12.12.2010 von Alessandro Zucchini ZOCH-Verlag für 2 - 6 Spieler ab 10 Jahren |
„Es ist Nacht im Hotel Arosa. Knarrende Dielen, schlagende Fensterläden, eigentümliche Geräusche. Hinter hellhörigen Wänden bleibt neugierigen Ohren kein Laut verborgen. Plötzlich: Ein Knall! Ein Schrei! Hastige Schritte verhallen … Niemand hat etwas gesehen! Aber gehört hat jeder jeden … Auf allen Etagen finden sich Spuren der Hotelgäste. Doch welche davon werden entdeckt? Und welche bleiben verborgen? Wer sich keinen Mord andrehen lassen will, sollte die Tat lieber seinen Mitspielern in die Schuhe schieben. Denn eines steht fest: Die erdrückende Beweislast wird den Täter überführen.“ Mord im Arosa – es gilt gut zuzuhören, um hier die Täter zu überführen … Spielmaterial: 1 Hotel (8-teilig), 1 Ermittlungsbogen, 2 Opfer (rot), 120 Spuren (je 20 in gelb, blau, braun, grau, schwarz und weiß) und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles den wenigsten Verdacht auf sich gezogen zu haben. Spielablauf: Das Hotel wird zusammengebaut und für alle gut erreichbar in die Tischmitte gestellt. Daneben wird der Ermittlungsbogen abgelegt. Jeder Spieler erhält nun je 20 Spuren in seiner Spielerfarbe, die er als „Vorrat“ vor sich auf den Tisch legt. Wer zuletzt ein Messer in der Hand hatte, nimmt die beiden Opfer, und wirft diese oben in das Hotel. Reihum sind dann alle Spieler an der Reihe und müssen je 2 ihrer Spuren ins Hotel werfen. Danach läuft das Spiel in 2 Akten ab: 1. Akt – Opfersuche: Wer an der Reihe ist, muss sich für eine der Etagen entscheiden und diese aufheben. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Dies geht reihum solange, bis beide Opfer gefunden wurden. Danach geht man zum 2. Akt über … 2. Akt – Spieler verdächtigen ODER eigene Spuren verwischen: Wer an der Reihe ist, muss eine der beiden folgenden Aktionen auswählen: Mitspieler verdächtigen: Der Spieler nennt einen oder mehrere Mitspieler, die er verdächtigt und öffnet danach eine Etage des Hotels. Sonderfall: Im Erdgeschoss kann ein Spieler nur erfolgreich eine Verdächtigung aussprechen, wenn er dort zumindest eine eigene Spur findet. Ist dies nicht der Fall, werden einfach alle Spuren – und zusätzliche eine Spur des Spielers, der die Verdächtigung ausgesprochen hat – wieder ins Hotel geworfen. Eigene Spuren verwischen: Der Spieler öffnet eine beliebige Etage und darf für jede eigene Spur in dieser Etage eine eigene Spur von der entsprechenden Etage am Ermittlungsbogen zurück in seinen Vorrat nehmen. Danach wird er alle gefundenen Spuren wieder ins Hotel zurück. Findet er jedoch keine eigene Spur, muss er mit den anderen Spuren noch eine eigene zusätzliche Spur ins Hotel werfen. Danach ist der nächste Spieler an der Reihe. Spielende: Das Spiel endet, sobald … Nun werden die Verdachtspunkte der einzelnen Spieler wie folgt ermittelt: Der Spieler mit den wenigsten Verdachtspunkten hat gewonnen. Fazit: Mord im Arosa ist ein sehr spannendes und lustiges Spiel, bei dem aus darauf ankommt, gut zuzuhören und ab- und einschätzen zu können. Es ist auf alle Fälle ein Spiel für die ganze Familie, das sehr schnell und einfach zu erlernen und zu spielen ist – und bei dem Spaß und Spannung garantiert ist. In erster Linie kommt es bei diesem Spiel darauf an, beim Einwerfen der Spuren zu hören, wie tief diese in das Hotel hineinfallen und in welcher Etage die Spuren eventuell liegen bleiben. Aber auch um welche Spur es sich handelt, sollte man sich merken, da ansonsten Anschuldigungen bzw. Verdächtigungen nur schwer ausgesprochen werden können und ganz und gar dem Glück überlassen werden müssen. Aber auch wohin die eigenen Spuren fallen, sollte man sich merken, um eigene Spuren verwischen zu können. Allzu viel Einfluss hat man zwar nicht unbedingt beim Einwerfen, aber es ist trotzdem ein kleiner Unterschied, ob ich eine Spur ganz gerade ins Hotel fallen lasse, in der Hoffnung, dass diese bis ganz nach unten fällt – oder aber doch etwas „schlampig“ einwerfe, sodass diese recht bald im „Schacht“ anstößt und hoffentlich bald in einer Etage „hängen“ bleibt … Weiters kann man auch noch taktisch aktiv werden, wenn man z.B. weiß, dass einige der eigenen Spuren bis ins Erdgeschoss oder in eine bestimmte Etage gefallen sind, und dies den Mitspielern bekannt ist. Dann sollte man die Aktion „Spuren verwischen“ verwenden, um seine Spuren aus der entsprechenden Etage holen und zumindest neu ins Hotel werfen zu können. Vielleicht verteilen sich die Spuren nun mehr, oder es kann nicht mehr genau herausgehört werden, wohin die Spuren fallen. Aber auch den Ermittlungsbogen sollte man im Auge behalten. Wie verteilen sich die Verdachtspunkte? Wer liegt vorne, wer liegt hinten? Ist das Ende nah? Hier kann man sich Informationen holen, auf welchen Spieler man besonders achten sollte – und vielleicht unbedingt in die nächste Verdächtigung mit einbeziehen sollte. Oder ob es besser ist, Spuren zu verwischen, um sich so eine bessere Position zu schaffen. Mord im Arosa ist aber auch ein Spiel, dass man – umso öfter man es spielt – umso besser beherrscht. Umso leichter hört man dann, wie weit, oder sogar, wohin eine Spur fällt. Die Spielanleitung ist in deutsch, englisch, französisch und italienisch abgefasst und erklärt das Spiel sehr ausführlich und übersichtlich. Es gibt genügend Bilder und Beispiele, sodass es zu keinen Fragen oder Unklarheiten kommen sollte. Das Spielmaterial ist ein einer quadratischen Schachtel untergebracht und besteht aus Holzwürfeln und einem Hotel aus Karton. Die Teile sind handlich, funktionell und nett illustriert – einzig beim Abheben der Etagen im Spiel sollte man vorsichtig sein, um keine Würfel von oberen Etagen aus dem Hotel herausfallen zu lassen. Das Spiel ist für 2 bis 6 Spieler ausgelegt und spielt sich grundsätzlich in allen Besetzungen sehr gut. Natürlich ist dabei das Spiel zu zweit nicht so interessant und lustig, jedoch dafür taktischer, weil man sich auf Situationen einstellen kann. Mit mehr Spielern wird das Spiel dann aber wesentlich lustiger, aber weniger „planbar“, das sich wesentlich mehr tut, bis man wieder an der Reihe ist. Bei einer Spieldauer von ca. 30 Minuten ist es aber egal, ob einem das Glück nun Hold ist, oder nicht – ohne Revanche wird man so, oder so nicht vom Tisch kommen. Uns hat Mord im Arosa sehr gut gefallen und sehr viel Spaß gemacht. Sicherlich auch, weil wir bisher noch kein Spiel dieser Art auf dem Tisch hatten. Und aus diesem Grund werden wir uns auch sicherlich noch recht oft und lange mit diesem Spiel beschäftigen, es auf den Tisch bringen und unsere „Ohren schärfen“ … Vielen Dank an den ZOCH-VERLAG für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |