29.11.2009 von Leo Colovini Ravensburger für 2 - 4 Spieler ab 10 Jahren |
„In Venedig ist ein Mord geschehen! Die Spieler schlüpfen in die Rollen von Commissario Brunetti & Co., um das Verbrechen aufzuklären. Dazu suchen und befragen sie in ganz Venedig Informanten. Diese weisen ihnen den Weg zu den Verdächtigen. Für erfolgreiche Befragungen der Informanten und die Festnahme von Verdächtigen erhalten die Spieler Ermittlungspunkte. Ist der Mörder gefasst, endet die Partie. Wer jetzt die meisten Ermittlungspunkte besitzt, gewinnt Donna Leons »Gefährliches Spiel«.“ Auf nach Venedig – mal sehen, wer das „Gefährliche Spiel“ am besten meistert … Spielmaterial: 3 Spielpläne (Venedig, die „Piazza“ und die „Wache“), 4 Spielfiguren (Commissario Brunetti = grün, Vice-Questore Patta = gelb, Ispettore Vianello = blau und Brunettis Ehefrau Paola = weiß), 36 Personenekarten (die 36 verschiedene Personen – inklusive Beruf – zeigen), 36 Personenchips (mit denselben Personen, wie auf den Personenkarten), 4 Würfel (in grün, gelb, blau und weiß, mit Augenzahlen von 1 – 3), 54 Ermittlungskarten, 4 Sichtschirme, 8 Punkte- und 8 Tatortchips, 1 Übersichtsblatt und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Ermittlungspunkte erzielt zu haben. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Er zeigt Venedig mit 38 Orten (in blau, gelb, grün oder grau unterlegt). Die Personenchips werden verdeckt gemischt und auf die farblich entsprechenden Orte am Spielplan abgelegt. Die 4 Personenfiguren werden auf die beiden grauen Startorte verteilt: Brunetti (grün) und Paola (weiß) starten auf der „Casa Brunetti“, Patta (gelb) und Vianello (blau) kommen auf die „Questura“. Die Personenkarten werden verdeckt gemischt und als verdeckter Nachziehstapel auf dem dafür vorgesehenen Feld am Spielplan abgelegt. Die oberste Karte kommt offen auf das Vermisstenfeld am Spielplan – sie zeigt nun das Opfer des Verbrechens an. Die Ermittlungskarten werden ebenfalls verdeckt gemischt und als verdeckter Stapel auf dem vorgegebenen Feld am Spielplan bereitgelegt. Jeder Spieler nimmt sich 3 davon auf die Hand. Die Spielpläne „Piazza“ und „Wache“ werden zusammengesteckt und neben dem Spielplan aufgelegt. Die Piazza zeigt in 2 Reihen 5 Felder. Auf jedes Feld wird eine Personenkarte offen ausgelegt. Dies sind die ersten 5 Informanten, die es zu finden gilt. Die Wache zeigt in 2 Reihen insgesamt 7 Verhörräume für die Verdächtigen und eine Zelle für den Mörder. Auf jedem Raum kommt ein entsprechender Punktechip ausgelegt. Die Tatortchips werden auf dem Gang der Wache bereitgelegt. Nachdem nun noch die Würfel bereitgelegt wurden, erhält jeder Spieler noch einen Sichtschirm und darf sich – geheim – 3 beliebige Personenchips am Spielplan ansehen und wieder zurücklegen. Danach kann das Spiel beginnen. Wer an der Reihe ist, führt folgende 3 Aktionen nacheinander aus: 1. Würfeln und Figur auswählen: Den Spielern gehören in diesem Spiele keine Spielfiguren – jeder kann mit jeder Spielfigur tätig werden. Dazu wirft der Spieler alle 4 Würfel gleichzeitig und wählt dann einen der 4 Würfel für seinen Zug aus. Mit der Wahl der Farbe bestimmt der Spieler gleichzeitig auch, welche (=farblich passende) Figur er bewegen und nutzen möchte. Die restlichen Würfel haben für ihn dann keine Bedeutung. 2. Ermittlungskarten ziehen: Je nach Augenzahl des gewählten Würfels darf der Spieler Ermittlungskarten ziehen und auf die Hand nehmen – und zwar immer die Differenz auf „3“. D.h. Augenzahl 1 = 2 Ermittlungskarten, Augenzahl 2 = 1 Ermittlungskarte und Augenzahl 3 = keine Ermittlungskarte. Jeder Spieler kann beliebig viele Karten auf der Hand haben. 3. Ermitteln: Nun darf der Spieler die gewählte Spielfigur am Spielplan von Ort zu Ort bewegen, Befragungen und Verhöre durchführen und auch beliebig viele – passende – Ermittlungskarten ausspielen. Die Spielfiguren können am Spielplan in jede beliebige Richtung – entlang des Wegenetzes – von Ort zu Ort gezogen werden. Die Augenzahl des gewählten Würfel gibt dabei vor, wie viele Bewegungspunkte dem Spieler zur Verfügung stehen. Ein Bewegungspunkt wird verbraucht, wenn die Spielfigur an einem Ort des Spielplans stehenbleibt. Trifft die Figur auf einen Ort, auf dem sich ein Chip befindet, muss sie dort stehen bleiben – und verbraucht damit 1 Bewegungspunkt. Handelt es sich um einen Personenchip, findet eine Befragung bzw. Verhör statt – ist es ein Tatortchip, muss die Figur zwar stehen bleiben, ansonsten passiert aber nichts. Trifft die Figur auf einen Ort ohne Chip, kann sie dort stehenbleiben – und verbraucht damit 1 Bewegungspunkt, darf aber auch kostenlos über diesen Ort hinweggezogen werden. Dies kann der Spieler solange durchführen, bis er seine Bewegungspunkte aufgebraucht hat – oder durch Vorgaben zum Beenden des Zuges gezwungen wird. Trifft die Figur auf einem Feld auf einen Personenchip, kommt es zu einer Befragung: der Spieler darf sich den Personenchip geheim ansehen – und überprüft dann, ob die Personenkarte dieser Person offen ausliegt. Dabei gibt es 4 Möglichkeiten:
In seinem Zug darf der Spieler nur Ermittlungskarten ausspielen, die zu seiner gewählten Spielfigur passen. Es können beliebig viele Karten gespielt werden. Folgende Sonderaktionen sind mit ihnen möglich:
Spielende: Das Spiel endet sofort, nachdem der Mörder festgenommen wurde. Wer die meisten Ermittlungspunkte vorweisen kann, hat gewonnen. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der das Opfer gefunden hat bzw. wer die meisten Personenkarten besitzt. Fazit: Donna Leon – Gefährliches Spiel ist ein interessantes und spannendes Lauf-, Positions- und Merkspiel für die ganze Familie. Es ist ein Spiel, dass vom Ablauf her recht schnell und einfach zu erlernen ist, dessen Kniffe und Möglichkeiten sich aber erst nach ein paar Partien voll erschließen. So hat man anfänglich das Gefühl, dass man sich wirklich alles merken und im Kopf behalten muss und dass dies eigentlich nicht machbar ist – merkt dann aber schnell, dass man auch durch das Ausschließen von Chips die gesuchten Personen eingrenzen und somit leichter finden kann. Außerdem ist der gezielte und taktische Einsatz der Ermittlungskarten sehr wichtig und kann ihm Spiel weiterhelfen und einem auch oft um einen Schritt weiterkommen lassen, als seine Mitspieler. Auch das Beobachten und Mitverfolgen, was die Mitspieler tun und wie sie agieren, kann Aufschlüsse über Orte von Personen geben. So ist es dann natürlich auch wichtig, seine Wahl der Würfel und Spielfiguren so anzupassen, sodass man immer genügend Ermittlungskarten auf der Hand hat. Anfänglich wird man versuchen, so viele Personen als möglich aufzudecken und anzusehen – im weiteren Spielverlauf wird sich das Hauptaugenmerk auch auf das gleichzeitige gezielte und richtige Sammeln der Ermittlungskarten legen. Auch wenn man dabei auf das Würfelglück angewiesen ist, so hat man doch immer 4 Würfel zur Auswahl – und eigentlich kann man mit jeder Figur aktiv werden und seine Spielzug planen. Speziell Paola (die weiße Spielfigur) ist immer für ein Verhör zu gebrauchen. Die Spannung im Spiel baut sich mit jedem Informanten und Verdächtigen der gefunden wird, mehr und mehr auf, und zieht die Spieler in seinen Bann. Man merkt gegen Spielende hin, wie es immer „kribbeliger“ und interessanter wird – und wie man immer mehr in Zugzwang kommt, und mehr und mehr machen möchte. Gerade in dieser Phase sind die passenden Ermittlungskarten Spiel entscheidend und wichtig, da man den Mitspielern keinen Zug mehr gönnt – weil man immer mehr dem Ende und der Auflösung des Mordfalls entgegenfiebert … Die Spielanleitung zum Spiel besteht aus 8 Seiten, die übersichtlich und gut strukturiert ausgefallen sind. Es gibt viele Bilder und Beispiele, sodass Fragen und Unklarheiten nicht aufkommen sollten. Ein separates Übersichtsblatt erklärt das Spielmaterial und den Spielaufbau … Das Spielmaterial ist sehr schön und stimmungsvoll ausgefallen – alles passt sehr gut zusammen, ist handlich und funktionell. Die Chips sind angenehm dick und können so leicht und einfach vom Spielplan aufgenommen und wieder abgelegt werden. Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Zu zweit kann man zwar leichter und gezielter auf Personenjagd gehen, da sich von einem Zug zum anderen nicht so viel am Spielplan verändert, mit mehr Spielern tut sich jedoch mehr und man kann dabei auch leichter und mehr Rückschlüsse tätigen. Jedes Spiel davon hat seinen eigenen Reiz und macht Spaß … Die Spieldauer von ca. 60 Minuten ist passend und angenehm – und einer Revanche bzw. weiter Partie steht nichts im Wege. Uns hat Donna Leon – Gefährliches Spiel sehr gut gefallen und jede Menge Spaß gemacht. Wer Spiele dieser Art mag, sollte sich dieses auf alle Fälle ansehen und ausprobieren. Es handelt sich hierbei um ein Spiel dieser Art, dass doch auch etwas anders ist ;-) Wir haben mittlerweile nun schon so manche Stunden auf Mörderjagd in Venedig verbracht – und es werden sicherlich noch viele, vielen folgen. Dessen sind wir uns einig und sicher … Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |