09.12.2012 von Uwe Rosenberg Amigo für 1 – 7 Spieler ab 12 Jahren |
„Bohn to be wild! ist eigentlich ein ganz normales Bohnanza, wären da nicht die wilden Bohnen, die mit Zusatzaktionen daherkommen. Auch der Bohnometer ist ganz schön wild und geht bis zu fünf Bohnentalern. Jeder Spieler handelt mit Bohnen, die er auf seinen Feldern anbaut und dann möglichst gewinnbringend verkauft. Je mehr Bohnen gleicher Sorte ein Spieler auf einem Feld hat, desto höher ist der Profit beim Verkauf der Bohnenernte. Aber leider ist ein Spieler oft gezwungen, seine Bohnenernte viel zu früh zu Niedrigpreisen zu verkaufen. Und manchmal bringt eine Ernte gar keinen Gewinn.“ Auf zum wilden Bohnenpflanzen … Spielmaterial: 154 Bohnen- und 7 Handelskarten, 1 Übersichtstafel und 1 Spielanleitung. Spielziel: Am Ende des Spieles die meisten Bohnentaler gesammelt zu haben. Spielablauf: Es gelten grundsätzlich alle Regeln aus Bohnanza – es gibt nun aber „wilde Bohnen-Karten“, die dem Spieler spezielle Aktionen erlauben und den Spieler stehen bei 3/4-5/6-7 Spielern 4/3/2 Bohnenfelder zur Verfügung. Die Handelskarten werden beim Bohnenhandel genutzt und dienen als Gedächtnisstütze, dass man vom einem Spieler noch Karten erhält. Ein Spielzug besteht aus 4 Phasen und läuft wie folgt ab: Phase 1 – Bohnenkarten ausspielen: 1 Karte muss bzw. 2 Karten können angebaut werden. Phase 2 – Handeln und Schenken: 3 Karten werden vom Nachziehstapel gezogen und offen aufgelegt. Diese müssen nun selbst angebaut oder den Mitspieler angeboten werden. Karten die der Spieler behält bzw. erhält müssen getrennt zur Seite gelegt werden – Karten die der Spieler nicht haben will, aber nicht an die Mitspieler bekommt, muss er selbst behalten – eine der 3 Karten darf der Spieler während dieser Phase jedoch auf den Ablagestapel legen. Beim Handeln darf nicht verraten werden, ob es sich um „wilde“ oder „normale“ Karten handelt. In dieser Phase ist das Schenken erlaubt – es dürfen jedoch immer nur Aktionen mit dem aktiven Spieler getätigt werden. Geschenke müssen nicht angenommen werden. In dieser Phase dürfen den Spielern auch 1 oder 2 Karten der nächsten Phase 2 versprochen werden – dies wird mit den Handelskarten angezeigt. Dieser Spieler hat dann das Vorrecht auf die Karten, die in Phase 2 aufgedeckt werden – er muss dieses Recht jedoch nicht nutzen. Auch wenn man das Recht nicht in Anspruch nimmt, muss die Handelskarte zurückgegeben werden. Phase 3 – Bohnen anbauen: Nun müssen alle be- und erhaltenen Karten angebaut werden. Werden „wilde“ Bohnen angebaut, werden ihre Aktionen nun gültig. Phase 4 – Neue Bohnekarten ziehen: Jeder Spieler zieht 1 Karte vom Nachziehstapel und nimmt diese nach hinten auf die Hand. Sollten in Phase 2 oder Phase 4 nicht mehr genügend Karten vorrätig sein, wird der Ablagestapel gemischt und als neuer Nachziehstapel bereitgelegt. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Die wilden Bohnen: Bohnenkarten mit Symbolen am oberen oder am rechten Kartenrand sind „wilde Bohnen“. Die Aktion einer wilden Bohne wird sofort gültig, wenn sie in Phase 1 oder Phase 3 auf ein Feld gelegt wird und gilt solange, solange ihr Symbol sichtbar ist. Symbole am oberen Rand sind immer sichtbar und somit immer gültig – Symbole am rechten Rand können von anderen Karten verdeckt werden und verlieren damit ihre Gültigkeit. Folgende Aktionen sind im Spiel: Spielende: Das Spiel geht in die letzte Runde, wenn der Zugstapel bei 3-4/5-6/7 Spielern 1/2/3mal aufgebraucht wurde. Es wird die Runde noch zu Ende gespielt und danach alle Felder geerntet. Wer dann die meisten Bohnentaler besitzt, hat gewonnen. Das Zwei-Personen-Spiel: Die Handelskarten und die Aktionen der wilden Bohnen werden nicht benötigt – die Bohnenschädel werden ignoriert. Jeder Spieler erhält 5 Karten auf die Hand und 5 Karten vor sich auf den Tisch, als Angebot an seinen Mitspieler. Außerdem besitzen die Spieler 4 Felder zur Verfügung und sind abwechselnd an der Reihe. Wer an der Reihe ist, führt die beiden Phasen seines Zuges wie folgt aus: Phase 1 – Die Handkartenphase: 1. Der Spieler zieht einzeln nacheinander 2 Karten auf die Hand und entscheidet an welche Stelle in seiner Hand er die beiden Karten steckt. 2. Der Spieler spielt beliebig viele (mindestens 1) Handkarten aus, wobei er jeweils die Wahl hat, die vorderste oder hinterste Karte zu nehmen. In dieser Phase darf höchstens 1 Bohnenfeld neu bepflanzt werden. Phase 2 – Die Angebotsphase: 1. Der Spieler zieht 2 Karten und legt diese offen ins eigene Angebot. 2. Der Spieler zieht 1 Karte und legt diese offen ins Angebot des Mitspielers. 3. Der Spieler wählt eines der beiden Angebote und baut von diesem beliebig viele (mindestens 1) Bohnenkarten an. Auch in dieser Phase darf höchstens 1 Bohnenfeld neu bepflanzt werden. Bonustaler: Sobald ein Spieler ein Angebot oder seine Kartenhand leert, wird das Angebot bzw. die Kartenhand sofort mit 5 Karten neu aufgefüllt – als Belohnung erhält der Spieler 1 Bonustaler. Dafür nimmt der Spieler eine Karte vom Nachziehstapel oder eine beliebige Karte aus seinen Handkarten. Spielende: Wird die letzte Karte nachgezogen, endet das Spiel – diese Phase wird noch zu Ende gespielt. Jetzt werden noch alle Bohnen geerntet – der Spieler mit den meisten Bohnentalern gewinnt. Bei einem Gleichstand gewinnt der Spieler, der nicht Startspieler war. Das Solospiel: Gespielt wird nach den Regeln des Zwei-Personen-Spiels mit folgenden Änderungen: Ziel ist es, mindestens 80 Bohnentaler zu erwirtschaften. Fazit: Bohn to be wild! ist eine interessante und lustige Variante von Bohnanza, die vor allem von den „wilden Bohnen“ und deren Aktionsmöglichkeiten lebt und für jung und alt geeignet ist. Wer Bohnanza bereits kennt, findet sehr schnell ins Spiel – alle anderen müssen das Anleitungsheftchen mit 24 Seiten durchgehen – sollten damit aber auch keine Probleme haben. Vieles ist vertraut und bekannt und die Änderungen sind schnell erkannt und verinnerlicht. Im Spiel selbst geht es dann darum, diese „wilden Bohnen“-Aktione geschickt für sich zu nutzen und die unangenehmen Karten möglichst in einem Tausch an die Mitspieler zu bringen, denn es ist gar nicht lustig, wenn z.B. der Mitspieler bestimmt, wie viele Karten ich in der Phase 1 spielen muss bzw. darf. Hingegen sehr begehrt sind die Karten, die es erlauben, 2 Bohnensorten auf einem Feld zu pflanzen – dafür kann man dann schon etwas verlangen – oder man nutzt die Karte einfach selbst. Die Handelskarten, die zum Einsatz kommen, wenn man sich das Vorrecht auf Karten eines Spielers in Phase 2 sicher will, können durchaus interessant und brauchbar sein – stellen jedoch keine Garantie dar. Und von diesen Aktionsmöglichkeiten lebt Bobn to be wild! und macht das Spiel zu einer interessanten und lustiger Variante von Bohnanza, die man immer wieder gerne auf den Tisch bringt. Alles ist in einer kleinen, aber ziemlich vollen Schachtel untergebracht und kann somit leicht überall hin mitgenommen werden. Das Spiel ist für 1 bis 7 Spieler ausgelegt und funktioniert auch in allen Besetzungen sehr gut. Da das Spiel aber vorn den „wilden Bohnen“-Karten und deren Aktionsmöglichkeiten lebt, haben uns das Zwei-Personen-Spiel und das Solospiel nicht allzu sehr beindruckt. Das Spiel mit derr Handkarten- und Angebotsphase ist zwar nett und sicherlich auch interessant – aber eben keine Bohn to be wild! Und bei Bohn to be wild! gilt: um so mehr Spieler – um so lustiger das Spiel. Für das Spiel ist eine Spieldauer von ca. 60 Minuten angegeben – diese wird ein den meisten Fällen auch gehalten werden. Uns hat Bohn to be wild! (ab 3 Personen und mehr) sehr gut gefallen und schon sehr viele schöne und spannende Stunden bereitet. Und ich bin der Überzeugung, dass dies auch noch längere Zeit so sein wird. Auch wenn man Bohnanza bereits hat und einige andere Varianten kennt – diese Variante sollte man sich auf alle Fälle ansehen und ausprobieren: es zahlt sich aus ;-) Vielen Dank an AMIGO für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars |