Spielbesprechung von Györög Kurt
Die Säulen der Erde
Die Erweiterung
19.07.2007

von Michael Rieneck und Stefan Stadler
Kosmos
für 2 - 4 Spieler
ab 12 Jahren

„England, zu Beginn des 12. Jahrhunderts. Prior Philip von Kingsbridge hat einen Traum: Er will die schönste Kathedrale des Landes bauen lassen. Dazu beauftragt er erfahrene Baumeister. Gemeinsam arbeiten sie an dem monumentalen Bauwerk, jeder mit der Absicht, mit seinem Bautrupp den größten Beitrag für die Kathedrale zu leisten. Die Baumeister stellen ambitionierte Handwerker in ihren Dienst. Angeheuerte Arbeiter bauen die dringend benötigten Baustoffe - Stein, Holz und Sand - ab. Was fehlt, kann auf dem Baustoffmarkt eingekauft werden. Doch die Baumeister müssen sich um mehr als nur die Arbeit an der Kathedrale kümmern. Der König erhebt Sondersteuern nach reiner Willkür. So droht mancher Plan auf Grund akuter Goldknappheit zu scheitern. Da empfiehlt es sich, hin und wieder um die Gunst des Königs zu werben, vielleicht ist er dann doch wohlgesonnen und stellt sogar das dringend benötigte Metall zur Verfügung. Eine Audienz beim Bischof mag ebenso hilfreich sein, bietet das doch Schutz vor höherer Gewalt in Form unvorhersehbarer Ereignisse. Mal ist das Schicksal den Baumeistern wohlgesonnen, mal bringt es Rückschläge. Auch einflussreiche Persönlichkeiten können die Pläne unterstützen. Am Ende wird er prächtige Bau - die Säulen der Erde - in den Himmel ragen. Wer hat dann wohl den größten Teil dazu beigetragen und erntet den meisten Ruhm? Nur wer sein Gold, seine Handwerker und seine Zeit am geschicktesten nutzt, kann der Sieger sein.“

Spielen Sie ein lebendiges Stück Mittelalter, so wie es Ken Follett in seinem großen Roman beschrieben hat …

Spielmaterial:
1 Spielplan,, 12 Baumeister (je 3 in grün, rot, blau und gelb), 4 große Arbeiter (je 1 in grün, rot, blau und gelb), 28 kleine Arbeiter (je 7 in grün, rot, blau und gelb), 4 kleine graue Arbeiter, 1 kleiner schwarzer Arbeiter, 82 Baustoffwürfel (23x grau = Stein, 23x braun = Holz, 23x beige = Sand und 13x blau = Metall), 8 Holzscheiben (je 2 in grün, rot, blau und gelb), 1 schwarzer Kostenstein, 36 Handwerker-, 9 Baustoff-, 16 Vorteils-, 10 Ereignis- und 4 Übersichtskarten, 1 Steuerwürfel (mit den Werten 2, 3, 3, 4, 4 und 5), 1 Kathedrale (aus 6 Bauteilen: 1. Schiff, 2. Portal, 3. Apsis, 4. und 5. 2 Türme und 6. Dach), 1 Stoffbeutel und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erreicht zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte und jeder Spieler erhält - in seiner Farbe - 3 Baumeister und 12 Arbeiter (7 kleine und 1 große [= 5 kleine] Arbeiterfigur). Die Baumeister kommen in den Beutel, der neben dem Spielplan bereitgelegt wird.
Außerdem erhält jeder Spieler 3 Start-Handwerkerkarten (= 1 Mörtelmischer, 1 Schreiner und 1 Steinmetz), die er offen vor sich abgelegt, 1 Übersichtskarte und 2 Siegpunktscheiben. Eine dieser Scheiben kommt auf das Feld „2“ der Siegpunktleiste am Spielplan. Die andere Scheibe legt jeder Spieler als Vermögensscheibe auf die Goldleiste am Spielplan. Der Startspieler beginnt mit 10 Gold, jeder andere Spieler mit einem Gold mehr als sein Vorgänger.

Der Startspieler nimmt sich außerdem noch den 1. Bauteil (=Schiff) der Kathedrale und legt diesen - ebenfalls - vor sich ab.

Nun werden noch die restlichen 24 Handwerkerkarten nach den Zahlen auf der Rückseite (= Rundennummer) sortiert, gemischt und verdeckt bereitgelegt. In jeder Runde kommen somit 4 neue Handwerker ins Spiel.
Ebenso werden die 9 Baustoffkarten gemischt und bereitgelegt.
Von den 16 Vorteilskarten werden die beiden - für den Schluss vorgesehenen und auf der Vorderseite markierten Karten - aussortiert. Die restlichen Karten werden ebenfalls verdeckt gut gemischt und bereitgelegt. 4 davon werden nun noch ungesehen aus dem Spiel genommen - und die beiden „Schlusskarten“ unter den Stapel geschoben.
Ebenso werden die 10 Ereigniskarten verdeckt gut gemischt und bereitgelegt - und auch hier 4 davon ungesehen aus dem Spiel genommen.

Die Baustoffwürfel kommen auf ihre entsprechenden Felder am Spielplan. Dann werden noch 4 Stein, 4 Holz und 4 Sand auf die dafür vorgesehenen Felder am Baustoffmarkt am Spielplan gelegt.
Am Königshof am Spielplan wird außerdem 1 Metall platziert - die restlichen „Metall“-Würfel werden seitlich davon am Spielplanrand abgelegt.

Die 4 grauen Arbeiter kommen auf die Burg von Shiring, der schwarze Kostenstein neben das Feld „7“ der Kostenleiste und der schwarze Arbeiter, der Steuerwürfel - sowie die restlichen Teile der Kathedrale - werden neben dem Spielplan bereitgelegt.

Das Spiel geht über 6 Runden, wobei jede Runde wiederum aus 3 Phasen unterteilt ist. Jede Runde läuft nun wie folgt ab:
Der Startspieler deckt die beiden obersten Vorteilskarten auf und legt diese offen auf die beiden - dafür vorgesehen Felder - in Kingsbridge am Spielplan.
Danach nimmt er die obersten 4 Handwerkerkarten für diese Runde und deckt die beiden obersten auf. Die Handwerker kommen offen auf die dafür vorgesehenen Felder in Shiring am Spielplan. Die beiden anderen Handwerker werden offen am unteren Spielplanrand - an den dafür gekennzeichneten Stellen - abgelegt.
Zu diesen beiden Handwerkern werden noch - ebenfalls offen - die obersten 7 Baustoffkarten (nach Sorten sortiert) gelegt. Die beiden übrig bleibenden Baustoffkarten werden in dieser Runde nicht benötigt und beiseite gelegt.
Die nun ausliegenden 9 Karten bilden die Auslage für diese Runde.

Nach diesen Vorbereitungen beginnt die …
Phase 1: Baustoffkarten und Handwerker auswählen:
Beginnend mit dem Startspieler darf nun jeder Spieler abwechselnd jeweils 1 Karte - Handwerker oder Baustoff - aus der Auslage nehmen. Verzichtet ein Spieler darauf, hat er gepasst und darf in dieser Runde nicht mehr einsteigen.
Dies geht solange, bis alle Spieler gepasst haben - oder alle Karten aus der Auslage genommen wurden.

Wählt ein Spieler eine Baustoffkarte, nimmt er die Karte und legt sie offen vor sich auf den Tisch. Er muss aber dafür die geforderte Anzahl Arbeiter (links oben auf der Karte abzulesen) auf den Steinbruch, Wald bzw. Kiesgrube stellen. Hat er nicht genug Arbeiter, darf er die Karte nicht wählen.
Wählt ein Spieler einen Handwerker, nimmt er die Karte und legt sie ebenfalls offen vor sich auf den Tisch. Er muss aber dafür die geforderte Anzahl Gold (links oben auf der Karte) bezahlen. Die geforderte Menge Gold wird auf der Goldleiste mittels der Vermögensscheibe bezahlt. Hat ein Spieler nicht genug Gold, darf er die Karte nicht wählen.

Außerdem ist zu beachten, dass ein Spieler nur Platz für 5 Handwerker hat. Kauft der Spieler einen Handwerker und besitzt bereits 5, so muss er einen seiner Handwerker dafür abgegeben. Diese wird aus dem Spiel genommen.

Sollte ein Spieler am Ende dieser Phase noch Arbeiter besitzen, so stellt er diese auf die Wollmanufaktur am Spielplan. Dort bringen diese Arbeiter wichtige Einnahmen für den Spieler.

Phase 2: Baumeister einsetzen:
Der Startspieler nimmt sich nun den Beutel mit den Baumeistern und zieht einen Baumeister „blind“ heraus und stellt in auf den Kostenstein. Der Besitzer dieses Baumeisters hat nun die Möglichkeit, diesen Baumeister einzusetzen oder zu passen.

Folgende Felder stehen zum Einsetzen eines Baumeisters am Spielplan zur Verfügung:
  • Bischofssitz = Schutz vor Ereignis
  • Kingsbridge = Vorteilskarte nehmen
  • Priorei zu Kingsbridge = Siegpunkte
  • Königshof = Steuerbefreiung und 1. Spieler erhält zusätzlich 1 Metall
  • Shiring = Handwerker nehmen
  • Burg von Shiring = 2 Arbeiter für die nächste Runde nehmen
  • Kingsbridge Baustoffmarkt = Baustoffe an- und verkaufen bzw. Metall nur verkaufen
  • Nächster Startspieler
    Alle Orte sind am Spielplan mit runden Baumeisterfeldern markiert - die somit auch vorgeben, wie viele Baumeister (maximal) dort platziert werden können.

    Will ein Besitzer seinen Baumeister einsetzen, muss er dafür aber Gold bezahlen - und zwar immer soviel wie momentan mit dem Kostenstein auf der Kostenleiste markiert ist. (Beim 1. Baumeister ist dies 7 Gold). Nachdem Bezahlen stellt er seinen Baumeister auf das von ihm gewünscht Feld am Spielplan.
    Der Spieler kann aber auch passen. Dann wird der Baumeister auf das entsprechende Kostenfeld der Kostenleiste gestellt.
    In beiden Fällen wird danach der Kostenstein um ein Feld weiter gezogen - und der Preis für den nächsten Baumeister um 1 Gold verringert.

    Nun zieht der Startspieler den nächsten Baumeister „blind“ aus dem Beutel - und der Besitzer hat wieder die Wahl zu passen, oder zu zahlen und den Baumeister sofort einzusetzen.
    Ab dem 8. Baumeister ist das Einsetzen am Spielplan kostenlos.

    Nachdem alle Baumeister aus dem Beutel gezogen wurden, können nun noch alle Spieler ihre Baumeister von der Kostenleiste am Spielplan einsetzen. Begonnen wird mit dem Baumeister ganz links auf der Kostenleiste (für den zuerst gepasst wurde). Danach folgenden der Reihe nach die anderen Baumeister.

    Achtung: Einmal pro Runde darf der Startspieler einen gerade gezogenen Baumeister ablehnen und wieder in den Beutel zurückwerfen.

    Phase 3: Spielplanaktionen:
    Nun werden die Aktionen am Spielplan der Reihe nach ausgeführt und die eingesetzten Baumeister nach der Auswertung in den Beutel zurückgegeben.

    1. Ereignis:
    Die oberste Ereigniskarte wird aufgedeckt, vorgelesen und ausgeführt. Es gibt sowohl gute als auch schlechte Ereignisse, die grundsätzlich für alle Spieler gelten.
    Vor einem schlechten Ereignis kann sich nur ein Spieler schützen, der einen Baumeister am Bischofssitz stehen hat.

    Sollte ein Spieler nicht soviel Gold besitzen, wie eventuell durch eine Ereigniskarte gezahlt werden soll, so verliert er für je 2 Gold - die er nicht bezahlen kann - 1 Siegpunkt.

    2. Bischofssitz = Schutz vor Ereignis:
    Ein Spieler, der hier einen Baumeister stehen hat, hat die Wahl, sich vor einem schlechten Ereignis zu schützen - oder sich 1 beliebigen Baustoff vom Baustoffmarkt zu nehmen.

    3. Einnahmen aus Wollmanufaktur:
    Jeder Spieler, der hier einen Baumeister stehen hat, bekommt dafür 1 Gold.

    Ein Spieler kann nur maximal 30 Gold besitzen. Übrige Goldeinnahmen verfallen.

    4. Kingsbridge = Vorteilskarte nehmen:
    Der Spieler, der hier einen Baumeister stehen hat, bekommt die - über dem Baumeister liegende - Vorteilskarte. Nicht vergebenen Vorteilskarten kommen aus dem Spiel.

    Es gibt Vorteilskarten, die dauerhaft einen Vorteil bringen. Diese werden vor dem Spieler abgelegt.
    Es gibt Vorteilskarten, die einmalig - zu einem beliebigen Zeitpunkt vom Spieler - eingesetzt werden können. Diese werden ebenfall vor dem Spieler abgelegt, aber nach dem Einsatz aus dem Spiel genommen.
    Und es gibt Vorteilskarten, die einmalig und sofort eingesetzt werden müssen. Diese Karten werden eben sofort ausgeführt und aus dem Spiel genommen.

    5. Priorei zu Kingsbridge = Siegpunkte:
    Der Spieler, der hier einen Baumeister stehen hat, bekommt so viele Siegpunkte, wie über dem Baumeister angegeben sind.

    6. - 8. Erträge aus Steinbruch, Wald bzw. Kiesgrube:
    Jeder Spieler erhält nun für seine vor sich liegenden Baustoffkarten die entsprechenden 2, 3 oder 4 Baustoffe. Die Baustoffwürfel legen die Spieler vor sich ab. Die Baustoffkarten werden anschließend - für die nächste Runde - zu den in Phase 1 übrig gebliebenen Karten gelegt. Außerdem werden auch die Arbeiter von den Spielern wieder zurückgenommen und vor sich auf den Tisch gestellt.

    9. Königshof = Steuerbefreiung:
    Der Startspieler würfelt mit dem Steuerwürfel und legt damit die Höher der Steuer fest (von 2 bis 5 Gold), die jeder Spieler zu zahlen hat. Spieler, die aber einen Baumeister am Königshof stehen haben, sind in dieser Runde von der Steuer befreit.
    Außerdem erhält der Spieler, der zuerst einen Baumeister zum Königshof gestellt hat 1 Metall geschenkt, dass er vor sich auf den Tisch legt.

    Kann ein Spieler seinen Steuern nicht komplett bezahlen, so gilt auch hier, dass für je 2 ausstehende Gold 1 Siegpunkt abgezogen werden muss.

    10. Shiring = Handwerker nehmen:
    Der Spieler, der hier einen Baumeister stehen hat, bekommt die - über den jeweiligen Baumeister liegenden - Handwerkerkarte und legt diese vor sich auf den Tisch. Der Spieler braucht für diesen Handwerker nichts zu bezahlen.
    Übrig gebliebenen Handwerkerkarten werden aus dem Spiel genommen.

    11. Burg von Shiring = 2 Arbeiter für die nächste Runde:
    Der Spieler, der hier einen Baumeister stehen hat, bekommt 2 graue Arbeiter, die er in der nächsten Runde wie 2 eigene Arbeiter einsetzen und verwenden kann. Am Ende der nächsten Runde muss der Spieler die Arbeiter aber wieder abgeben.

    12. Kingsbridge Baustoffmarkt = Baustoffe an- und verkaufen bzw. Metall nur verkaufen:
    In der Reihenfolge (1 bis 4), in der die Spieler ihre Baumeister hier eingesetzt haben, dürfen diese nun abwechselnd - auch mehrmals - jeweils eine Aktion ausführen. Eine Aktion ist entweder der Kauf oder der Verkauf einer Baustoffsorte.
    Wer einen Baustoff kauft, nimmt sich beliebig viele Baustoffwürfel dieser Sorte vom Markt und legt sie vor sich auf den Tisch - und bezahlt je nachdem 4 Goldstücke für jeden Stein, 3 Goldstücke für jedes Holz bzw. 2 Goldstücke für jeden Sand.
    Wer einen Baustoff verkauft, legt beliebig viele Baustoffwürfel dieser Art in den Steinbruch, Wald, Kiesgrube bzw. Metall neben dem Plan zurück und bekommt dafür 5 Goldstücke je Metall, 4 Goldstücke je Stein, 3 Goldstücke je Holz bzw. 2 Goldstücke je Stand bezahlt.

    Dies geht solange, bis alle Spieler keine Aktion mehr durchführen wollen.

    13. Kathedrale = Siegpunkte durch Handwerker:
    Am Ende einer Runde bauen immer alle Handwerker an der Kathedrale. Dazu wandeln alle Handwerker gemäß ihrer Fähigkeit Baustoffe in Siegpunkte um. Wie viele und welche Baustoffe in welchem Verhältnis eingesetzt werden können, ist auf den Handwerkerkarten abzulesen.
    Eingesetzt Baustoffe kommen in den Steinbruch, Wald bzw. Kiesgrube zurück - die Siegpunkte werden entsprechend auf der Siegpunktleiste vermerkt.

    Am Ende einer Runde darf ein Spieler maximal 5 beliebige Baustoffe vor sich liegen haben. Besitzt ein Spieler mehr, muss er überschüssige Baustoffe unentgeltlich zurücklegen.

    Als Abschluss setzt der Startspieler dieser Runde den Kathedralenbauteil auf den Bauplatz am Spielplan.

    14. Nächster Startspieler:
    Der Spieler, der hier einen Baumeister stehen hat, wird zum Startspieler der nächsten Runde. Gibt es hier keinen Startspieler, wird der im Uhrzeigersinn nächste Spieler zum Startspieler - und nimmt sich den nächsten Kathedralenbauteil.

    Bevor nun die nächste Runde beginnen kann, sind folgende Aktionen durchzuführen:
  • Der Baustoffmarkt wird wieder aufgefüllt.
  • Ein Metall kommt zum Königshof.
  • Ein Spieler, der in der abgelaufenen Runde 2 graue Arbeiter genutzt hat, stellt diese wieder auf die Burg von Shiring.
  • Der Kostenstein kommt wieder neben das Feld „7“ der Kostenleiste.
  • 2 neue Vorteilskarten werden offen nach Kingsbridge gelegt.
  • Von den 4 für diese Runde bestimmten Handwerkerkarten kommen wieder 2 Karten nach Shiring und der Rest in die Auslage.
  • Die 9 Baustoffkarten werfen gemischt und die obersten 7 ebenfalls offen in die Auslage gelegt.

    Spielende:
    Das Spiel endet nach der 6. Runde. Wer dann die meisten Siegpunkte erreicht hat, hat das Spiel gewonnen.
    Bei Gleichstand entscheidet die höhere Goldsumme.

    Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

    Die Säulen der Erde - Die Erweiterung
    Die Säulen der Erde
    24.01.2008

    von Michael Rieneck und Stefan Stadler
    Kosmos
    für 2 - 6 Spieler
    ab 12 Jahren
    nur mit dem Basisspiel spielbar !!!

    „Die Geschichte um den Bau der schönsten Kathedrale im England des 12. Jahrhunderts geht weiter. Viele, neue Entscheidungsmöglichkeiten kommen hinzu. Und nun ist es auch möglich, mit fünf und sechs Spielern zu spielen.
    Stellen Sie dem König Ihre Arbeiter als Söldner für die Kreuzzüge zur Verfügung. Schicken Sie Ihren Baumeister nach Frankreich, um sich von der dortigen Kirchenarchitektur inspirieren zu lassen. Oder übernehmen Sie das Amt des Steuereintreibers.
    Weitere Charaktere aus Ken Folletts großem Roman kommen ins Spiel. Und dem skrupellosen William Hamleigh kommt dabei eine ganz besondere Rolle zu. Neue Handwerker, neue Vorteilskarten und neue Ereigniskarten bieten den Fans des Grundspiels zahlreiche neue Möglichkeiten.“


    Spielmaterial:
    1 Spielplan, 7 Baumeisterfiguren (je 3 in orange und weiß und 1 in schwarz), 2 große Arbeiter (je 1 in orange und weiß), 14 kleine Arbeiter (je 7 in orange und weiß), 10 Baustoffwürfel (3x grau = Stein, 3x braun = Holz, 3x beige = Sand und 1x blau = Metall), 4 Holzscheiben (je 2 in orange und weiß), 1 Karte „Inspiration in Saint-Denis), 12 Handwerkerkarten (je 3 in orange und weiß), 1 Baustoff-, 10 Vorteils-, 4 Ereignis-, 2 Übersichtskarten und 1 Spielanleitung.

    Spielziel:
    Unverändert - wie im Grundspiel.

    Spielablauf:
    Der Spielablauf ist - grundsätzlich - wie im Grundspiel. Alle Änderungen sind nachfolgend beschrieben - im Spiel zu fünft oder zu sechst kommt der neue Spielplan auf jeden Fall ins Spiel, aber auch bei weniger Spielern kann mit dem neuen Plan gespielt werden.

    Kommt der neue Spielplan zum Einsatz, wird dieser an die linke Seite des Spielplans aus dem Grundspiel angelegt. Neben Frankreich wird am Spielplan die Karte „Inspiration in Saint-Denis“ offen ausgelegt.
    Die alten und neuen Vorteilskarten werden in 2 Stapel sortiert:
    • 14 dauerhafte Vorteilskarten: je 2 davon kommen pro Runde nach Kingsbridge. Wie bisher werden die beiden Schlusskarten des Grundspiels in der sechsten Runde nach Kingsbridge gelegt.
    • 9 einmalige oder sofort gültige Vorteilskarten: je 1 davon kommt pro Runde nach Shiring auf den neuen Spielplan. Die neue Schlusskarte „Prozession“ kommt in der sechsten Runde nach Shiring.
    Die neuen Handwerker und Ereigniskarten werden mit denen des Grundspiels gemischt. Wird mit maximal 4 Spielern gespielt, kommt von den 5 Handwerkern jede Runde einer verdeckt aus dem Spiel.
    Der gesamte Metallvorrat wird auf dem neuen Spielplan in die „Erzminen des Königs“ gelegt.
    Der schwarze Baumeister wird neben dem Spielplan bereitgelegt.

    Wird mit 5 oder 6 Spielern gespielt, kommt zu Beginn jeder Runde in die Auslage für die Handwerker ein dritter Handwerker dazu. Es wird somit mit allen 5 Handwerkern gespielt - 2 kommen auf die Handwerkerfelder nach Shiring und 3 in die Auslage. Außerdem wird die neue Baustoffkarte „Kiesgrube“ zu den Baustoffkarten des Grundspiels gemischt. Bei 5 Spielern wird somit mit 10 Baustoffkarten gespielt, wobei immer nur 8 Karten in die Auslage - und somit ins Spiel - kommen. Bei 6 Spielern sind alle 10 Baustoffkarten im Einsatz.

    Auf dem neuen Spielplan gibt es 4 Felder „Kreuzzüge“, auf denen die Spieler mit ihren Arbeitern Siegpunkte erzielen können. Außerdem gibt es 4 Baumeisterfelder, auf die die Spieler nun zusätzlich ihre Baumeister platzieren können. Diese neuen Felder sind von 9a. bis 9e. durchnummeriert - und werden somit nach dem Königshof (9.) und vor den Handwerkern in Shiring (10.) ausgewertet:
    • 9a. Steuereintreiber: ein Spieler, der hier einen Baumeister stehen hat, braucht keine Steuern zu zahlen und bekommt außerdem Gold in Höhe der ausgewürfelten Steuer ausbezahlt.
    • 9b. Kreuzzüge: in der Phase 1 des Spieles hat der Spieler die Möglichkeit Arbeiter für die Kreuzzüge einzusetzen, solange Felder noch frei sind und er diese mit genügend Arbeitern besetzen kann. Dementsprechend erhält der Spieler 1 bis 2 Siegpunkte. Nach der Auswertung bekommen die Spieler ihre Arbeiter wieder zurück.
    • 9c. Frankreich: der Spieler erhält die Karte „Inspiration in Saint-Denis“. Bei der Aktion Kathedrale (13.) darf er diese wie einen beliebigen bereits ausliegenden - um 1 Kapazität verringerten - Handwerker nutzen. Dies kann ein eigener, aber auch fremder Handwerker sein. Danach wird die Karte wieder nach Frankreich gelegt.
    • 9d. Küste: der Spieler, der hier einen Baumeister eingesetzt hat, darf beliebig viele Baustoffe - zu den angegebenen Preisen - verkaufen.
    • 9e. Shiring: der Spieler erhält die hier ausliegende Vorteilskarte.

    Die Baumeisterleiste: (nur bei 5 und 6 Spielern)
    Im Spiel mit 5 bzw. 6 Spielern kommen von jedem Spieler nur 2 Baumeister in den Beutel, der jeweils 3. Baumeister wird oberhalb der Baumeisterleiste abgestellt.
    Der erste Spieler, der nun einen Baumeister einsetzt, muss seinen 3. Baumeister auf das Feld „5“ (bei 5 Spielern) bzw. Feld „6“ (bei 6 Spielern) stellen. Jeder weitere Spieler, der wiederum einen Baumeister einsetzt, stellt nun seinen 3. Baumeister auf das nächste freie Feld, links vom letzten Baumeister auf der Baumeisterleiste.
    Diese Baumeister werden ganz zuletzt - von links nach rechts - von den entsprechenden Spielern am Spielplan eingesetzt.

    Sonderregeln bei 6 Spielern in der 6. (=letzten) Runde:
    Da es in dieser Besetzung in der letzten Runde vorkommen kann, das keine „sinnvollen“ Baumeisterfelder mehr besetzt werden können, können die Spieler sich auch dazu entscheiden, den Baumeister nicht einzusetzen und dafür 1 Siegpunkt zu kassieren.

    Das Spiel für 2 bis 4 Spieler ohne neuen Spielplan:
    In diesem Fall werden die neuen Karten zu den entsprechenden alten Karten eingemischt. Überzählige Karten werden vor Spielbeginn zufällig und verdeckt gezogen - und aus dem Spiel genommen.

    Spielende:
    Unverändert - wie im Grundspiel.

    Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars

    Fazit:
    Die Säulen der Erde ist ein hervorragendes, ausgezeichnetes und sehr interessantes Spiel, mit Spannung bis zum Schluss - das auch in mehrerlei Hinsicht besticht und überzeugt. Es ist einerseits ein Positionsspiel, wo es sehr oft darauf ankommt, zur richtigen Zeit die richtige Aktion zu wählen - um Erster zu sein und um auch die Aktion ja sicher ausführen zu können. Andererseits ist es aber auch ein Spiel, bei dem sehr gut überlegt sein will, wie man mit seinem Geld (=Gold) haushaltet. Man muss immer gut abschätzen wie viel einem eine Aktion wert ist - und eventuell auch gut einschätzen, was die Mitspieler vorhaben könnten, um eben nicht zu teuer „einzukaufen“. Vor allem der Mechanismus mit dem Ziehen der Baumeister aus dem Beutel hat es hier in sich - und ist sicherlich auch ein Herzstück des Spieles.

    Andererseits ist es aber auch wichtig vorausschauend zu handeln und zu spielen. Welche Rohstoffe brauche ich für meine Vorhaben, wo bekommen ich sie am besten her und wo vielleicht auch am billigsten. Und - für welche Aktionen entscheide ich mich - unendlich viele habe ich ja nicht. Und wann setzte ich wie viele Arbeiter ein - und ist es nicht sinnvoller doch noch eine Runde zu warten und lieber in der Wollmanufaktur Gold zu scheffeln.
    Sehr viel gilt es zu beachten und mit einzuberechnen - und sich auch immer wieder auf neue Situationen (=Kartenauslagen) einzustellen. Welcher Handwerker bringt mir zurzeit am meisten - und welchen soll ich durch einen besseren ersetzen.

    Entscheidungen über Entscheidungen - und Planungen über Planungen. Aber genau das macht das Spiel zu dem was es ist: ein ausgezeichnetes und spannendes Spiel, bei dem die Zeit - auch wenn es 2 Stunden sind - wie im Flug vergeht, und das bis zum Schluss spannend bleibt.

    Es ist aber auch ein Spiel, das man sich doch etwas erarbeiten muss. Man darf sich hier vor allem weder von der ausführlichen Spielanleitung, noch vom vielen Spielmaterial abschrecken lassen. Die Spielanleitung ist sehr gut strukturiert und übersichtlich gestaltet. Sehr viele Bilder und Beispiele helfen hier beim Erarbeiten des Spieles. Und damit das nicht zulange dauert, ist es bei diesem Spiel so, das man auch Punkt für Punkt gleich spielen und ausprobieren kann. D.h. mit andere Worten, während man die Spielanleitung liest und erarbeitet, spielt man schon die 1. Runde und fast auch schon das 1. Spiel. Sehr schnell merkt man dann auch, dass der Spielablauf eigentlich recht einfach und logisch ist - und der Spielplan sehr gut und durchdacht aufgebaut ist.
    Aber sehr schnell merkt man auch, dass man Spiel auch öfters spielen - und sich seine eigenen Strategie bzw. Taktik zulegen muss. Es gibt einfach sehr viel auszuprobieren und zu testen. Und genau das macht auch - einen Teil - des Wiederspielreizes dieses Spieles aus.

    Dazu kommt dann aber auch noch das sehr schöne, umfangreiche und sehr gut zum Spielablauf und zur Spielgeschichte passende Spielmaterial. Alles ist wunderschön illustriert und grafisch aufbereitet - und man füllt sich direkt in die Zeit des 12. Jahrhunderts zurückversetzt. Es kommt viel Atmosphäre und Spielspass auf - und die gut 1½ bis 2 Stunden Spielzeit verlaufen dabei wie im Fluge.

    Das Spiel selbst ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt - und macht uns dritt bzw. zu viert am meisten Spaß. Aber auch das Spiel zu zweit ist spannend - aber es wird nie richtig eng beim Auswählen der Aktionen für die Baumeister. Zwar würde ich nie eine Partie zu zweit abschlagen - dafür ist das Spiel einfach zu gut - aber eben ein Spiel mit mehr Spieler bevorzugen.

    Uns hat Die Säulen der Erde sehr, sehr gut gefallen - und ist auch nach nun schon längerer Zeit - nicht von den Spieleabenden wegzudenken. Ken Follett ist mit diesem Spiele sicherlich ein Meisterstück gelungen, das jeder auf alle Fälle einmal ausprobiert haben sollte …

    Mit Die Säulen der Erde - Die Erweiterung ist es nun auch möglich, das Grundspiel mit 5 oder 6 Spielern zu spielen. Der Ablauf des Spieles selbst wird dabei aber nur wenig verändert. Es gibt vor allem mehr Möglichkeiten seine Arbeiter und Baumeister zu platzieren - und somit auch einige neue Strategien und Taktiken auszuprobieren.
    Ab besten hat uns dabei aber die Einführung der so genannten Baumeisterleiste gefallen. Mit ihr kommt es zu einem Ausgleich des Glücksfaktors beim Ziehen der Baumeister aus dem Beutel. Der Spieler, der als erster seinen Baumeister setzen kann - und auch will - ist damit aber auch gleichzeitig der letzte Spieler, der einen Baumeister auf den Spielplan setzt. Ausgleichende Gerechtigkeit, die uns sehr gut gefallen hat - und zwar so gut, dass wir die Vorgabe, diese nur im Spiel zu fünft bzw. zu sechst zu nutzen nicht beachten. Bei uns wird ab sofort nur mehr mit der Baumeisterleiste gespielt, und es hat allen gefallen und ist ausgezeichnet angekommen …

    Aber auch die restlichen neuen Möglichkeiten - Spielplan und neue Karten - wollen wir im Spiel mit weniger als 5 Spielern nicht mehr missen. Zwar gibt es jetzt in kleineren Besetzungen sehr viele Möglichkeiten seine Arbeiter und Baumeister zu setzen - und man kommt sich nur sehr selten ins Gehege - aber genau dass hat uns so gut an der Erweiterung gefallen. Ob dies nun auch für andere Freunde dieses Spieles gilt - oder ob diese in kleineren Besetzungen doch lieber ohne neuen Spielplan spielen wollen - muss jeder für sich herausfinden.
    Aber auch in diesem Fall bringt die Erweiterung neuen Schwung ins Spiel - denn es gibt neue Handwerker, Vorteils- und Ereigniskarten, die man auch ohne zusätzlichen Spielplan verwenden kann. Abwechslung - und somit ein erneuter großer Wiederspielreiz - ist garantiert.

    Das Spielmaterial der Erweiterung passt sich sehr schön ins Grundspiel ein, alles passt zusammen und harmoniert. Auch kann man das zusätzliche Material in der Schachtel des Grundspiels leicht unterbringen.

    Die Spielanleitung - oder besser geschrieben - die Übersicht über die neuen Möglichkeiten sind auf einem doppelseitigem Blatt aufgeführt. Bilder und Beispiele helfen beim Verständnis - Fragen bzw. Unklarheiten sollten eigentlich keine offen bleiben.

    Die Spieldauer variiert natürlich je nach Spieleranzahl - und kann in voller Besetzung nun durchaus auch mal 2½ Stunden betragen, die bei uns jedenfalls trotzdem kurzweilig blieben. Ein paar zusätzliche Spielminuten sollte man für die Erweiterung auf alle Fälle einplanen …

    Ob bzw. wie viel man von der Erweiterung mit ins Grundspiel übernimmt, sei jedem überlassen. Bei uns ist die Erweiterung jedenfalls sehr gut angekommen - und Die Säulen der Erde kommen ohne gar nicht mehr auf den Tisch …