09.04.2009 von Günter Burkhardt Amigo für 3 - 6 Spieler ab 8 Jahren |
„Die Spieler erhalten in acht „Stichen“ Ziegen, die auf den Karten als schwarze Ziegenköpfe zu sehen sind. Vor Beginn des Spiels müssen die Spieler voraussagen, wie viele Ziegenköpfe sie am Ende des Spiels haben werden! Für mutigere Voraussagen gibt es mehr Punkte, für weniger mutige weniger Punkte. Wer seine Voraussagen am besten erfüllt, gewinnt.“ Ziegenstarkes Stiche-Sammeln – denn: „Nur die Ziege zählt“ … Spielmaterial: 50 Ziegen-Karten (von 1 bis 50 mit 1, 2, 3 und 5 Ziegenköpfen), 1 Zähltafel, 6 Holz-Ziegen (in gelb, rot, blau, grün, schwarz und weiß), 6 Tipp-Plättchen (in gelb, rot, blau, grün, schwarz und weiß) und 6 Spieler-Chips (in gelb, rot, blau, grün, schwarz und weiß) und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Punkte gesammelt zu haben. Spielablauf: Die Zähltafel kommt in die Tischmitte und jeder Spieler erhält in seiner Farbe die Holz-Ziege, ein Tipp-Plättchen und den Spieler-Chip. Die Ziege kommt auf das Feld „0“ der Zähltafel. Das Spiel verläuft über mehrere Runden – die wiederum in 2 Phasen gegliedert sind: 1. Ziegen-Tipp: Alle Ziegen-Karten werden verdeckt gemischt und jeweils 8 Karten an die Spieler verteilt, die diese auf die Hand nehmen. Restliche Karten werden für diese Runde nicht mehr benötigt. Beginnend mit dem Startspieler schätzen alle Spieler, wie viele Ziegenköpfe sie am Ende des Spieles in ihren Stichen haben werden. Dazu wird das Tipp-Plättchen an der Zähltafel entsprechend angelegt. Die Herzen auf dem Tipp.Plättchen (die zur Zähltafel zeigen) geben an, wie viele Punkte der Spieler erhält – wenn der Tipp stimmt. Folgende Möglichkeiten gibt es: Beim Tippen ist darauf zu achten, dass die Tipp-Plättchen nicht aufeinander liegen dürfen – und somit der „tipp“-bare Bereich nach jedem Tipp kleiner wird. Es ist aber möglich, sein Tipp-Plättchen sowohl rechts als auch links an die Zähltafel anzulegen. „0“ und „+61“ darf jedoch nur einmal gewählt werden. 2. Ausspielen der Stiche: Beginnend mit dem Startspieler spielt nun jeder Spieler eine Karte offen aus. Der Spieler mit der höchsten Zahl auf den ausgespielten Karten (= Stich) erhält alle ausgespielten Karten und zählt die Ziegenköpfe auf diesen Karten zusammen. Dazu zählt er noch die Zahl der niedrigsten ausgespielten Karte und rückt seine Ziege um die Gesamtsumme auf der Zähltafel vor. Die gewonnenen Karten werden verdeckt vor dem Spieler abgelegt. Der Sieger spielt als Nächster eine Karte aus. Spielende: Das Spiel endet nach dem 8. Stich. Nun bekommen die Spieler, deren eigene Ziege sich in ihrem getippten Bereich befindet, die entsprechenden Punkte gutgeschrieben. Es werden so viele Runden gespielt, wie Spieler teilnehmen. Wer am Ende die meisten Punkte besitzt, hat gewonnen. Fazit: Nur die Ziege zählt ist ein einfaches, aber sehr lustiges und interessantes Kartenspiel für die ganze Familie. Es ist ein Stichspiel wie viele andere auch, dass aber vom Tippen auf den Ausgang einer Runde lebt. Interessant dabei ist, dass nicht jeder Spieler alle Möglichkeiten zum Tippen hat, sondern – wenn er in der Tipp-Reihenfolge weiter hinten sitzt – nur mehr auf Ergebnisse bzw. Ausgänge tippen kann, die noch frei sind. Hier ist auch ein gewisses Ärgerpotenzial enthalten, wenn man nur mehr nehmen kann, was die anderen übrig gelassen haben … Da aber so viele Runden gespielt werden, wie Spieler teilnehmen, trifft diesen Umstand jeden Spieler einmal … Nach dem Tippen geht es dann darum, sein Spiel so zu gestalten, dass man seinen Tipp erfüllen – und somit ausrechend, aber auch nicht zu viele Punkte sammeln kann. Gleichzeitig versucht man aber auch, seinen Mitspielern entsprechend Ziegen zuzuschanzen oder wegzuschnappen, sodass diese ihr Ergebnis nicht erfüllen können. Und genau dieses Auf- und Anpassen seines Spieles macht den Reiz und den Spaß aus … Und da in jedem Spiel nie alle Karten zum Einsatz kommen, kann man auch nicht wissen, welche Zahlen (noch) im Spiel sind – und mit welchen man sicher punkten bzw. Ziegenköpfe sammeln kann. Deshalb gibt es im Spiel natürlich auch einen entsprechenden Glücksanteil, der aber nicht störend ist, sondern sogar für einen Teil des Reizes ausschlaggebend ist. Denn: „Nix is’ fix“ … Und sollte es mal gar nicht so laufen, wie man es sich vorstellt, kann man ja jederzeit eine Revanche fordern, die bei einer Spieldauer von angenehm kurzen 15 bis 20 Minuten pro Spiel sicherlich gewährt werden wird. Das Spiel ist einfach und schnell zu erlernen bzw. zu erklären – man kann eigentlich sofort losspielen. Die Anleitung selbst besteht aus einem doppelseitigen Blatt, auf dem zumindest die Hälfte für Bilder und Beispiele genutzt wird. Alles ist genau und ausführlich erklärt und beschrieben – aber auch zu einfach, als das es zu Fragen oder Unklarheiten kommen sollte. Das Spiel besteht aus handlichen und sehr nett illustrierten Karten und kompakten Tipp-Plättchen und Spieler-Chips. Alles ist in einer kleinen handlichen Schachtel untergebracht, und kann so leicht überall hin mitgenommen werden. Auch der Platzbedarf ist eher gering, sodass man das Spiel auch (fast) überall spielen kann. Das Thema zum Ziegensammeln ist passend und nett – könnte natürlich aber jederzeit durch ein anderes Thema (oder auch durch gar keines) ersetzt werden. Aber mit Thema macht es einfach mehr Spaß – und die Ziegen sind auch niedlich und witzig ausgefallen und anzusehen … Das Spiel ist für 3 bis 6 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Aber – je mehr Spiele, desto „enger“ wird es an der Zähltafel und desto lustiger und interessanter das Spiel im Allgemeinen. Wer Spiele dieser Art mag, sollte sich Nur die Ziege zählt ansehen und ausprobieren – ein gelungenes Stichspiel, dass bei uns noch oft den Weg auf den Spieltisch finden wird … Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |