02.07.2009
von Günter Burkhardt
Kosmos
für 2 – 6 Spieler
ab 10 Jahren
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02.07.2009 von Günter Burkhardt Kosmos für 2 – 6 Spieler ab 10 Jahren |
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„Bei diesem Spiel geht es um Städte, geschichtsträchtige Orte, Landschaften und Gewässer in Europa. Die Spieler versuchen jeweils, einen Ort möglichst exakt auf der Europakarte zu lokalisieren. Doch keine Angst, auch wer sich nicht so gut auskennt, hat eine Chance. Denn die Spieler können frei wählen, wie genau sie die Lage des Ortes mit Hilfe ihrer Tippsteine angeben wollen. Je genauer getippt wird, desto mehr Punkte sind möglich. Aber Vorsicht: Wer sich vertippt, geht völlig leer aus!“ Venedig ist klar, aber wo liegt Nessebar? Spielmaterial: 1 Spielplan, 6 Tipptafeln, 1 Ortsanzeiger, 6 Tauschchips, 224 Aufgabenkarten (mit 4 Kategorien: Gewässer = blau, Städte = rot, Landschaften = grün und Geschichte = gelb), 4 Barrierechips, 6 Siegpunktemarker, 30 Tippsteine und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte – er zeigt Europa, in verschiedene Sektoren unterteilt und eine Siegpunktleiste. Die Barrieremarker kommen auf die Barrierefelder der Siegpunktleiste, der Ortsanzeiger wird neben dem Spielplan bereitgelegt. Nun werden noch die Aufgabenkarten gut gemischt und als verdeckter Nachziehstapel (= mit der Lösungsseite nach unten) bereitgelegt. Jeder Spieler erhält 1 Tipptafel, 5 Tippsteine, 1 Tauschchip und 1 Siegpunktmarker einer Farbe. In der 1. Runde wird der jüngste Spieler zum Startspieler. Das Spiel geht über mehrere Runden, wobei eine Runde wie folgt abläuft: 1. Aufgabenkarten aufdecken: Zu Beginn jeder Runde werden so viele Aufgabenkarten aufgedeckt, wie Spieler teilnehmen und mit der Aufgabenseite nach oben auf den Tisch gelegt. 2. Aufgabenkarte auswählen und eventuell tauschen: Der Startspieler wählt eine der Aufgabenkarten aus und legt diese vor sich auf den Tisch. In der 1. Runde kommt sofort danach der Siegpunktmarker des Spielers auf das Startfeld der Siegpunktleiste. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe und legt seinen Siegpunktmarker auf den Marker des vorherigen Spielers. In den weiteren Runden beginnt immer der Spieler mit der Kartenauswahl, der auf der Siegpunktleiste am weitesten zurück liegt. Bei einem Gleichstand beginnt der Spieler, dessen Marker oben weiter liegt. Außerdem hat jeder Spieler einmal je Spiel die Möglichkeit seinen Tauschchip einzusetzen, um seine gewählte Karte gegen die oberste Aufgabenkarten vom Nachziehstapel zu tauschen. 3. Tipp-Phase und eventueller Bonustipp: Nun versuchen alle Spieler (zugleich) die Lage des auf der Aufgabenkarte angegebenen Ortes auf dem Spielplan einzugrenzen. Dabei gehen diese wie folgt vor: Bonustipp: Wenn alle Spieler mit dem Tippen fertig sind, hat der bzw. haben die Spieler die auf der Siegpunktleiste am weitesten zurückliegen die Möglichkeit einen Bonustipp abzugeben. Dazu sieht der Spieler sich die Tipps der Mitspieler an. Ist er der Meinung, dass etwas falsch ist, so darf er 1 eigenen Tippstein auf das vermeintlich richtige Feld auf der fremden Tipptafel setzen. Ebenfalls erlaubt ist es, denn Tipp eines Mitspielers zu verfeinern, indem der Spieler einen eigenen Tippstein auf die nächstschwierigere Kategorie setzt, die der betroffenen Spieler nicht gewählt hat. 4. Auswertung: Nachdem alle Tipps abgegeben wurden, kommt es zur Auswertung. Dabei wird mit der Tipptafel des führenden Spieles auf der Siegpunktleiste begonnen. Dieser stellt den Ortsanzeiger dort auf die Europakarte, wo er seinen Ort vermutet. Danach dreht er seine Aufgabenkarte auf die Lösungsseite und kontrolliert seine abgegebenen Tipps. Danach überprüft der Spieler noch, ob er die Aufgabenkarte für die Schlusswertung behalten darf. Dies ist dann der Fall, wenn er mindestens so viele richtige Tipps angegeben hat, wie auf der Lösungsseite in der rechten unteren Ecke angegeben sind. Darf er die Karte behalten, legt er dieser vor sich auf den Tisch – ansonsten auf einen Ablagestapel. Nachdem der Spieler seine Tippsteine von seiner Tipptafel genommen hat, wertet der nächste Spieler auf der Siegpunktleiste seine Tipps aus. Wurden alle Tipps der Spieler ausgewertet und die entsprechenden Tippsteine entfernt, kommt es noch zur Auswertung der Bonustipps. Jeder richtig gesetzte Bonustipp bringt dem entsprechenden Spieler je 1 Siegpunkt. Danach kann eine weitere Runde gestartet werden. Barrieren: Müsste ein Spieler mit seinem Siegpunktmarker über eine Barriere ziehen, muss er zuvor eine Aufgabe richtig lösen. Dazu muss er zeigen, zu welchem Land der angegebenen Ort gehört. Die Antwort wird nur vom Spieler selbst kontrolliert: ist die Antwort richtig, zeigt er die Lösung und darf die Barriere entfernen und die Karte ablegen, ist die Antwort jedoch falsch, muss er vor der Barriere stehen bleiben und die Karte wird beiseite gelegt. Alle Spieler, die in dieser Runde die Barriere erreichen, müssen dieselbe Aufgabe zu lösen versuchen. Am Ende der Runde wird die Aufgabe auf den Ablagestapel gelegt. Spielende: Wenn ein Spieler das Schlussfeld der Siegpunktleiste (= Feld 20) erreicht oder überschreitet, endet das Spiel am Ende der Auswertung. Es kommt noch zu einer Schlusswertung, in der es noch Punkte für gesammelte Aufgabenkarten gibt: Wer nun die meisten Siegpunkte besitzt, hat das Spiel gewonnen und darf sich „Europameister“ nennen. Fazit: Europa ist ein nettes und interessantes Such-, Positions-, Rate- und Wissensspiel für alle geographisch interessierten Spieler. Interessant dabei ist aber, dass das Spiel auch für Spieler interessant ist, die geographisch nicht so begabt sind – und die dabei doch einiges Interessantes und Wissenswertes lernen und erfahren können. Auch ist der Spielablauf interessant und spannend gestaltet, sodass es auch jede Menge Spaß macht, die geschichtsträchtigen Orte, Landschaften und Gewässer zu suchen bzw. deren Lage zu bestimmen und einzugrenzen. Je nach Wissen oder Wagemut kann man dann auch auf Punktejagd gehen: man „muss“ nur festlegen, ob sich der gesuchte Ort im Westen oder Osten befindet, und „kann“ mit genaueren Angaben zusätzliche Punkte einheimsen. Jedoch ist dabei immer das Risiko abzuwägen, dass es keine Punkte gibt, wenn auch nur ein Tipp davon falsch (geraten) ist. Interessant ist dann auch die Möglichkeit für zurückliegende Spieler, durch einen Bonustipp einen zusätzlichen Punkt zu machen und damit aufzuholen. Einen zusätzlichen Ausgleich zu „Besserwissern“ gibt es dann noch durch die Barrieren, die eben vordringlich von diesen entfernt werden müssen, da diese auch am schnellsten auf der Siegpunktleiste nach vorne ziehen. Alles in allem ein rundum gelungenes und interessantes Spiel … Aber auch das Spielmaterial ist sehr gut gelungen und funktionell – und es gibt genügend Aufgabenkarten, um lange Spaß zu haben. Alles ist in der für Kosmos üblichen Schachtel untergebracht. Etwas uneinig war man sich bei der Altersangabe: die Spielanleitung gibt 12 Jahre als Mindestalter vor, auf der Schachtel ist 10 Jahre aufgedruckt – und 10-Jährige können sich meiner Meinung nach auf alle Fälle schon am Spiel beteiligen. Die Spielanleitung ist ausführlich und gut strukturiert aufgebaut und mit vielen Beispielen und Bildern versehen. Unklarheiten oder Fragen sollte es keine geben, dazu ist der Ablauf aber auch zu einfach und logisch aufgebaut. Von den 6 Seiten der Anleitung, ist auf 3 davon nur die Europakarte vom Spielplan nochmals abgebildet. Das Spiel ist für 2 bis 6 Spieler ausgelegt und macht in allen Besetzungen Spaß. Aber auch alleine macht es Spaß, sein Wissen zu prüfen bzw. zu erweitern und Orte, Landschaften und Gewässer zu suchen und zuzuordnen. Die Spieldauer variiert je nach Spieleranzahl – und je nachdem ob risikobereite Spieler mitspielen oder solche, die alles ganz genau analysieren und beachten müssen – zwischen 45 Minuten, oder aber auch mal 1½ Stunden. Uns hat Europa gut gefallen und wird auch sicherlich noch öfters auf den Tisch kommen. Allein schon um das geographische Wissen zu erweitern, auszubauen – und vor allem aber den anderen gegenüber zu beweisen … Vielen Dank an KOSMOS für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |