Spielbesprechung von Györög Kurt
Ziegen kriegen
22.10.2007

von Günter Burkhardt
Amigo
für 3 - 6 Spieler
ab 8 Jahren

„In diesem ziegenstarken Stichspiel möchtest Du möglichst viele Ziegen kriegen. Doch plötzlich ist das Ziegen-Limit klar und Du willst gar keine mehr haben! Dann heißt es, den lieben Mitspielern die fiesen Viecher zuschanzen. Dann nur wer am Ende unter’m Limit bleibt, kann gewinnen.“

Ziegen kriegen - eine geht noch!

Spielmaterial:
50 Ziegen-Karten (mit den Werten von 1 - 50 und mit je 1 - 5 Ziegensymbolen), 12 Hügelkarten (mit jeweils 2 Hügeln mit den Zahlen von 1 - 8), 1 Holz-Ziege und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Nach dem 8. Stich die meisten Ziegen gesammelt zu haben, aber nicht über dem Limit zu liegen.

Spielablauf:
Die Ziegen-Karten werden gut gemischt. Jeder Spieler bekommt davon 8 Karten zugeteilt, die er auf die Hand nimmt. Die restlichen Karten kommen in die Schachtel zurück.
Die Hügelkarten werden ebenfalls gut gemischt und als verdeckter Stapel bereitgelegt. Die Holz-Ziege wird daneben aufgestellt.

Reihum spielen nun alle Spieler verdeckt eine Karte aus - dies nennt man Stich. Haben dies alle getan, werden die Karten aufgedeckt.
Der Spieler mit der niedrigsten ausgespielten Karte darf nun 1 Hügelkarte aufdecken und in die Tischmitte legen. Er bestimmt damit - und mit dem Setzen der Holz-Ziege - welcher Hügel verwendet wird, und somit auch welche Zahl gültig ist.
Der Spieler mit der höchsten ausgespielten Karte erhält alle ausgespielten Karten (= den Stich) und legt diese nun verdeckt vor sich ab. Diese Karten dürfen nachträglich nicht mehr angesehen werden.
Danach wird der nächste Stich gespielt.

Auch beim zweiten, dritten und vierten Stich darf der Spieler mit der jeweils niedrigsten ausgespielten Karte eine Hügelkarte aufdecken. Diese Karten müssen nun rechtwinklig an die bereits ausliegende(n) Hügelkarte(n) angelegt werden - und zwar jeweils (beliebig) an den bereits ausliegenden Hügel mit der Holz-Ziege.
Die dem Hügel mit der Holz-Ziege zugehörigen Zahlen werden jeweils addiert - und ergeben das Limit, dass ein Spieler an „Ziegensymbolen“ in seinen gesamten Stichen haben darf.

Der fünfte bis achte Stich werden genau so gespielt, wie die anderen auch - nur werden keine Hügelkarten mehr ausgelegt.

Spielende:
Das Spiel endet nach dem achten Stich.
Jeder Spieler zählt nun seine „Ziegensymbole“ auf den Karten seiner Stiche zusammen. Liegt die Summe über dem Limit hat er auf alle Fälle verloren.
Sieger ist der Spieler mit den meisten „Ziegensymbolen“, der das Limit nicht überschritten hat. Bei Gleichstand gibt es mehrere Sieger.

Variante:
Man kann auch so viele Runden wie Spieler teilnehmen spielen und jeweils die Anzahl der „Ziegensymbole“ als Siegpunkte notieren. Wer danach die meisten Punkte gesammelt hat, hat gewonnen.

Fazit:
Ziegen kriegen ist eine liebevoll gestaltetes und ausgestattetes, sowie sehr lustiges Karten- und Ärgerspiel für die ganze Familie. Es ist schnell und einfach erklärt und man kann - mehr oder weniger - eigentlich gleich darauf los spielen.

Die Spielanleitung befindet sich auf einem kleinen (länglichen) doppelseitigen Blatt. Sie ist kurz und bündig, aber auch gleichzeitig ausführlich und übersichtlich - und lässt keine Fragen bzw. Unklarheiten aufkommen. Bilder und Beispiele sind ebenfalls vorhanden und erleichtern den Einstieg in das einfache - aber doch sehr lustige - Spiel.

Die Karten sind - wie bei Amigo schon üblich - sehr kompakt und handlich, sowie äußerst liebevoll und originell illustriert. Auch die nett modellierte Holz-Ziege passt ausgezeichnet zum Spiel. Es macht einfach Spaß und Freunde - schon allein beim anschauen.

Das Spiel selbst ist dann eigentlich ein ganz einfaches und schnelles Kartenstich-Spiel, dem man ein nettes Thema um Ziegen aufgesetzt hat. Es hätte dafür auch so ziemlich jedes andere Thema in Frage kommen können - trotzdem hat man das Gefühl, das der Ablauf und das Thema gut zueinander passen. Den Reiz und das Besondere in diesem Spiel machen dann die Hügelkarten aus, mit denen dann auch der Ärgerfaktor ins Spiel kommt. Hier gilt es dann besonders achtsam und aufmerksam zu sein - und wenn möglich sich die „Ziegensymbole“ in seinen eigenen - aber auch den anderen Karten - gut zu merken.
Hier kann man dann durchaus auch taktische Möglichkeiten ins Spiel - und seine Mitspieler zum „Schwitzen“ bringen. Damit ist dann der Spaß und die Spannung garantiert.

Das gesamte Spiel ist in einer kleinen Spielschachtel untergebracht. Es kann somit leicht und einfach überall hin mitgenommen werden. Auch der Platzbedarf ist nicht unbedingt groß - und so können 3 bis 6 Spieler schnell mal für zwischendurch ihre Zeit damit vertreiben. Die Spieldauer beträgt grundsätzlich um die 15 Minuten für eine Runde - kann dann aber mit der „Variante“ auch beliebig an den eigenen Geschmack angepasst werden.

Uns hat Ziegen kriegen ausgesprochen gut gefallen und kommt momentan sehr oft auf den Tisch. Schon weil es schnell und einfach zu Spielen, aber auch aufzubauen und wegzuräumen ist. Aufgrund der kurzen Spielzeit kann man es auch ausgezeichnet als Lückenbüßer oder Pausenfüller einsetzen. Und Spaß macht es obendrein - was kann man sich mehr wünschen …

Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars