Spielbesprechung von Györög Kurt
Küchenlatein
Offizielle Regeländerung vom 30.12.2008 15:10 Uhr
15.12.2008

von Marco Leopizzi
Amigo
für 2 - 6 Spieler
ab 12 Jahren

„Sternekoch Stefan Marquard ist bekannt für außergewöhnliche Rezept-Kreationen. Mit diesem Spiel erleben Sie die kulinarische Welt des Freibeuters der Küche. In sechs verschiedenen Kategorien können Sie Ihr Wissen unter Beweis stellen. Sollten es jedoch einige Fragen geben, die Sie nicht beantworten können, gilt das Motto: Es ist noch kein Meisterkoch vom Himmel gefallen, denn es macht Spaß Neues zu erfahren. Hier lernen Sie was passiert, wenn Stefan Marquard „schwimmend backt“ oder etwas „demouliert“ und das „Schlesische Himmelreich“ könnte zur Ihrer neuen Lieblingsspeise werden.
Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Fragen richtig zu beantworten. Je mehr Fragekarten Sie besitzen, desto mehr Siegpunkte erhalten Sie. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt Stefan Marquards Küchenlatein. Viel Spaß beim Spielen!“


Das große Wissensspiel rund ums Kochen ...

Spielmaterial:
1 Spielplan, 2 Würfel, 6 Spielsteine (in 6 Farben), 24 Nudelholz-Plättchen (in 6 Farben), 480 Karten (mit 960 Fragen aus 6 Wissensgebieten) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte vorweisen zu können.

Spielablauf:
Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Er zeigt ein Startfeld mit anschließenden Fragefeldern, die zum Zielfeld führen. Außerdem gibt es Ablagenfelder für die Fragekarten und ein Feld „Vorratskammer“.
Die Karten werden nach den Wissensgebieten sortiert und auf den Ablagefeldern bereitgelegt – die Würfel kommen neben den Spielplan.

Jeder Spieler erhält seinen Spielstein, welcher auf das Startfeld am Spielplan gelegt wird – und 4 Nudelholz-Plättchen in der dazugehörigen Farbe.

Wer nun an der Reihe ist, würfelt mit beiden Würfeln. Er hat nun die Wahl, ob er seinen Spielstein um die Augensumme beider Würfel vorwärts bewegt, oder sich nur für die Augenzahl eines der beiden Würfel entscheidet.

Kommt der Spielstein auf einem farbigen Feld zustehen, wir dem Spieler ein Frage aus dem farblich dazugehörigen Wissensgebiet gestellt. Die Frage wird vom rechten Nachbarn des Spielers gestellt – wobei (außer bei „Buchstabieraufgaben“) immer mehrere Antwortmöglichkeiten vorgelesen werden. Für eine dieser Antworten muss der Spieler sich dann entscheiden.
  • Beantwortet der Spieler die Frage richtig, erhält er als Belohnung die Karte und legt dieser vor sich auf den Tisch.
  • Beantwortet der Spieler die Frage falsch, so haben die restlichen Mitspieler (ausgenommen der Fragesteller und der Spieler, der die Frage bereits falsch beantwortet hat) die Möglichkeit, eines ihrer Nudelholz-Plättchen einzusetzen, um damit die Frage für sich zu beanspruchen. Der erste Spieler, der dies tut, erhält die Frage – das Nudelholz-Plättchen kommt aus dem Spiel.
    Bei richtiger Antwort, erhält dieser Spieler die Karte – bei falscher Antwort kommt die Karte auf die „Vorratskammer“ am Spielplan.

    Kommt der Spielstein auf einem Sonderfeld zustehen, muss der Spieler die Aktion dieses Feldes ausführen. Folgende Sonderfelder gibt es:
  • Das Saure-Gurken-Feld: der Spieler muss eine Karte seiner Wahl, die nicht zu einem Menü gehört, in die Vorratskammer legen.
  • Das Kochlöffel-Feld: der Spieler darf sich eine Karte, die nicht zu einem Menü gehört, von einem Mitspieler nehmen.
  • Das Kochtopf-Feld: der Spieler kann aussetzen (und der nächste Spieler ist an der Reihe) – oder er darf sich eine Fragekarte eines beliebigen Wissensgebiet aussuchen.
    Beantwortet der die Frage richtig, bekommt er zur beantworteten Fragekarte noch eine Fragekarte seiner Wahl als Belohnung, ohne eine weitere Frage für die 2. Karte beantworten zu müssen.
    Beantwortet er die Frage falsch, muss er die Fragekarte und eine seiner bereits gewonnenen Karten, die nicht zu einem Menü gehört, in die „Vorratskammer“ legen.

    Kommt der Spielstein auf ein Feld, das schon von einem Spielstein besetzt ist, rückt man seinen Spielstein auf das nächste freie Feld nach vor. Auf einem Feld darf immer nur ein Spielstein sein.

    Danach ist der nächste Spieler an der Reihe, ausgenommen der Spieler hat ein Pasch geworfen, dann der er sofort einen weiteren Zug machen.

    Die Karten-Menüs:
    Um an Siegpunkte zu kommen, müssen die Spieler sich jeweils am Ende ihres Zuges entscheiden, ob sie mit ihren gewonnenen Karten sogenannte Menüs erstellen. Folgende Menüs sind gültig:
  • 3 Karten einer Farbe = 1 Punkt
  • 4 Karten einer Farbe = 2 Punkte
  • 6 Karten in sechs Farben = 3 Punkte

    Zusammengestellt Menüs werden beiseite gelegt – auf diese Karten kann man bis zum Spielende nicht mehr zugreifen.

    Spielende:
    Das Spiel endet, sobald ein Spieler mit seinem Spielstein das Zielfeld erreicht. Damit beginnt die letzte Runde. Dem Spieler wird noch eine letzte Frage gestellt, wobei er sich das Wissensgebiet dazu aussuchen darf. Danach sind alle Mitspieler noch genau einmal an der Reihe.

    Es gewinnt er Spieler mit den meisten Siegpunkten. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der noch mehr Einzelkarten besitzt.

    Fazit:
    Küchenlatein ist ein interessantes, lustiges und spannendes Frage- und Antwortenspiel für die ganze Familie. Es ist aber auch eines der Spiele, bei dem nicht das Gewinnen im Vordergrund steht, sondern das gemütliche Beisammensein und das Diskutieren und Sprechen über die gestellten Fragen bzw. Aufgaben.

    Das Spiel hat einen einfachen, weil bereits durch viele andere Spiele bekannten, Ablauf und kann – mehr oder weniger – einfach drauflos gespielt werden. Anfänglich muss man sich noch über die Sonderfelder und möglichen Menüs informieren – aber einmal erklärt, gibt es keine Probleme und Fragen mehr.

    Die Spielanleitung ist ausführlich und großzügig gehalten. Sie besteht aus 8 Seiten, wobei nur 4 davon als Spielanleitung dienen – 4 Seiten beinhalten (für mich) „exotische“ Rezepte von Stefan Marquard. Viele Bilder und Beispiele lassen keine Fragen oder Unklarheiten aufkommen. Sollte doch mal etwas nachgelesen werden müssen, so findet man sich aufgrund der gut gelungenen Struktur sehr schnell zu recht und zum gewünschten Punkt in der Anleitung.

    Die Spieldauer beträgt ca. 1½ Stunden, kann aber – je nach Zusammensetzung der Spieler – auch länger dauern, da, wie geschrieben, in diesem Spiel nicht der Sieg im Vordergrund steht, sondern die Kommunikation = das Diskutieren und Sprechen über die Fragestellungen bzw. Aufgaben.
    Dafür handelt sich dabei aber um sehr unterhaltsame und interessante Stunden – es ist auch immer wieder spannend welche Fragen zum Vorschein kommen.
    Beim Beantworten kann man fehlendes Wissen sehr oft durch Kombinieren (oder auch Raten) wettmachen.

    Gleichzeitig bekommt man im Spiel sehr viele und vor allem sehr interessante Informationen zum Thema rund ums Kochen. Und schon deshalb will man immer wieder mal das Spiel auf den Tisch bringen. Bei den Themen handelt es sich um „Dies und Das“, „vor- und Nachspeisen“, „Biokost & Gesunde Ernährung“, „Beilagen, Kräuter & Gewürze“, „Fisch & Fleisch“ und „Getränke“.

    Auch der Mechanismus zur „Fragenauswahl“ mittels Würfeln ist unserer Meinung nach gut gelungen. So hat man fast immer 3 Möglichkeiten zur Auswahl. Bei einem Pasch gibt es zwar nur 2 Möglichkeiten, dafür ist man aber sofort nochmals an der Reihe.

    Das Spielmaterial besteht aus kompakten und handlichen Karten, die beidseitig bedruckt sind, sowie einem farbenfrohen Spielplan und Spielplättchen. Alles ist funktionell und passend ausgefallen – und passt zum Spielablauf.

    Das Spiel ist für 2 bis 6 Spieler ausgelegt und funktioniert auch in allen Besetzungen sehr gut. Je mehr Spieler jedoch teilnehmen, desto lustiger und interessanter wird es. Zu zweit macht das Spiel am wenigsten Spaß, schon auch weil man die Nudelholz-Plättchen nicht verwenden und sich ins Spiel mit einmischen kann.

    Uns hat Küchenlatein sehr gut gefallen und ist bei allen Spielern sehr gut angekommen. Und es ist bisher nicht nur einmal passiert, dass wir bei diesem Spiel „hängen“ geblieben sind und den ganzen Abend nichts anderes auf den Tisch gekommen ist …
    Offizielle Regeländerung:
    Folgende eMail erhielt ich am 30.12.2008 15:10 Uhr:

    Hallo Leute,

    ich bin der Autor von AMIGOS „Stefan Marquard’s Küchenlatein“ und ich wollte euch, bevor ihr unser Spiel probespielt“, ein paar wichtige Regeländerungen mitteilen die wir jüngst vorgenommen haben und die in der neuen Produktion bereits korrigiert wurden.

    Falls ihr es schon gespielt haben solltet und dementsprechend rezensiert habt, würde ich euch bitten es mit den „geänderten“ Regeln erneut zu spielen und evtl. eine Korrektur eures Ergebnisses vorzunehmen. Bei den alten Regeln mussten wir uns eklatante Fehler eingestehen die nun aber zur Freude aller Beteiligten behoben sind. Würde mich sehr über ein Feedback freuen!

    Beste Grüße
    Marco Leopizzi


    Änderungen „Küchenlatein“

    1. Saure-Gurken-Feld
    Landet der aktive Spieler auf einem Saure-Gurken-Feld, darf er einen Spieler bestimmen, der eine seiner Karten in die Vorratskammer legen muss. Welche Karte er verliert bestimmt der aktive Spieler.

    2. Pasch
    Beim Pasch darf NICHT noch mal gewürfelt werden

    3. Vorratskammer
    Der Vorratskammer dürfen max. 2 Karten entnommen werden. Liegen am Ende einer Spielrunde noch Karten in der Vorratskammer, gelten diese als nicht Erspielt und gehen zurück in die Spielschachtel.

    4. Jokerkarten
    Bei einer Jokerkarte wird dem aktiven Spieler die Frage vorgelesen, ohne die 4 Antworten zu nennen. Um die Karte zu Erspielen, muss der Spieler min. 2 der 4 Antworten richtig benennen. Schafft er es, hat er sie zur Jokerkarte gemacht. Das bedeutet, dass der Spieler der Karte nun eine beliebige Kategorie zuordnen darf!

    5. Punkteschlüssel
    3 gleiche Karten = 1 Punkt
    3 verschiedene Karten = 1 Punkt
    4 verschiedene Karten = 2 Punkte
    5 verschiedene Karten = 3 Punkte
    6 verschiedene Karten = 4 Punkte


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    Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars