01.11.2007 von Michael Kiesling Hans im Glück für 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren |
„Jeder Spieler ist Anführer eines Wikingerstammes. Er hat die Aufgabe, eine unentdeckte Inselwelt vor seinem Festland auszukundschaften und zu besiedeln. Stück für Stück tut sich das neue Gebiet auf, und jeder ist darauf bedacht, das Territorium mit seinen Mannen zu besetzen. Es gilt Höfe und Kirchen zu bauen, Goldschmiede, Späher, Fischer und Adelige dorthin zu bringen, um möglichst viele gewinnbringende Ansiedlungen zu errichten. Aber auch Kämpfer sind notwendig! Schon bald zeigen sich nämlich kampfesbereite Schiffe am Horizont, die die eigenen Siedlungen bedrohen. Beim Erwerb der Inseln und der Wikingermannen steht das neuartige Drehrad im Mittelpunkt. Dadurch werden die Preise der angebotenen Inselteile und Mannen immer wieder neu angepasst, so dass es bei der Besiedelung zu Überraschungen und zu manch knappen Ergebnis kommt.“ Lasst uns die Inseln entdecken und besiedeln - und sehen, wer der Bessere ist … Spielmaterial: 1 Spielplan (mit Drehrad), 78 Figuren (je 13 in den Farben blau = Fischer, gelb = Goldschmied, grün = Späher, rot = Adeliger, schwarz = Kämpfer und grau = Bootsmann), 8 Spielersteine (je 2 in elfenbein, orange, hellbraun und braun), 45 Goldstücke (10x 10er, 15x 5er und 20x 1er), 1 Startspielerfigur, 1 Stoffsack, 4 Winkel (=Festland), 4 Übersichts- bzw. Wertungstafeln, 76 Plättchen (62 Insel- und 14 Schiffsplättchen - darunter 4 Startplättchen mit besonders gekennzeichneter Rückseite), 1 Spielanleitung, 25 Sonderplättchen (für die „Version für Fortgeschrittene“) und 1 Beiblatt (mit den Regeln für die „Version für Fortgeschrittene). Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erreicht zu haben. Spielablauf: Der Spielplan wird in die Tischmitte gelegt. Auf ihm ist das Drehrad zu sehen, sowie die Ablagefelder für die Plättchen, Figuren und Sonderplättchen (für die „Version für Fortgeschrittene“). Außerdem gibt es eine Wertungsleiste, auf die die erzielten Siegpunkte eines Spielers angezeigt werden. Jeder Spieler erhält nun 1 Winkel, den er vor sich auf den Tisch legt. Dazu 2 gleichfarbige Spielersteine - einer kommt auf seinen Winkel, der andere auf das Feld „10“ der Wertungsleiste. Außerdem erhält jeder Spieler eine Übersichts- bzw. Wertungstafel - und je nach Spieleranzahl 20 (bei 4 Spielern), 25 (bei 3 Spielern) bzw. 30 Gold (bei 2 Spielern), sowie ein Startplättchen - welches er mit seinem ersten erworbenen Plättchen zusammen an seinem Winkel einbauen muss. Die 72 Plättchen werden gut gemischt und daraus 6 Stapel á 12 Plättchen gebildet - und verdeckt auf den entsprechenden Feldern am Spielplan abgelegt. Die 78 Figuren kommen in den Stoffsack und werden gut durchgemischt, das restliche Gold bildet die allgemeine Kasse. Ein Startspieler wird bestimmt - und erhält die Startspielerfigur. Das Spiel geht über 6 Runden. Vor jeder Runde wird ein Angebot ausgelegt. Dazu nimmt der Spieler den ersten der 6 Plättchenstapel und legt diese nun auf die 12 vorgesehenen Felder am Drehrad aus. Dabei ist folgendes zu beachten: Danach zieht der Startspieler ungesehen 12 Figuren aus dem Stoffsack, sortiert diese nach Farben und platziert diese von „0“ an aufsteigend auf den entsprechenden Feldern hinter den Plättchen. Dabei gilt folgende Reihenfolge der Farben: blau - gelb - grün - rot - schwarz - grau. Wenn diese Vorbereitung erledigt ist, können die Spieler nun nach folgenden Regeln Kombinationen (= Plättchen und zugehörige Figur) erwerben:
Spielende: Das Spiel endet nach dem 6. Durchgang - nach der Schlusswertung. Bei dieser werden nochmals zusätzliche Siegpunkte vergeben: Der Spieler, der nach der Schlusswertung die meisten Siegpunkte besitzt, hat gewonnen. Bei Gleichstand, gewinnt der Spieler, der noch mehr Gold besitzt. „Version für Fortgeschrittene“: Diese Version unterscheidet sich durch das Auslegen der Figuren in das Angebot und in der Regel für den Bootsmann. Außerdem kommen die Sonderplättchen ins Spiel. Versteigerung beim Auslegen des Angebotes: Der Startspieler zieht 13 Figuren aus dem Stoffsack und sortiert diese - legt sie aber noch nicht an das Drehrad. Es wird nun das Startspielerrecht versteigert: beginnend mit Startspieler wird nun - mit Gold - auf das Startspielerrecht geboten. Jeder Spieler hat dabei die Möglichkeit das Gebot zu erhöhen, oder zu passen und auszusteigen. Auch hier können jederzeit Siegpunkte gegen Gold (1:1) getauscht werden. Der Sieger der Versteigerung erhält die Startspielerfigur, wählt eine der 13 Figuren und legt sie in die Schachtel zurück. Erst jetzt werden die 12 Plättchen gezogen und um das Drehrad ausgelegt - wie in den Grundregeln angegeben. Der Startspieler bestimmt nun eine Figurenfarbe und stellt alle Figuren dieser Farbe - bei „11“ beginnend - gegen den Uhrzeigersinn am Drehrad aus. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe, der eine Farbe wählen und die alle entsprechenden Figuren - weiterhin gegen den Uhrzeigersinn - am Drehrad platzieren darf. Dies geht solange, bis alle Figuren am Drehrad aufgestellt wurden. Der Startspieler beginnt nun damit eine Kombination zu erwerben. Bootsmann: Der Bootsmann bringt bei der „Großen Wertung“ jeweils nur 1 Figur auf ein freies Inselplättchen. Sonderplättchen: Die 15 Sonderplättchen werden gut gemischt und als 2 verdeckte Stapel auf die entsprechenden Felder am Spielplan gelegt. Vor jedem Durchgang werden die 4 entsprechenden Felder am Spielplan immer mit Sonderplättchen aufgefüllt. Wer in seinem Zug die aktuell teuerste Kombination wählt, darf sich zusätzlich eines der 4 offen ausliegenden Sonderplättchen nehmen. Spieler, die eine Kombination von der „0“ nehmen, erhalten niemals ein Sonderplättchen. Pro Durchgang werden maximal 4 Sonderplättchen vergeben - das Nachfüllen erfolgt immer erst vor Beginn eines neuen Durchganges. Folgende Sonderplättchen sind im Spiel: Fazit: Bei Wikinger handelt es sich um ein wunderschön ausgestattetes, interessantes und spannendes Sammel-, Lege- und Positionsspiel für die ganze Familie. Es lässt sich schnell und leicht erlernen - und der recht einfache Ablauf bringt einem schnell ins Spiel. Man kann fast - mehr oder weniger - gleich drauf loslegen. Nicht ganz so schnell hat man dann aber heraus, auf was es Acht zu geben gibt - und auf was man sein Augenmerk legen sollte. Es gibt einfach viele Möglichkeiten um an Siegpunkte zu kommen. Da sind einerseits die Goldschmiede, die es zu sammeln und auf die Insel zu bringen gilt, um nicht in Geldnöte zu kommen. Andererseits sollte man aber auf keinen Fall die Fischer vernachlässigen, um nicht am Ende des Spieles durch eine Unterversorgung wichtige Siegpunkte zu verlieren. Ein ausgewogenes Mittelmass von allem - unter genau Beobachtung der Mitspieler gilt es zu finden. Dazu kommt dann noch der geniale und uns sehr gut gefallene Mechanismus der Preisgestaltung über das Drehrad. Hier gilt es immer abzuwägen, wie viel sind einem die entsprechenden Plättchen wert und wie dringend braucht man die Kombination - oder aber auch wie dringend braucht die Kombination ein Mitspieler. Hier den richtigen Zeitpunkt - oder besser den richtigen Preis zu finden - ist die Kunst, die er herauszufinden gibt. Oder gar vielleicht darauf warten, dass die Kombination für „0“ zu haben ist … All diese Punkte machen das Spiel dann so interessant und spannend - und der Wiederspielreiz ist recht hoch, da man immer wieder auf Möglichkeiten und Strategien kommt, die man ausprobieren möchte. Spielablauf - und -mechanismus passen sehr gut zusammen, machen Spaß und haben ihren Reiz - auch wenn das Thema um die Wikinger (die versteigert werden) doch etwas eigen wirkt. Passen tut es trotzdem - und dem Spielspaß tut es auf keinem Fall einen Abbruch. Die übersichtliche, gut strukturierte und mit vielen Bilder und Beispielen versehene Anleitung hilft bei Einstieg in das - vom Ablauf recht einfache und leicht zu merkende - Spiel. Sie ist zwar umfangreich und ausführlich ausgefallen (6 großformatige Seiten - ohne die Anleitung für die „Version für Fortgeschrittene“), lässt dafür aber keine Fragen und Antworten offen. Das Spielmaterial besteht aus Holzfiguren, die handlich und funktionell sind, sowie aus kompakten Plättchen und Winkeln. Schon allein das hantieren mit dem Spielmaterial macht Spaß - und die tollen Illustrationen sind dann das Tüpfelchen auf dem „i“. Alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht - wo es Einteilungen und Fächer für das Spielmaterial gibt. Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren ausgelegt - und macht in allen Besetzungen sehr viel Spaß. Umso mehr Spieler teilnehmen, umso mehr Spaß und Spannung gibt es aber, wenn auch die Übersichtlichkeit in voller Besetzung bzw. das Vorausplanen etwas leidet. Auch die „Version für Fortgeschrittene“ kann nur empfohlen werden - sie bringt nicht nur Abwechslung ins Spiel, sondern verlangt auch ein etwas anderes Denken und Planen. Uns hat Wikinger sehr gut gefallen und viel Spaß gemacht. Es wird auch immer wieder an den Spieleabenden von den Spielern verlangt und auch gerne auf den Tisch gebracht - und meiste bleibt es nicht bei einer Partie. Die 60 Minuten Spielzeit vergehen ja wie im Flug - und einer Revanche bzw. einem weiteren Spiel wird man sicher nicht abgeneigt sein. Dann vielleicht sogar mit der „Version für Fortgeschrittene“ … Vielen Dank an HANS IM GLÜCK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |