Duell der Baumeister 18.10.2009 von Stefan Feld Kosmos für 2 Spieler ab 10 Jahren |
„England im 12. Jahrhundert. Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Prior Philip und Bischof Waleran. Philip will die schönste Kathedrale Englands bauen. Waleran plant sein eigenes Projekt, eine mächtige Burg. Beide Spieler versuchen möglichst schnell ihr Bauwerk zu errichten. Dazu müssen sie sich Rohstoffe besorgen und diese in Werkstoffe umwandeln, die als Baumaterial benötigt werden. Sie werden unterstützt von ihren Freunden und mächtigen Verbündeten. Immer wieder kommt es zu schicksalhaften Auseinandersetzungen. Es gewinnt, wer sein Gebäude zuerst errichtet.“ Ein raffinierter Wettstreit für 2 Spieler ab 10 Jahren … Spielmaterial: 54 Vorteilskarten (je 27 mit einem Kennzeichen A bzw. B), 6 Gebäudekarten (je 3 für Walerans Burg in rot und Philips Kathedrale in blau), 6 Personenmarker (je 3 für Bischof Waleran in rot und Prior Philip in blau), 22 Rohstoff-/Werkstoff-Marker (je 11 in rot und blau), 2 persönliche Siegel (mit den Werten 2/3 in rot und blau), 10 neutrale Siegel (2x mit den Werten 0/5, 4x mit den Werten 1/4 und 4x mit den Werten 2/3), 32 Goldmünzen (14x Wert 1, 10x Wert 2 und 8x Wert 5), 1 Machtzeichen und 1 Spielanleitung. Spielziel: Als erster Spieler sein Bauvorhaben fertiggestellt zu haben – oder aber nach dem 4. Durchgang zumindest die meisten Bauabschnitt fertiggestellt zu haben Spielablauf: Die beiden Vorteilskartenstapel A und B werden gut gemischt und verdeckt bereitgelegt. Jeder Spieler erhält in seiner Farbe 3 Gebäudekarten, die er – mit der Bauseite nach oben – vor sich auf den Tisch legt, 11 Rohstoff-/Werkstoff-Marker, die er – mit der Rohstoffseite nach oben – als „Lager“ neben die Gebäudekarten auslegt. Je 1x Holz, 1x Sand und 1x Stein legt er als „Vorrat“ vor sich separat auf den Tisch. Nun erhält jeder Spieler noch seine 3 Personenmarker, das persönliche Siegel, 3 neutrale Siegel (je 1x mit den Werten 0/5, 1/4 und 2/3) und 3 Goldmünzen. Die restlichen neutralen Siegel werden als Stapel bereitgelegt und Bischof Waleran (rot) mit dem Machtsiegel – und somit dem Startspielerzeichen – ausgestattet. Das Spiel geht über 4 Durchgänge, in denen abwechselnd jeweils der Kartenstapel A und B durchgespielt werden. Jeder Durchgang besteht aus 3 Runden, wobei jede Runde wie folgt abläuft: 1. Vorteilskarten auslegen: Der Startspieler nimmt die obersten 9 Karten des aktuellen Vorteilskartenstapels und legt diese in einem Raster von 3x 3 Karten aus. 2. Personenmarker legen: Beginnend mit dem Startspieler legen die Spieler ihre 3 Personenmarker als waagerechte, senkrechte bzw. diagonale Reihe in die Auslage und markieren damit die Karten, die sie in dieser Runde verwenden wollen. Dabei ist zu beachten, dass der 2. Spieler eine Reihe bilden muss, bei der sich einer seiner Personenmarker mit einem Personenmarker des Gegenspielers kreuzt – und diese Karte muss gekämpft werden. 3. Kampf austragen: Beginnend mit dem Startspieler wird nun mit den Siegeln um die umstrittene Karte in der Auslage gekämpft. Der Startspieler muss ein beliebiges Siegel (persönliches oder neutrales) nehmen und in die Luft schnippen – der Wert, der danach oben auf liegt, gilt als Wert für den Kampf um die Karte. Danach ist der Gegenspieler an der Reihe und kann entweder aufgeben – oder versuchen mit seinen Siegeln einen höheren Wert zu „erschnippen“. Sobald ein höherer Wert erreicht wird ist der nächste Spieler wieder an der Reihe. Dies geht solange reihum bis ein Spieler gewonnen hat – wobei zu beachten ist, dass wenn ein Spieler sein persönliches Siegel einsetzt, er danach kein neutrales Siegel mehr verwenden darf. Nachdem der Kampf entschieden ist, bekommen die Spieler ihre persönlichen Siegel – sofern sie sie eingesetzt haben - wieder zurück. Der Verlierer muss seinen Personenmarker von der umkämpften Karte nehmen und darf sich von seinen eingesetzten neutralen Siegeln eines wieder zurücknehmen. Die anderen eingesetzten neutralen Siegel kommen unter den Stapel mit den neutralen Siegeln. Der Sieger muss alle seine eingesetzten neutralen Siegel unter den Stapel mit den neutralen Siegeln legen. 4. Vorteilskarten auswerten: Beginnend mit dem Startspieler dürfen nun die gewählten Vorteilskarten verwendet werden. Die Vorteilskarten haben folgende Funktionen:
Für das Bauen gelten folgende Regeln:
Nachdem beide Spieler ihre Vorteilskarten ausgewertet und eventuell am Gebäude gebaut haben, endet eine Runde. Die Spieler nehmen ihre Personenmarker wieder zurück und alle Karten die noch in der Auslage liegen werden auf einen Ablagestapel gelegt – danach beginnt die nächste Runde mit dem Auslegen neuer Vorteilskarten. Nach 3 Runden endet dann ein Durchgang und es wird mit dem anderen Vorteilskartenstapel weitergespielt, indem der vorbereitete Kartenstapel genommen wird oder die entsprechenden abgelegten Karten – und eventuell dazugehörige Karten die noch bei den Spielern liegen – neu gemischt werden. Spielende: Das Spiel entweder ... Fazit: Die Säulen der Erde – Duell der Baumeister ist ein Kartenspiel für 2 Spieler, bei dem es darum geht, geschickt Rohstoffe zu sammeln und zu verarbeiten, sowie diese dann schnell und rechtzeitig zu verbauen. Gesteuert wird alles mittel Karten und Siegel, die beidseitig mit verschiedenen Werten bedruckt sind. Diese müssen mit den Fingern in die Luft „geschnippt“ werden – und die oben liegende Zahl hat Gültigkeit. Ein interessanter und neuer Mechanismus, der mir in dieser Art noch in keinem Spiel untergekommen ist. (Hier sollte man dann während des Spieles im Auge behalten, dass der Verlieren ein neutrales Siegel wieder zurücknehmen darf …) Die Säulen der Erde – Duell der Baumeister ist ein recht einfach und schnell zu erlernendes Spiel. Der Ablauf wird in einem auf 6 kleineren Seiten gut strukturiert und übersichtlich erklärt – und mit Bildern und Beispielen veranschaulicht. So kann man recht schnell ins Spiel einsteigen und losspielen. Um aber taktisch geschickt zu spielen – und um die Möglichkeiten und Feinheiten des Spieles richtig nutzen und einsetzen zu können, braucht man schon einige Partien. Denn in den ersten Spielen ist man vor allem damit beschäftigt, die einzelnen Karten kennen und nutzen zu lernen. Der taktische und zeitlich richtige Einsatz offenbart sich einem dabei erst nach einigen Spielen. So haben wir anfangs gar nicht darauf geachtet, dass die „1 x“-Karten ja zurückbehalten und zu einem späteren – vielleicht viel günstigerem – Zeitpunkt verwendet werden können. Aber auch die Boni, die man erhält, wenn man als erster Spieler einen Bauabschnitt fertig stellt, sollten nicht außer Acht gelassen und in die Planung – vorausschauend – mit eingeplant werden. Hier kann man sich so einige Vorteile gegenüber seinem Mitspieler herausholen … Nicht unerwähnt bleiben soll aber, dass man für Die Säulen der Erde – Duell der Baumeister auch das notwendige Quäntchen Glück braucht: sei es beim „Schnippen“ (welche Seite oben liegen bleibt), oder beim Kauf von neutralen Siegeln (welche Werte liegen als nächstes oben am Stapel) oder aber auch bei der Kartenauslage (welche Karten können kombiniert werden bzw. welche Karten kann ich als 2.Spieler überhaupt noch wählen). Trotzdem macht das Spiel sehr viel Spaß und bleibt eigentlich immer bis zum Schluss spannend und interessant. Und bei der angenehmen Spieldauer von ca. 45 Minuten wird man keinesfalls um eine Revanche herumkommen … Das Spielmaterial besteht aus sehr schön illustrierten und funktionellen Karten und kompakten Markern und Plättchen aus Karton. Nur die Rohstoff-/Werkstoff-Plättchen hätten vielleicht etwas größer ausfallen können … Alles ist in einer kleinen quadratischen Schachtel untergebracht und kann so leicht und einfach überall hin mitgenommen werden. Auch der Platzbedarf hält sich recht in Grenzen, sodass man das Spiel (fast) überall spielen kann. Uns hat Die Säulen der Erde – Duell der Baumeister sehr gut gefallen und viel Spaß gemacht. Es ist ein tolles Spiel für Zwei und wird noch recht oft den Weg auf unseren Spieltisch finden. Und in den nächsten Urlaub „fährt“ es auf alle Fälle mit … Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |