Spielbesprechung von Györög Kurt
Tenakee
15.01.2009

von Michael Feldkötter
Amigo
für 3 - 5 Spieler
ab 8 Jahren

„Bei den Indianern in Tenakee findet der große Totempfahl-Wettbewerb statt! Die Teilnehmer wollen die größten und wertvollsten Totempfähle zur Schau stellen. Ein Pfahl wird allerdings erst gewertet, wenn er eine Spitze bekommen hat. Darum machen sich die Indianer ihre Pfähle auch gegenseitig streitig. Ziel des Spiels ist es, möglichst wertvolle Totempfähle mit einer Spitze oder einer Squaw abzuschließen, denn die erspielten Totem-Karten bringen Punkte. Wer bei Spielende die meisten Punkte hat, gewinnt.“

Lasst uns den Totempfahl-Wettbewerb starten - und sehen wer gewinnt …

Spielmaterial:
70 Totem-Karten (je 10 Karten mit den Werten 1 bis 6 und je 5 Karten mit den Werten 8 und 10), 15 Spitze-Karten, 10 Krieger-Karten, 10 Squaw-Karten, 1 Häuptling-Karte, 1 Startspieler-Totempfahl und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die meisten Punkte zu haben.

Spielablauf:
Die 70 Totem-Karten werden gut gemischt – jeder Spieler erhält verdeckt 14 Totem-Karten zugeteilt, die er auf die Hand nimmt. Außerdem erhält jeder Spieler 2 Spitze-Karten, 2 Krieger-Karten und 2 Squaw-Karten.
Ein Startspieler wird ermittelt und bekommt den Startspieler-Totempfahl, den er vor sich aufstellt.

Das Spiel läuft über 7 Runden, die wie folgt ablaufen:
Jeder Spieler wählt geheim aus seinen Karten 3 Karten aus und nimmt diese auf die Hand. Die restlichen Karten werden als verdeckter Kartenstapel beiseite gelegt.

Beginnend beim Startspieler muss nun jeder Spieler eine Karte ausspielen und in die Tischmitte auslegen. Er kann damit entweder einen neuen Totempfahl beginnen oder aber einen bereits begonnenen Totempfahl weiter bauen.
Dabei ist zu beachten, dass es zu keinem Zeitpunkt mehr als 3 Totempfähle (ausgenommen bei 5 Spielern 4 Totempfähle) in der Tischmitte geben darf.

Außerdem gelten folgende Regeln:
  • Totem-Karten können jederzeit auf andere Totem-Karten ausgespielt werden.
  • Mit einer Spitze-Karte wird ein Totem abgeschlossen. Der Spieler, der einen Totem abschließt erhält alle Karten dieses Totems und legt diese verdeckt vor sich ab. Sie sind unbedingt strikt getrennt von den restlichen Karten des Spielers zu verwalten.
  • Mit einer Krieger-Karte wird der Abschluss eines Totems vorbereitet. Auf eine Krieger-Karte darf keine weitere Totem-Karte und auch keine Spitze-Karte mehr gespielt werden. Endgültig abgeschlossen wird der Totem dann, wenn auf die Krieger-Karten eine Squaw-Karte gelegt wird. Auch in diesem Fall erhält der Spieler, der die Squaw-Karte gespielt hat alle Karten des Totems.
  • Eine Squaw-Karte darf immer nur auf eine Krieger-Karte gespielt werden.
  • An frei gewordenen Plätzen (= bei abgeschlossenen Totems) können wieder neue Totems begonnen werden.
  • Kann ein Spieler eine Karte nicht regelgerecht ausspielen, muss er diese Karte verfallen lassen und abwerfen.

    Eine Runde ist beendet, wenn alle Spiele alle 3 Karten ausgespielt haben. Danach wird der Startspieler-Totempfahl an den nächsten Spieler weitergegeben und eine neue Runde – mit der Auswahl von 3 neuen Handkarten – begonnen.

    Spielende:
    Das Spiel endet nach der 7. Runde. Jeder Spieler addiert nun die Werte seiner gesammelten Karten – der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen.

    Variante:
    Das Spiel wird so oft gespielt, wie Spieler teilnehmen. Die Punkte nach jedem Spieler werden notiert – der Spieler mit den meisten Punkten legt die Häuptling-Karte vor sich auf den Tisch. In dieser Variante gewinnt, wer am Ende die meisten Punkte erzielen konnte.

    Fazit:
    Tenakee ist ein einfaches, schnelles und interessantes Kartenspiel für die ganze Familie, indem es neben gutem Ein- und Abschätzen seiner Mitspieler auch darum geht, gezielt und möglichst gut den richtigen Zeitpunkt zum Ausspielen seiner Karten zu erwischen.

    Da es in diesem Spiel sehr wichtig ist, wann man seine Karten einsetzen und verwenden will, ist es auch unumgänglich und notwendig seine Mitspieler zu beobachten und abzuschätzen, wann diese ihrerseits aktiv werden wollen. So ist es durchaus wichtig, zur richtigen Zeit eine Squaw-Karten auf der Hand zu haben, um auf eigene – aber auch fremde – Krieger-Karten reagieren zu können. Setzt man die Karten jedoch zu früh ein und die Mitspieler bekommen dies mit, können diese gezielt mit Krieger-Karten Totems blockieren und für sich sichern.
    Ebenso soll man mit den Krieger-Karten verfahren. Da mit ihnen eben Totems blockiert bzw. auch „reserviert“ werden können, kann man so Spieler auch gezielt dazu bringen, ihre Totem-Karten auf Totems zu bauen, die man selbst für die Wertung im Auge hat. Aber dazu ist es wiederum notwendig, zum richtigen Zeitpunkt eine Spitze-Karte auf der Hand zu haben.

    Wie man daran sieht, geht es vor allem um das richtige Ein- und Abschätzen der Spieler und um den richtigen Zeitpunkt, wann man welche Karten auf die Hand nimmt und ins Spiel bringt. Übersichtliches und vorausschauendes Spielen kann hier sehr hilfreich sein.
    Tenakee ist somit aber auch ein Spiel, dass man erst kennen- und spielen lernen muss – und mit jedem Spiel kommt man dann auf neue Möglichkeiten die man ausprobieren möchte …

    Da eine Partie in ca. 15 Minuten gespielt ist, kann man auch einfach drauflos spielen und ausprobieren. Sollte es mal gar nicht funktionieren, kann man immer eine Revanche einfordern und eine weitere Partie folgen lassen.

    Das Spiel ist für 3 bis 5 Personen ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen gleicht gut.

    Die Spielanleitung besteht aus einem doppelseitigen Blatt, von dem aber ein Großteil für Beispiele und Bilder verwendet wird. Der Spielablauf ist aber auch zu einfach, als dass es zu Fragen bzw. Unklarheiten kommen sollte. Sollten doch Fragen auftauchen, sind die entsprechenden Passagen sehr schnell gefunden – da die Anleitung sehr übersichtlich aufgebaut ist …

    Das Spielmaterial besteht aus kompakten, handlichen und funktionellen Karten. Die Häuptling-Karte bzw. der Startspieler-Totem ist an und für sich überflüssig und nicht unbedingt notwendig. Hier hätte die Häuptling-Karte alleine voll auf ausgereicht. Die Illustrationen sind comic-haft, aber passend und lustig anzusehen.

    Alles ist in der kleinen handlichen – für Amigo bereits üblichen – Schachtel untergebracht und kann so leicht überall hin mitgenommen und gespielt werden. Auch der Platzbedarf hält sich sehr in Grenzen …

    Uns hat Tenakee recht gut gefallen und Spaß gemacht – und wird es auch immer wieder mal auf den Spieltisch schaffen. Sei es für zwischendurch oder einfach mal als Lückenbüßer …

    Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars