Spielbesprechung von Györög Kurt
Spin & Trap
11.01.2007

von Andrea Mainini
Goldsieber
für 2 Spieler
ab 7 Jahren

„Durch cleveres Drehen der Kugel-Rotatoren sollen die eigenen Kugeln so positioniert werden, dass sie eine grüne Kugel umzingeln. Wer dies zweimal geschafft hat, ist Sieger.“

Clever drehen - schon sitzt die Kugel in der Falle …

Spielmaterial:
1 Spielplan (aus Plastik), 1 3-fach-Rotator, 1 6-fach-Rotator, 21 Kugeln (9x weiß, 9x schwarz und 3x grün) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Als Erster im Spiel 2 grüne Kugeln zu umzingeln und für sich zu gewinnen.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt zwischen die beiden Spieler. Die Kugeln werden (wie in der Anleitung vorgegeben) symmetrisch auf dem Spielplan verteilt. Die grünen Kugeln befinden sich danach in einer Linie in der Spielfeldmitte - die weißen und schwarzen Kugeln sind so ausgelegt, dass für beide Spielern (vor jeweils ihrer Seite aus gesehen) die gleich Ausgangslage vorhanden ist.
Außerdem besitzt jeder Spieler eine Reservekugel - die sich auf seiner Seite im Spielfeldrand befindet.

Wer an der Reihe ist, muss sich nun entweder für den 3-fach- bzw. dem 6-fach-Rotator entscheiden und diesen über beliebige - von ihm frei gewählte - Kugeln am Spielplan legen. Dabei ist aber zu beachten, dass wenn der 6-fach-Rotator verwendet wird, dieser so auf Kugeln gelegt werden muss, dass in der Mitte des Rotators entweder eine Kugel der eigenen Farbe - oder eine grüne Kugel - zu sehen ist. Wird der 3-fach-Rotator verwendet, darf dieser nicht über 3 Kugeln der gleichen Farbe gelegt werden.

Danach kann der Rotator vom Spieler in beliebige Richtung beliebig weit gedreht werden. Es darf nur nach dem Drehen nicht die gleiche Ausgangssituation wie vor dem Drehen hergestellt sein.

Ist nach dem Drehen eine grüne Kugel nur noch von Kugeln der eigenen Farbe eingekreist, darf diese vom Spieler vom Spielplan genommen - und vor sich abgelegt - werden. Der freigewordene Platz der grünen Kugel wird durch die eigene Reservekugel aufgefüllt.

Danach ist der nächste Spieler an der Reihe.

Spielende:
Der Spieler, der als Erster zwei grüne Kugeln in seinen Besitz bringen kann, hat das Spiel gewonnen.

Fazit:
Spin & Trap ist ein - vom Spielablauf her - sehr einfaches und - vom Mechanismus her - durchaus interessantes Positionsspiel für Zwei.

Die Spielanleitung ist angenehm kurz - wenn auch an einigen Stellen nicht unbedingt ganz eindeutig und optimal. So ist z.B. nirgends genau angegeben, ob die Rotatoren nur um 1 Position - oder beliebig weit - gedreht werden dürfen.
Das Spiel selbst ist dann schnell erlernt und begriffen - der Spielablauf ist aber auch zu einfach und leicht zu merken. Dies hat den Vorteil, dass Neulinge schnell ins Spiel finden und man auch sofort losspielen kann.

Die Spieldauer ist mit 5 bis 10 Minuten angegeben, somit recht kurz - und lässt dadurch auf ein schnelles und spannendes Duell zwischen den beiden Spielern schließen. Dies wird in den ersten Partien und Runden sicherlich auch der Fall sein - und die Spieldauer wird auch dann eingehalten werden können, wenn 2 unterschiedlich starke Spieler aufeinander treffen.
Ein Problem ergibt sich aber spätestens dann, wenn gleich starke - und vor allem versierte und geübte - Spieler aufeinander treffen. Dann kann - und wird - sich das Spiel „ziehen“ und leicht schnell mal die doppelte Spieldauer benötigen.
Da es sich dann meist nur um ein Abwarten handelt, bis einer der Spieler sich einen Konzentrationsfehler leistet - flacht die Spannung und der Spaß recht schnell ab - ja es wird sogar recht eintönig und uninteressant.

Darüber können dann das tolle Spielmaterial und der interessante Mechanismus mit den Rotatoren auch nicht hinweghelfen. Und auch nicht die ausgezeichnete Idee, die Kugeln direkt im Spielplan unterzubringen.

Uns hat das Spiel von den Ansätzen und vom Mechanismus her sehr gut gefallen - und ist anfänglich auch recht oft auf den Tisch gekommen. Nachdem nun aber die Raffinessen und Tricks im Spiel bekannt sind - und jeder weiß, worauf er achten muss - kommt das Spiel nur mehr selten auf den Tisch. Eben aus dem Grund, dass es sich „zieht“ und es viel zu lange dauert - wenn man eben nur darauf wartet, dass der Mitspieler einen Fehler macht bzw. einem selbst ein Fehler passiert.

Schade um ein Spiel - das von den Grundzügen her sehr gut gefallen hat …

Vielen Dank an GOLDSIEBER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars