    Ein Angriff zur Zerstörung ist dem Angriff zur Kontrolle bis auf folgende Punkte gleich:
  • Es wird nicht auf Macht minus Widerstand - sondern auf Macht minus Macht gewürfelt. (Eine Gruppe ohne Macht kann somit nicht zerstört werden).
  • Der Angreifer braucht keinen freien Kontrollpfeil.
  • Wenn der Angriff gelingt kommt die direkt betroffenen Gruppe aus dem Spiel - alle von ihr kontrollierten Gruppen kommen in die Tischmitte - das Geld kommt zur Gänze in die Bank.

    Mitspieler können sich in Kämpfe einmischen - und zwar durch den Einsatz von Geld ihrer Illuminati. Je MT kann damit ein Macht- bzw. Widerstandpunkt erkauft und beigesteuert werden.
    Will man ein Einmischen von außen verhindern, muss man einen Kampf im vorhinein als „privilegiert“ ankündigen.

    Solange kein Geld geflossen ist, können Kämpfe jederzeit noch angesagt bzw. zurück genommen werden.

    Die Geldverschiebeaktion:
    Der Spieler kann innerhalb seiner Gruppen Gelder verschieben - und zwar immer nur von Gruppen an direkt daran angrenzende Gruppen.

    Das Umlegen einer Gruppe:
    Der Spieler kann eine seiner Gruppen innerhalb seines Systems umgruppieren, indem er eine Gruppe von einem Kontrollpfeil zu einem anderen verschiebt. Handelt es sich dabei um eine Gruppe, die ihrerseits bereits Gruppen kontrolliert, so werden diese mit verschoben. Sollte es dazu kommen, dass Gruppen dabei nicht mehr gültig angelegt werden können, dann kommen sie in die Tischmitte zurück.

    4. Beliebig viele „freie Aktionen“ durchführen:
    Folgende Aktivitäten gelten als „freie Aktionen“ und können während eines Zuges beliebig oft und in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden:
  • Gruppen ablegen: Der Spieler darf eine beliebige seiner kontrollierten Gruppe in die Tischmitte zurücklegen. Besitzt diese Gruppe bereits kontrollierte Gruppen, so kommen diese auch in die Tischmitte zurück.
  • Unterstützung eines Angriffes: Der Spieler darf Geld einsetzen um sich in einen Kampf einzumischen.
  • Abgeben von Sonderkarten oder Geld: Der Spieler darf Sonderkarten oder Geld an andere Mitspieler weitergeben. Geld darf jedoch nur von Illuminati zu Illuminati weiter gegeben werden.
  • Einsetzen einer Sonderkarte: Der Spieler darf ein beliebige seiner Sonderkarten ausspielen und ausführen.
  • Geschenke und Tauschaktionen: Sonderkarten und Geld dürfen unter den Spieler gehandelt, getauscht oder verschenkt werden. Geld darf jedoch nur von Illuminati zu Illuminati weiter gegeben werden.

    Danach ist der nächste Spieler am Zug.

    Gruppen abgeben:
    Gruppen dürfen nur an Mitspieler weiter gegeben oder in die Tischmitte zurückgelegt werden. Gruppen können aber auch gehandelt oder getauscht werden - jede ausgetauschte bzw. gehandelte Gruppe zählt als eine reguläre Aktion.

    Das Spiel hinschmeißen:
    Kein Spieler darf das Spiel „schmeißen“, indem er andere Spieler so begünstigt, sodass diese das Spiel gewinnen.

    Wann ist ein Abkommen bindend:
    Abkommen und Handel die sofort zustande kommen müssen eingehalten und ausgeführt werden - und sind somit bindend.
    Handelt es sich jedoch um ein „zukünftiges“ Angebot bzw.einen „zukünftigen“ Handel, so ist keiner der beteiligten Spiele daran gebunden.

    Eliminierung bzw. Aussteigen eines Spielers:
    Spieler, die nach Beendigung ihres dritten Zuges nur mehr ihre Illuminati besitzen sind eliminiert und aus dem Spiel. Das Geld geht an die Bank zurück.
    Will ein Spieler aus dem Spiel aussteigen, so gibt er alle seine Gruppen in die Tischmitte zurück - das Geld geht ebenfalls in die Bank zurück.
    In beiden Fällen werden die Illuminati-Karten aus dem Spiel genommen.

    Spielende:
    Das Spiel endet, sobald es einem Spieler - zu irgendeinem Zeitpunkt gelingt - eines seiner Ziele zu erreichen. Gelingt dies mehreren Spielern gleichzeitig, haben alle betroffenen Spieler gewonnen.

    Das Basisziel aller Illuminati ist die Kontrolle über eine bestimmte Anzahl an Gruppen.
    Jede Illuminati besitzt aber auch noch eine spezielle Siegbedingung, die - wenn sie erreicht wird - zum Sieg führt.

    Regeln für Fortgeschrittene:
    Wer will, kann auch noch eine, mehrere - oder auch alle - der folgenden Zusatzregeln ins Spiel mit einbauen:
    Anpassen der Spieldauer:
    Um die Spieldauer zu erhöhen, kann einfach vereinbart werden, dass als Basisziel eine höhere - als vorgegebene Anzahl - an Gruppen kontrolliert werden muss.
    Es kann auch vereinbart werden, dass solange gespielt wird, bis nur mehr ein Spieler übrig bleibt - und somit die Weltherrschaft erzielt hat.
    Dementsprechend kann natürlich die Spieldauer auch verkürzt werden.

    Verborgene Ziele:
    Jeder Spieler kann sich eines - der für die einzelnen Illuminati vorgegebenen speziellen Ziele - selbst aussuchen und notieren.

    Verborgene Illuminati:
    Jeder Spieler bekommt seine Illuminati-Karte verdeckt zugeteilt - und darf diese auch geheim behalten. Als reguläre Aktion kann nun eine Beschuldigung gegen einen Mitspieler ausgesprochen werden, wenn man glaubt dessen Illuminati-Gruppe zu kennen.
    Ist die Anschuldigung richtig, muss der Spieler ab sofort mit offener Illuminati-Karte spielen - ist die Anschuldigung falsch passiert nichts weiter.
    Zusatzregel: Eine verdeckt Illuminati darf bezüglich ihrer Macht bzw. ihres Einkommens um bis zu einem Wert mehr angeben, als auf der Karte aufgedruckt ist.

    Größere Spiele:
    Normalerweise sollten nicht mehr als 6 Spieler gleichzeitig spielen. Da es 10 Illuminati-Karten gibt, können - theoretisch - auch bis zu 10 Spieler teilnehmen und mitspielen. Die Spielerdauer kann dann durchaus auch mal 4 oder noch mehr Stunden dauern.
    Bei 7 Spielern sollte das Einkommen um 3 MT, bei 8 Spielern um 5 MT, bei 9 Spielern um 7 MT und bei 10 Spielern um 9 MT erhöht werden.

    Schummeln:
    Man kann durchaus auch vereinbaren, das Schummeln erlaubt ist - wie z.B.: absichtliches Ablesen einer falschen Augenzahl beim Würfeln, oder aber der Macht- bzw. Widerstandswerte von Gruppen. Sollte man aber beim Schummeln erwischt werden, muss die jeweilige Mogelei rückgängig gemacht werdne.

    Fazit:
    Illuminati Deluxe Edition ist nicht nur ein wunderschön anzusehendes Kartenspiel, sondern auch ein sehr interessantes und spannendes Spiel um Macht und Verschwörung, wenn man Zeit und Platz mitbringt.
    Platz braucht man, um seine Gruppen übersichtlich und überschaubar ausbreiten zu können – und zwar gar nicht so wenig. Viel mehr aber noch braucht man Zeit für das Spiel: einerseits weil eine Partie durchaus über 2 Stunden (oder auch mehr) gehen kann – Zeit aber auch, weil man das Spiel erst kennen und spielen lernen muss. Es gibt sehr viele Karten zu entdecken und wie man diese einsetzen kann bzw. muss, damit sie gewinnbringend sind - aber auch die Sonderkarten wollen richtig und effektiv eingesetzt werden.
    Aber – das Spiel wird trotzdem nicht langwierig, denn alle Spieler sind – mehr oder weniger – immer ins Spiel miteingebunden. Es gilt bei Angriffen oder Übernahmen mitzumischen – oder auch nur zu den eigenen Gunsten „regulierend“ einzugreifen, aber auch Geschenke und Pakte zum richtigen Zeitpunkt können bzw. sollen weiterhelfen. Denn niemand sollte dem bzw. seinem Ziel – und damit dem sieg – zu schnell zu Nahe kommen.
    Und genau von diesen Interaktionen und Beobachtungen lebt das Spiel – und zwar sehr gut. Es ist von Anfang an spannend und interessant – und bleibt es auch bis zum Schluss.

    Dabei sei aber auch gleich erwähnt, dass der Spaß und die Spannung auch von der Spieleranzahl abhängig sind. Das Spiel lässt sich grundsätzlich auch zu Zweit oder zu Dritt spielen, macht aber längst nicht so viel Spaß, wie in größeren Besetzungen – wie mit 4 oder 5 Spielern. Sollte die Gruppe jedoch zu groß werden – ab 6 Spieler – dann kann sich das ganze doch etwas in die länge ziehen und durchaus eine Spielzeit von 3 bis 4 Stunden zur Folge haben.

    Und weil wir noch immer beim Thema Zeit sind: auch für die Spielanleitung sollte man sich Zeit nehmen. Diese ist zwar nur in schwarz/weiß gehalten, aber sehr umfangreich und ausführlich ausgefallen. Ganze 24 Seiten umfasst das Heft – wobei aber nur ca. 8½ Seite für die Anleitung zum Basisspiel verwendet werden. Ansonsten gibt es noch ein paar fortgeschrittenen Regeln – die mehr oder weniger zur Optionen zum spiel geben, die wir eigentlich gar nicht genutzt haben. Die restlichen Seiten informieren über die Geschichte der einzelnen Illuminati – und es gibt auch eine Bibliographie. Abgerundet wird die Spielanleitung mit einer Kurzübersicht auf der letzten Seite – die man durchaus in Anspruch nehmen sollte.
    Auch wenn man die Anleitung vielleicht mehrmals lesen muss, um alle Feinheiten und Regeln intus zu haben, so sollten doch keine Fragen oder Unklarheiten aufkommen.

    Die Karten sind allesamt wunderschön und toll illustriert und es macht einfach Spaß damit zu spielen. Auch die Megateuro (die Währung im Spiel) ist bunt – und kommt als Pappmarker daher. Alles passt gut zusammen – und in die ebenfalls bunte und ansprechende Schachtel. Zu kritisieren ist hier allein die viele Luft, die mit in die Schachtel gepackt wurde. Eine halb so große Schachtel währe grundsätzlich mehr als ausreichend gewesen.

    Uns hat Illuminati Deluxe Edition sehr gut gefallen – wenn auch hauptsächlich mit 4 oder 5 Spielern. Dann macht es einfach am meisten Spaß. Jeder, der Machtspiele dieser Art mag, sollte sich dieses Spiel auf alle Fälle mal näher ansehen – es könnte sich auszahlen …

    Vielen Dank an PEGASUS SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars