Spielbesprechung von Györög Kurt
Der Palast von Eschnapur
01.06.2009

von Inka und Markus Brand
Amigo
für 2 - 4 Spieler
ab 10 Jahren

„Die Spieler sind berufen, ihre Fähigkeiten am Bau des neuen Palastes von Eschnapur zu beweisen. Mit bescheidenen Goldvorräten müssen sie sich besonders die Hilfsbereitschaft der hohen Beamten des Maharadschas sichern und die Konkurrenz auf Distanz halten. In jeder Spielrunde entscheiden die „Zuwendungen“ an die Beamten über den einen oder anderen Vor- und Nachteil beim Bau. Zum richtigen Zeitpunkt gebaute Palastteile bringen den dringend benötigten Nachschub an Gold und die für den Spielsieg entscheidenden Siegpunkte.“

Lasst uns den Palast von Eschnapur errichten – und sehen, wer sich dabei am geschicktesten anstellt …

Spielmaterial:
8 beidseitige Palastteile (Rückseite: „im Bau“ / Vorderseite: „fertig“), 10 Privilegkarten, 4 Privilegscheiben (in 4 Farben), 4 Siegpunktsteine (in 4 Farben), 80 Bausteine(je 20 in 4 Farben), 4 „50/100“-Marker (in 4 Farben), 4 Spielertableaus (in 4 Farben), 32 Bauplatzkarten (je 4 Sätze in 4 Farben für die Palastteile 1 bis 8), 1 Siegpunktleiste, 4 Spielreihenfolgemarker, 1 Baustoppmarker, 1 Blockademarker, 64 Goldkarten (8x Wert 0, 8x Wert 1, 12x Wert 2, 16x Wert 3, 8x Wert 4 und 12x Wert 5) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte zu besitzen.

Spielablauf:
Die 8 Palastteile werden als in die Tischmitte gelegt und zeigen den „Palast in Bau“. Die Siegpunktleiste wird darunter aufgelegt. Die 10 Privilegkarten werden nach Werten sortiert über dem Palast offen ausgelegt.

Jeder Spieler erhält 1 Spielertableau, 1 Satz der Bauplatzkarten, den Siegpunktstein und die Privilegscheibe einer Farbe. Der Siegpunktstein und die Privilegscheibe kommen neben das Feld „1“ der Siegpunkteleiste, die Bauplatzkarten werden auf die Hand genommen und das Tableau vor dem Spieler auf den Tisch gelegt.
Außerdem erhält jeder Spieler folgende 16 Goldkarten auf die Hand: 2x Wert 0, 2x Wert 1, 3x Wert 2, 4x Wert 3, 2x Wert 4 und 3x Wert 5.

Die Bausteine bilden einen gemeinsamen Vorrat, der neben dem Palast bereitgelegt wird. Ebenso werden der Baustopp-, der Blockade- und die Spielreihenfolgemarker, sowie die „50/100“-Marker bereitgelegt.

Die Bank ist am Beginn des Spieles leer, wird aber während des Spieles gefüllt, indem die Goldkarten nach Werten sortiert am Tisch ausgespielt und abgelegt werden.

Das Spiel verläuft über mehrere Runden, die jeweils in 9 Phasen unterteilt sind:
Phase 1 – Verdecktes Ausspielen von genau 2 Bauplatzkarten:
Jeder Spieler spielt 2 Bauplatzkarten geheim aus und bestimmt somit 2 Palastteile, an denen er Bausteine einsetzen will. Die Karten kommen verdeckt auf den oberen linken Rand ihres Tableaus.

Phase 2 – Verdecktes Ausspielen von jeweils 1 Goldkarte für jeden der 5 hohen Beamten:
Die 5 Felder auf der unteren Hälfte des Spielertableaus stellen die 5 hohen Beamten des Maharadschas dar. An jedes dieser Felder legen die Spieler nun verdeckt eine ihrer Goldkarten an, Nur wenn ein Spieler weniger als 5 Goldkarten hat, darf er Felder frei lassen.

Phase 3 – Der Blockademarker blockiert 1 Goldkarte eines Spielers. Der betroffene Spieler erhält 1 Baustein:
Die Spieler decken nun ihre ganz links liegende Goldkarte auf. Der Spieler mit der höchsten Goldkarte bei diesem Beamten, gewinnt dessen Einfluss und darf nun den Blockademarker sofort auf eine Goldkarte eines Mitspielers legen. Die blockierte Goldkarte darf in dieser Runde nicht aufgedeckt werden und bleibt bis zur nächsten Runde verdeckt liegen. Der betroffene Spieler legt in der nächsten Runde an diesen Beamten keine weitere Goldkarte an.
Als Entschädigung erhält der betroffene Spieler sofort 1 Baustein seiner Farbe aus dem allgemeinen Vorrat, den er am Bausteinfeld seines Tableaus ablegt.

Der Blockademarker muss in jeder Runde bewegt werden und darf nicht auf derselben Goldkarte liegen bleiben.
Hat kein Spieler die Mehrheit bei diesem Beamten – oder will den Blockadestein nicht auf eine Goldkarte versetzen, dann kommt der Blockademarker neben den Palast.

Die Goldkarte, die eine Phase gewonnen hat, wird sofort in die Bank gelegt. Die restlichen Goldkarten bleiben bis zur Phase 9 liegen.

Goldkarten mit dem Wert 0 können niemals eine Phase gewinnen. Nach dem Aufdecken werden Goldkarten mit dem Wert 0 wieder auf die Hand genommen.
Bei einem Gleichstand unter den Höchstbietenden in den Phasen 3, 4, 6 und 8 gewinnt die jeweils nächstniedrigere Goldkarte. Gibt es auch hier einen Gleichstand, gewinnt niemand.

Phase 4 – Der Baustoppmarker wird gesetzt und verhindert das Bauen auf einem Palastteil:
Die Spieler decken nun die nächste Goldkarte auf. Der Spieler, der diese Phase gewinnt, darf den Baustoppmarker sofort auf einen beliebigen Palastteil legen. An diesem Palastteil wird in dieser Runde keine Bausteine eingesetzt.

Der Baustoppmarker muss in jeder Runde versetzt – oder neben den Palast gelegt werden.

Phase 5 – Jeder Spieler erhält Bausteine aus dem allgemeinen Vorrat:
Die Spieler decken nun die nächste Goldkarte auf. Wenn ein Spieler eine Goldkarte gespielt hat, deren Wert in diese Phase nur einmal vorkommt, erhält er – dem Wert der Goldkarte entsprechend – viele Bausteine seiner Farbe aus dem allgemeinen Vorrat. Sollte der Wert der Goldkarte mehrmals vorkommen, gibt es nur den halben (aufgerundeten) Wert an Bausteinen für den Spieler.
Bausteine werden auf dem Tableau rechts oben abgelegt.

Phase 6 – Die Spielreihenfolge wird neu festgelegt:
Die Spieler decken nun die nächste Goldkarte auf. Der Spieler, der diese Phase gewinnt, darf die Spielreihenfolgemarker beliebig verteilen. Gewinnt niemand diese Phase, bleibt die Spielreihenfolge unverändert.

Gibt es in der ersten Runde keinen Gewinner, werden die Spielreihenfolgemarker verdeckt gemischt und an die Spieler verteilt.

Phase 7 – Die Bausteine werden verbaut und eventuell Prämien kassiert:
In der – durch die Spielreihenfolgemarker – vorgegebenen Reihenfolge, setzen die Spieler nun Bausteine von ihrem Tableau auf die Palastteile.
Wenn an Spieler an der Reihe ist, deckt er seine beiden Bauplatzkarten auf und setzt seine Steine ein. Dabei sind folgende Bauregeln zu beachten:
  • Bausteine können nur auf Palastteile gesetzt werden, die auch durch die Bauplatzkarten gewählt wurden.
  • Auf den blockierten Palastteil können keine Bausteine eingesetzt werden.
  • Bausteine können nur auf freie Bauplätze eingesetzt werden – ist kein Bauplatz frei, kann kein Baustein eingesetzt werden.
  • Ein Spieler muss immer alle Bausteine von seinem Tableau auf die beiden gewählten Palastteile einsetzen. Bausteine dürfen auf dem Tableau nur liegen bleiben, wenn es keine Möglichkeit mehr gibt, diese Bausteine zu verbauen.

    Prämie:
    Wird beim Einsetzen von Bausteinen ein Feld, auf dem ein Goldsack aufgedruckt ist, belegt, wird sofort eine Prämie ausgeschüttet:
    In der Spielreihenfolge dürfen sich alle Spieler, die zu diesem Zeitpunkt Bausteine in diesem Palastteil haben, Goldkarten im Wert von 3 aus der Bank nehmen. Gibt es zuwenig Gold in der Bank, gehen Spieler leer aus oder bekommen weniger. Goldkarten aus der Hand dürfen nicht zum Wechseln verwendet werden.

    Phase 8 – Ein Spieler darf den letzten Stein von einem Palastteil auf ein anderes Palastteil versetzen:
    Die Spieler decken nun die letzte Goldkarte auf. Der Spieler, der diese Phase gewinnt, darf einen beliebigen Baustein versetzen. Dabei darf er nur den letzten Baustein auf dem höchsten Feld eines Palastteiles mit einem Baustein auf dem niedrigsten Feld eines anderen Palastteiles vertauschen. Blockierte Palastteile können dabei nicht gewählt werden.

    Phase 9 – Privilegpunkte, Entlohnung und Wertung:
    Privilegpunkte:
    Die Spieler addieren nun die Werte der noch am jeweiligen Tableau ausliegenden Goldkarten – um die ermittelte Summe wird die Privilegschreibe auf der Siegpunktleiste vorwärts bewegt. Alle nicht blockierten – noch ausliegenden Karten – kommen in die Bank.
    Privilegpunkte können jederzeit gegen Privilegkarten eingetauscht werden.

    Werden Privilegkarten gekauft, müssen diese sofort eingesetzt und ausgeführt werden. Die Kosten der Karte werden in Form von Privilegpunkten gezahlt und die Privilegscheibe entsprechende auf der Siegpunktleiste zurück bewegt.
    Wollen mehrere Spieler zugleich eine Privilegkarte kaufen, so zählt die Reihenfolge, in der die Spieler dies angemeldet haben. Eingesetzte Privilegkarten kommen nach ihrem Einsatz aus dem Spiel.

    Folgende Privilegkarten gibt es:
    • Spielreihenfolgemarker wählen: Wenn in Phase 6 ein Spieler die Spielreihenfolge neu festlegen will, nimmt sich der Besitzer dieses Privilegs als Erster einen Spielreihenfolgemarker seiner Wahl. Der Gewinner der Phase 6 kann dann nur noch die übrigen Marker für die Spielreihenfolge neu verteilen.
    • Gleichstand gewinnen: Dieses Privileg muss vor Beginn der Phase 2 gespielt werden. Der Spieler entscheidet bei jedem hohen Beamten den Gleichstand für sich, sofern er jeweils die höchste Karte gespielt hat. Bei den Bausteinen (Phase 5) erhält er grundsätzlich die volle Anzahl, seine Mitspieler bei einem Gleichstand die reduzierte Anzahl entsprechend der Gleichstandsregel.
    • Freie Bauplatzwahl: Unabhängig von seinen gespielten zwei Bauplatzkarten darf der Spieler in Phase 7 seine Bausteine auf beliebig viele Palastteile verteilen. In das blockierte Palastteil darf er jedoch keine Steine setzen.
    • Goldkarten Summe 5: Der Spieler erhält sofort Goldkarten in der Summe von 5 aus der Bank.
    • Blockademarker ablehnen: Der Spieler, der dieses Privileg erwirbt, kann sofort den Blockademarker von seiner Karte nehmen und neben den Spielplan legen. Die nun freie Karte kann noch zum Einsatz kommen. Den zuvor erhaltenen Baustein darf der Spieler behalten.
    • Verbot des letzten Steins: Sobald der Gewinner in Phase 8 bestimmt ist, darf der Besitzer dieses Privilegs einen letzten Baustein eines beliebigen Palastteiles bestimmen, der nicht versetzt werden darf. Dies muss geschehen, bevor der Gewinner der Phase 8 einen Stein gewählt hat.
    • Goldkarten Summe 3 und 2 Bausteine: Der Spieler erhält sofort Goldkarten in der Summe von 3 aus der Bank und 2 Bausteine seiner Farbe aus dem allgemeinen Vorrat, die er auf das Bausteinfeld seines Tableaus legt.
    • Baustopp ignorieren: Der Spieler darf in Phase 7 seine Bausteine auch in das blockierte Palastteil setzen, sofern er auch die entsprechende Bauplatzkarte gespielt hat.
      Oder der Spieler darf in Phase 8, sofern er diese Phase gewinnt, einen letzten Baustein auch aus dem blockierten Palastteil hinaus oder dort hineinversetzen.
      Wird ein blockiertes Palastteil durch dieses Privileg vollendet, wird es in Phase 9 normal gewertet.
    • Drei Bausteine: Der Spieler erhält sofort drei Bausteine seiner Farbe aus dem allgemeinen Vorrat und legt sie auf das Bausteinfeld seines Tableaus.
    • Karten aus der Hand spielen: Dieses Privileg muss vor Beginn der Phase 2 gespielt werden. Der Spieler legt dann keine verdeckten Karten auf die hohen Beamten. Immer wenn die Mitspieler ihre Karten eines Beamten aufgedeckt haben, legt der Spieler eine Karte aus seiner Hand offen auf sein Tableau. Der Beamte wird wie gewohnt ausgewertet. Das Privileg gilt nur für eine Runde.

    Entlohnung:
    Wurden bei Palastteilen alle Baufelder mit Bausteinen besetzt, bekommen nun alle Spieler – in der Spielreihenfolge – die am Palastteil angegebene Entlohnung aus der Bank. Gibt es zuwenig Gold in der Bank, gehen Spieler leer aus oder bekommen weniger. Goldkarten aus der Hand dürfen nicht zum Wechseln verwendet werden.

    Wertung:
    Nach der Entlohnung werden vollendete Palastteile gewertet. In der Spielreihenfolge erhalten die Spieler nun Siegpunkte, die wie folgt ermittelt werden:
    Zum Wert des Feldes, auf dem der am höchsten platzierte Baustein eines Spielers liegt, wird die Anzahl seiner Bausteine in diesem Palastteil addiert. Der Siegpunktmarker wird um die ermittelte Anzahl auf der Siegpunktleiste vorwärts bewegt.
    Sollte ein Spieler mehr als 50 Siegpunkte erreichen, erhält er den „50/100“-Marker, den er entsprechend vor sich auf den Tisch legt.

    Nach einer Wertung werden alle Bausteine vom Palastteil entfernt und in den allgemeinen Vorrat zurückgelegt, der Palastteil auf „fertig“ gedreht und die entsprechenden Bauplatzkarten der Spieler beiseite gelegt.

    Danach kann eine neue Runde beginnen.

    Spielende:
    Das Spiel endet, wenn bei 4 Spielern 6 Palastteile, bei 3 Spielern 5 Palastteile bzw. bei 2 Spielern 4 Palastteile „fertig“-gestellt wurden.
    Die laufende Runde wird noch zu Ende gespielt. Abschließend werden noch Siegpunkte für die entsprechende Position der Privilegscheibe auf der Siegpunktleiste vergeben:
  • bei 4 Spielern: Position 1 = 10 Punkte, Position 2 = 6 Punkte und Position 3 = 3 Punkte.
  • bei 3 Spielern: Position 1 = 10 Punkte und Position 2 = 6 Punkte.
  • bei 2 Spielern: Position 1 = 6 Punkte.
    Bei einem Gleichstand erhalten alle beteiligten die volle Punktezahl, dafür entfallen die folgenden Plätze.
    Wer danach die meisten Siegpunkte besitzt, hat das Spiel gewonnen. Bei einem Gleichstand gewinnt, wer noch die größte Summe Gold besitzt.

    Das Spiel für 3 Spieler:
    Der Palastteil 1 ist bereits zu Spielbeginn „fertig“. Die entsprechenden Bauplatzkarten werden nicht benötigt.

    Das Spiel für 2 Spieler:
    Die Palastteile 1 und 7 sind bereits zu Spielbeginn „fertig“. Die entsprechenden Bauplatzkarten werden nicht benötigt. Jeder Spieler erhält zusätzlich folgende Goldkarten: 2x Wert 2 und 1x Wert 1.
    Außerdem spielt der 1. Beamte (=Blockademarker) nicht mit. Daher kommen auch die Privilegkarten „Blockademarker ablehnen“ und „Spielreihenfolgemarker wählen“ aus dem Spiel.

    Fazit:
    Der Palast von Eschnapur ist ein sehr schön ausgestattetes und ausgeführtes Mehrheiten-, Bau- und Positionsspiel für die ganze Familie. Es geht in erster Linie darum, seine Mitspieler gut ein- und abzuschätzen – und womöglich vorauszusehen, was sie vorhaben und machen wollen. Danach sollte man dann wiederum seine Aktivitäten und Aktionen ausrichten, um möglichst erfolgreich zu sein.

    Zur Umsetzung des gut passenden und toll funktionierenden Spieles wurden einige bekannte Elemente und Mechanismen zusammengeführt, die hier sehr gut zusammenpassen und ineinander greifen.
    Einerseits geht es darum, die „Mehrheit“ bei den einzelnen Phasen zu haben, um sich dadurch Vorteile und bessere Möglichkeiten zu sichern – wobei man aber gleichzeitig darauf achten muss, nicht unbedingt zu viel zu bezahlen, da das Gold knapp ist und nicht unnötig „verschleudert“ werden soll. Andererseits geht es aber auch darum, viele Bausteine auf den Palastteilen zu haben, denn, je mehr Teile man in einem Palast – und vor allem je hochwertiger der bzw. die Teile sind, desto mehr Punkte gibt es bei einer Wertung. Aber nur wenn es zu einer Wertung des Palastteiles kommt – worauf man aber meist schon selber achten muss, vor allem wenn man die Mehrheit hat …

    Übersichtliches und vorausschauendes Spielen ist somit sehr hilfreich und unumgänglich und kann einem schon um einiges weiterbringen. Ein- und Abschätzen – und vielleicht auch ein wenig Bluff – kann nicht schaden bzw. Fehl am Platz sein. Und so können und bringen die beiden Blockademarker (für den Palastteil und für die Goldkarte eines Mitspielers) eine nette Möglichkeit ins Spiel, Mitspielern zu behindern und zu „ärgern“ – und auf deren Spiel direkten Einfluss zu nehmen …

    Aber auch der Einsatz der Privilegkarten – zur richtigen Zeit – kann so manches ins rollen bringen und auslösen. Auch darauf sollte man unbedingt achten und immer im Auge haben. Am Spielende kann es dann aber sinnvoller sein, seine Privilegpunkte – die für Privilegkarten eingesetzt werden müssen – zu sparen, um damit eine bessere Position, und somit mehr Siegpunkte, am Ende des Spieles zu erhalten.

    Alle Mechanismen funktionieren sehr gut und passen gut zueinander – auch die thematische Umsetzung ist gelungen. Man kann sich ins Spiel versetzen und es macht jede Menge Spaß – und ist bis Schluss des Spieles spannend.

    Auch das schöne und funktionelle Spielmaterial trägt seinen Teil zum Spielspaß bei – und ist toll und schön ausgefallen. Alles ist handlich und wunderschön gestaltet und hat seinen Teil in der Spielschachtel. Einziges Manko – die Privilegkarten passen offensichtlich nicht in das vorgesehen Fach im Tiefziehteil.

    Die Spielanleitung besteht aus umfangreichen und ausführlichen 8 Seiten. Der Spielablauf wird dabei sehr genau und übersichtlich erklärt, sodass es keine Unklarheiten oder Fragen geben sollte. Auf Grund der guten Strukturierung findet man einzelne Passagen, sofern man etwas nachlesen möchte, schnell und einfach wieder. Jede Menge Beispiele und Bilder helfen außerdem beim Verständnis – und sind sehr hilfreich.

    Das Spiel ist für 2 bis 4 Spieler ausgelegt und hat eine Spieldauer von ca. 60 Minuten, die aber kurzweilig und spannend verlaufen. Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen sehr gut – im Spiel zu zweit fällt jedoch der Blockademarker weg, und somit – meiner Meinung nach – auch ein Teil vom Spielspaß, da gerade damit einiges an Ärgerpotenzial ins Spiel kommt.
    Außerdem ist die Spieldauer angenehm kurz – und einer weiteren Partie bzw. Revanche steht somit nichts im Wege. Und die wird man gerne folgen lassen …

    Uns hat Der Palast von Eschnapur sehr, sehr gut gefallen und jede Menge Spaß und Spannung bereitet. Jeder, dem Spiele dieser Art gefallen, sollte es sich auf alle Fälle ansehen und zur Probe spielen. Man könnte sonst eine ausgezeichnetes und tolles Spiel versäumen – und das wäre in diesem Fall ausgesprochen Schade …

    Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars