09.01.2011 von Ronald Wettering Hans im Glück für 2 - 5 Spieler ab 8 Jahren |
„Seit Jahrzehnten sind Reporter aus der ganzen Welt auf der Jagd nach dem Ungeheuer von Loch Ness. Doch in letzter Zeit häufen sich Berichte über Sichtungen von Nessie. Das ruft natürlich auch die attraktive Belinda Viewing aus New York, den Halb-Belgier Claude McMirror, die gerissene Filosa Sharp sowie ihren erbitterten Londoner Konkurrenten Jack Nesstee und selbst den verschrobenen Nils Blitzgewitteren aus Dänemark auf den Plan. Ausgerüstet mit modernster Technik, machen sich die wagemutigsten aller Reporter auf den Weg nach Schottland, um dort das Geheimnis des Sees zu lüften und ihrer Zeitung Fotos von Nessie zu liefern. Doch die fünf werden einige Überraschungen erleben müssen ...“ Mal sehen, wer die besten Fotos nach Hause bringt … Spielmaterial: 1 Spielplan, 60 Karten (25 Zugkarten in 5 Farben, jeweils mit dem Wert 1 – 5, 7 neutrale Zugkarten in weiß, jeweils mit den Werten 0 – 5 und 7, 27 Fotos und 1 Karte „Hotel“), 10 Reporter (in 5 Farben), 1 großer Reporter, 20 Kameras (in 5 Farben, jeweils mit dem Wert 3, 4, 5 und 7), 1 neutrale Kamera (mit Wert 5), 1 große und 1 kleine Nessifigur und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Siegpunkte erzielt zu haben. Spielablauf: Der Spielplan kommt in die Tischmitte. Jeder Spieler erhält in seiner Farbe 2 Reporter, einen Stapel Zugkarten und 3 Kameras mit den Werten 3, 4 und 7. Je ein Reporter, sowie die kleine Nessifigur kommen zum Startfeld der Punkteleiste, die am Spielplan abgebildet ist. Die Fotokarten werden gut gemischt und als verdeckter Kartenstapel neben dem Spielplan bereitgelegt. Die obersten 3 Fotos werden offen daneben aufgelegt. Die neutrale Kamera kommt auf das entsprechende Aktionsfeld am Spielplan, die neutralen Zugkarten werden neben dem Spielplan bereitgelegt. Die große Nessifigur kommt auf ein beliebiges Seefeld am Sielplan und der Spieler, der Nessi zuletzt gesehen hat, bekommt die Startspielerfigur – den großen Reporter. Für das Spiel zu Zweit: werden zusätzlich 6 Kameras von nicht verwendeten Farben und ein kompletter Zugkartenstapel benötigt. Abwechselnd stellen die Spieler die 6 Kameras verdeckt auf freie Kamerafelder am Spielplan, wobei nur die vorderen beiden Plätze belegt werden dürfen. Das Spiel geht über mehrere Runden, die wie folgt ablaufen: 1. Zugkarten ausspielen: Der Startspieler und die 2 im Uhrzeigersinn folgenden Spieler legen jeweils 1 Zugkarte aus ihrer Hand verdeckt vor sich auf den Tisch. Für das Spiel zu Zweit: die Spieler legen jeweils nur eine ihrer Zugkarten vor sich ab. 2. Kameras einsetzen: Beginnend mit dem Startspieler stellen nun alle Spieler jeweils eine ihrer Kameras mit dem Wert nach oben auf einen beliebigen Kameraplatz, wobei nur die vordersten beiden Plätze belegt werden dürfen. Wenn alle Kameras eingesetzt wurden, endet diese Phase. 3. Zugkarten aufdecken: Nun werden die Zugkarten aufgedeckt. Für das Spiel zu Zweit: zusätzlich wird die oberste Karte der bereitgelegten Zugkarten aufgedeckt. Die Zahlen auf den Karten werden zusammengezählt und die beiden Nessifiguren entsprechend viele Felder weitergezogen. Die große Nessifigur wird über die Seefelder gezogen, die kleine Nessifigur entlang der Punkteleiste. 4. Wertung: Der Bereich am Spielplan, vor dem die große Nessifigur zu stehen gekommen ist, wird nun gewertet. Es gibt 2er und 3er-Bereiche am Spielplan, die durch Flüsse voneinander getrennt sind. Jeder Spieler erhält so viele Punkte, wie die Summe aller Kameras vorgibt, die er in diesem Bereich stehen hat. Jeder Spieler, dessen Kamera direkt auf die große Nessifigur zeigt, erhält zusätzlich noch 1 Foto (wenn sich die Kamera in einem 3er-Bereich befindet) bzw. 2 Fotos (wenn sich die Kamera in einem 2er-Bereich befindet). Die Fotos können entweder verdeckt vom Stapel der Fotos gezogen werden, der Spieler kann aber auch ein offen ausliegendes Foto nehmen – das danach sofort durch ein neues Foto ersetzt wird. Es gibt Fotos mit dem Kopf, dem Rumpf bzw. dem Schwanz von Nessi – die am Ende des Spieles Punkte einbringen. 5. Zugkarten auf die Hand nehmen: Nach der Wertung nehmen die Spieler ihre ausgespielten Zugkarten wieder auf die Hand. Sollten Reporter auf den Aktionsfeldern stehen, werden diese nun von den entsprechenden Spielern zurückgenommen. Für das Spiel zu Zweit: die zusätzlich aufgedeckt Karte bleibt zunächst offen liegen. Erst wenn die 3. zusätzliche Karte gezogen wurde, werden die offen liegenden zusätzlichen Zugkarten wieder in ihren Stapel zurückgemischt. 6. Reporter auf Aktionsfelder setzen: Beginnend mit dem Startspieler stellt jeder Spieler seinen 2. Reporter auf ein Aktionsfeld seiner Wahl, wobei auf jedem Feld nur 1 Reporter stehen darf. Folgende Aktionsfelder gibt es:
7. Zugkarten ausspielen: Der Startspieler und die 2 im Uhrzeigersinn folgenden Spieler legen jeweils 1 Zugkarte aus ihrer Hand verdeckt vor sich auf den Tisch. Für das Spiel zu Zweit: die Spieler legen jeweils nur eine ihrer Zugkarten vor sich ab. 8. Kameras versetzen: Beginnend mit dem Startspieler müssen nun alle Spieler eine ihrer Kameras umdrehen und auf einen anderen Kameraplatz versetzen. Danach müssen nochmals alle Spieler eine ihrer Kameras, die nicht umgedreht ist, auf einen anderen Kameraplatz versetzen. Auch hier dürfen nur die beiden vorderen Kameraplätze besetzt werden. Danach werden die verdeckt liegenden Kameras wieder umgedreht. Danach geht die Runde mit dem Punkt 3. Zugkarten aufdecken weiter. Fotostapel leer: Ist der Fotostapel leer, gibt es eine Zwischenwertung, bei der die Fotos wie bei Spielende abgerechnet werden. Eine Serie von 3 verschiedenen Fotos bringt 10 Punkte ein, 2 verschiedene Fotos bringen 5 Punkte und jedes einzelne Foto bringt 1 Punkt ein. Alle gewerteten Fotos werden danach wieder gut gemischt und als neuer Stapel bereitgelegt. Spielende: Das Spiel endet nach der Runde, in der die kleine Nessifigur das Feld 65 erreicht oder überschreitet. Die Fotos der Spieler werden nun gewertet: Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen. Variante „Blitzgewitter“: Die 5er-Kameras der Spieler werden neben dem Spielplan bereitgelegt. Jedes Mal, wenn die kleine Nessi auf der Punkteleiste an einem Versteigerungssymbol vorbeikommt (20, 30, 40, 50 und 60), können die Spieler um ihre 5er-Kamera mit Punkten steigern. Jeder Spieler wählt dazu verdeckt 0 bis 5 Zugkarten aus seiner Hand aus, die gleichzeitig offen gelegt werden. Nur der Spieler mit dem höchsten Gebot erhält seine 5er-Kamera, und darf diese sofort auf einem freien Kameraplatz einsetzten (eines der beiden vorderen Felder). Gibt es einen Gleichstand, gewinnt der Spieler mit dem nächstniedrigeren Gebot. Die gebotene Anzahl an Punkten muss der Spieler auf der Punkteleiste abziehen und darf bei weiteren Versteigerungen nicht mehr teilnehmen. Variante „Zimmer gefällig?“: Die Karte „Hotel“ wird auf das freie Aktionsfeld am Spielplan aufgelegt und steht als zusätzliches Aktionsfeld zur Verfügung. In dieser Variante nehmen die Spieler ihre ausgespielten Zugkarten erste dann wieder auf die Hand zurück, wenn sie alle Zugkarten aus der Hand ausgespielt haben.
Fazit: Loch Ness ist ein nettes Lauf-, Sammel-, Ein- und Abschätzspiel für die ganze Familie. Der Spielablauf ist sehr einfach und schnell zu erklären – und wird in der 8-seitigen Anleitung gut strukturiert und übersichtlich erklärt. Es gibt genügend Bilder und Beispiele, sodass es keine Fragen oder Unklarheiten geben sollte. Im Spiel selbst geht es vor allem darum, richtig ein- und abzuschätzen, welche Werte die Spieler ausspielen, und um wie viele Felder sich die große Nessifigur bewegen wird. Im Grundspiel kann man sich hier einzig und allein auf sein „Bauchgefühl“ verlassen und hoffen, dass man richtig liegt – und so zu Punkten und eventuell Fotos kommt. Richtig Einfluss nehmen kann man jedoch nicht – „Glück“ und ein „guter Riecher“ helfen hier am besten, da ja alle Spieler immer alle möglichen Zugkarten auf der Hand haben. Spielt man jedoch mit der Variante „Zimmer gefällig?“, kann man sich zumindest merken welche Zugkarten mit welchen Werten schon ausgespielt wurden, und so eher auf den Wert kommen, der wahrscheinlich ausgespielt werden wird, wenn schon einige Zugkarten gespielt wurden. Aber auch hier sind der „Zufall“ und das „Glück“ nicht außer Acht zu lassen. Fotos sind dann eigentlich immer „Glückstreffer“, bringen aber recht viele Punkte ein, wenn man sie besitzt. Um dem Glück etwas nachhelfen zu können, gibt es die Variante „Blitzgewitter“, in der die Spieler an eine zusätzliche 5er-Kamera kommen können. Diese wird während des Spieles versteigert – hier ist es wichtig recht früh an seine Kamera zu kommen, da man dann den größten Nutzen davon hat. Dabei sollte man bei der Versteigerung sehr wohl abschätzen, wie viel einem die zusätzliche Kamera wert ist, da man diese mit Siegpunkten ersteigern muss. Wie viele Punkte setze ich ein – und kann ich diesen „Verlust“ mit der Kamera auch wieder „hereinholen“? Aus oben genannten Gründen würden wir empfehlen, Loch Ness immer nur in Kombination mit den beiden Varianten zu spielen. Denn dann macht das Spiel doch auch Spaß und Freude. Das Spielmaterial von Loch Ness besteht aus Holzfiguren und handlichen, funktionellen Karten. Alles ist schön und passend illustriert. Untergebracht ist alles in einer mittelgroßen Schachtel, die man leicht überall hin mitnehmen kann. Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler ausgelegt und hat eine Spieldauer von ca. 30 bis 45 Minuten. Gerade lang genug, um doch eine Revanche zu fordern, wenn es mal nicht so gelaufen ist, wie man es sich erhofft hat. Mit 2 Spielern hat uns das Spiel nicht so gut gefallen – wenn schon, dann mit mehreren Spielern, denn dann ist es einfach lustiger und amüsanter zu spielen. Loch Ness ist zwar kein Spiel, dass uns jetzt vom „Hocker gehauen hat“, aber es wird sicherlich noch das eine oder andere Mal auf den Tisch kommen. Irgendetwas hat es doch – und deshalb sollte sich jeder selbst ein Bild von diesem Spiel machen und versuchen, es einmal Probe zu spielen … Vielen Dank an HANS IM GLÜCK für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |