Spielbesprechung von Györög Kurt
Six
30.06.2008

von Matthias Prinz
Amigo
für 2 - 5 Spieler
ab 8 Jahren

„Sanduhr umdrehen, verhüllen und los geht’s. Ein Spieler würfelt, die anderen kassieren Punkte. Da will man mit den Würfeln wenig zu tun haben, das ist klar. Das Blöde ist, dass die Dinger andauernd wiederkommen und Loskriegen ist manchmal gar nicht so einfach. Und dann behauptet auch noch dein Mitspieler, dass die Zeit abgelaufen ist?! Da ist Spannung garantiert, wenn die Sanduhr enthüllt wird.
Ein turbulenter Würfelspaß für die ganze Familie.“


Würfel weg! Punkte her!

Spielmaterial:
90 Karten (5 Sets mit 18 Karten in blau, gelb, grün, lila und orange, jeweils mit den Werten von 1 bis 18), 1 Sanduhr (ca. 2 Minuten), 1 Six-Röhre, 3 Würfel und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte zu besitzen.

Spielablauf:
Jeder Spieler bekommt ein Kartenset, mischt dieses und legt es verdeckt vor sich – als persönlichen Nachziehstapel - ab. Von diesen Karten deckt jeder Spieler 3 Karten auf und legt diese in einer Reihe vor sich auf den Tisch. Jede Karte hat einen Wert aufgedruckt, sowie eine bestimmte Anzahl an Siegpunkten in Form von Strichen am unteren Rand der Karte.
Die Sanduhr, die Six-Röhre und die Würfel werden bereitgelegt.

Wer nun an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus:
Das Würfeln:
Der Spieler nimmt die Sanduhr, dreht diese um und stellt sie in die Six-Röhre. Danach nimmt er sofort die 3 Würfel und würfelt damit. Er addiert die Augenzahlen aller drei Würfel und sagt die Summe laut an.
Alle Spieler – außer dem, der gewürfelt hat -, der eine Karte mit dem Wert der Augensumme offen vor sich liegen hat, darf diese nun sichern, indem er sie verdeckt vor sich auf einen Ablagestapel legt. Alle gesicherten Karten bringen dann am Ende des Spieles Siegpunkte für den Spieler.

Je nachdem, ob der Spieler – der gewürfelt hat – ebenfalls eine Karte mit dem Wert der Augensummen ausliegen hat, passiert Folgendes:
  • Hat der Spieler eine entsprechende Karte ausliegen, muss er wieder mit 3 Würfeln würfeln, egal mit wie vielen Würfeln er soeben gewürfelt hat.
  • Hat der Spieler keine entsprechende Karte ausliegen, darf er nun mit 1 Würfel weniger würfeln, als er soeben verwendet hat.
    Bestand sein letzter Wurf nur aus 1 Würfel, endet damit sein Zug. Der Spieler sagt laut und deutlich „Wechsel“ und gibt die Würfel an seinen linken Mitspieler weiter.

    Der Wechsel:
    Der Wechsel ist für alle Spieler – außer dem Spieler, der die Würfel erhält – das Zeichen, die oberste Karte von seinem Nachziehstapel aufzudecken und vor sich auszulegen. Dabei ist zu beachten, dass niemals mehr als 3 Karten vor einem Spieler ausliegen dürfen. Ist dies bereits vor dem Aufdecken der Fall, muss der Spieler mit der soeben aufgedeckten Karte eine bereits ausliegende Karte überdecken.

    Der Spieler, der die Würfel soeben erhalten hat, hat seinerseits 2 Möglichkeiten:
  • Würfeln: er beginnt nach den normalen Regeln mit 3 Würfeln zu würfeln.
  • Six-Röhre hochheben: er hebt sofort – ohne zu zögern – die Six-Röhre hoch und behauptet damit, dass die Sanduhr bereits abgelaufen ist.
    • Ist die Sanduhr abgelaufen, muss der Spieler, der zuletzt gewürfelt hat, die oberste seiner gesicherten Karten nehmen und wieder unter seinen Nachziehstapel schieben.
    • Ist die Sanduhr nicht abgelaufen, muss der Spieler selbst die oberste seiner gesicherten Karten nehmen und wieder unter seinen Nachziehstapel schieben.

    Mit dem Hochheben der Six-Röhre endet auch ein Durchgang. Der Spieler, der eine Karte abgeben musste, wird zum neuen Startspieler und beginnt den nächsten Durchgang.

    Spielende:
    Das Spiel endet nach 3 Durchgängen. Nun zählt jeder Spieler die Siegpunkte, die sich in seinem verdeckten Ablagestapel befinden. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen.
    Bei Gleichstand gibt es mehrere Sieger.

    Profi-Regel:
    Der Zug eines Spielers endet hier auch – und auf alle Fälle –, wenn er mit 3 oder 2 Würfeln einen Pasch würfelt – und es findet zusätzlich ein Richtungswechsel statt.

    Fazit:
    Six ist ein nettes, interessantes und spannendes Würfelspiel für die ganze Familie. Es ist leicht und schnell zu erlernen – man kann mehr oder weniger gleich darauf losspielen und beginnen. Der Unterschied zu den vielen anderen Würfelspielen liegt hier aber darin, dass zusätzlich zum Würfeln eine Sanduhr mitläuft, die den gerade würfelnden Spieler – der einerseits keine Siegpunkte machen kann – auch noch zur Abgabe bereits erhaltener Siegpunkte zwingen kann, wenn er nicht rechtzeitig mit dem Würfeln fertig wird.
    Aber genau dies - und der Umstand, dass der würfelnde Spieler keinen der Werte, die er selbst ausliegen hat, erwürfeln darf - machen das Spiel so interessant, spannend und reizvoll.
    Als Würfelnder ist man ständig unter Druck, bekommt aber nichts dafür. Alle anderen kassieren aber einstweilen meist ab, müssen dafür aber nebenbei auf die Zeit achten, um bei einem etwaigen Wechsel zu wissen und abschätzen zu können, ob die Sanduhr bereits abgelaufen ist oder nicht …

    Das Spielmaterial, sowie die Karten sind funktionell und handlich - alles ist in einer mittelgroßen Schachtel untergebracht. Der Platz zum Spielen hält sich auch in Grenzen, und das Spiel eignet sich somit sehr gut aus Pausenfüller und Lückenbüßer, aber auch jederzeit und zwischendurch kann man auf dieses Spiel zurückgreifen – vor allem weil es einfach und schnell zu erklären ist.

    Eine Partie dauert insgesamt knappe 10 Minuten, die aber kurzweilig und wie im Flug verlaufen. Das Spiel ist für 2 bis 5 geeignet und funktioniert auch in allen Besetzungen. Je mehr Spieler jedoch teilnehmen, desto lustiger und spannender wird es.

    Die Anleitung ist ausführlich und gut strukturiert, Beispiele und Bilder verhelfen zu einem schnellen Überblick. Fragen und Unklarheiten sollte, schon aufgrund des einfachen und schnell zu erlernenden Ablaufes, keine aufkommen.

    Uns hat Six recht gut gefallen – mit der Profi-Regel sogar noch besser. Diese macht das Spiel doch schneller (die Würfel wechseln öfter den Besitzer) und noch spannender. Wer Würfelspiele mag, sollte sich Six auf alle Fälle ansehen – am Besten gleich mit der Profi-Regel, denn bei uns kommt es doch recht oft auf den Tisch, jedoch nie ohne Profi-Regel …

    Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars