Spielbesprechung von Györög Kurt

Draco 26.06.2011 von Leo Colovini Schmidt-Spiele für 2 - 5 Spieler ab 8 Jahren

„Jedes Jahr findet im Reich der Drachen der große Wettstreit der Drachenreiter statt. Jeder Drachenreiter misst sich dabei mit seinesgleichen beim großen Rennen auf den Gipfel des höchsten Berges, den Mount Draco. Für dieses Wettrennen werden 10 wilde Drachen am Fuße des Berges zusammen getrieben. Anschließend treiben die 5 besten Drachenreiter des Landes die Drachen zum Gipfel. Wer bei diesem Rennen auf den Mount Draco die meisten Punkte sammelt, ist unbestritten der beste Drachenreiter im ganzen Land.“ Draco – ein abenteuerlicher Wettlauf für mutige Drachenreiter … Spielmaterial: 1 (doppelseitiger) Spielplan, 10 Drachen, 10 Drachenreitersteine (je 2 pro Symbol), 110 Spielkarten und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Punkte gesammelt zu haben. Spielablauf: Je nach Spieleranzahl wird die entsprechende Seite des Spielplans nach oben in die Tischmitte gelegt und die 10 Drachen kommen auf das Startfeld. Der Spielplan zeigt den Weg auf den Mount Draco, der aus verschiedenen Feldern besteht, die mit Zahlen versehen sind und die Punkte vorgeben, die auf diesem Feld bei einer Wertung erzielt werden können. Jeder Spieler erhält 2 Drachenreitersteine mit gleichem Symbol – einen davon legt der Spieler vor sich auf den Tisch, der andere kommt auf das Feld „0“ der Zählleiste am Spielplan. Außerdem erhält jeder Spieler eine verschiedenfarbige Karte, die er offen vor sich auf den Tisch legt, und die anzeigt, welchen Drachen der Spieler aktuell reitet. Dann werden die restlichen Karten gut gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Davon erhält nun noch jeder Spieler 6 Karten auf die Hand. Wer an der Reihe ist, führt seinen Zug wie folgt aus: 1. Karte spielen – Drachen bewegen: Der Spieler muss eine Karte ausspielen, und den darauf angezeigten, farblich passenden Drachen um die auf der Karte angegebene Anzahl Felder nach vor bewegen. Jeder Spieler kann dabei jeden Drachen bewegen – es können beliebig viele Drachen auf einem Feld stehen. 2. Drachenwechsel: Spielt der Spieler eine Drachenkarte aus, dessen angezeigter Drache bereits einem Spieler gehört, muss er die ausgespielte Karte unter seine offen ausliegende Karte schieben. Dies gilt ebenfalls, wenn eine Drachenkarte gespielt wird, dessen angezeigter Drache keinem Spieler gehört und der Drache nicht an letzter Position steht. Spielt jedoch der Spieler eine Drachenkarte aus, dessen angezeigter Drache keinem Spieler gehört und der sich an letzter Position am Spielplan befindet, so kann der Spieler zu diesem Drachen wechseln, indem der die Karte oben auf seine offen ausliegende Karte spielt – er übernimmt somit diesen Drachen. Will er dies nicht, schiebt der die Karte unter seine offen ausliegende Karte. 3. Wertung: Endet die Bewegung eines Drachens auf einem blauen Feld, so wird eine kleine Wertung ausgelöst und alle Spieler, dessen Drachen sich auf Felder mit einer 3 oder niedriger befinden, bekommen die auf dem Feld angegeben Punkte. Endet die Bewegung eines Drachen auf einem grünen Feld, so wird eine große Wertung ausgelöst, bei der alle Drachen, die auf dem Feld angegebenen Punkte, erhalten. Endet die Bewegung eines Drachen erstmals auf einem der vier Zielfelder, so wird ebenfalls eine große Wertung ausgelöst. 4. Karte(n) nachziehen: Hat der Spieler eine Wertung ausgelöst, darf er keine Karte nachziehen – ansonsten wird die Kartenhand wieder auf 6 Karten aufgefüllt. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Spielende: Wenn der 3. Drache auf ein Zielfeld gezogen wird, endet das Spiel nach der großen Wertung. Die Runde wird nicht zu Ende gespielt. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat gewonnen. Bei einem Gleichstand gibt es mehrere Sieger. Fazit: Draco ist ein interessantes, spannendes und lustiges Lauf-, Positions- und Ärgerspiel für die ganze Familie. Es ist recht einfach und schnell zu erlernen und kann auch schnell und einfach an neue Spieler weitergegeben werden. Der Einstieg ins Spiel ist somit schnell und problemlos. Das Spiel selbst braucht dann doch ein, zwei Partien, um die Möglichkeiten und Taktiken, die man anwenden kann, zu durchschauen. Zwar ist man meist darauf angewiesen, das Beste aus einer Kartenhand zu machen – aber man kann durchaus darauf achten, dass man sich einen Drachen nimmt bzw. holt, von dem man doch ein paar Karten auf der Hand hat, um auf Aktionen von Mitspielern reagieren zu können. Beliebte Aktion sind das „Abwerten“ von Drachen von Mitspielern, indem man diese auf möglichst niedrige Felder bewegt – oder gezielt eine „kleine Wertung“ auslöst, wenn der eigene Drache, auf einem niedrigen Feld steht, und alle Mitspieler auf höherwertigen, die dann nicht gewertet werden. Aber auch darauf zu achten, dass man die ganz „großen Wertungen“ (grünes Feld mit Wert 7 bzw. 8) mit einem eigenen Drachen auslöst, kann einem einen großen Sprung nach vorne und somit Richtung Sieg bringen. Und hat man sich einen Punktevorsprung erarbeitet, sollte man versuchen, dass Spiel zu beenden, indem man den 3. Drachen ins Ziel bringt. Dies sollte nicht unbedingt der eigene sein, da die Gefahr besteht, dass er auf dem Feld „-2“ landet und es somit zu Punkteverlusten kommen kann. Die Anleitung zu Draco umfasst 16 Seiten, wobei die deutsche Erklärung nur 4 Seiten benötigt, auf denen alles ausführlich und übersichtlich erklärt wird. Bilder und Beispiele lassen eigentlich keine Fragen aufkommen. Der Rest wird für die französische und italienische Erklärung verwendet, sowie für Werbung. Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler ausgelegt und spielt sich in allen Besetzungen sehr gut. Die Spieldauer ist mit ca. 30 Minuten angenehm kurz, sodass man auf alle Fälle eine Revanche bzw. weitere Partie anhängen kann. Das Spiel besteht aus kleinen Holzdrachen und ebenfalls hölzernen Drachenreitersteinen, sowie handlichen und sehr stimmungsvoll und schön illustrierten Karten. Alles passt und ist funktionell – und kann in der mittelgroßen Schachtel (leider ohne Fächer) untergebracht werden. Uns hat Draco sehr gut gefallen und schon sehr viel Spaß gemacht und Spannung bereitet – und das wird sicherlich noch länger so bleiben … Vielen Dank an SCHMIDT-SPIELE für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars