Spielbesprechung von Györög Kurt
Ys
10.09.2007

von Cyril Demaegd
Ystari
für 2 - 4 Spieler
ab 12 Jahren

„Es war einmal …
Eines Tages vor langer Zeit ließ der König Gradlon für seine Tochter Dahut die herrliche Stadt Ys errichten. Große Deiche schützten die Stadt gegen das Wüten der Gezeiten. Dahut beschloss, Ys zum mächtigsten Ort der Bretagne zu machen. Hierzu sandte sie ihre Drachen los, um sich der Handelsschiffe zu bemächtigen, die beladen mit Edelsteinen die Küste von Ys passierten...“


Auf nach Ys – lasst uns mit dem Handel beginnen …

Spielmaterial:
1 Spielplan, 56 Mittelsmänner (je 14 in 4 Farben – die mittels Aufkleber mit den Werten von 0 bis 4 gekennzeichnet werden), 4 Markierungssteine (in 4 Farben), 1 Rundenzähler, 145 Edelsteine (30 Würfel in 4 Farben, 20 in schwarz und 5 in weiß), 4 Sichtschirme, 19 Personenkarten (4 mit blauem und 20 mit gelbem Rand), 24 Schiffskarten, 6 Spielerreihenfolge-Karten und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles das meiste Gold (in Form von Siegpunkten) gesammelt zu haben.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte, der Rundenzähler auf das Feld 1 des Rundenzählers und die Schiffskarten neben dem Spielplan als verdeckter, gut gemischter Stapel bereitgelegt.

Jeder Spieler erhält in der gewählten Farbe einen Sichtschirm, 11 Mittelsmänner (3 Mittelsmänner mit dem Wert 2 bleiben in der Schachtel) und den Markierungsstein. Diese kommen auf das Startfeld der Wertungsleiste auf dem Spielplan, auf dem die Siegpunkte festgehalten werden.
Die Spielerreihenfolge-Karten 1 bis 4 werden gemischt und an die Spieler verteilt – diese werden danach offen vor den Spielern auf den Tisch gelegt.

Der Spielplan zeigt außerdem noch die Stadt Ys und den Markt – auf denen die Mittelsmänner während des Spiels platziert werden können. Die Stadt Ys ist in 4 Viertel unterteilt - diese wiederum in die Hafengegend, Geschäftsgegend und Palastgegend. Am Markt werden die Preise für die Edelsteine festgelegt und geändert. Je ein farblich passender Edelstein wird auf die Startfelder der Edelstein-Werteskala gelegt.

Es gibt Edelsteine in den Farben blau, grün, gelb, rot, schwarz und weiß – wobei die weißen Edelsteine wie Joker – für jeden anderen Edelstein – eingetauscht werden können.

Die 15 Personenkarten mit gelbem Rand werden gemischt und je 3 davon verdeckt auf die 4 dafür vorgesehenen Felder am Spielplan abgelegt. Die restlichen Karten kommen aus dem Spiel. Die 4 blauen Personenkarten werden gemischt und neben dem Spielplan als verdeckter Stapel bereitgelegt.

Ys wird in 4 Runden gespielt, die wiederum in die 4 folgenden Phasen unterteilt sind.
Phase 1: Die Aufstellung:
Die obersten 4 Personenkarten der 4 Stapel werden aufgedeckt. Um diese Karte zu erhalten, müssen die Spiele die Mehrheit in der jeweiligen Palastgegend haben. In der letzten Runde werden hier die 4 blauen Personenkarten platziert – auf denen jeweils ein weißer Edelstein zu sehen ist..

Dann werden die 4 obersten Schiffskarten aufgedeckt und je eine in jede Hafengegend gelegt. Diese Karten geben nun an, welche Edelsteine diese Runde in diesem Viertel zu haben sind. Der größere, der 3 - auf der Karte angegebenen – Edelsteine ist zweimal verfügbar.

Nun wird noch eine 5. Schiffskarte aufgedeckt. Die 3 angegebenen Edelsteine werden aus dem allgemeinen Vorrat genommen und auf die Felder 1, 2 und 3 des Marktes gelegt. Ein weißer Edelstein kommt dabei immer auf das Feld 1 – die Karte wird danach abgelegt.

Phase 2: Spielerreihenfolge:
Alle Spieler wählen nun geheim 2 Mittelsmänner aus, mit deren Wert sich auf die Spielerreihenfolge bieten. Wenn dies alle getan haben, werden die Werte der Mittelmänner aufgedeckt und addiert. Bei einem Gleichstand wird nach den Spielerreihefolge-Karten entsprechend aufgelöst.

Der Spieler mit der höchsten Summe entscheidet sich nun für seine Position in der Spielerreihenfolge. Dann wählt der Spieler mit dem nächst höheren Wert usw.
Die Spielerreihenfolge-Karten werden dementsprechend neu vergeben.

Die eingesetzten Mittelsmänner sind für diese Runde aus dem Spiel und können nicht mehr weiterverwendet werden. Sie werden vor den Sichtschirm aufgestellt.

Phase 3: Einsetzen der Mittelsmänner:
Der Spielerreihenfolge nach setzt nun jeder Spieler 2 seiner Mittelsmänner am Spielplan ein. Einer der beiden muss sichtbar, der andere muss verdeckt eingesetzt werden.

Die Mittelsmänner dürfen sowohl auf den Markt (ausgenommen Reihe 0), als auch in die Stadt gestellt werden. Auf dem Markt kann pro Feld immer nur 1 Mittelsmann stehen – in der Stadt gibt es keine Begrenzung.
Für den Einsatz eines Mittelsmannes auf dem Markt erhält der Spieler sofort ein Gold (=Siegpunkt) und rückt den Markierungsstein dementsprechend auf der Werteleiste weiter.

Dieses Einsetzten wird insgesamt 4-Mal durchgeführt, sodass jeder Spieler danach 8 Mittelmänner eingesetzt hat (4 sichtbare und 4 verdeckte).
Der übrig gebliebene Mittelsmann kommt zu den beiden – am Anfang für die Versteigerung benutzen – Mittelsmänner. Gleichstände in der Abrechnungsphase werden mit ihnen aufgelöst.

Phase 4: Abrechnung:
Zuerst wird die Stadt – danach der Markt – abgerechnet.
Abrechnung der Stadt:
Alle verdeckten Mittelsmänner im 1. Viertel werden aufgedeckt und jeder Spieler addiert die Werte seiner Mittelsmänner in diesem Viertel. Der Spieler mit der höchsten Summe darf sich nun 2 der 4 Edelsteine, die auf der Schiffskarte im Hafen angegeben sind, nehmen. Der Spieler mit der zweithöchsten Summe darf sich einen der beiden übrig gebliebenen Steine aussuchen – der Spieler mit der dritthöchsten Summe erhält den letzten der noch verbliebenen Edelsteine. Sollte es weniger Spieler in dem Viertel geben, verfallen die restlichen Edelsteine.
Alle Edelsteine werden einstweilen vor dem Sichtschirm offen abgelegt.

Danach beginnt die Auszählung der einzelnen Gegenden dieses Viertels:
  • Die Hafengegend: der Spieler mit der höchsten Summe in dieser Gegend erhält einen schwarzen Edelstein, der ebenfalls vor dem Sichtschirm abgelegt wird.
  • Die Geschäftsgegend: der Spieler mit der höchsten Summe in dieser Gegend erhält sofort 3 Gold und rückt seinen Markierungsstein dementsprechend auf der Werteleiste weiter.
  • Die Palastgegend: der Spieler mit der höchsten Summe in dieser Gegend erhält die entsprechende Personenkarte.

    Gleichstände gewinnt der Spieler, der den höheren Wert mit seinen 3 – vor dem Sichtschirm stehen - Mittelsmännern vorweisen kann. Gibt es auch hier einen Gleichstand, wird dieser mit Hilfe der Spielerreihenfolge-Karten aufgelöst.

    Auf diese Weise werden alle Viertel abgerechnet. Danach kommt es zur …
    Abrechnung des Marktes:
    Alle verdeckten Mittelsmänner werden aufgedeckt. Für jede Zeile addieren die Spieler die Werte ihrer Mittelsmänner.
    Der Spieler mit der höchsten Summe erhält den – links neben der Zeile liegenden – Edelstein. Gleichstände werden wie in der Stadt aufgelöst.

    Nun werden für jede Spalte die Werte der Mittelsmänner addiert. Der Wert der Edelsteinsorte in der Spalte mit dem höchsten Wert erhöht sich um 2 Schritte. Der Wert der Edelsteinsorte in der Spalte mit dem zweithöchsten Wert erhöht sich um 1 Schritt. Der Wert der Edelsteinsorte mit dem dritthöchsten Wert fällt um 1 Schritt – der Wert der letzten Sorte sogar um 2 Schritte.
    Gleichstände werden mit der Anzahl der Mittelsmänner in einer Spalte aufgelöst (mehr Mittelsmänner = höherer Wert), ansonsten von dem Spieler, der den höchsten Wert an Mittelsmännern in der Spalte hat. Reicht das noch nicht aus, werden Gleichstände wie in der Stadt aufgelöst.

    Zusätzlich darf der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme am Markt den Wert einer Edelsteinsorte um 1 Schritt nach oben oder unten verändern.

    Danach ist die Runde zu Ende und alle Spieler bekommen ihre Mittelsmänner wieder zurück. Alle Schiffskarten und eventuell übrig gebliebenen Personenkarten werden abgelegt. Der Rundenzähler wird um eine Position vorgerückt – und eine neue Runde kann beginnen.

    Die (gelben) Personenkarten:
    Je nach Symbol können Personenkarten am Beginn der Einsetzphase, zu Beginn oder am Ende der Abrechnungsphase gespielt werden. Folgende Karten gibt es:
  • Alchemist: nachdem die Auswertung des Marktes stattgefunden hat, kann der Spieler einen seiner Edelsteine abgeben und dafür einen anderen aus dem Vorrat nehmen – aber keinen weißen oder schwarzen.
  • Bankier: der Spieler kann den Wert einer Edelsteinsorte um 1 nach oben oder den Wert einer anderen um 1 n ach unten korrigieren.
  • Kapitän: der Spieler kann 2 Schiffskarten am Spielplan untereinander austauschen.
  • Kardinal: der Spieler darf alle seine Mittelsmänner in der Einsetzphase verdeckt setzen.
  • Spion: der Spieler darf sich während der Einsetzphase bis zu 3 verdeckte Mittelsmänner ansehen.
  • Herold: der Spieler darf einen seiner Mittelmänner beliebig am Spielplan versetzen.
  • Illusionist: der Spieler darf die beiden Mittelsmänner vor dem Sichtschirm am Spielplan einsetzen – muss diese aber dann durch andere Mittelsmänner von hinter dem Sichtschirm ersetzen.
  • Intrigant: der Spieler gewinnt alle Gleichstände.
  • Juwelier: der Spieler darf sich 2 Edelsteine seiner Wahl aus dem Vorrat nehmen – jedoch keine weißen oder schwarzen.
  • Magier: der Spiele kann die Position von 2 Mittelsmännern am Spielplan austauschen.
  • Händler: während der Abrechnungsphase bringen alle Geschäftsgegenden den Spielern – die dort die Mehrheit haben – 5 Siegpunkte.
  • Söldner: der Spieler markiert einen der beiden soeben eingesetzten Mittelsmänner - dieser hat dann einen Wert von 5.
  • Königin: diese Karte wird – vor dem Einsetzen der 2 Mittelsmänner – auf die Gegend eines Stadtviertels gespielt, welche dadurch gesperrt wird.
  • Prinz und König: bringen dem Spieler bei der Abrechnung 4 oder 5 Siegpunkte.

    Spielende:
    Das Spiel endet nach der letzten Runde. Die Spieler vergleichen nun die Anzahl an blauen, grünen, gelben und roten Edelsteine und stellen den aktuellen Wert – auf der Wertetabelle des Marktes – fest. Diesen Werten folgend werden die Punkte nach folgender Tabelle vergeben:
  • Edelstein1: 24 / 18 / 12 / 6 Punkte – d.h. der Spieler, der am meisten Edelsteine der wertvollsten Sorte (=1) gesammelt hat, besitzt 24 Siegpunkte.
  • Edelstein 2: 20 / 15 / 10 / 5 Punkte.
  • Edelstein 3: 16 / 12 / 8 / 4 Punkte.
  • Edelstein 4: 12 / 9 / 6 / 3 Punkte. Bei einem Werte-Gleichstand der Edelsteine gewinnt blau vor grün vor gelb vor rot. Bei einem Gleichstand unter den Spielern erhält jeder den Wert der nächst niedrigeren Stufe. Je nach Anzahl der schwarzen Edelsteine, die ein Spieler besitzt erhält er 1 / 4 / 8 / 12 / 16 / 20 / 24 Punkte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen. Bei einem Gleichstand wird die Gesamtanzahl der Edelsteine herangezogen.

    Ys zu dritt:
    Folgende Sonderregeln sind zu beachten:
  • die Spieler entscheiden vor dem Spiel, ob sie mit 3 oder 4 Vierteln spielen.
  • man gewinnt nur 3 Edelsteine im Hafen. Dementsprechend gewinnt der Spieler mit der Mehrheit im Viertel nur 2 bzw. der zweit platzierte 1 Edelstein.
  • der Markt wird nur mit den „kleinen“ Edelsteinen der Schiffskarte bestückt. Diese werden auf das Feld 2 und 3 gelegt.
  • In die Zeile 0 und 1 des Marktes dürfen keine Mittelsmänner eingesetzt werden.

    Ys zu zweit:
    Es gelten die Sonderregeln für das Spiel zu dritt - und zusätzliche noch folgende Sonderregeln:
  • jeder Spieler erhält die 11 Mittelsmänner seiner Farbe und zusätzlich 4 Mittelsmänner mit den Werten 4, 2, 1 und 0 einer dritten Farbe. Der Markierungsstein der anderen Spielerfarbe kommt mit auf die Wertungsleiste.
  • es wird nur mit den Spielerreihenfolge-Karten 1 und 2 gespielt.
  • in der Abrechnungsphase sind folgende Änderungen zu beachten:
    • der neutrale Spieler gewinnt alle Gleichstände.
    • der neutrale Spieler kann Personenkarten gewinnen – nutzt aber nur Prinz und König. Alle anderen Karten werden wirkungslos abgeworfen und der neutrale Spieler erhält dafür einen Edelstein.
    • der neutrale Spieler entscheidet sich immer für die Sorte Edelsteine, die am Markt am wertvollsten ist.
    • der neutrale Spieler steigert am Markt immer zuerst den Wert der Edelsteinsorte, von der er am meisten besitzt.
    • bei der Abrechnung erhält der neutrale Spieler auch für die Edelsteinsorte, von der er keine Steine besitzt, die Punkte für den 3. Platz.

    Um die Stärke des neutralen Spieler zu erhöhen, können für diesen auch die Mittelsmänner mit den Werten 4, 3, 1 und 0 – oder noch höherwertig – verwendet werden.

    Die Gunst des Königs:
    Nach der Abrechnung nehmen alle Spieler ihre 3 Mittelsmänner vor ihrem Sichtschirm und wählen davon einen aus, den sie verdeckt am Thronsaal am Spielplan platzieren – und bleiben bis zum Ende der Partie dort. Die beiden anderen Mittelsmänner kommen wieder hinter den Sichtschirm.
    Danach darf sich jeder Spieler einen seiner Mittelsmänner – die neben dem Spielplan stehen – hinter den Sichtschirm zu seinen anderen Mittelsmännern nehmen.

    Die Personenkarten haben keinen Einfluss auf den Thronsaal – mit Ausnahme des Spions und des Magiers.

    Am Ende des Spieles, nachdem die schwarzen Edelsteine abgerechnet wurden, deckt man alle Mittelsmänner im Thronsaal auf. Der Wert der Mittelsmänner wird zusammengezählt und dementsprechend die Spielerreihenfolge im Thronsaal ermittelt. Je nach Platzierung erhalten die Spieler 12 / 7 / 3 / 0 Siegpunkte.
    Bei einem Gleichstand teilen sich die beteiligten Spiele die Punkte.

    Der Spieler - der nach der Abrechnung und der Gunst des Königs - die meisten Punkte besitzt gewinnt das Spiel. Bei einem Gleichstand zählt dann die Anzahl der Edelsteine, die die beteiligten Spieler noch besitzen.

    Ys Express:
    Diese Variante ist für 3 oder 4 Spieler geeignet und verkürzt die Spieldauer. Jeder Spieler entfernt vor der Partie noch einen Mittelsmann mit Wert 3 und 2 – und spielt somit nur mit 9 Mittelsmännern. Es gibt somit auch nur 3 Einsatzrunden.
    Außerdem werden auch alle Schiffskarten mit weißem Edelstein entfernt.

    Fazit:
    Ys ist ein schönes, interessantes und kurzweiliges Mehrheiten- und Positionsspiel für die ganze Familie. Es kann schnell erlernt werden ist einfach zu spielen. Dabei hilft einem die – zwar umfangreiche – aber doch recht übersichtliche Spielanleitung. Diese ist gut strukturiert, die Spielmechanismen werden einleuchtend erklärt – und es gibt genügend Bilder und Beispiele, sodass keine Fragen offen bleiben sollten.
    Das einzige kleine Manko gibt es bei der Aufzählung des Spielmaterials. Es sind war 24 Personenkarten (4 blaue und 20 gelbe) angegeben – tatsächlich enthalten sind aber nur 19 Personenkarten (4 blaue und 15 gelbe).

    Das Spielmaterial selbst ist wunderschön, passend und funktionell ausgefallen. Alles passt zu einander - und die Illustrationen sind wunderhübsch und interessant anzusehen. Hier wurde nicht auf die sonst üblichen Grafiken gesetzt. Alles wirkt etwas orientalisch und bringt sogar etwas Atmosphäre auf – und ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht.

    So schnell das Spiel aber auch erlernt werden kann - und so einfach es auch zu spielen ist, viele Zusammenhänge und das Zusammenwirken der einzelnen Aktionen werden einem erst von Partie zu Partie klarer. So braucht es doch einige Spiele bis man alles gezielt einsetzen und man auch gezielt die richtigen Entscheiden setzen kann.
    Ist es wichtiger und von größerem Vorteil auf dem Markt den Wert der Edelsteine zu beeinflussen, oder sollte man lieber die auf die Personenkarte spielen – um deren Vorteil nutzen zu können? Oder doch lieber auf den Hafen – und somit auf die Edelsteine setzen?
    Und wie viele – und vor allem welche Mittelsmänner mit welchem Wert – sollen eingesetzt werden? Soll ich bluffen – und auf den 2. Platz setzen – oder muss es doch der 1. Platz und somit die Mehrheit sein?
    Fragen über Fragen sind zu klären – und die entsprechenden Aktionen zu setzen. Ständig muss man die Übersicht bewahren und rechnen – und abschätzen, was denn die Mitspieler wollen und im Schilde führen…
    Aber genau das Macht das Spiel zu dem was es ist. Ein interessantes und spannendes Spiel, in dem man auch viel Spaß haben kann.

    Einzig die abschließende Ermittlung des Siegers bedarf hier doch einiger Rechnerei – und lässt das Spiel komplizierter wirken als es ist. Die Übersicht während des Spieles – wer den vorne liegt – leidet zwar etwas darunter, ist aber nicht unbedingt störend.

    Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt – und spielt sich mit 3 und 4 Spielern – unserer Meinung nach – am besten. Die 2-Spieler-Variante ist jedoch nicht so gut angekommen – obwohl sie auch sehr gut funktioniert hat. Eine Partie zu dritt oder zu viert würde ich auf alle Fälle vorziehen. Die Spieldauer ist mit ca. 1 bis 1½ Stunden ist für diese Art von Spiel passend – und vergeht auch recht schnell.

    Uns hat das Spiel doch recht gut gefallen und wurde eigentlich immer mit der Variante „Die Gunst des Königs“ gespielt. Es ist ein Spiel mit vielen Möglichkeiten und Zusammenhängen, die gut miteinander kombiniert sind – und die es gilt, geschickt miteinander zu verbinden. Vieles muss bedacht und im Auge behalten werden – und das macht den Reiz aus.
    Und wer Mehrheitenspiele mag, sollte es sich auf alle Fälle näher ansehen – es dürfte ihm gefallen …

    Vielen Dank an HUCH&FRIENDS/YSTARI für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars