Spielbesprechung von Györög Kurt
SchreckLicht
02.01.2007

von Günter Burkhardt
Kosmos
für 3 - 5 Spieler
ab 10 Jahren

„Schrecklich geht’s zu in diesem Spiel. Gruselige Lichtgestalten streben seltsamen Zielen zu - aber jede mit einer anderen Aufgabe. So gibt es nun, in jeder Runde Aufgaben zu erfüllen und dafür Punkte zu kassieren. Die meisten Punkte gewinnt, wer eine Aufgabe als Bester löst.
Mit den 3 Zielen im Blick und Ihrer Kartenhand vor Augen spielen Sie in jeder Runde eine Karte aus. Karten, die Sie weiterbringen, legen Sie vor sich ab; ungünstige Karten dürfen Sie vor den Mitspielern platzieren. Sie dürfen auch mal eine Karte wieder zudecken - was von den Mitspielern nicht gerade gerne gesehen wird.
Da die 3 Aufgaben jeder Runde total gegensätzlich sein können, müssen Sie versuchen, mehrere Ziele gleichzeitig zu verfolgen.
Aber aufgepasst - verstolpern Sie sich dabei nicht!“


SchreckLicht - schaurig pfiffig …

Spielmaterial:
1 Spielplan, 3 Spielfiguren (in 3 Farben), 36 Gruselkarten (mit Zahlen von 0 - 11 in 3 Farben), 12 Aufgabenkarten und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Punkte gesammelt zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Die 3 Spielfiguren werden auf das Startfeld („0“) am Spielplan gestellt.
Je nach Spieleranzahl endet die abgebildete Strecke beim Feld „45“ bzw. „50“.

Die Aufgabenkarten werden gut gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt.

Bevor nun eine Runde beginnt, werden noch die 3 obersten Aufgabenkarten gezogen und der Reihe nach an den Farbleisten am Rand des Spielplans angelegt. Damit ist jeder Farbe eine bestimmte Aufgabe zugeordnet.

Nun werden noch die Gruselkarten verdeckt gut gemischt - und je eine Karte davon offen vor jedem Spieler ausgelegt.
Entsprechend dem aufgedeckten Kartenwert dieser ausgelegten Karten werden nun noch die Spielfiguren um entsprechend viele Felder am Spielplan vorwärts gezogen. Sollte dabei eine Farbe über das Feld „15“ gezogen werden müssen, so muss die zuletzt für diese Farbe ausgelegte Karte wieder unter den Kartenstapel geschoben - und eine neue Karte aufgedeckt werden.

Als Abschluss der Vorbereitungen erhält noch jeder Spieler 6 Gruselkarten, die er auf die Hand nimmt.
Die restlichen Karten werden für diese Runde nicht mehr benötigt - und werden beiseite gelegt.

Wer nun an der Reihe ist, muss 1 Karte ausspielen. Dabei hat er Folgende Möglichkeiten:
  • Der Spieler legt die Karte offen vor sich aus: um seine Chancen zu verbessern.
  • Der Spieler legt die Karte offen vor einem beliebigen Mitspieler aus: um dessen Chance zu verschlechtern.
  • Der Spieler kann eine beliebige offen liegende Karte zudecken: um wiederum seine Chance zu verbessern bzw. die Chance eines Mitspielers zu verschlechtern.

Beim Ausspielen der Karte muss außerdem noch Folgendes beachtet werden:
  • Bei jedem Spieler darf maximal 1 Karte zugedeckt werden.
  • Es dürfen nie mehr als 4 Karten offen vor einem Spieler ausliegen.
  • Eine offen ausliegende Karte darf nur mit einer Karte zugedeckt werden, die den gleichen oder einen höheren Wert aufweist, als die Karte, die zugedeckt wird. Einzige Ausnahme: mit der „0“ darf die „11“ zugedeckt werden.

Mit jedem Ausspielen einer Karte muss gleichzeitig auch der farblich entsprechende Spielstein um so viele Felder vorwärts gezogen werden, wie der Kartenwert der ausgespielten Karte vorgibt - sofern die Karte offen ausgespielt wurde.
Wurde jedoch eine Karte zugedeckt, so muss der entsprechende Spielstein um den zugedeckten Wert rückwärts gezogen werden.

Eine Runde wird durch eines der beiden folgenden Ereignisse beendet:
  • Jeder Spieler hat 4 offene Karten vor sich ausliegen.
  • Ein Spielstein am Spielplan hat das Feld mit der vorgegebenen Höchstzahl („45“ bzw. „50“) erreicht.

    Ist eine Runde beendet, folgt die Wertung.
    1. Zuerst wird die Farbe gewertet, deren Spielstein auf der Zählleiste am weitesten vorne steht. Es gilt somit die Aufgabenkarte, die unter der entsprechenden Farbleiste ausliegt. Nun wird reihum überprüft, wer diese Aufgabe am besten erfüllt hat.
  • Der beste Spieler erhält 5 Punkte.
  • Der zweitbeste Spieler erhält 3 Punkte.
  • Der drittbeste Spieler erhält 1 Punkt.
    2. Nun wird die Farbe gewertet, deren Spielstein an zweiter Stelle auf der Zählleiste steht. Nun gilt die Aufgabenkarte, die unter der entsprechenden Farbleiste ausliegt. Auch hier wird reihum geprüft, wer diese Aufgabe am besten erfüllt hat.
  • Der beste Spieler erhält 3 Punkte.
  • Der zweitbeste Spieler erhält 1 Punkt.
    3. Zuletzt wird noch übrig gebliebene Farbe gewertet. Nun gilt die Aufgabenkarte, die unter der entsprechenden Farbleiste ausliegt. Auch hier wird wieder reihum geprüft, wer diese Aufgabe am besten erfüllt hat.
  • Der beste Spieler erhält 1 Punkt.

    Sollte es bei den Spielfiguren Gleichstände geben, so werden alle beteiligten Farben entsprechend gleich gewertet.
    Sollte es - trotz Gleichstandsregel auf den Aufgabenkarten - Gleichstände bei den Spielern geben, erhalten alle beteiligten Spieler die höhere Punktezahl.

    Mit der Wertung ist die Spielrunde abgeschlossen - und eine neue Runde kann vorbereitet werden.
    Dazu werden die 3 Aufgabenkarten in die Schachtel zurückgelegt und durch neue Aufgabenkarten ersetzt. Die Spielsteine kommen wieder auf das Feld „0“ der Zählleiste und die Karten werden - wie bereits beschreiben - neu gemischt und verteilt.

    Spielende:
    Das Spiel endet nach der 4. Spielrunde, wenn alle Aufgabenkarten aufgebraucht sind.
    Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

    Fazit:
    SchreckLicht ist ein interessantes, schnelles und lustiges Kartenspiel für die ganze Familie, das man mehr als Fun- und Ärgerspiel ansehen sollte. Trotzdem gibt es einige taktische Möglichkeiten und Überlegungen, die man ins Spiel mit einfliesen lassen kann.
    So kann es durchaus entscheidend sein, eine bestimmte Karte zu forcieren, wenn man in dieser Farbe sehr gut da steht und diese als bester Spieler erfüllen kann. Denn eine Farbe die zuerst gewertet wird bringt 5 Punkte - auch wenn die Mitspieler auch noch ein paar Punkte abbekommen. Als bester Spieler in der letzten zu wertenden Farbe erhält man - so oder so - nur 1 Punkte, wenn auch alleine, und ohne das die Mitspieler etwas abbekommen.

    Am meisten Spaß macht das Spiel aber, wenn man es nicht allzu ernst sieht und einfach damit Spaß haben will - und es mehr oder weniger darum geht, die Mitspieler zu ärgern und diese beim Erfüllen der Aufgaben zu stören. Und denn kann man mit diesem Spiel auf alle Fälle haben - auch wenn man es durchaus ein paar Mal spielen muss, um die Feinheiten und Möglichkeiten im Spiel zu erkennen. Aber mit jeder Runde wird es interessanter und lustiger - und macht mehr und mehr Spaß …

    Das Spiel besteht aus handlichen und nett illustrierten Karten, sowie einem passenden Spielplan. Der erste Eindruck vermittelt ein Spiel, welches speziell für Halloween gemacht sein dürfte - und eher als Kinderspiel zu betrachten ist. Wenn man es aber öfters gespielt hat, merkt man recht schnell, dass es sich um ein Spiel mit eher abstraktem Spielablauf handelt - und für das man auch viele andere Themen hernehmen hätte können.

    Die Spielanleitung ist auf 6 kleinformatigen Seiten untergebracht, umfangreich und detailliert. Es gibt genügend Beispiele und Bilder, sodass keine Fragen oder Unklarheiten offen bleiben sollten.

    Das Spiel ist für 3 bis 5 Spieler ausgelegt und spielt sich auch in allen Besetzungen gleich gut. Die Spieldauer von 20 bis 30 Minuten in angenehm kurz für diese Art von Spiel - und so wird man nie ohne eine Revanche oder zweite Partie vom Tisch kommen.

    Uns hat das Spiel sehr gut gefallen - und wir haben bisher schon viel Spaß damit gehabt. Und ich glaube, daran wird sich auch schnell nichts ändern …

    Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars