Spielbesprechung von Györög Kurt
Fits
22.06.2009

von Reiner Knizia
Ravensburger
für 1 - 4 Spieler
ab 8 Jahren

Was passt? Das ist hier die Frage!
Alle Spieler legen den gleichen Stein zur selben Zeit, um ihre Spieltafel möglichst lückenlos zu bebauen. Und wenn ein Stein mal wieder nur fast passt, dann hilft nur eins: Mut zur Lücke! Denn die Partie ist noch nicht vorbei und beim nächsten Stein wird sicher alles besser, oder?!“


Fits - das lückenlose Spielvergnügen.

Spielmaterial:
64 Spielsteine (je 16 in rot, grün, blau und gelb), 8 doppelseitig bedruckte Spieltafeln (je 2 in rot, grün, blau und gelb), 4 Rampen (mit Gummifüßen), 4 transparente Abdeckungen, 4 Start- und 16 Baukarten und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende der 4. Runde die meisten Punkte erspielt zu haben.

Spielablauf:
Jeder Spieler erhält alle Spielsteine einer Farbe, die entsprechenden Spieltafeln und eine Rampe mit Abdeckung.
Die Start- und Baukarten werden getrennt gemischt und als verdeckte Stapel bereitgelegt.

Das Spiel geht über 4 Durchgänge, wobei ein Durchgang aus folgenden Schritten besteht:
1. Spieltafel einlegen:
Es wird die – der Spielrunde entsprechend beschriftete – Spieltafeln in die Rampe gelegt. Obenauf kommt die Abdeckung, die 6 Spalten zeigt.

2. Startkarte ziehen und Stein legen:
Jeder Spieler zieht eine Startkarte und legt den darauf abgebildeten Spielstein auf seine Rampe. Dabei kann die Spalte und auch die Ausrichtung des Spielsteines frei gewählt werden.
Ein Stein wird immer ganz oben auf der Rampe angelegt und danach den Spalten entlang solange der Rampe entlang nach unten bewegt, bis er nicht mehr weiter nach unten verschoben werden kann.
Ist ein Stein einmal gelegt, darf er nicht mehr gedreht oder verschoben werden, sondern bleibt bis zum Ende der Runde auf seinem Platz.

3. Baukarten aufdecken und Steine legen:
Ein Spieler deckt die oberste Baukarte auf. Alle Spieler können nun den abgebildeten Stein - wie den Startstein auch – ob auf ihrer Rampe anlegen und soweit als möglich nach unten schieben. Wer dies nicht möchte, legt den Spielstein zur Seite.
Wird als Baustein ein Stein aufgedeckt, den ein Spieler bereits als Startstein gelegt hat, setzt er in diesem Fall einfach aus.

Dies wird solange durchgeführt, bis alle Baukarten aufgedeckt wurden.

Danach endet ein Durchgang und es kommt zu einer Wertung, die je nach Spieltafel etwas anders ist:
  • Tafel 1: jeder sichtbare Punkt zählt 1 Minuspunkt, für jede vollständige waagerechte Reihe gibt es 1 Pluspunkt.
  • Tafel 2: jeder sichtbare Punkt zählt 1 Minuspunkt, jedes sichtbare Bonusfeld zählt die darauf angegebene Anzahl an Pluspunkten.
  • Tafel 3: jeder sichtbare Punkt zählt 1 Minuspunkt, jedes sichtbare Bonus- bzw. Malusfeld zählt die darauf angegebene Anzahl an Plus- bzw. Minuspunkten.
  • Tafel 4: jeder sichtbare Punkt zählt 1 Minuspunkt, jedes sichtbare Symbol-Paar zählt 3 Pluspunkte, jedes nur einmal sichtbare Symbol jedoch 3 Minuspunkte.

    Die Punkte werden auf einem Zettel notiert und die nächste Runde kann gestartet werden.

    Spielende:
    Das Spiel endet nach dem 4. Durchgang. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. Bei Gleichstand gibt es mehrere Sieger.

    Solo-Variante:
    Hier kann man aufgrund der erreichten Punkte seinen Rang bestimmen:
  • bis zu 5 Punkte: Lückenfüller
  • 6 bis 10 Punkte: Fugenfeger
  • 11 bis 15 Punkte: Steineklopfer
  • 16 bis 20 Punkte: Knobelkünstler
  • 21 bis 25 Punkte: Mauerbauer
  • 26 bis 30 Punkte: Hoch-Stapler
  • mehr als 30 Punkte: Baumeister

    Fazit:
    Fits ist ein kurzweiliges, interessantes und lustiges Legespiel für die ganze Familie. Es ist einfach und ganz schnell zu erlernen bzw. zu erklären und macht jede Menge Spaß.
    Es geht in erster Linie darum – wie beim legendären „Tetris“ auch – seine Steine (vor allem im 1. Durchgang) möglichst lückenlos zu platzieren, denn dafür gibt es Punkte. Ab dem 2. Durchgang versucht man dann gezielt Lücken zu lassen, und zwar wenn möglich nur dort, wo es auch Bonuspunkte zu ergattern gibt. Ansonsten kann es noch wichtiger sein, Malusfelder abzudecken, um nicht allzu viele Minuspunkte abzubekommen.
    Im letzten Durchgang sollte möglichst vorausschauend gebaut werden (sofern dies überhaupt möglich ist), um nur ja keine einzelnen Symbole sichtbar zu lassen, das diese mit Minuspunkten zu Buche schlagen.
    So einfach ist Fits – und es macht jede Menge Spaß.

    Und damit nicht alle Spieler das gleiche machen können und beim „Nachbarn“ abschauen, beginnt jeder mit einem eigenen (und vor allem anderen) Startstein. Und dieser macht dann den ganzen Spielreiz aus, da jeder Spieler für sich selbst entscheiden muss, wo und wie er die vorgegebenen Spielsteine anlegt und weiterbaut.

    Speziell am Anfang eines Durchganges ist man ganz und gar auf das Glück abgewiesen, gegen Ende hin jedoch weiß man ziemlich genau welche Spielsteine noch ausständig sind und kommen müssen – und es kann dann auch etwas geplant und gezielt gebaut werden, denn in jedem Durchgang werden alle Spielsteine verwendet.

    Ein direktes Mit- oder Gegeneinander gibt es bei Fits nicht. Jeder spielt mehr oder weniger für sich – und alle spielen zugleich. Dadurch kommt es zu keinen Wartezeiten oder Längen. Der Spielspaß ergibt sich, wenn man zusehen darf, wie die anderen Spieler Spielsteine nicht oder nur „ungünstig“ anlegen können – und man selbst hoffentlich den so dringend benötigen Stein bekommen hat und einsetzen konnte…

    Das Spiel ist für 1 bis 4 Spieler ausgelegt und hat eine Spieldauer von ca. 30 bis 45 Minuten, die in jeder Besetzung sehr kurzweilig und schnell verlaufen. Das Spiel funktioniert auch in allen Besetzungen sehr gut – sogar in der Solo-Variante bleibt es interessant. Am meisten Spaß macht es aber trotzdem, wenn es Mitspieler gibt, unabhängig davon, dass man eigentlich weder mit- noch gegeneinander spielen kann. Das Spiel lebt eben vom Zusehen und der Schadenfreude, wenn es einem Mitspieler nicht gelingt passend zu legen und entsprechende Lücken – oder sogar ganze Spielsteine – übrig bleiben.

    Die Spielanleitung umfasst 4 großformatige Seiten und erklärt das Spiel ausführlich und umfangreich, wobei viel Platz für Bilder und Beispiele verwendet wurde. Der Ablauf ist aber so einfach, dass man mehr oder weniger einfach darauf losspielen und anfangen kann. Fragen oder Unklarheiten sollten keine aufkommen.

    Das Spielmaterial besteht aus funktionellen und handlichen Rampen und Abdeckungen – und Spielsteinen aus Plastik. Die Start- und Baukarten sind dabei etwas dünn ausgefallen – diese hätte man durch „normale“ und „feste“ Karten ersetzen sollen. Ansonsten gibt es nichts zu meckern bzw. zu beanstanden …

    Fits hat uns sehr gut gefallen und ist bei allen Spielern sehr gut angekommen. Es macht Spaß und das Spiel bleibt bis zum Spielende interessant und spannend.
    Aber auch wenn die Spieldauer nur mit ca. 30 bis 45 Minuten angegeben ist, sollte man für Fits doch mehr Zeit einplanen: es bleibt ganz sicher nicht bei nur einer Partie – ein oder zwei Revanchen bzw. weitere Partien wurden bei uns noch immer gefordert und ließen sich nicht „vermeiden“ ;-) …

    Vielen Dank an RAVENSBURGER für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars