Spielbesprechung von Györög Kurt

Giganten der Lüfte 04.01.2008 von Andreas Seyfarth Queen-Games für 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren

„Lange hat es gedauert, bis die Arbeiten an den majestätischen Luftschiffen begonnen werden konnten. Doch nun geht es mit großen Schritten voran – Hallen werden errichtet, Ingenieure angestellt und Motoren konstruiert. Schließlich soll die eigene Luftschiff-Werft die eindrucksvollste Flotte dieser Giganten erschaffen, um das spannende Würfelspiel zu gewinnen.“ Giganten der Lüfte – ein spannendes Würfelspiel für clevere Visionäre. Spielmaterial: 1 Spielplan (zeigt oben die Hindenburg mit 4 Bauabschnitten und gleich darunter 4 Felder für Luftschiffkarten, sowie 6 Reihen mit je 3 farbgleichen Feldern für Ausbaukarten), 4 Firmentableaus (für die Spieler, mit Platz für je eine Ausbaukarte jeder Farbe, für 1 Unternehmerkärtchen und für Luftschiffkarten, sowie für Bonus-Chips), 18 Luftschiffkarten, 48 Ausbaukarten (in 6 Farben), 1 Kärtchen „Epochenwechsel“, 4 Unternehmerkärtchen (in 4 Farben), 24 Bonus-Chips (je 6 in 4 Farben), 9 spezielle Würfel (3x weiß mit den Werten 1, 1, 2, 2, 3 und 3, 3x rot mit den Werten 2, 3, 3, 4, 4 und 5 und 3x schwarz mit den Werten 4, 4, 6, 6, 8 und 8), 1 Luftschiff (aus Holz) und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Die Würfel und alle Bonus-Chips werden daneben bereitgelegt. Die Luftschiffkarten werden nach Rückseiten in 3 Stapel sortiert und verdeckt gemischt. Vom Stapel mit den dunkelblauen Karten werden 4 Karten aufgedeckt und auf die 4 Felder unter der Hindenburg am Spielplan abgelegt. Ebenso werden von den mittelblauen Karten 4 Karten aufgedeckt und offen auf die 4 – soeben ausgelegten – dunkelblauen Karten gelegt. Das gleiche wird nun mit den hellblauen Karten wiederholt. Die restlichen Luftschiffkarten kommen unbesehen aus dem Spiel. Die Ausbaukarten werden ebenfalls nach den Rückseiten in 3 Stapel sortiert und verdeckt gut gemischt. Auf den verdeckten Stapel mit den dunkelblauen Karten wird das Kärtchen „Epochenwechsel“ gelegt – darauf kommt dann verdeckt der Stapel mit den mittelblauen Karten. Diese bilden den Nachziehstapel. Von den hellblauen Ausbaukarten (=Start-Ausbaukarten) bekommt jeder Spieler 1 Karte ausgeteilt. Die restlichen Karten kommen offen lauf die farblich entsprechenden Felder am Spielplan. Dann werden noch so viele Karten vom Nachziehstapel gezogen und offen auf farblich passende Felder am Spielplan gelegt, bis insgesamt 6 Ausbaukarten ausliegen. Die Felder am Spielplan werden immer von links nach rechts befüllt. Jeder Spieler erhält ein Firmentableau und das passende Unternehmerkärtchen, das er mit der Vorderseite (1 weißer Würfel) auf das entsprechende Feld am Tableau legt - ebenso kommt die Start-Ausbaukarte auf das farblich entsprechende Feld. Die Ausbaukarten am Firmentableau eines jeden Spielers zeigen dann immer an, wie viele und auch welche Würfel ein Spieler in seinem Zug nutzen kann. Zu Spielbeginn sind dies bei jedem Spieler 2 weiße Würfel – 1 weißer Würfel augrund des Unternehmerkärtchens und 1 weißer Würfel aufgrund der Start-Ausbaukarte. Der Startspieler erhält nun noch 3 Bonus-Chips seiner Farbe aus dem allgemeinen Vorrat und legt diese auf sein Tableau – alle anderen Spieler erhalten 4 Bonus-Chips. Wer nun an der Reihe ist, führt seinen Spielzug wie folgt aus: 1. Aufdecken einer Ausbaukarte: Der Spieler deckt die oberste der Ausbaukarten des Nachziehstapels auf und legt diese auf das farblich entsprechende Feld am Spielplan. Ist in der Reihe, in die die Karte gehört, kein freies Feld vorhanden, so kommt die ganz links liegende Karte aus dem Spiel, die beiden anderen Karten werden nachgerückt und die soeben gezogene Karte kommt auf das nun frei gewordene Feld. Erscheint beim Nachziehen der Karte das Kärtchen „Epochenwechsel“, so drehen alle Spieler ihre Unternehmerkärtchen um. Sie verfügen ab sofort über einen zusätzlichen roten Würfel. 2. Erwerb einer Ausbau- oder Luftschiffkarte: Der Spieler wählt eine ausliegende und sichtbare Ausbau- oder Luftschiffkarte aus, die er erwürfeln möchte. Auf jeder Karte ist angegeben, mit welchen Würfeln welches Ergebnis erzielt werden muss, um die Karte zu erhalten. Der Spieler nimmt nun alle ihm zur Verfügung stehenden Würfel und würfelt einmal. Konnte der Spieler das Ergebnis erzielen – oder sogar mehr erwürfeln, bekommt er die erwürfelte Karte und legt diese auf das entsprechende Feld seines Tableaus ab. Handelt es sich um eine Ausbaukarte und ist das Feld am Tableau bereits besetzt, wird die am Tableau liegende Karte ersetzt. Die „alte“ Ausbaukarte kommt aus dem Spiel. Luftschiffkarten werden einfach übereinander abgelegt – hier bleiben dem Spieler alle Karten bis zum Spielende erhalten. Hat der Spieler eine Luftschiffkarte erwürfelt, erhält er zusätzlich auch das Holz-Luftschiff, welches er ebenfalls auf sein Firmentableau stellt. Mit ihm hat der Spieler einen Bonus von +1 auf einen Würfelwurf. Durch den Einsatz diverser Boni hat der Spieler in seinem Zug die Möglichkeit, sein Ergebnis nach dem Würfeln noch zu verbessern. Pro Runde stehen dem Spieler folgende Boni zur Verfügung: 1 seiner Bonus-Chips: Bonus +1 – kommt nach dem Einsatz in den allgemeinen Vorrat zurück. das Holz-Luftschiff: Bonus +1 die entsprechende Motorausbaukarte: Bonus +1 oder +2 Konnte der Spieler – auch unter Einsatz von Boni – das Ergebnis nicht erzielen, war der Versuch erfolglos. Als Ausgleich erhält der Spieler einen seiner Bonus-Chips aus dem allgemeinen Vorrat. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Zusätzlicher Spielzug: Nachdem ein Spieler seinen Zug beendet hat, hat er die Möglichkeit – durch Abgabe von 3 Bonus-Chips – sofort einen weiteren kompletten Zug durchzuführen. Die 4 Bauabschnitte der Hindenburg: Wurde nach dem Erwerb einer Luftschiffkarte am Spielplan der Schriftzug „D-LZ129 Hindenburg“ sichtbar, haben die Spieler ab sofort die Möglichkeit sich einen Bauabschnitt der Hindenburg zu erwürfeln. Das zu erzielende Ergebnis ist über den entsprechenden Abschnitten ersichtlich. Erwürfelt ein Spieler einen Abschnitt, belegt er ihn mit einem seiner Bonus-Chips aus dem allgemeinen Vorrat bzw. aus seinem eigenen Vorrat, wenn der allgemeine Vorrat leer sein sollte. Außerdem erhält er das Holz-Luftschiff – das ab sofort nur mehr den Besitzer wechselt, wenn wieder ein neuer Abschnitt der Hindenburg erwürfelt wurde. Jeder Bauabschnitt ist mit 2 unterschiedlichen Siegpunktwerten gekennzeichnet. Wenn alle Bauabschnitte der Hindenburg bis zum Ende des Spieles erwürfelt wurden, gelten die höheren Siegpunktwerte – ansonsten die niedrigeren. Spielende: Das Spiel endet, wenn nach einem Spielzug entweder … auf den 4 Luftschiffkarten-Feldern jeweils nur noch höchstens 1 Karte liegt oder … alle 4 Bauabschnitte der Hindenburg erwürfelt wurden. Danach kommt es noch zur Wertung, bei der alle Spieler ihre Siegpunkte ihrer Ausbaukarten, Luftschiffkarten und Bauabschnitte der Hindenburg zusammenzählen. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler mit den meisten Luftschiffkarten, wobei jeder Bauabschnitt der Hindenburg ebenso als Luftschiffkarte zählt. Fazit: Giganten der Lüfte ist ein sehr interessantes, lustiges und spannendes Würfelspiel für die ganze Familie. Es ist einfach und schnell zu erlernen – die Feinheiten und Möglichkeiten, die sich einem dann im Spiel bieten, lernt man dann im Verlauf mehrerer Spiele kennen und lieben. Man merkt dann auch recht schnell, auf was man Acht geben muss. So sollte man sich vorher überlegen, welche Karten bzw. Würfel man im weiteren Spielverlauf benötigt um weiter zu kommen und seinen „Plan“ verfolgen zu können. Dabei ist es aber auch wichtig immer sein Tableau mit seinen aktuellen Ausbaukarten im Auge zu behalten. Was hilft es einem, wenn man eine Karte erwürfelt – und man damit eventuell sogar eine schlechtere Ausgangssituation für weitere Würfelwürfe bekommt. Oder wenn man mit der neuen Karte gar nicht so viele Vorteile erhält, damit aber eine Ausbaukarte mit Siegpunkte tauschen muss… Eine gute Übersicht über seine eigenen Ausbaukarten – aber auch die der Mitspieler ist nur vom Vorteil. Bei den Mitspielern hat man mehr oder weniger nur die Möglichkeit, ihnen bestimmte Karten vor der Nase wegzuschnappen – sofern man sie selbst auch brauchen kann. Hier kommt man sich meist nur in die Quere, wenn es ums Erwürfeln von Luftschiffen bzw. Bauabschnitten der Hindenburg geht – mit den so begehrten Siegpunkten. Auch kann man gezielt das Spielende durch Erwürfeln von Luftschiffen herausfordern – sofern einem das Würfelglück, dass man natürlich bei dieser Art von Spiel immer braucht – auch geneigt ist. Durch den gezielten und geschickten Einsatz von Bonuspunkten kann man diesem aber doch etwas nachhelfen – und das sollte man immer im Auge haben. Das Spielmaterial ist funktionell und schön ausgefallen. Thema und Illustrationen sind passend und ansprechend, könnten aber sicherlich auch durch andere ersetzt werden. Trotzdem passt irgendwie alles zusammen und machen Spaß – und das ist ja auch das wichtigste … Die Spielanleitung geht über 6 übersichtliche, gut strukturierte Seiten – die mit Bildern und Beispielen versehen sind. Wie bei Queen-Games üblich ist die Spielanleitung auch wieder 2-spaltig – links die eigentliche Spielanleitung, rechts gleich immer die erklärenden Bilder und Beispiele. Eine ganze Seite widmet sich nur der Erklärung und Beschreibug der verschiedenen Ausbaukarten. Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt – und mit einer Spieldauer von ca. 45 Minuten angenehm. Wartezeiten oder Längen gibt es keine, da nur einmal gewürfelt wird – und das Ergebnis genommen werden muss. Es spielt sich in allen Besetzungen sehr gut, hat uns jedoch ab 3 Spielern noch besser gefallen – mit mehr macht es auch mehr Spaß … Giganten der Lüfte ist bei uns sehr gut angekommen – wir mögen aber auch Würfelspiele sehr gern. Wer diese Art von Spielen mag, sollte sich das Spiel auf alle Fälle näher ansehen – Giganten der Lüfte ist einfach interessant und spannend, auch wenn hauptsächlich nur gewürfelt wird … Vielen Dank an QUEEN-GAMES für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars