Spielbesprechung von Györög Kurt
Colonia
18.04.2010

von Dirk Henn
Queen-Games
für 3 - 6 Spieler
ab 12 Jahren

„Colonia im Mittelalter ist die größte Stadt im „Heiligen Römischen Reich deutscher Nation“. Als eine der Metropolen in Europa ist se bekannt für ihre bedeutenden Kirchen und ihre guten Handelsmöglichkeiten.
Die Spieler haben als Anführer der Kölner Patrizierfamilien wichtige Positionen im Rat inne und lenken die Geschicke der Stadt.
Hier bieten sich die besten Möglichkeiten, an Reichtum und Macht zu kommen. Der Schlüssel zum Erfolg führt dabei, wie häufig in jenen Tagen, über die mächtige katholische Kirche.
Seltene und wertvolle Reliquien vieler Heiliger mehren den Ruhm und Einfluss der Kirche. Den Spielern, die die wertvollsten Reliquien besorgen können, winkt am Ende der Sieg.“


Lasst uns sehen, wem dies am besten gelingt …

Spielmaterial:
1 8-teiliger Spielplan (mit einem Mittelteil und 7 Außenteilen, die je einen Wochentag darstellen), 228 Familienmitglieder (je 38 in rot, orange, gelb, grün, blau und lila), 6 Wappensteine (in rot, orange, gelb, grün, blau und lila), 12 Stimmkarten (je 6x „Ja“ und „Nein“), 36 Familienkarten (je 6 Karten mit den Werten 3 – 8 in rot, orange, gelb, grün, blau und lila), 6 Sichtschirme, 48 Reliquienkarten (je 11 Reliquien und 1 Schrein für die Städte Bergen [beige], Brügge [violett], London [braun] und Nowgorod [türkis]), 4 Kirchenfensterkarten (je 1 für die Städte Bergen [beige], Brügge [violett], London [braun] und Nowgorod [türkis]),14 Wochenkarten, 18 Ratserlass-Karten, 16 Schiffs-Karten, 60 Warenplättchen (je 12x Sattel, Wagenrad, Bild, Kleidung und Schuhwerk), 90 Rohstoffe (je 18x Leder [braun], Eisen [schwarz], Holz [natur], Leinen [hellblau] und Pelz [weiß]), 1 Stoffbeutel, Geld in 4 Währungen (aus London: 35x 1 Pfund und 15x 5 Pfund, aus Nowgorod: 35x 1 Grivna und 15x 5 Grivna, aus Bergen: 35x 1 Mark und 15x 5 Mark und aus Brügge: 35x 1 Gulden und 15x 5 Gulden), 6 Holzstäbchen, 1 Würfel, 1 Beiblatt (für den Spielaufbau) und 1 Spielanleitung.

Spielziel:
Am Ende des Spieles die wertvollste Reliquiensammlung zu haben.

Spielablauf:
Der 8-teilige Spielplan wird zusammengesetzt und in die Tischmitte gelegt. Er zeigt einen Teil von Köln, wobei die äußeren, mit Zahlen markierten Bereiche, gleichzeitig auch für die Wochentage stehen: 1 = Rathaustür = Montag, 2 = Rathaus = Dienstag, 3 = Marktplatz = Mittwoch, 4 = Handwerkerviertel = Donnerstag, 5 = Hafen = Freitag, 6 = Bank = Samstag und 7 = Reliquienbereich = Sonntag.
Zu den Bereichen 2, 3, 4 und 5 gibt es ein dazugehöriges Straßenfeld.

Die Rohstoffe werden in den Stoffbeutel gefüllt und die Warenplättchen werden neben dem Handwerkerviertel bereitgelegt. Außerdem kommt zu jedem der 5 Handwerker im Handwerkerviertel ein Holzstäbchen – das 6. Stäbchen wird beim Hafen bereitgelegt, sowie auch der Würfel.
Die Schiffe werden nun gemischt und ebenfalls neben dem Hafen als verdeckter Nachziehstapel abgelegt. Die obersten 4 Karten werden offen auf die Liegeplätze I bis IV aufgelegt.
In der Bank werden die verschiedenen Geldscheine nach Art sortiert bereitgelegt.
Danach werden die Reliquienkarten gemischt und als verdeckter Nachziehstapel auf das entsprechende Feld im mittleren Bereich des Spielplans (neben den Reliquienbereich) bereitgelegt. Die obersten 10 Karten kommen offen auf die Felder im Reliquienbereich. Die 4 Kirchenfenster kommen auf das dafür andere – dafür vorgesehen Feld – im mittleren Bereich.
Abschließend werden noch die Wochen- und Ratserlasskarten gemischt und als verdeckte Kartenstapel auf die Rathaustür gelegt.

Jeder Spieler erhält in seiner Farbe einen Satz Stimmkarten, einen Satz Familienkarten, 1 Wappenstein, 1 Sichtschirm, 5 Pfund, 5 Mark, 5 Grivna, 5 Gulden, 4 Rohstoffe (die verdeckt aus dem Stoffbeutel gezogen werden), 1 Ware (die ausgewürfelt wird) und je nach Spieleranzahl bei 3 Spieler 38, bei 4 Spieler 30, bei 5 Spieler 25 bzw. bei 6 Spieler 21 Familienmitglieder.
Geld, Ware und Rohstoffe werden hinter dem Sichtschirm geheim gehalten.

Das Spiel geht über 6 Runden, wobei jede Runde einer Woche entspricht. Jeder Wochentag steht dabei für eine andere Aktion, die nacheinander abgehandelt werden:
(1) Montag: Wochenvorbereitungen treffen
  • Wochenkarte aufdecken: die oberste Wochenkarte wird aufgedeckt.
    Der oberste Bereich der Karte zeigt, wie viele Rohstoffe auf die Marktstände am Marktplatz gelegt werden, indem diese verdeckt aus dem Stoffbeutel gezogen werden.
    Der mittlere Bereich der Karte gibt an, wie viele Aufträge die Handwerker im Handwerkerviertel ausführen. Dies wird mit den Holzstäbchen bei jedem Handwerker markiert, indem das Stäbchen um die angegebene Zahl nach unten verschoben wird. Außerdem wird angezeigt, wie oft – am Donnerstag – für Zusatzaufträge gewürfelt wird.
    Der untere Bereich der Karte zeigt an, wie viele Schiffe – am Samstag – den Hafen verlassen werden. Dies wird mit dem 6. Holzstäbchen im Hafen markiert. In der 6. (letzten) Runde verlassen immer alle 4 Schiffe den Hafen.
  • Ratserlasse aufdecken: die obersten 3 Ratserlasse werden aufgedeckt.
    Die Karten werden nach ihren aufgedruckten Zahlen – aufsteigend – in der Spielplanmitte auf die entsprechenden Felder aufgelegt. Die Zahlen geben den Tag an, an dem über den Erlass abgestimmt wird und an dem er gegebenenfalls wirksam wird.

    (2) Dienstag: Ratsstimmen und Spielerreihenfolge festlegen
  • Familienmitglieder in den Rat entsenden:
    Jeder Spieler spielt eine Familienkarte verdeckt aus, mit deren Wert er angibt, wie viele Familienmitglieder er in den Rat schicken möchte. Der Wert entscheidet außerdem über die Spielerreihenfolge für diese Runde und gibt die Stimmenanzahl für die Abstimmungen in dieser Runde vor.
    Die Karten werden zugleich aufgedeckt – und die Spieler stellen entsprechend dem Wert die angegebene Anzahl an Familienmitglieder ins Rathaus. Sollte ein Spieler zu wenige Familienmitglieder haben, nimmt er fehlende vom Straßenfeld, welches zum Rathaus gehört. Reicht dies noch immer nicht aus, nimmt er Familienmitglieder vom nächstfolgenden Straßenfeld.
    In diesem Fall wird die Familienkarte wieder umgedreht und zählt „0“ – mit allen Konsequenzen für die Spielerreihenfolge und Stimmen im Rat.
  • Spielerreihenfolge festlegen:
    Der Spieler mit dem niedrigsten Wert legt nun seinen Wappenstein ins Rathaus. In aufsteigender Reihenfolge legen nun die Spieler ihre Wappensteine aufeinander, sodass der Spieler mit dem höchsten Wert seinen Wappenstein ganz obenauf legt – und somit zum Bürgermeister für diese Runde wird. Er ist immer als Erster an der Reihe.
    Die Reihenfolge der anderen Mitspieler ergibt sich nun von oben nach unten im Stapel der Wappensteine.
    Bei einem Gleichstand wird die Reihenfolge der betroffenen Mitspieler „umgekehrt“.
  • Familienmitglieder versetzen:
    Jeder Spieler nimmt sich nun seine Familienmitglieder von Straßenfeld des Ratshauses zurück in seinen Vorrat.
    Danach werden die Familienmitglieder vom Rathaus auf das Straßenfeld des Rathauses verschoben.

    (3) Mittwoch: Rohstoffe erwerben
  • Über Ratserlass abstimmen:
    Gibt es einen Ratserlass für diesen Wochentag, wird nun darüber abgestimmt:
    Alle Spieler – mit Ausnahme derer, deren Familienkarte verdeckt am Tisch liegen (= „0“) – wählen entweder ihre „Ja“- oder „Nein“-Karte und legen diese verdeckt vor sich auf den Tisch.
    Danach werden alle Karten zugleich aufgedeckt. Die Stimmen aller „Ja“-Karten werden addiert, sowie alle Stimmen der „Nein“-Karten. Gibt es mehr „Ja“-Stimmen, wird der Erlass wirksam – ansonsten nicht.
    Bei einem Gleichstand entscheidet die Stimmkarte des Bürgermeisters.
    Gibt es mehrere Erlässe für diesen Tag, wird über alle – nacheinander – abgestimmt.
  • Rohstoffe erwerben:
    Beginnend beim Bürgermeister nehmen sich die Spieler nun reihum alle Rohstoffe eines beliebigen Marktstandes, müssen dafür aber gleich viele Familienmitglieder auf den Marktstand stellen. Kann oder will ein Spieler keine Rohstoffe mehr nehmen, passt er. Dies geht solange, bis alle Spieler gepasst haben.
    Eventuell übrig gebliebene Rohstoffe kommen zurück in den Stoffbeutel.
  • Familienmitglieder versetzen:
    Wie unter (2) beschrieben.

    (4) Donnerstag: Rohstoffe zu Waren verarbeiten
  • Über Ratserlass abstimmen:
    Wie unter (3) beschrieben.
  • Waren in Auftrag geben:
    Beginnend beim Bürgermeister können nun die Spieler reihum einem beliebigen Handwerker einen Auftrag erteilen:
    der Spieler gibt die beiden Rohstoffe, die der Handwerker benötigt, zurück in den Stoffbeutel und stellt Familienmitglieder aus seinem Vorrat auf das nächste freie Auftragsfeld dieses Handwerkers. Der 1. Auftrag in einer Runde benötigt 1 Familienmitglied, der 2. Auftrag 2 Familienmitgliede, usw.
    Kann oder will ein Spieler keinen Auftrag mehr erteilen, passt er.
    Es können solange Aufträge erteilt werden, bis alle Spieler gepasst haben.
  • Zusatzaufträge ermitteln:
    Der Bürgermeister würfelt nun sooft mit dem Würfel, wie die aufgedeckte Wochenkarte vorgibt. Die gewürfelte Zahl gibt jedes Mal vor, welcher Handwerker einen zusätzlichen Auftrag erfüllen kann. Das Stäbchen wird entsprechend nach unten verschoben.
    Bei einer „6“ führen alle Handwerker einen zusätzlichen Auftrag aus.
  • Waren erhalten:
    Nun erhalten alle Spieler für jedes – mit ihren Familienmitgliedern besetzte Feld – eine Ware des entsprechenden Handwerkers.
  • Familienmitglieder versetzen:
    Wie unter (2) beschrieben.
    Die Holzstäbchen kommen wieder auf ihren Startplatz.
    Alle Familienmitglieder, die jetzt noch auf Auftragsfeldern stehen, werden unter Beibehaltung ihrer Reihenfolge ganz nach oben verschoben.
    Neue Aufträge schließen in der nächsten Woche darunter an – der erste neue Auftrag wird wieder mit 1 Familienmitglied markiert.

    (5) Freitag: Waren auf Schiffe verladen
  • Über Ratserlass abstimmen:
    Wie unter (3) beschrieben.
  • Waren auf Schiffe verladen:
    Beginnend mit dem Bürgermeister können nun die Spieler reihum einen beliebigen Laderaum eines beliebigen Schiffes beladen:
    der Spieler muss genau die Waren, die auf dem Laderaum angegeben sind, in den allgemeinen Vorrat zurücklegen und 1 Familienmitglied aus seinem Vorrat auf den Laderaum stellen.
    Kann oder will ein Spieler kein Schiff mehr beladen, passt er.
    Die Schiffe werden solange weiterbeladen, bis alle Spieler gepasst haben.
  • Familienmitglieder versetzen:
    Wie unter (2) beschrieben.

    (6) Samstag: Schiffe abrechnen / Geld erhalten
  • Über Ratserlass abstimmen:
    Wie unter (3) beschrieben.
  • Schiff abrechnen, Geld erhalten:
    Nun legen alle Schiffe ab, die sich oberhalb des Holzstäbchens befinden. Sie werden abgerechnet und danach beiseite gelegt:
    die entsprechenden Spieler erhalten für jedes Familienmitglied den aufgedruckten Wert im Laderaum in der Währung die zum jeweiligen Schiffe gehört von der Bank ausbezahlt. Die Familienmitglieder kommen vom Laderaum auf das Straßenfeld des Hafens.
  • Liegeplätze auffüllen:
    Das Holzstäbchen wird vom Hafen entfernt und beiseite gelegt. Die verbliebenen Schiffe werden aufgerückt und die freien Plätze mit Schiffen vom Nachziehstapel aufgefüllt.

    (7) Sonntag: Reliquienkarten kaufen
  • Reliquienkarten kaufen:
    Beginnend mit dem Bürgermeister können die Spieler nun Reliquienkarten kaufen und hinter ihrem Sichtschirm sammeln.
    Der Spieler wählt eine beliebige der offen ausliegenden Reliquienkarten aus, bezahlt den aufgedruckten Wert in der entsprechenden Währung an die Bank, nimmt sich die Karte und legt sie hinter seinen Sichtschirm.
    Kauf der Spieler einen Schrein, kann er darin eine Reliquie einlagern:
    entweder ordnet er den Schrein sofort einer passenden seiner Reliquienkarten zu …
    oder er lässt den Schrein leer. Dann wird der Schrein offen beiseite gelegt und der Spieler muss sich – wenn er eine passende Reliquie kauft, sich soft entscheiden, ob er diese dem Schrein zuordnet oder nicht.
    Ein Schrein verdoppelt die Siegpunkte der zugeordneten Reliquienkarte.
  • Reliquienkarten sichern:
    Kann oder will ein Spieler keine Karte mehr kaufen, passt er.
    Die Spieler können solange Karten kaufen, bis alle Spieler gepasst haben.
    Spieler können solange Karten sichern, bis alle Spieler gepasst haben.
  • Reliquienkarten auffüllen:
    Alle nicht gesicherten Karten werden eingesammelt und auf einen Ablagestapel gelegt. Nun werden die Reliquienkarten wieder auf 10 Karten ergänzt.
    Gesicherte Karten können von jedem Spieler gekauft werden – die Familienmitglieder gehen dann an ihre Besitzer zurück.

    Jeder Spieler wirft nun seine ausliegende Familiekarte ab und eine neue Woche (= Runde) beginnt.

    Spielende:
    Das Spiel endet, sobald der Sonntag der 6. Runde beendet wurde.

    Nun werden noch die Kirchenfenster an die Spieler vergeben, die in der entsprechenden Währung das meiste Geld besitzen. Bei einem Gleichstand wird das Kirchenfenster nicht vergeben.
    Wer nun die meisten Siegpunkte (aus Reliquienkarten und Kirchenfenster) besitzt, hat gewonnen.

    Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der noch – insgesamt – das meisten Geld besitzt, bzw. der Spieler mit den meisten Waren bzw. der Spieler mit den meisten Rohstoffen.
    Gibt es danach noch immer einen Gleichstand, endet das Spiel unentschieden.

    Fazit:
    Colonia ist ein sehr interessantes und spannendes Positions-, Aufbau- und Optimierspiel, bei dem es sehr viele Möglichkeiten zu beachten und aufeinander abzustimmen gibt. Die sehr umfangreiche Anleitung (24 Seiten – je 12 Seiten in deutsch und in englisch) erklärt alle Punkte sehr ausführlich und genau. Punkt für Punkt kommt man so ins Spiel – und darf sich so nicht abschrecken lassen, da das Spiel selbst dann eigentlich recht einfach zu spielen ist.
    Hat man sich die Regeln einmal verinnerlicht, hilft der optimale gestaltete Spielplan dann durch das Spiel. Durch die Nummerierung von 1 bis 7 kann man dann die einzelnen Abschnitte am Spielplan leicht erkennen und durchspielen.

    Hier ist es dann immer wichtig, darauf zu achten, dass man immer genügend Familienmitglieder im eigenen Vorrat hat, da diese für alle Aktionen und während des gesamten Spieles benötigt werden. Hier muss auch im Auge behalten werden, dass man einmal eingesetzte Familienmitglieder erst im nächsten Spielzug – und nicht sofort wieder zurückbekommt.
    Auch ein Abstimmen mit seinen noch vorhandenen Familienkarten ist wichtig, da man – wenn man zuwenig Familienmitglieder besitzt – keine Stimmen im Rat bekommt und in der Spielerreihenfolge letzter wird.
    Und diese Reihenfolge kann durchaus entscheidend sein: einerseits bei der Auswahl der Rohstoffe am Markt, denn wer zuerst kommt, malt zuerst – und hat die volle Auswahl. Andererseits sind aber auch bei den Handwerkern die „Kosten“ geringer, wenn man als Erster einen Auftrag erteilt – und bei den Schiffen kann man noch aus allen Laderäumen wählen den zu seinen Waren passenden auswählen – bzw. den Laderaum mit der Währung, die man braucht um seine – ins Auge gefasste Reliquie – zu kaufen.
    Und auch bei den Reliquienkarten hat man als Erster die volle Auswahl …
    Dem geschicktes Einteilen und Ausspielen der Familienkarten sollte demnach doch einiges an Augenmerk verliehen werden, denn jede der Karten kann man im Verlauf des Spieles auch nur einmal verwenden.

    Nebenbei sollten dann auch noch die einzelnen Aktionen gut aufeinander abgestimmt werden: welche Rohstoffe brauche ich am Mittwoch vom Marktplatz, damit ich am Donnerstag die Handwerker die Waren produzieren lassen kann, die ich am Freitag im Hafen brauche, um den Laderaum des Schiffes mit der Währung zu befüllen, die ich am Sonntag zum Kauf der Reliquie benötige …
    Diese Zusammenhänge erschließen sich erst nach und nach – und so wird das Spiel auch mit jeder Partie interessanter und spannender. Der Wiederspielreiz ist dementsprechend groß – und anhaltend.

    Die Spieldauer ist mit ca. 1½ - 2 Stunden angegeben, wobei die ersten Partien kaum unter 2 Stunden beendet werden können. Die Zeit spielt aber in diesem Spiel auch kaum eine Rolle, da das Spiel über die gesamte Dauer spannend und interessant bleibt – und die Zeit (mehr oder weniger) wie im Flug vergeht.
    So kann man mit 2 Partien Colonia schon mal einen ganzen Abend verbringen …

    Das Spiel ist für 3 – 6 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Ein Spiel in voller Besetzung dauert dabei natürlich schon länger als nur zu dritt – dem Spaß und der Spannung tut dies aber keinen Abbruch. In voller Besetzung kann es dann aber im Spiel auch öfters mal zu Engpässen bei den einzelnen Abschnitten kommen, was im Spiel zu dritt eigentlich nie der Fall ist.

    Das Spielmaterial besteht aus sehr schön gestalteten Holzfiguren, Pappmarkern und wunderschön und passend illustrierten Karten. Der Spielplan ist 8-teilig und sehr funktionell und schön ausgefallen – er leitet optimal durch das Spiel. Der Platzbedarf ist durch den recht groß ausgefallenen Spielplan etwas größer als bei anderen Spielen. Dies gilt auch für die Spielschachtel, in der alles untergebracht ist – diese ist doppelt so groß, als bei den sonstigen Spielschachteln bei Queen-Games.
    Bei der Aufzählung des Spielmaterials gibt es in der Anleitung einen kleinen Fehler: es gibt von jeder Währung nur je 35 „Einer“ und 15 „Fünfer“.

    Colonia hat uns sehr gut gefallen und schon viele, viele spannende und interessante Stunden beschert. Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern, denn wir freuen uns schon wieder auf die nächste Partie …

    Vielen Dank an QUEEN-GAMES für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars